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  #1  
Alt 04.05.2009, 20:08
Colibri Colibri ist offline
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Beiträge: 11
Beitrag Mit einer oder keiner Brust leben?

Hallo zusammen

Um heil zu werden, soll ich eine Brust entfernen lassen und auch Lymphknoten in der Achselhöhle. Ich habe bereits eine brusterhaltende Operation vor 2 Jahren hinter mir und hatte nun ein Rezidiv bei der Biopsieeinstichstelle.

Ich kann mir ein "einbrüstiges" Leben nicht vorstellen. Ich habe von der Optik her große Mühe und auch gefühlsmäßig (was macht denn die zurückgebliebene Brust ganz alleine? Die gehören doch zusammen!).

Einen Brustaufbau habe ich nicht vor.

Ich wäre sehr dankbar, wenn mir Frauen mit einer oder zwei entfernten Brüsten von Ihren Erfahrungen erzählen könnten.

Oder falls jemand eine alternative Therapie weiß, die Brustkrebs heilt: ja gerne, denn wenn ich die Wahl hätte, würde ich nicht operieren.

Herzlichen Dank
Colibri
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  #2  
Alt 04.05.2009, 20:48
Wamper Wamper ist offline
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Standard AW: Mit einer oder keiner Brust leben?

Meine Brustamputation liegt jetzt 8 Jahre und 3 Monate zurück.Ich war damals 43 Jahre alt. Ich konnte es mir nicht vorstellen mit nur einer Brust zu leben. Zu der Zeit hatte ich einen Kollegen, der mir von seiner Krebserkrankung berichtete. Bei ihm waren nur befallene Lymphknoten gefunden worden. Während man den Krebsherd suchte, hat er sich gefragt, was das Schlimmste für ihn wäre. Er meinte, er das Schlimmeste sei, wenn er nicht mehr lachen könne. Ich habe lange über seine Antwort nachgedacht und festgestellt, dass es wirklich viel Schlimmeres gibt, als den Verlust einer Brust.

Im Gegensatz zu vielen anderen Frauen habe ich mich mit Prothesen schwer getan und habe mich dann vor 7,5 Jahren entschlossen, einfach einbusig herum zu laufen. Meine Schwiegermutter ist die einzige, die damit Probleme hat und ich vergesse mittlerweile oft, dass mir eine Brust fehlt. Leicht war der Weg bis dahin nicht. Aber was ist schon ein wenig Drüsen- und Fettgewebe gegen die Chance auf 30 weitere Lebensjahre.

Mit liebem Gruß aus Düsseldorf
Dorothea
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  #3  
Alt 04.05.2009, 21:25
Evche Evche ist offline
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Standard AW: Mit einer oder keiner Brust leben?

Hallo Colibri!

Mir wurde eine Brust nach einem schweren Unfall amputiert. Ich war damals 40 Jahre alt. Da aus medizinischen Gründen erst 2 Jahre später ein Aufbau gemacht werden konnte, habe ich die Zeit genutzt, um in mich reinzuhören. Habe Brustkrebs-Selbsthilfegruppen besucht und mich über die Rekonstruktions-Möglichkeiten informiert. Das erste halbe Jahr nach dem Unfall durfte ich auch keinen Prothesen-BH tragen. Mit dem Prothesen-BH fiel auch meine Entscheidung. Ich lasse die Rekonstruktion machen.

Die Gründe dafür waren vielfältig. Ich traute mich einbrüstig nicht mehr in die Sauna, bin nicht mehr mit meinen Kindern ins Schwimmbad gegangen. Das Schlimmste aber war, daß ich mich nicht mehr weiblich fühlte, sondern als Neutrum. Obwohl ich einen sehr liebevollen Partner hatte, den es nicht störte, daß ich nur noch eine Brust hatte.

