|
#1
|
|||
|
|||
Ihr Leben ...
... ist kein wirkliches mehr.
Im August 2008 erhielt meine Mutter (58) in meiner Begleitung "ihre" Diagnose: Kleinzeller, Metas in Leber und Nebennieren, Lymphdrüsen, ein ganzer Lungenlappen wurde schon nicht mehr belüftet. Es wurde gleich eine Chemo begonnen, die meine Mutter überhaupt nicht vertragen hat. Dosis reduziert, keine Besserung, Umstellung auf eine Chemo zweiter Wahl, dosisreduziert. Das funktionierte, wenn auch nur stationär und mit künstlicher Ernährung. Die Chemo schlug an, der Tu war unter der Nachweisgrenze und die Metas weg. Dann wurde eine prophylaktische Hirnbestrahlung geplant, das MRT zeigte allerdings in der Voruntersuchung 5 Metas. Also wurde zusätzlich zu den geplanten Lungenbestrahlungen auch Kopfbestrahlungen gemacht, ebenfalls sationär, die meine Mama super wegsteckte. Dann durfte sie endlich mal wieder länger nach Hause. Bei den Kontrolluntersuchungen ergab sich leider ein schlimmes Bild: sehr grosse Lebermetas, vermutlich auch in der Niere, in den Knochen. Sie liegt wieder seit 10 Tagen im KH, hat davon 5 Tage keine Erinnerung und völlig verschlafen. Sie ist gelb, gelb, gelb. Die Augen und die Haut. Sie isst nichts mehr, schläft viel.Gegen die Knochenmetas hat sie was bekommen, gegen die Lebermetas 5 tage Chemo mit geplanter Wiederholung in 14 Tagen. Gegen Schmerzen bekommt sie nun ein Morphiumpflaster geklebt. Es stellt sich nun noch Durchfall ein. Heute haben wir ihre eigene Mutter (92) über den Ernst der Lage aufgeklärt und sie zu ihr gebracht. Man nimmt jeden Tag bei ihr ein wenig Abschied... und es tut sooo weh. Aber wem erzähl ich das ? Wie werde ich es meinen Kindern ( 2 x 5 und 6 Jahre alt) erklären ? Was mache ich mit meinem Vater, der daran zusammenbricht ? Was ist mit mir ?? Das auf und ab der Gefühle, das sich immer mal wieder drehende Kopfkarussel, die Hilflosigkeit frisst... Eine Grenzerfahrung, die man niemandem zumuten mag. Ich lese hier oft mit, versuche für meine Mutter da zu sein. Mehr kann ich nicht tun - zu wenig , für meinen Geschmack. Seid alle lieb gegrüsst, ich denke, ich werde mir in der nächsten Zeit öfter von der Seele schreiben müssen. |
#2
|
||||
|
||||
AW: Ihr Leben ...
Liebe Meandmom,
es tut mir leid, daß du hier schreiben mußt...ich weiß, wie schwer das ist. Es ist gut, daß du für deine Mom da bist. Medizinisch kann ich dir leider nicht viel sagen, obwohl meine Ma auch einen Kleinzeller hatte. Aber jeder Mensch, jede Situation ist anders. Ich wünsche dir und euch ganz viel Kraft! Alles Liebe Blume
__________________
In uns allen findet sich die Quelle höchster Weisheit - die Quelle der Liebe. (Thich Nhat Hanh) |
#3
|
|||
|
|||
AW: Ihr Leben ...
Danke für Deine Begrüssung hier.
Medizinisch ist mir eigentlich auch alles klar. Habe eine medizinische Ausbildung und ziemlich den Durchblick, was im Körper meiner Mutter vor sich geht. Würde mich freuen, mich hier ein wenig austauschen zu können... |
#4
|
||||
|
||||
AW: Ihr Leben ...
Ich weiß, wovon Du sprichst. mache gerade ähnliches mit meiner Mam durch Diagnose ebenfalls im August 08. Keine Chemos mehr , keine hat gewirkt....
Zeit... am schlimmsten ist die Hilflosigkeit. Ich drück Dich ! |
#5
|
|||
|
|||
AW: Ihr Leben ...
@ Hasi
Ja, da hast Du Recht. Die Hilflosigkeit, das Danebenstehen, das Zugucken. Heute sagte der Arzt zu meiner Schwester, meine Mama hätte nicht mehr viel Zeit ... sie wünscht noch einmal nach Hause zu kommen. Aber sie wird künstlich ernährt, kann nichts alleine. Heute hat sie noch eine Bluttransfusion bekommen. Sollen wir es wagen ?? Mittlerweile hat sie auch schon erbrochen, Nasenbluten usw. Wir werden uns jetzt wohl um ein Krankenbett kümmern, um einen Toilettenstuhl etc. Sie soll ihren Wunsch erfüllt bekommen. Habe Angst, denn ich habe auch drei kleine Kinder zu versorgen ... Fühle auch mit Dir und wünsche Dir alle Kraft der Welt ! |
#6
|
|||
|
|||
AW: Ihr Leben ...
Liebe meandmom,
ich kann das alles gut nachvollziehen und schicke Dir viel Kraft um das alles durchzustehen. Ich glaube Deine Mutter ist im Krankenhaus gut aufgehoben, habt Ihr die Möglichkeit bei Ihr zu bleiben? Meine Ma wollte auch Zuhaus einschlafen, ist dann aber doch ins Krankenhaus, auf ihren Wunsch. Es war es das Wichtigste, das immer einer bei ihr war. Die ganzen Strapatzen überdenke auch! Wenn es aber der Wunsch Deiner Mutter ist, würde ich ihn erfüllen. Was sagen die Ärzte dazu? Alles Liebe Dani |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|