Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 16.08.2011, 15:08
Nadine23 Nadine23 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 16.08.2011
Beiträge: 9
Unglücklich Lungenkrebs

Hallo liebe Leute...
ich nutze nun erstmal die Gelegenheit mich vorzustellen:
Mein Name ist Nadine, bin 23 Jahre alt. Ich habe oft hier gelesen um mich zu erkundigen, da man ja mit Ärzten nicht so gut reden kann und kaum Antworten bekommt und ich einfach mehrere Meinungen hören wollte und habe nun meinen Mut zusammen genommen um hier meinen eigenen Beitrag zu verfassen. Nun zu meiner Geschichte:
Meine Mutter hat letztes Jahr im Juni 2010 die Diagnose Lungenkrebs bekommen (Adenokarzinom). Darauf hin wurde sie bestrahlt. Nächste Untersuchung: Der Tumor ist zurück gegangen, allerdings ist ein Lymphknoten befallen. Daraufhin bekam sie wieder eine Bestrahlung am Lymphknoten und den ersten Zyklus Chemo. Leider hat sie die Chemo nicht vertragen und sie erlitt im August dadurch einen Herzinfarkt. Dann ging es weiter mit einer weiteren Bestrahlung an dem Becken, da Knochenmetastasen festgestellt wurde. Sie konnte zwischenzeitlich kaum laufen, was aber mittlerweile wieder besser geworden ist. Sie bekam für die Knochenmetastasen Infusionen...leider weiß ich nicht mehr wie sie heißt. Letztendlich wurde Anfang dieses Jahres weitere Metastasen festgestellt. Sie bekam Cisplatin und Pemetrex. Nach der letzten Untersuchung im Juli stellte man fest, dass die Chemo nicht angeschlagen habe. Der Tumor habe sich vergrößert, ein befallener Lymphknoten habe sich ebenfalls vergrößert. Als weitere Maßnahme wurde ihr Tarceva verschrieben. Seit diesem Zeitpunkt ging es meiner Mutter schlechter und schlechter. Gestern haben wir sie wieder ins Krankenhaus gebracht, da sie höllische Schmerzen in der Brust hatte. Man weiß gar nicht wie man helfen soll. Die Ärtze hier meinten das die Tabletten wohl eher nicht anschlagen würden und meine Mutter entschied sich nun die Tabletten abzusetzen. Über ein Hospiz wurde gesprochen. Ich weiß überhaupt nicht mehr was ich noch tun soll. Man sitzt daneben und kann nicht helfen. Ich hätte sie so gerne zu Hause. Ärtzen geh ich mittlerweile aus dem weg.
Ich habe vor ca. 2 Wochen etwas von Protonenbestrahlung gehört. Hätte ich das nur früher gewusst dann wäre das wohl eher in Frage gekommen.
Die Ärzte meinten es Grenze an Wunder...ich allerdings bin der Meinung das der Wille Berge versetzen kann und bin der festen Überzeugung das man alles erreichen kann, wenn man nur will. Die Hoffnung stirbt zuletzt...ich kann und will nicht aufgeben. Ich würde alles für meine Mutter tun. Aber egal wer dies hier jetzt ließt...ihr dürft nicht aufgeben.
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 16.08.2011, 22:08
sunshinesoni sunshinesoni ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 15.07.2011
Ort: wien
Beiträge: 355
Standard AW: Lungenkrebs

hallo liebe nadine 23,

da hat deine mutter und du ja schon viel mitmachen müssen
es ist schrecklich wenn man so vieles ausprobiert und nicht wirklich darauf anspricht. ich bin aber auch der meinung, das glaube und überzeugung berge versetzen kann.

ich wünsche deiner mutter und dir viel kraft und hoffe dass ihr einen weg findet, damit die schmerzen gelindert werden und es ihr besser geht.

alles liebe und gute
herzliche grüße
sonja
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 18.08.2011, 08:28
Nadine23 Nadine23 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 16.08.2011
Beiträge: 9
Standard AW: Lungenkrebs

Vielen Dank für deine Antwort.
Es ist wirklich furchtbar. Wir sind schon über ein Jahr am Kämpfen und mir kommt es vor als würde es immer schwerer werden statt einfacher.
Die Ärzte meinen das meine Mutter wohl irgendwann ein Hospiz brauchen würde, aber ich möchte sie nicht weggeben...ich möchte sie zu Hause haben. Jeder sagt ich wäre noch zu jung dafür. Ich denke aber das ich stark genug bin um das zu schaffen. Ich WILL es schaffen und will so viel Zeit wie es noch gibt mit meiner Mama verbringen.
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 18.08.2011, 13:19
carla44 carla44 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 01.06.2011
Ort: Niedersachsen
Beiträge: 530
Standard AW: Lungenkrebs

Liebe Nadine,
auch wenn es ein trauriger Anlass ist, herzlich willkommen hier im Forum. Es tut mir sehr leid, dass Deine Mutter so krank ist.

Ich findes es toll, dass Du so eine starke junge Frau bist.
Mt der Pflege Deiner Mutter zu Hause solltest Du Dich aber auf jeden Fall genau erkundigen, was da auf Dich zu kommen kann. Nur der Wille alleine reicht nicht aus, um das zu bewältigen.