Im Januar 2002 wurde die Brust dann mit der Lattissimus-Dorsi-Methode rekonstruiert. Diese Entscheidung habe ich nie bereut. Ich fühle mich wieder "ganz", gehe in jede gemischte Sauna und finde es einfach praktischer, meine Prothese unter der Haut als im BH zu tragen.

Hin und wieder melde ich mich hier zu Wort und habe festgestellt, daß die Meinungen im Forum zum Thema "Brustaufbau ja oder nein" ebenso kontrovers diskutiert werden wie vor 9 Jahren in den Selbsthilfegruppen. Insofern bin ich davon überzeugt, daß es "die" richtige Empfehlung dazu nicht gibt, sondern jede Frau für sich genau abwägen muß.

Alles Liebe für dich vom Evche
__________________
Macht hat nur der über mich, dem ich sie gebe.
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  #4  
Alt 05.05.2009, 09:01
Sibylle R Sibylle R ist offline
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Standard AW: Mit einer oder keiner Brust leben?

Hallo Colibri, du hast ja bereits Antworten von den erfahreren Mitkämpferinnen erhalten und ich denke auch das jeder seine Entscheidung für sich treffen muß. Ich bin 48 Jahre alt und am 16.03.2009 wurde mir die linke Brust abgenommen. Ich wollte keinen Aufbau und komme ganz gut mit der Prothese klar. Wir waren auch bereits schwimmen und das ging auch ganz super. Mein Sohn 6 Jahre alt und sein Kumpel meinten nach unserem Abenteuer mit Prothese und Badekappe, es sei überhaupt nichts aufgefallen. Man muß einwenig umdenken, aber das kriegt man in Griff.
Für mich denke ich, dass ich im Herbst diese Haftprothesen ausprobieren möchte und mal sehen wie's dann funktioniert.
Ach übrigens hat mein Partner auch kein Problem damit, sondern ist froh dass wir diese Biester erstmal aus dem Körper haben.

Also weiterhin alles Gute und viel Glück bei der Entscheidungsfindung.

Sei herzlich gegrüßt
SIbylle
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  #5  
Alt 05.05.2009, 10:24
Benutzerbild von Christiane
Christiane Christiane ist offline
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Standard AW: Mit einer oder keiner Brust leben?

