Hilfe ich komme mit meinem Mann nicht mehr zurecht

[Martina 43]

Hallo ich brauche Hilfe :
Mein Mann hat Speisenröhrenkrebs im Endstadium .

Seit März 2008 wissen wir das er Krebs hat, zuerst bekam er Chemo doch seit 3 Monaten will er keine Medikamente mehr nehmen.
Seit dieser Zeit streiten wir uns nur noch, ich weis nicht mehr was ich machen soll. Er kann nicht mehr alleine Leben . Im Kopf ist er noch fit doch körperlich geht es nicht mehr so . Er hat Husten Schmerzen hinter dem Sternum und der linke Arm ist bewegungseingeschränkt.
Er war seit Monaten nicht mehr drausen und schläft viel und dünn ist er geworden ca 45 kg . Er ist auch kaum noch.

Ich bin sehr verzweifelt,was soll ich machen, er motzt und mekert nur noch, alles was ich mache ist falsch. Ich habe auch schon überlegt auszuzien, aber das ist auch keine Lösung.
Ich halt das nicht mehr aus , ich will ja helfen, aber wie . ?
Ich soll mich ändern oder ausziehen .
ich kann nicht mehr .
ich wohne in der Eifel
kann ich irgendwo hilfe bekommen

martina

[silverlady]

liebeMartina

so schwer mir das auch fällt, du solltest ihn in seinen Entscheidungen beistehen. Ich weiß es ist unendlich schwer das zu akzeptieren aber es ist seine Erkrankung und sein Recht die Behandlung abzubrechen.

Im November 2006 verlor ich meinen Mann an Zungenkrebs. Auch ich musste lernen, ihn seinen Weg gehen zu lassen.
Ich war an seiner Seite, zu jedem Zeitpunkt. Als er keine Behandlung mehr wollte, weil es doch keine Aussicht auf Besserung geben würde war ich an seiner Seite. Als er Schmerzen bekam habe ich ihn begleitet bis die richtige Medikation gefunden wurde und als er im Sterben lag hielt ich seine Hand.

Akeptiere seinen Weg auch wenn es schwerfällt. Lass ihn Schlafen, denn die Krankheit raubt die Kraft und wenn er nicht raus geht akzeptiere das.

Es ist sein Weg. Nehmt euch nicht wertvolle Lebenszeit durch sinnlose Streitereien. Denn irgendwann wird dir jedes Wort weh tun und du kannst es nicht zurückholen..


lerne deine Mann zu verstehen

silverlady

[kosmops]

Liebe Martina,

Dein Text hätte von meiner Mutter stammen können. Sie pflegt meinen Vater (Nierenkrebs im Endstadium). Er hat auch kaum ein nettes Wort, keinen Dank für Sie übrig.
Ich glaube dass man in dieser Situation auf Streitigkeiten nicht mehr so eingehen sollte/darf. Wir erklären es uns immer so, dass mein Vater nicht von sich aus so geworden ist, sondern dass es die Krankheit ist, die ihn zu dem gemacht hat, wie er jetzt ist.
Meine Mutsch schreibt sich ihren Kummer jetzt von der Seele. Das hat man ihr zu ihrer Kur (sie selbst hatte Brustkrebs 09/2008) geraten. Das hilft ihr sagt sie. Außerdem hat sie eine Entspannungstechnik erlernt, mit der sie ganz gut abschalten kann.
Es ist wirklich manchmal zum Heulen, oder? Mit netten Worten würde einiges einfacher gehen...

Ich wünsche Dir viel Kraft in dieser schweren Zeit!
Liebe Grüße
Mone