#1
|
|||
|
|||
Depressionen meiner Mutter
Hallo alle zusammen!
Ich habe schon im BK-Forum gepostet, aber hier will ich mir einfach mal Ratschläge oder auch einfach nur Erfahrungen von Angehörigen holen. Zumindest hoffe ich, dass jemand mir einbischen Beistand leisten kann. Bei meiner Mutter wurde im August 2008 BK festgestellt. Der Knoten wurde entfernt und sie bekam anschließend Chemo und Bestrahlung. Nun nimmt sie 5 Jahre Medikamente. Seit der Diagnose BK bekam sie Depressionen. Diese haben sich in den letzten 2 Jahren nicht gebessert. Ich habe eher das Gefühl, sie sind schlimmer geworden. Sie geht auch zu einer Psychologin, aber das hilft wohl nicht wirklich. Ich weiß auch nicht, was sie dort so bespricht, denn sie redet nicht wirklich darüber. Oft sitzt sie einfach zu Hause und weint. Warum? Oft wissen wir es nicht! Im Moment macht es ihr sehr zu schaffen, dass mein Bruder (fast 30 Jahre alt) ca. 500 km weiter weggezogen ist. Sie macht ihm den Vorwurf, dass ihm der Job wichtiger ist, als die Familie. Ob sie es so zu ihm gesagt hat, weiß ich nicht. Aber zu mir sagte sie es letztens. Wenn sie weint, will man sie in den Arm nehmen. Das will sie aber nicht. Nimmt man sie dann nicht in den Arm, macht sie einem Vorwürfe, dass man sie doch trösten soll. Egal, wie man es macht, man macht es verkehrt. Mein Vater leidet auch sehr unter der Situation. Oft kommt meine Mutter schon schlecht gelaunt von der Arbeit. Das die Stimmung dann sofort im Keller ist, ist verständlich. Wie soll man sich jemandem gegenüber verhalten, der nur down ist? Der nur weint? Dem man nichts recht machen kann? Wie habt ihr das erlebt? Oder waren eure betroffenen Verwandten nicht so depressiv? Was habt ihr gemacht, wenn gut zureden nichts gebracht hat? Ward ihr z.B. gemeinsam bei einer Beratung? Woher kommen diese Depressionen? Nebenwirkungen? Einfach nur der Gemütszustand? Langsam kann ich einfach nicht mehr. Mir graut es vor jedem Besuch bei meinen Eltern, vor jedem Telefonat. Weil ich nicht weiß, wie schlecht es meiner Mutter wieder geht. Gestern habe ich nach einem, mal wieder sehr kurzem Telefonat (meine Mutter war nicht sehr gesprächig) stundenlang geweint, weil ich es nicht mehr ertrage, meine Mutter (und auch meinen Vater) so zu erleben. Meine Mutter fühlt sich immer falsch verstanden. Sie denkt, wir kritisieren sie nur. Hätten kein Verständnis. Aber hat uns Kinder auch nur 1 x jemand gefragt, wie es uns geht? In den 2 Jahren noch nie! Mir stehen schon wieder die Tränen in den Augen, weil ich einfach Angst habe, dass die Familie daran zerbricht und ich mich so hilflos fühle, weil ich meiner Mutter nicht helfen kann. LG |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|