Hallo Colibri,
ich lebe seit November mit nur einer Brust und habe einen echten Trauerprozess hinter mir, glaube ich. Mir ist es überhaupt nicht leicht gefallen, dieses so einzigartige Körperteil von mir, mit dem so viele wunderschöne Erinnerungen verbunden sind wie zum Beispiel die an glückselige Babys, die genüsslich schmatzend ihre Nahrung über eben diese Brust aufnehmen, endgültig und unwiderruflich abzugeben. Das war hammerhart für mich und es sind viele Tränen geflossen.
Jetzt, fünf Monate später, bin ich dem Akzeptieren ein großes Stück näher gekommen. Ich genieße meine körperliche Fitness, habe überhaupt keine Bewegungseinschränkungen und habe mich während der Osterferien langsam mit der Haftprothese angefreundet und vor einigen Tagen zum ersten Mal seit der Op einen BH in einem ganz normalen Dessous-Geschäft gekauft, was für mich persönlich ein unglaublicher Gewinn war. (Ich bin überhaupt nicht dessous-verrückt, aber dort nichts mehr zu suchen zu haben, sondern ins Sanitätshaus zu müssen, hat mich mehr belastet, als ich vorher je gedacht hätte). Mit der Haftprothese kann ich meine eigenen BHs von "vorher" tragen, was mir viel bedeutet. Das Körpergefühl mit der Prothese ist akzeptabel, auch Gartenarbeit ist möglich, ohne dass etwas verrutscht oder sich löst .
Zusätzlich nutze ich die Schwimmprothese auch als einlegbare Prothese im Spezial-BH und habe meine künstlichen "Brüstchen" (eine so schöne Wotschöpfung von Vegi, einer Forums-Kollegin) echt gern zu haben gelernt.
Dennoch beruhigt mich Patzis Geschichte ungemein, die sich nach 10 Jahren zu einem Aufbau entschlossen hat. Du siehst, man hat ganz, ganz viel Zeit, seinen eigenen Weg zu finden. Probier das Leben mit nur einer Brust aus, lass dir Zeit dabei und finde mit der Zeit deinen Weg.
Unschön finde ich meinen Anblick übrigens überhaupt gar nicht; übrigens auch weder mein Mann, noch meine Kinder, die sich mutig schon bald nach der Op dem Anblick gestellt haben, weil sie sich das Gefühl der Vertrautheit erhalten wollten. Sie wollten nicht plötzlich vor der Badezimmertür stehen bleiben. Mir hat das unglaublich viel bedeutet; wie sehr mir dieses Hinschauen und es zur akzeptierten Wirklichkeit werden lassen geholfen hat, ahnen meine Kinder gar nicht, glaube ich.
Ich selbst empfinde den Bereich der Narbe und der fehlenden Brust als sehr verletzlich und habe das Bedürfnis, damit liebevoll umzugehen. Abscheu oder innere Abwehr sind da überhaupt nicht im Spiel. Traurigkeit hingegen immer wieder mal, das ist normal, glaube ich und gehört zu diesem Prozess dazu. Und zum großen Glück gibt es hier im Forum Menschen, die mir dann zuhören, mich verstehen und mir mit ihren Worten wieder auf die Beine helfen.
So, nun habe ich viel mehr geschrieben als ich wollte. Das war wahrscheinlich nicht nur für dich, sondern offensichtlich auch für mich mal gut, meine Gedanken zu diesem Thema zu sortieren.
Sei von Herzen gegrüßt und lass es ruhig geschehen, wenn die Amputation ein sinnvoller Weg ist, um gesund weiterzuleben. Es ist kein Spaziergang, aber es geht, mit nur einer Brust fröhlich, fraulich und selbstbewusst zu leben!
Alles Gute für dich!
Christiane
__________________
Alles was die Seele durcheinander rüttelt, ist Glück. (Arthur Schnitzler)
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  #6  
Alt 05.05.2009, 20:32
Benutzerbild von bine1906
bine1906 bine1906 ist offline
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Standard AW: Mit einer oder keiner Brust leben?

Hallo!

Ich denke, es kommt auch darauf an, ob Du eine kleine oder große Brust hast.....Ich "laufe" seit 3 Jahren mit einer kleinen Brust durch die Welt...es ist völlig in Ordnung. Einen Aufbau möchte ich nicht, eine Bekannte von mir hat einen sehr gut gelungenen Aufbau über den Rückenmuskel machen lassen...optisch sehr schön, aber jedes mal, wenn sie den Rücken anspannt, zuckt es "vorne"...sie ist zufrieden damit... Du solltest Dich fragen, für wen Du ihn machst, für Dich oder Deinen Mann oder Freund oder Deine Umgebung.

Lg Sabine
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  #7  
Alt 07.05.2009, 12:38
Benutzerbild von Nullarbor
Nullarbor Nullarbor ist offline
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Beiträge: 25
Standard AW: Mit einer oder keiner Brust leben?

Hallo Colibri,
als ich letztes Jahr erfuhr dass ich Brustkrebs habe, habe ich mich ganz spontan dazu entschieden beide Brüste abnehmen zu lassen. Ich habe es nie bereut und freue mich jeden Tag über meine Entscheidung. Es erspart mir weitere Operationen und viele unnötige Sorgen. Mein Oberkörper ist flach und straff, ich trage kleine Schaumstoffeinlagen, die ich schnell mal durchwaschen kann, damit meine Blusen ausgefüllt sind. Ich bin sehr aktiv, mache viel Sport und versuche schlank und fit zu bleiben.
Herzliche Grüsse
Nullarbor
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  #8  
Alt 07.05.2009, 21:01
Colibri Colibri ist offline
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Registriert seit: 04.05.2009
Beiträge: 11
Standard Herzlichen Dank an alle

Ganz ganz herzlichen Dank für eure Rückmeldungen! Ich bin sehr dankbar und berührt, dass Ihr eure Erfahrungen mit mir teilt.

