Spirale? Eierstöcke raus? Kein Kinderwunsch mehr

[anja 2007]

Hallöchen, da bin ich ja schon wieder mit einer nächsten Frage.
Nach dem Krebs durfte ich ja wie viele keine Pille mehr nehmen.
Also kam eine Kupferspirale wegen Verhütung rein......war voll ok.
Jetzt muss sie erneuert werden, nehme Zoladex und Tamoxifen.....kann damit ja kaum schwanger werden, aber man weiß ja nie, gehe auf Nummer sicher.
Also sollte alte Spirale raus...geht aber nicht so mal eben, da etwas eingewachsen. Also riet mir meine Frauenärztin....in kurzer Vollnarkose alte Spirale raus und neue gleich rein. Da dachte ich , ja das mache ich so.
Aber jetzt frage ich mich, Spiralenzirkus.....wenn ich doch in Kurznarkose bin, sollte ich nicht besser die Eierstöcke durchtrennen lassen? Sterilisieren quasi?
Dann brauche ich ja keine Spirale mehr. Oder soll ich ( 43 Jahre ) mir gleich die Eierstöcke entfernen lassen....oder sind Wechseljahre dann noch heftiger?
Oder oder:::??:??:
Was habt Ihr in meinem Alter gemacht? Wie verhütet Ihr denn?
Wenn ich gut 46 Jahre alt bin, ist die Zoladex/Tamoxifenbehandlung vorbei.
Kommen dann meine Tage eigentlich wieder oder bin ich jetzt durch mit Wechseljahre? Gruss Anja

Hi,
ich hatte die gleichen Gedanken. Meine FA und die Ärzte im Brustzentrum halten allerdings nichts von der Entfernung der Eierstöcke da sie ja noch viele andere Hormone .... produzieren.

Ich habe mich sterilisieren lassen - zusammen mit der Ablation. Ich hab nicht die geringsten Probleme gehabt.

Allerdings solltest Du abklären lassen ob die Krankenkasse die Kosten übernimmt.

Lieben Gruß
Marianne

[drea38]

Hallo,
das ist eine interessante Frage die mich auch in den letzten Tagen beschäftigt. Ich bekomme ab nächste Woche Bestrahlung und danach folgt Tamoxifen und Zoladex. Nach vielem lesen stellt sich für mich die Frage ob ich nicht gleich die Eierstöcke entfernen lassen soll. Bin 38 und habe zum Glück zwei gesunde Kinder, so dass unsere Familienplanng auch abgeschloßen ist.
Nun habe ich von drei unterschieldichen Ärzten drei unterschiedliche Meinungen bekommen und bin genau so schlau wie vorher.
1. Meinung: Eierstöcke raus und dann weder Tamoxifen noch Zoladex
2. Meinung: Eierstöcke raus und dann Tamoxifen, auf Zoladex kann verzichtet werden.
3. Meinung Eierstöcke behalten und dann volles Programm.
Somit würden mich auch eure Erfahrungen und Meinungen interessieren.
@anja2007: ich hoffe es ist o.k. dass ich mich in das Thema mit einklinke.

LG und allen einen schönen Sonntag.
Andrea

[Tante Emma]

Huhu zusammen!

Also, ich bin im Januar 2006 an einem hormonabhängigen BK erkrankt. Nach OP, Chemo und Bestrahlung folgten noch Herceptin und AHT (Tamoxifen und Trenantone, was viiiel dünnere Spritzen sind, ähnlich Thrombosespritzen!).
Im März 2007 wurde aufgrund einer einmaligen und schwachen Zwischenblutung eine Ausschabung gemacht, zusammen mit einer offenen Biopsie von suspektem Mikrokalk der Brust.
Naja, danach stand fest: Gebärmutterhalskrebs!
Da ich mich eh schon einen Termin im April zur beidseitigen subkutanen Mastektomie mit Silikonaufbau hatte und dabei auch die Gebärmutter und diverse Lymphknoten mittels Endoskopie entfernt werden sollten, hab ich mir die Eierstöcke auch gleich noch mit entfernen lassen.
Auch das ging ohne Bauchschnitt und heilte schnell ab.
Meine Wechseljahrsbeschwerden haben sich nicht verschlimmert; hatte auch vorher schon selten Hitzewellen.
Anfangs nach OP sollte ich Tam weiternehmen, später wurde auf Femara geswitcht. Der Vorteil: ich konnte wieder durchschlafen! Der Nachteil: ich bekam Kreislaufprobleme, Haarausfall, Flechten, ein Ekzem der Kopfhaut. Habe dann Femara selbst abgesetzt und mich von meiner Ärztin wieder beschwichtigen lassen, zumindest (!) wieder Tam zu nehmen. Das klappt ganz gut.
Was allerdings sehr gelitten hat, ist das Sexualleben (allerdings auch schon vor der Wertheim-OP)...

