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  #1  
Alt 03.01.2013, 15:39
Rami Rami ist offline
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Registriert seit: 03.01.2013
Beiträge: 3
Unglücklich Kurz vor Ende verlassen

Hallo!
Mich hat der Mut verlassen!
Im März habe ich die Diagnose Brustkrebs erhalten!
Zu dieser Zeit war ich 7 Jahre mit meinem Freund zusammen!
Ich bin jetzt 25 und ich denke, dass es was zu bedeuten hat, wenn man in diesem Alter eine so lange Beziehung führt! Mein Freund hat mich nicht so unterstützt wie ich es mir gewünscht hatte,aber ich war froh,dass er mich nicht verlassen hat! Vor der Chemotherapie habe ich mich noch einer IVF-Behandlung unterzogen,da mein Kinderwunsch sehr groß war oder ist und ich mich so gut es ging absichern wollte! Das ganze hat mich viel Kraft,Geld und Leid gekostet und am Ende hat man mir 5reife Eizellen entnommen,von denen ich 3 mit dem Sperma meines (Ex-)Freundes befruchten lassen habe! Das ganze habe ich ihm nicht aufgedrängt,sondern er hat es von Anfang an selbst so gewollt! Dann kam die Chemo und die Zeit war einfach die Hölle! Nicht,weil ich über der Kloschüssel hing,sondern weil ich psychisch am Ende war und regelmäßig ausgerastet bin! Wir haben uns in dieser Zeit oft gestritten,weil ich ihn so oft es ging an meiner Seite haben wollte,er sich aber eingeengt gefühlt hat! Er hat mir immer gut zugeredet und gesagt,dass wir das schaffen! Ich wollte auch immer wieder Schlussmachen aus vielen Gründen,mir ist aber immer wieder klargeworden wie sehr ich ihn liebe und dass ich mir gar keinen andern an meiner Seite vorstellen kann! Auch,wenn unsere Beziehung vor dem Krebs nicht gerade rosig war,hätte ich ihn nie wirklich verlassen! Dann kam es eines Tages so,dass er seine Mutter auf Mallorca besuchen wollte! Er hat nicht mit mir darüber gesprochen,sondern einfach einen Flug gebucht! Das war für mich so schlimm und ich war so verletzt,dass ich mal wieder Schluss machen wollte! Er hat mir gut zugeredet,dass er mich über alles liebt und trotzdem an mir dran bleibt und für ihn die Beziehung nicht beendet ist usw..... Doch als er zurückkam,war alles anders! Er hat gesagt,er kann und will nicht mehr mit mir zusammen sein! Das war kurz bevor ich die Chemo beendet habe! Da ich BCRA-positiv bin,hatte ich mich für eine prophylaktische Mastektomie beidseitig mit Sofortrekonstruktion mit Implantaten entschieden! Darauf hatten wir uns auch beide gefreut,weil ich mir so die Bestrahlung ersparen kann und das Thema Krebs erst mal durch ist! Die OP war am 18.12.12 und er hat mich auch im Krankenhaus besucht! Wir sind allerdings immer noch getrennt,obwohl wir uns oft sehen und ich auch bei ihm übernachte! Er sagt auch,er liebt mich noch, nur,dass er die ganzen Probleme nicht mehr erträgt! Ich habe ihm gesagt, dass es jetzt doch endlich vorbei ist und alles besser wird,weil meine Haare wieder wachsen, ich bald wieder arbeiten gehen kann, er mich dann nicht mehr so sehr unterstützen muss und ich ihn nicht mehr überforder,was ich getan habe,mir aber erst sehr spät bewusst wurde! Aber er lässt sich davon nicht überzeugen! Ich weiß auch, dass ihm seine Mutter zu einer Trennung geraten hat! Weshalb ich auf sie extrem schlecht zu sprechen bin und eigentlich sie für die ganze Situation verantwortlich mache! Ich kann diese Trennung einfach nicht akzeptieren,weil ich weiß, dass es nicht seine freie,eigene Entscheidung war und ich der Meinung bin,dass er mir einfach nur ein paar Monate länger Zeit hätte geben müssen,damit er sieht,dass alles gut werden kann! Jetzt,wo ich endlich wieder Kraft schöpfen und mich auf unsere Beziehung konzentrieren könnte,gibt er mir diese Chance nicht! Ich bin einfach total am Boden zerstört,weil er und unsere gemeinsame Zukunft,das einzige war, was mich durch diese Chemo gebracht hat! Und jetzt verliere ich den letzten Halt,wo doch endlich alles gut werden könnte! Ich will ihn einfach nur zurück!
Es gibt natürlich noch jede Menge mehr dazu zu schreiben, aber so viel sollte erst mal reichen!
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  #2  
Alt 03.01.2013, 16:49
Benutzerbild von Funnycat
Funnycat Funnycat ist offline
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Ort: Sachsen-Anhalt
Beiträge: 190
Standard AW: Kurz vor Ende verlassen