Ich kann mir zwar immer noch nicht vorstellen, einfach eine Brust entfernen zu lassen - ich sage mir immer, "ich will doch gesund sein", aber so eine brutale Operation fühlt sich einfach nicht "gesund" an. Und wie gesagt, mir tut die Brust leid, die allein zurückbleibt - darum hatte ich die Idee von einer Doppelamputation, was ja irgendwie radikal in die andere Richtung geht und auch nicht wirklich eine Lösung ist, die ich gefühlsmäßig leicht verkraften kann. Aber der Trauerprozess von Christiane hilft mir irgendwie, mich dem Thema anzunähern. In einer Brust einfach Fett- und Drüsengewebe zu sehen, schaffe ich nicht, für mich lebt alles irgendwie (sogar der Tisch in unserer Küche! ).

Einbusig herumzulaufen finde ich total mutig. Hut ab! Ich finde das wunderschön, dass Ihr euch getraut, zu euch zu stehen. Ich möchte das auch schaffen, auf allen Ebenen.

Nochmals herzlichen Dank euch allen und alles erdenklich Gute - inklusive Lachen ;-)

Liebe Grüsse
Colibri
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  #9  
Alt 08.05.2009, 08:51
Wamper Wamper ist offline
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Standard AW: Mit einer oder keiner Brust leben?

Die Beschreibung Brust = Drüsengewebe+Fett stammt von meiner Pathologiefreundin Mechthild. Ich hätte sie fast dafür erschlagen. Aber sie hat mich damit zum Nachdenken gebracht. Mir fielen plötzlich Leute auf, denen eine eine Hand, ein Arm, ein Bein fehlte oder die Gesichtsverletzungen haben. Richtig schwer war es für mich, einbusig beim neuen Arbeitsplatz zu erscheinen. Es gab keine Kommentar und einer Kollegin war gar nichts aufgefallen.

Mit liebem Gruß Dorothea,
die schnell zur Arbeit muß und die noch viel für die Kirchentagsvorbereitung in Bremen machen muß. Wenn ihr auf dem Markt der Möglichkeiten in der Überseestadt unter dem Banner "Bäuerliche Landwirtschaft" statt Agrarfabriken eine Einbusige seht, das bin ich.
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  #10  
Alt 08.05.2009, 14:51
Suan Suan ist offline
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Standard AW: Mit einer oder keiner Brust leben?

Hallo alle zusammen,
ich wollte mich jetzt auch mal zu diesem Thema zu Wort melden.
Ich bin 34 Jahre und habe vor 8 Monaten eine Ablatio wg. DCIS über mich ergehen lassen müssen. In derselbigen OP hat man mir einen Expander eingesetzt (der mit dem Wissen das er innerhalb eines Jahres entfernt werden muss) mir erst einmal über den Verlust hinweg geholfen hat.

Allerdings habe ich mich mit diesem Silicon-Expander (als Vorstufe eines Aufbaus) nicht richtig anfreunden können. Nach dem Duschen hatte ich immer das Gefühl das Wasser auch im innersten aufzunehmen und das war gar nicht angenehm. Außerdem hat sich in diesen wenigen Monaten auch eine Kabsel um den Expander gebildet die immer härter wurde.

Somit habe ich mich über die vielfältigen Rekonstruktionsmöglichkeiten informiert. Wichtig war für mich das ich in meinem alltäglichen Leben keinerlei Einschränkungen habe, wie z.B. ein Spannungsgefühl, ziehen oder gar Schmerzen und somit habe ich mich für den Aufbau aus Eigenfettgewebe entschieden: den S-Gap.

