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  #1  
Alt 21.08.2013, 17:38
Seegurke Seegurke ist offline
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Registriert seit: 21.08.2013
Beiträge: 8
Standard Meine Mum hat Leberzirrhose

Hallo ihr lieben,

ich bin neu hier im Forum und hoffe ein gutes für mein Thema gefunden zu haben.
Es geht um meine Mutter (65 Jahre) die offiziell seit knapp 3 Monaten eine Leberzirrhose im Endstadium hat. Vorher war es für uns(meinem Bruder und meinem Schwager) einfach nur eine leicht kranke Leber, es gab leichte erhöhte Werte und sonst schien aber noch alles in ordnung gewesen zu sein, laut unserer Ärzte.
Im Oktober letzten jahres wurde dann, da an einigen stellen an ihrem bauch wasser austrat, eine Aszites festgestellt. Diese wurde dann 2-3 mal behandelt. Ihr Bauch ist riesig muss man dabei sagen...
Vor ca. 3 Monaten hatte sie dann so ein drückenden schmerz unter der rechten Brust und sie entschied sich für das Krankenhaus. Dort stellte man fest das soviel Wasser in ihrem bauch ist das es irgendwie die Organe leicht erdrückt.
Mama bekam dann einige punktionen, mehrere Medikamente, schmerzmittel und sollte dann in 5 tagen entlassen werden.
Sie litt dann am 7 Juni 2013 unter übelkeit und erbrach sehr viel, konnte nichts mehr essen und trinken. da sie auch Diabetes hat bekam sie halt auch einfusionen und so ein kram damit der zucker einigermaßen im rahmen blieb.
Nichts desto trotz sollte sie dann am 11. Juni entlassen werden...eigentlich.
Am 10 Juni fand man sie nachts plötzlich ruhig liegend da, sie starrte nur und war nicht wirklich anwesend/ansprechbar.
Wir kamen am nächsten Tag ganz normal ins Krankenhaus und freuten und das unsere Mama nach hause kommt...uns sagt ja auch niemand bescheid oder ruft uns an...wir gehen also ins krankenzimmer und da lag sie, sie hat uns nur kurz wahrgenommen und starrte dann wieder gerade aus.
Wir fingen fürchterlich an zu weinen, wir waren auch überhaupt nicht drauf vorbereitet uns wurd nur gesagt es wurde eine CT gemacht und vielleicht ein Schlaganfall...die Schwester hatte selbst keine ahnung was mit ihr passiert ist. Die untersuchungen liefen noch und die Ärztin sollte jeden moment mit uns sprechen.
Sie kam dann auch und meine das Mama eine Leberzirrhose im endstadium hätte und das der Amoniakgehalt über 200 ist, weshalb sie nicht ansprechbar sei. wir wurden gefragt ob sie noch eine sonde bekommen sollte bzw. die ärzte alles was in ihrem möglichen bereich steht, tun sollten um ihr "das leben zu retten".
Wir waren mit der situation völlig überfordert, plötzlich ging es um leben und tod, wo sie doch eigentlich heute nach hause kommen sollte. unsere mama sollte sterben, vielleicht sogar nicht einmal mehr die nacht überleben...
wir entschieden uns für die sonde und für das leben unserer mutter.
sie kam auf die intensiv, der anblick war weiterhin schrecklich...wir sollten erstmal nach hause fahren und das telefon in unserer nähe lassen.
die kommende nacht war die hölle, wir fuhren gleich am nächsten morgen früh hin um uns zu erkundigen wie der zustand sei.
Mama war schon wieder am reden, zwar wirres zeug aber sie war da. sie erkannte uns nur ab und zu aber es wurd seitdem von tag zu tag besser. nach 4 tagen war alles wieder fast normal. sie war auf station, sie konnte mit uns reden, ganz normal, der amoniak spiegel war natülrich wieder um einiges gesunken.
Die ärzte redeten von einem wunder und wir glaubten daran das sie wieder"gesund" nach hause kommt. sie fing auch wieder an selbst zu essen, zumindest pürriertes.
eine woche später fing sie wieder an mehr zu schlafen, sie schlief ganze drei tage durch, die ärztin meinte das sie es wohl doch nicht packen würde...wir holten sie also"zum sterben" nach hause, sie sollte wenigstens eine ruhige umgebung haben. als sie nach haus kam war sie wieder ein wenig wach und seeehr verwirrt, sie erkannte uns nicht und konnte fernseh von realität nicht unterscheiden. sie plapperte 2 tage lang durch ohne zu schlafen. wir redeten mit dem hospiz dienst und mit einem pflegedienst. machten uns gedanken über die beerdigung usw.
jetzt 2 monate danach ist sie wieder wie vorher, bevor sie im krankenhaus war, ganz normal, zwar immernoch bettlägerig aber normal, sie lacht wieder, hat allerdings leichte depressionen weil sie ständig angst hat zu sterben, weil sie von dem ganzen nichts mitbekommen hatte aber es scheint wieder alles gut zu sein. wir haben nur angst wann es soweit ist, wann wieder so ein schlag kommt, was auf uns zukommt. ihr bauch ist immernoch riesig und wasser hat sie auch in der lunge und im bein.
ich suche hier im forum welche die soetwas schon erlebt haben, die mir sagen können was noch alles auf uns zukommt. eure meinung einfach zu diesem thema.
entschuldigt das ich soviel geschrieben habe und ich hoffe ihr konntet mir folgen und ich hoffe ich bekomme antworten...viele antworten.