Liebe Rami,

zunächst mal herzlich willkommen hier im Forum. Du wirst hier sicher Zuspruch und Hilfe erfahren.

Ich verstehe deine Aufregung sehr gut. IVF-Behandlungen sind kein Zuckerschlecken und dann die Diagnose Krebs zu bekommen ist für jeden der Hammer. Hast du von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, die befruchteten Eizellen erstmal einfrieren zu lassen??

Ich muss dir ganz ehrlich sagen, ich kann auch deinen Freund sehr gut verstehen. Ich meine damit nicht, dass er dich verlassen soll, aber wie du auch hier in dem Forum sehen kannst, sind Angehörige von an Krebs Erkrankten genauso hilflos wie du selbst. Ich befürchte, zuerst die IVF-Behandlung, die psychologischer Stress hoch zehn ist, dann die Diagnose Krebs und dein Klammergriff, ihn nicht zu verlieren, hat ihn zunächst mal aus dem Haus - in dem Fall zu seiner Mutter - getrieben. Ich würde ihm glauben, wenn er sagt, dass er dich sehr liebt, aber du mußt ihm auch die Möglichkeit geben, mit deiner Krankheit und ihren möglichen Auswirkungen zurecht zu kommen. LASS IHM LUFT ZUM ATMEN!! Und zu realisieren, was er wirklich will. Es ist keine leichte Entscheidung für ihn, vor allem wenn er dich wirklich liebt, da kannst du sicher sein. Und seine Mutter tut nur das, was jede Mutter tun würde: Sie will ihren Sohn beschützen, weil sie sieht, wie sehr auch er unter der Situation leidet. Das mußt du akzeptieren und darfst es ihr nicht vorwerfen. Vorausgesetzt, er hat ein sehr gutes Verhältnis zu seiner Mutter, wäre es sicher nicht von Vorteil für dich, wenn er sich zwischen dir und ihr entscheiden müsste.

Es ist gut, wenn du die Trennung nicht so akzeptierst. Kämpfe um ihn. Aber lass ihm die Möglichkeit, wirklich für sich zu entscheiden, was er wirklich will. Du wirst mit ihm nicht glücklicher, wenn er wegen deiner Krankheit bei dir bleibt. Gib deinem Schatz einfach etwas Zeit.

Ich wünsche dir von Herzen, dass du deinen Kampf gegen den Krebs weiter gut durchstehst und dass sich die Sache mit deinem Schatz wieder einrenkt.

Lass dich von mir drücken!
Ganz liebe Grüße, Jana
__________________
Manchmal muss man nur die Perspektive wechseln, um den Himmel zu sehen ...
(Verfasser unbekannt)
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  #3  
Alt 03.01.2013, 17:06
Brigitte 1955 Brigitte 1955 ist offline
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Registriert seit: 21.06.2010
Ort: OWL
Beiträge: 371
Standard AW: Kurz vor Ende verlassen