Ich wurde vor zwei Wochen operiert und habe heute bereits keine Schmerzen mehr - weder in der Brust noch am Hintern.
Das Gewebe fühlt sich super an und ich habe endlich dieses künstliche Gefühl los. Herrlich !!!!!!!
Zugegeben, am Anfang war die Angst groß das mein Körper das Gewebe nicht annehmen könnte bzw. die Blutversorgung nicht mehr gewährleistet sein könnte, aber nach 5-6 Tagen war auch das überstanden und heute denke ich es war eine gute Entscheidung.

Ich möchte mit meinem Beitrag allen Frauen Mut machen sich evtl. auch für einen Aufbau zu entscheiden. Letztendlich muss aber jeder für sich entscheiden.

In diesem Sinne wünsche ich Dir, Collibri, dass Du Dich gut informierst und Dich dann mutig zu einem Schritt entscheidest !!

Viele liebe Grüsse,
Suan
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  #11  
Alt 08.05.2009, 15:48
Benutzerbild von Vegi01
Vegi01 Vegi01 ist offline
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Standard AW: Mit einer oder keiner Brust leben?

Hallo Colibri,

ich hatte im Jan. 09 zunächst zwei BET und mußte dann am 26.02.09 doch meine linke Brust hergeben. Ich war zunächst auch wie im Vakuum und wußte nicht, wie ich damit umgehen sollte. Mir hat sehr geholfen, dass ich mich zunächst vor der OP im Sanitätshaus über die "Brüstchen" (das Wort mit P. ist mir gestrichen) informiert habe. Anfassen etc. Außerdem auch die möglichen BH's und Bikinis. Es war gut zu wissen, dass ich nach der Op nicht im Kartoffelsack rumlaufen muss.
Ja und dann, dann habe ich eine "Brust-Abschieds-Party" gefeiert. Meine Familie und meine besten Freundinnen waren dazu eingeladen. Ich habe mich total aufgebrezelt (super sexy BH und großer Ausschnitt). Ich wußte auch nicht, ob es nicht vielleicht zu einem Heulkrampf bei mir führen wird. Aber nein, es war ein wunderbarer Abend und ich habe meine linke Brust gebührend verabschiedet (sie hatte es wirklich verdient). Dann ich habe ich mit jeder Person auf der Fete ein Foto gemacht und damit bin ich ganz glücklich. Ich komme aktuell gut einbusig zurecht. Ich habe nun Namen vergeben. Rechts ist Liese und links Lotte -zusammen also Liese-Lotte. Mit Humor schaffe ich alles leichter. Ich darf aber nicht verschweigen, dass mich manchmal eine große Traurigkeit überkommt; keine Verzweiflung nur Trauer. Die gestehe ich mir dann immer zu und beweine auch immer wieder einmal den Verlust. Ein Aufbau kommt aktuell nicht in Frage. Erstmal bin ich jetzt so wie ich bin und es ist wie es ist und dann ... dann sehe ich weiter. Ich bin jetzt da angelangt, wo ich am Anfang dachte, gedanklich nie hinzukommen: Ich hatte noch Glück und es könnte alles noch schlimmer sein.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft, Mut und Optimismus. Pass auf Dich auf.

Vegi
__________________

Ich lehne es nicht ab, das Negative zur Kenntnis zu nehmen. Ich weigere mich lediglich, mich ihm zu unterwerfen.
"Norman Vincent Peale"
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  #12  
Alt 17.06.2009, 22:27
hallo.susi hallo.susi ist offline
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Standard AW: Mit einer oder keiner Brust leben?