Eure Seegurke
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  #2  
Alt 21.08.2013, 19:21
Benutzerbild von fraunachbarin
fraunachbarin fraunachbarin ist offline
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Registriert seit: 04.11.2010
Ort: ulmer ecke
Beiträge: 1.150
Standard AW: Meine Mum hat Leberzirrhose

liebe seegurke..
es tut mir leid, daß ihr schon so schreckliches mit deiner mami erleben mußtet.
ich könnt dir jetzt die geschichte meiner mami, die vor 10 monaten von uns ging, erzählen, aber ich erspar es dir lieber. falls du es doch lesen möchtest, es steht unter dem thema: krebs und jetzt?
ich möchte dir aber raten, daß du dich mit dem thema leberkoma vertraut machst. denn damit werdet ihr euch wohl auseinander setzen müssen.
ich wünsch dir dolle viel kraft für diese schwere zeit.
schreib dir hier alles von der seele, hier sitzen alle im gleichen boot.
liebe grüße von tine
__________________
MISS YOU MAMA
24.02.1944-15.10.2012
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  #3  
Alt 21.08.2013, 22:12
Mel_1 Mel_1 ist offline
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Registriert seit: 16.10.2007
Beiträge: 611
Standard AW: Meine Mum hat Leberzirrhose

Hallo Seegurke,

ich schliesse mich Tine an, ich hab hier die selbe Situation durch und es war sehr hart.
Wichtig ist jetzt erstmal, dass Ihr Pflegestufe und Behindertenausweis beantragt undEuch Gedanken macht, ob Ihr nicht mal ein Hospiz anguckt.
Solch Phasen wird es öfters geben und man muss sich die Frage stellen, ob man nicht zulange festhält.
Wenn die Leber so zerstört ist und es keine Hilfe mehr gibt...auch ohne Leberkrebs, sollte man sich auf die schlimmsten Momente gefasst machen.
Tröstlich ist...das Leberkoma ist eine gute Funktion, die Patienten schlafen einfach ein.
So war es bei meinem Schatz...er schlief sich in die andere Welt .
LG
Mel
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  #4  
Alt 21.08.2013, 23:20
Seegurke Seegurke ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 21.08.2013
Beiträge: 8
Standard AW: Meine Mum hat Leberzirrhose

Ihr seid so lieb, vielen dank erstmal für eure worte <3
mit dem hospiz hatten wir kontakt und sie sind bereit falls es wieder schlimmer werden sollte..die pfelgestufe 3 hat sie auch schon sehr lange, sie ist ja schon seit mhm ca. 4 jahre bettlägerig, kam ab und an in den rollstuhl zum spazierenfahren bis das wasser dann zuviel wurde und sie zu schwach.
Heute haben wir dann festgestellt, da sie nur auf einer seite liegt (auf der anderen wird ihr schrecklich schwindelig) wasser in dem unteren fuß,dem bein und auch in der unteren brust bildet. wie auch schon aus dem bauch, tritt auch aus der brust ein wenig wasser aus.
das reden fiel ihr gestern sehr schwer und ihre lunge pfiff aus dem letzten loch was uns auch vermuten lässt das sie wasser in der lunge hat.
ich schätze sie wird nächste woche zum punktieren ins krankenhaus müssen, so meinte es der arzt, bis dahin wird die furosemid erhöht und unsere angst besteht darin das es wieder so schlimm wird wie vor ein paar monaten .
mir stellt sich immer wieder die frage wielang sie noch hat und ja ihr sagt es, ich bin froh das, wenn es soweit ist, daß sie einschlafen wird.

ich wünsche euch erstmal eine gute nacht und werde vorher noch eure themen aufsuchen, ich brauche erfahrungen :/
liebe grüße seegurke
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  #5  
Alt 22.08.2013, 09:07
Mel_1 Mel_1 ist offline
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Registriert seit: 16.10.2007
Beiträge: 611
Standard AW: Meine Mum hat Leberzirrhose

Liebe Seegurke,

wie lange es dauert weiss wohl keiner.
Der eine Patient schafft es früher, der andere deutlich später.
Bei meinem Mann ging es sehr schnell, für mich damals zu schnell.
Aber es sei ihn gegönnt...er hätte es nicht ertragen können, ein Pflegefall zu werden.
Du kannst das Hospiz übrigens jetzt schon für Deine Mama in Anspruch nehmen, wenn daheim alles zu mühsam wird.
Auch ist es eine Entlastung für alle, wenn man sich in solch wunderbare Hände begibt.
Mein Mann wurde zum Schluss jeden 2 Tag punktiert. 5 Liter regelmässig.
Danach ging es ihn immer schlecht und er war so unsagbar müde.
Das Wasser war aber nur im Bauchraum gelagert.
Wichtig ist, dass auch Ihr loslassen könnt, denn so ist es ja kein Leben mehr, was die Mama führt.
Fühl Dich mal gedrückt...
LG
Mel
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  #6  
Alt 22.08.2013, 14:22
Seegurke Seegurke ist offline
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Registriert seit: 21.08.2013
Beiträge: 8
Standard AW: Meine Mum hat Leberzirrhose

Hey hey,

Jeden 2 tag punktiert? blieb er im Krankenhaus oder musste er jedes mal neu hin? Das ist ja auch eine heftige anstrengung für ihn, gar nicht zu mutbar.
Wielange oder wie schnell ging es bei euch seitdem ihr wusstet das er sterben wird? wenn ich dich das so fragen darf

Wir hatten schon abschied genommen wo sie im Krankenhaus war, wir versuchen es ihr ein wenig alles zu erleichtern. Denke deswegen hat sie sich auch wieder ein wenig aufgeraft. Sie ist momentan auch sehr viel am schlafen oder am weinen, weil sie so eine Angst hat. Sie will nicht wieder ohne es zu merken, einschlafen..wegtreten und sie will uns nicht verlieren.
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