Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

 
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 21.05.2004, 20:17
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Wie soll ich mich nur verhalten?

Hallo!

Mein Vater hat heute die Diagnose Lungenkrebs bekommen. Beide Lungenflügel sind befallen, voller Metastasen.

Vor etwa einem Jahr hat alles angefangen. Über seinen Brustbein hatte sich ein Knubbel gebildet, so groß wie ein Golfball ungefähr. Wir alle dachten an nix böses. Er ließ sich auf den Rat seines Aztes einen Teil des Knubbels entfernen und ließ ihn auch einschicken. Der Arzt meinte noch ganz zuversichtlich, dass es nix böses wär, aber dass man es ja trotzdem mal einschicken könnte. Dann nach etwa einer Woche kam die Nachricht, es wäre ein böser Tumor. Ein Sarkom.
Weil der Arzt schon daran rumgeschnitten hatte, und ihn nicht ganz entfernt hatte, musste man nun schnell handeln. Die Ärzte meinten es könnten sich sonst schnell Metastasen verbreiten, weil der Krebs "geöffnet" wurde. Also die erste OP. Es verlief auch alles gut. Mein Vater wollte allerdings keine Strahlentherapie oder Chemo machen.

Nach ein paar Monaten klagte er über Schmerzen in der Brust. Nachdem wir ihm gut zugesprochen hatten, ließ er sich nochmal untersuchen. Das CT zeigte, dass der Krebs einen Teil des Brustbeins befallen hatte. Wieder OP. Ein Teil des Knochens musste mit entfernt werden.
Nun hatte er aber den entschluss gefasst, eine Strahlentherapie zu machen. 6 Wochen lang jeden Tag. Ihm ging es sehr schlecht in der Zeit, hatte kaum Appetit, hat abgenommen, und war erschöpft. Er hat fast den ganzen Tag geschlafen, und sich versucht zu erholen.
Nun sind wieder einige Monate vergangen. Mein Vater klagte öfters über Lungenschmerzen, vorallem beim Atmen. Die Ärzte stellten Wasser in der Lunge fest, was sie auf die Strahlentherapie zurück führten.

Gestern war er beim Arzt und hat sich wegen seiner starken Lungenbeschwerden nochmals Röntgen lassen. - Metastasen in beiden Lungenflügeln. Die Ärzte sagen, da könnte wenn nur noch eine Chemo helfen.....

Als ich davon erfahren habe, stand ich neben mir, war wie betäubt! Ich liebe meinen Vater über alles!!! Ich will ihn nicht verlieren! Den ganzen Tag weine ich schon, versuche mich zwischendurch aufzuraffen, aber ich bin am Boden zerstört.
Mein Vater ist extrem eigensinnig. Er würde nun auch keine Chemo machen. Heute morgen hat er auch zu meiner Mutter gesagt, dass er die Chemo nicht machen würde. Er hat seinen Lebenswillen verloren, hatte ihn eigentlich schon Jahre vor seiner Krankheit verloren. Ich spüre, dass er keinen Bock mehr hat, dass er müde ist, und zugleich so tief traurig und verletzt, dass er so eine riesen Angst vor dem Tod hat. Wie kann ich ihm nur helfen?? Wie kann ich ihm einen kleinen Teil dieser Angst nehmen? Er möchte nicht, dass man sich um ihn kümmert, wollte schon früher die hilfe von uns nicht. Er lebt alleine einer Wohnung.
Ich habe Angst dass er sich etwas antut.
Wie soll ich mich nur die nächsten Tage und Wochen verhalten? Wir haben nächstes Wochenende ein Famielientreffen, wo all meine Schwestern, mein Vater und meine Mutter zusammen kommen. Ich habe jetzt richtige Angst davor....
Ich hoffe, ihr habt ein paar Tipps für mich. Ich bin euch sehr dankbar!

Eva
Mit Zitat antworten
 

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 08:48 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55