eure antworten haben mir auch geholfen, mir steht die amputation noch bevor und ich habe riesigen horror davor. trage gern enge kleidung, bin groß und schlank und trage (noch) 85 d.... naja nach der amputation wird die andere seite verkleinert, da der aufbau nur bis zu einer bestimmten große möglich ist.... mal sehn wie ich mit den kleineren zurecht komme. anfangs werde ich sicher für einige monate auch brüstchen trage, wegen verheilung, bestrahlung und reha.... mal sehn, vielleicht auch länger.
wenn ich daran denke, bin ich auch sehr traurig, sie gehören einfach zu mir. der haarausfall stört mich z.b. überhaupt nicht, wächst ja nach.... aber mein busen ist einfach superwichtig für mich. aber wenn ich dadurch höhrer chancen aufs weiterleben habe, opfere (so sehe ich das) ich sie gern.

die idee mit der party find ich toll, vielleicht mach ich sowas auch, ein happening hatte ich schon lange nicht mehr. könnte mir ein großes trampolin ausleihen und mal wieder richtig gaudi haben....

lg sanne
__________________
Schenke dem LEBEN mehr Aufmerksamkeit, als deiner Krankheit.

BK links 24.03.2009, G3 (nach OP G1) - B5b - HER-2 3+ gesamt positiv, neoadjutive Chemo 4 x EC und 4 x Taxan, Herceptin 18 Mon., Planung Amputation beids. 10/2009 + Bestrahlung, Stand 10/09: brusterhaltend (je 220 gr. sind weg) operiert mit rechter Anpassung, da Tumor komplett vernichtet wurde, Bestrahlung, da 2 Lymphknoten befallen waren.
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  #13  
Alt 17.06.2009, 23:11
Benutzerbild von anthierry
anthierry anthierry ist offline
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Standard AW: Mit einer oder keiner Brust leben?

liebe mädels,

das hat gut getan, eure meinungen zu lesen. habe hier im forum schon nach diesem thema gesucht.

Vegi - ich kann gar nicht aufhören zu lachen. liese-lotte - ganz nach meinem geschmack.
mit meiner haft-epithese habe ich auch schon so manche "peinlichkeiten" erlebt.
gerade im sommer haftet die nicht so gut und verrutscht dann an die unmöglichsten stellen. da hatte man schnell mal einen buckel oder dicken hals sehr zum amüsement der kollegen und freunde...gsd wissen die um meine krankheit.
ich hab's bisher auch eher mit humor genommen. bin dankbar, dass die op so gut gelungen ist, ich meinen arm uneingeschränkt bewegen kann, die narbe glatt ist. würde alles wieder so gut funktionieren, wenn ich mich jetzt einem aufbau unterziehe? eine schwierige entscheidung. es wären mindestens 2 ops notwendig und die sind ja auch nicht ohne für den ohnehin schon angeschlagenen organismus. aber trotzdem wächst jetzt nach fast 6 jahren auch immer mehr der wunsch in mir, einen aufbau machen zu lassen. damals stand es auf grund der nicht gerade prickelnden prognose auch nicht im vordergrund. da war ich froh, noch mal so davongekommen zu sein.
die krankenkasse hat bis jetzt auch alles bereitwillig genehmigt - badeanzüge, BHs, durch ständige gewichtsschwankungen habe ich mittlerweile die 4 epithese - auch das ist nicht selbstverständlich. darüber bin ich sehr dankbar, denn welche frau mag schon einen "schiefen busen".
was mir aber aufgefallen ist, dass meine noch verbliebene brust ziemlich weich und schlaff geworden ist - trotz guter pflege. mein gyn meint, käme auch durch die AHT
besonders attraktiv finde ich mich nicht, hatte vorher ein schönes dekolltè trotz 4 gestillter kinder. und ein bißchen neidisch schaue ich schon auf ein ausgeschnittenes sommerkleid - da bin ich ganz ehrlich. was bin ich auch so eine eitle kuh... bin aber dankbarer noch hier auf erden zu wandeln.
trotzdem, hätte ich damals die möglichkeit gehabt, hätte ich mir den aufbau im nachhinein machen lassen.

ist es zu intim, wenn ich frage wie eure partner mit diesem thema umgehen?
ich werde einfach das gefühl nicht los, dass meiner doch nicht so easy damit klargekommen ist wie er tat.

anja
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  #14  
Alt 18.06.2009, 07:53
Löwin Löwin ist offline
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Standard AW: Mit einer oder keiner Brust leben?