Mein Vater ist vor 1 Monat an einem Adenokarzinom mit Knochen und Gehirnmetastasen gestorben. Und ich war froh, dass er die letzten Wochen in einem Pflegeheim war. Es hat mir zwar das Herz zerissen, als wir ihn dahin gebracht haben. Ich kam mir richtig schlecht vor, weil wir ihn von zu Hause weggeholt haben. Aber es war die richtige Entscheidung. Er selber wollte es auch und wir (meine Mutter ist 74 und ich voll berufstätig, wohne 30 Auto-Minuten entfernt) hätten das nicht geschafft: Windeln, füttern, richtig hinlegen, hochheben, stützen (als er noch laufen konnte) - und immer die Angst, dass etwas passiert und keiner da ist, der professionell helfen kann.

Ich habe mir vorher Material besorgt, wo die letzten Tage und Wochen beschrieben werden, Dinge die da passieren können, was sich so verändert.
Trotzdem hatte ich vorher keine Ahnung, was wirklich auf mich zukommt.

Ich habe meinen Vati dann im Heim auf seinem letzten Weg mit all meiner Liebe und KRaft begleitet. Und das war das Beste, was ich für ihn tun konnte. Wir hatten die professionelle Pflege und konnten uns auf ihn alleine konzentrieren, auf seine Wünsche und Bedürfnisse.

Natürlich wünsche ich Dir, dass Deine Mutter noch lange leben kann. Aber bevor Du etwas entscheidest, hol Dir auf jeden Fall Rat. Das müssen nicht die Ärzte sein.
Du wirst auf jeden Fall HIlfe brauchen.
Liebe Grüße und viel Kraft.
Carla
__________________
Mein lieber Vati ist am 17.7.2011 um 16.30 Uhr in meinen Armen friedlich eingeschlafen.

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 19.08.2011, 11:23
paula2007 paula2007 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 02.09.2009
Beiträge: 839
Standard AW: Lungenkrebs

liebe nadine,

ich finde es toll, dass du darüber nachdenkst deine mama nach hause zu holen.

bei uns war es so, dass mein papa auf keinen fall in ein hospiz wollte. sein größter wunsch war es zu hause zu sterben. wir haben ihn dann auch nach hause geholt. meine mama und ich haben uns die pflege geteilt (meine mama war während dieser zeit zu hause und ich habe nebenan gewohnt und in teilzeit gearbeitet). unterstützung hatten wir von einem onkologischen pflegedienst, die sich u.a. um die versorgung der morphiumpumpe gekümmert haben.

es war eine sehr anstrengende zeit, da mein papa garnicht mehr alleine sein konnte. aber es war auch eine sehr intensive zeit und wir sind sehr froh, dass wir ihm diesen letzten wunsch erfüllen konnten.

wenn es dir möglich ist deine mama zu pflegen und du es wirklich willst, dann schaffst du es auch! es gibt einige hilfsmittel wie das entsprechende bett, etc. und pflegedienste, die unterstützen.

ich wünsche dir und deiner mama weiterhin alles gute und ganz viel kraft!

lg, nicole
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 25.08.2011, 14:43
Nadine23 Nadine23 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 16.08.2011
Beiträge: 9
Standard AW: Lungenkrebs

Vielen Dank für die Worte....
es hilft doch sehr zu sehen das es nicht nur uns so geht. Ich wünsche dies natürlich niemandem, aber in solchen Situationen fragt man sich so oft WARUM? Ich hoffe ich werde irgendwann die Antwort darauf finden.
Ich muss zu all dem dazu sagen, dass ich genau weiß was auf mich zukommt, da meine Oma und mein Opa genau die selbe Diagnose hatten und wir es mitgemacht haben. Und meine Mutter hat auch solche Angst vor dem Ersticken :-( Ich versuche ihr die Angst immer zu nehmen, aber insgeheim kann ich es natürlich verstehen...das hätte jeder von uns.
Das wichtigste ist, finde ich....nicht aufzugeben...egal was passiert. Egal wie schlimm die Zeit ist. Es geschehen so viele schlechte Dinge ...aber es passieren auch noch Wunder.
Meine Mutter ist nun am Dienstag aus dem Krankenhaus gekommen und durfte heim. Nun habe ich Sie gestern morgen wieder in Krankenhaus gebracht. Ich muss nur dazu sagen das wir in Kaiserslautern waren, die einfach nichts gemacht haben außer Sie ruhig gestellt. Wir sind da nur hin, aus unserer Not hinaus, weil es ihr letzte Woche so schlecht ging. Nun sind wir wieder im gewohnten Krankenhaus, Homburg. Dort ist die Versorgung finde ich super. Sie kümmern sich super. Das ist mir wichtig für meine Mom, damit sie sich nicht unsicher fühlt.
Die Ärztin hat gestern mit uns gesprochen. Sie hat uns klipp und klar gesagt, dass wir den Tumor nicht bekämpfen können. Sie haben die CT-Bilder verglichen, aber sie hat Tarceva nicht so lange genommen, deshalb kann es noch keine Verbesserung zeigen. Sie muss nun entscheiden ob sie diese weiternimmt oder nicht. Es ist so eine schwere Entscheidung. Mit Tarceva gewinnt man Zeit...aber wie diese Zeit aussehen wird, konnte uns die Ärztin nicht sagen. Ich weiß also nicht was besser ist. Heute geht es meiner Mutter wieder schlechter...sie bekommt schlechter Luft, was aber auch an dem Pleuralergüssen liegen kann. Später bekommt sie nachgeschaut per Ultraschall. Ich hoffe das Sie ihr helfen können.
Ich heirate im November...ich hoffe das meine Mama das noch erleben darf. Es wäre sehr schlimm für mich wenn nicht.
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 20:21 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55