Hallo Rami,
Herzlich willkommen hier im Forum. Ich muss da Jana recht geben.
Gib deinem Freund oder Exfreund einen Freiraum. Er muss ja auch mit dieser Situation klar kommen. Hast du schon mal über psychoonkologische Hilfe nachgedacht? Ich glaube, dass dir so eine Therapie helfen würde.
Drück dich mal
LG. Brigitte
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  #4  
Alt 03.01.2013, 21:41
Benutzerbild von Martina3000
Martina3000 Martina3000 ist offline
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Registriert seit: 26.02.2009
Ort: Duisburg
Beiträge: 122
Standard AW: Kurz vor Ende verlassen

Hallo Rami,

es tut mir sehr Leid dass Du verlassen wurdest. Ich schließe mich aber auch den anderen an und sag auch, dass Du Deinem Freund einwenig Freiraum lassen solltest. Die Situation hat ihn sehr belastet und wenn er mal versucht hat, etwas Abstand zu bekommen, wolltest Du ihn verlassen und Ihr habt gestritten. Ich weiß eine Chemo ist eine schlimme Belastung für unsere Psyche, man könnte heulen, man ist aggressiv ect. . Das ist wahrscheinlich für jede Beziehung Gift. Man sollte aber auch nicht nur weil man an Krebs erkrankt ist, zuviel vom anderen Erhoffen und sich wünschen, dass der andere jede Sek. bei einem Händchen hält. Lass es ruhig angehen, zeig ihm dass Du jetzt psychisch stabiler bist als in der Chemo und den Tipp mit der Psychoonkologin kann ich nur weitergeben.

Ich wünsche Dir alles Gute und dass IHr wieder zus. kommt! 7Jahre kann man nicht so einfach wegschmeißen nur weil etwas mal schief geht.

LG Melanie
__________________


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  #5  
Alt 03.01.2013, 23:22
Pfalzlerche Pfalzlerche ist offline
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Registriert seit: 08.10.2012
Beiträge: 348
Standard AW: Kurz vor Ende verlassen

Liebe Rami,

das alles tut mir so leid für Dich. Aber die anderen haben Recht, lass Deinem Freund genug Freiraum, wenn er Dich wirklich liebt, dann kommt er auch zu Dir zurück.
Ich habe meinem Mann auch viel zugemutet, war oft ungerecht und aggressiv. Jetzt, wo ich nur noch 18 Bestrahlungen bekomme, bin ich gelassener.

Angehörige haben grosse Schwierigkeiten wie sie mit Krebspatienten umgehen sollen. Lass ihm etwas Zeit, er wird dann schon von selbst merken, dass Du wieder anders wirst. So wie vor dieser schrecklichen Diagnose werden wir nie mehr aber wir werden wieder Freude am Leben haben.

Liebe Grüsse

Doris
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  #6  
Alt 04.01.2013, 00:18
In_Motion In_Motion ist offline
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Registriert seit: 17.03.2009
Ort: Freiburg im Breisgau
Beiträge: 77
Standard AW: Kurz vor Ende verlassen

Hallo Rami,

harter Tobak und das mit 25 (so alt bin ich ja auch erst), ich denke auch, dass bei BRCA positiven Test die Mastek die richtige Entscheidung war.
Zu deinem Freund: Ich hatte mal ein ähnliches Problem, natürlich in einer völlig anderen Situation, aber ich wollte damals auch meine Exfreundin zurück. (Gut am Ende des "Programms" dann doch nicht, aber das steht auf einem anderen Blatt.) Jedenfalls kannst du gerne mal "Praxis für Lebenshilfe" googeln. Ich hatte dieses 7x7 Programm damals durchgezogen und es hat mir enorm geholfen. Ich kam raus aus dem Liebeskummerloch und wusste hinterher was ich wollte und hätte meine Expartnerin damit auch zurückbekommen (da wollte ich selbst dann aber nicht mehr, obwohl ich zwei Monate zuvor noch völlig fertig wegen ihr war).

Viel Glück! Wenn du Fragen hast, kannst du sie gerne stellen.

LG
Leon
__________________
Zu allen großen Dingen ist der erste Schritt der Mut (im Original von Goethe)
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