Hallo, Ihr Lieben,

mir wurde Nov/08 die linke Brust entfernt, bin jetzt 40 Jahre

Ein Aufbau kommt für mich zum jetzigen Zeitpunkt auch noch nicht in Frage.
Möchte Ende des Jahres evtl ein Beratungsgespräch über die Aufbaumöglichkeiten und dann werde ich entscheiden, wie ich vorgehen möchte.
Ich komme mit der Situation soweit ganz gut zurecht.
Mit den Bademoden habe ich jedoch so meine Probleme.
Das Angebot in dem Sanitätshaus waren halt sogar nicht das, was ich normal getragen habe. Eine sportliche Linie war gar nicht vorhanden.
Kennt jemand noch Bezugsadressen über med. Bademoden

Mein Mann ist ,hinsichtlich der fehlenden Brust , lockerer wie ich.
Er ist froh, daß wir die Zeit der Chemo so gut überstanden haben und wir hoffen, daß der Krebs nie wieder zurückkommt.
Daß ich momentan nur eine Brust habe, ist im wirklich egal.

LG
Löwin
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  #15  
Alt 18.06.2009, 09:18
Benutzerbild von anthierry
anthierry anthierry ist offline
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Standard AW: Mit einer oder keiner Brust leben?

Hallo Löwin,

in "meinem" Sanitätshaus gibt es Kataloge mit entsprechender Unterwäsche und auch Bademode. Da kann ich mir immer mehreres aussuchen und dann wird es bestellt. Ich habe Glück gehabt und ein sehr ausgefallenes Exemplar an Badeanzug bekommen auf den ich oft angesprochen werde. Einen 2. habe aus eBay. Bei Hunkemöller habe ich mir einen Neckholderbikini gekauft . Das waren die Körbchen gefüttert - hab das eine dann auf der Seite aufgetrennt und die Badeepthese reingeschoben und mittel Druckknopf hält das super. Das werde ich jetzt immer so machen, denn die Zuzahlung ist ja immer noch viel höher als wenn man sich einen "normalen" kauft. Ansonsten muß ich dir recht geben, zum Teil sehen die Dinger ziemlich altbacken aus. Was mich immer an dieser Spezialkleidung stört, dass sie teilweise wie "Panzer" gearbeitet sind. Mensch uns fehlt doch nur eine Brust - deshalb muss man doch nicht in ein Ganzkörperkorsett

Es ist toll, dass dein Mann so an deiner Seite steht. Für mich eine Selbstverständlichkeit wenn man sich liebt. Wir würden es doch anders herum genauso machen. Meiner war so oft es ging (ist beruflich viel in der Welt unterwegs) für mich da, ihat mich zu den Untersuchungen begleitet und war auch so ganz lieb. Aber das Intimleben war anders geworden. Es war nicht mehr so locker wie vorher. Vielleicht rede ich mir da jetzt auch nur etwas ein und suche nach eventuellen Gründen warum er mich "aus heiterem Himmel" verlassen hat. Ich glaube, das ist normal, dass man zu allererst darin den Grund sucht oder spinne ich jetzt? Bisher bin ich doch ganz gut klar gekommen mit mir und meinem veränderten Körper. Aber die Unsicherheit macht sich mehr und mehr breit und irgendwie macht mir das Angst...
Vielleicht verstehen mich manche hier

Ich wünsche Dir von Herzen dass es so bleibt und noch viele gemeinsame Jahre voller Glück, schöner Erlebnisse und vor allem Gesundheit.
Wenn man sich auf seine Nächsten verlassen kann, ist man schon ein glücklicher Mensch...finde ich...

Liebe Gruß
Anja
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