Liebe Grüße,
Tante Emma.

P.S.:
Ein gewichtiger Grund der Eierstockentfernung war für mich, daß nach BK oft auch in späteren Jahren noch EK entstehen kann, der allerdings nur schwer zu erkennen ist. Beschwerden treten eigentlich erst im fortgeschrittenen Stadium auf. Da ich eh aus einer Hochrisikofamilie stamme, war mir dieses Risiko einfach zu groß.
Heute gehts mir ganz gut (bis auf diverse Zipperlein mit Knochenschmerzen hier, schlechter Schlaf dort,...) und ich arbeite voll.

[anja 2007]

@anja2007: ich hoffe es ist o.k. dass ich mich in das Thema mit einklinke.

liebe andrea, na logo ist das ok, sitzen doch alle im gleichen boot

[anja 2007]

hallo allerseits, danke für eure guten antworten.
jetzt weiß ich etwas mehr. aber eins noch nicht.
stellt euch vor.....wenn ich dann 46 bin, bin ich auch mit der Tam./Zol. Behandl. ja fertig. kommen dann mit 46 meine periode wieder? bin ich dann wieder im zyklus wie ne 20 jährige? oder ist durch die behandl. meine wechseljahrsbeschwerden abgeschlossen? eigentlich doch nicht, oder?
und dann fängt der ganze mist auf natürlichem wege wieder von vorne an?
dann gehe ich mit 50,60 .....nochmal in die wechseljahre?
au weia. zudem frage ich mich noch.....die antihormonbeh. dauert 5 jahre, zur sicherheit nicht wieder an bk zu erkranken, gell.
was ist nach der behandlung? krebs kann doch wiederkommen.
wäre es nicht wirklich besser für mich......ich lasse jetzt eierstöcke rausnehmen?
somit kein zol. und tam. mehr und keine verhütungsprobleme und krebstechnisch sicherer. oder oder?
angenommen eierstöcke wären raus, wann hört unser frauenkörper denn dann auf die symptome der wechseljahre zu zeigen.
boah, bin voll fertig. soviele entscheidungen wieder für 2009.
aber ich muss was ändern. ahb macht mich fertig.
ein onkologe sagte mir, ich könnte auf zol. ev. verzichten, weil BK zwar hormonabhängig war, aber ich bin doch beidseitig brustamputiert. wo soll ich da noch neuen bk kriegen?
gruss anja

[Birgit49]

Liebe Anja

Ich habe mit 48 mit der AHT angefangen ( volles Wechseljahresprogramm )und mit 50 Zoladex abgesetzt. Innerhalb von 2 Monaten hatte ich wieder einen ganz normalen Hormonstatus wie vor den Wechseljahren. Hätten meine Ärzte auch nicht gedacht, war aber leider so.

Das kann dir keiner definitiv sagen, ob du nach der AHT dauerhaft postmenopausal bleibst oder nicht.

Liebe Grüße

Birgit

[kessy.01]

Hallöchen Anja,

diese Frage ist eine gute Frage und ich denke das es da noch viele Meinungen geben wird.
Beschäftige mich auch schon einige Zeit mit dieser Frage und habe versucht Antworten zu finden . Doch leider habe ich auch das Gefühl das ich mich im Kreise drehe .
Nehme nach dem bereits überstandenen Komplettprogramm Tamoxifen seit ungefähr 21/2 Jahren ,Trenantone wurde vor 1/2 Jahr abgestzt.
Verhütung im eigentlichen Sinne ist nicht mehr notwendig ,da tut sich nichts mehr .
Doch mein Onkologe meinte auch ich sollte mir Gedanken machen ob und wie lange ich noch Tam. nehmen möchte .
Hatte genau diese Frage schon ganz am Anfang meiner Bestrahlungsärztin
gestellt ob es nicht sinnvoll wäre die Eierstöcke gleich mit zu bestrahlen, um den Nebenwirkungen aus dem Weg zu gehen, doch dann hätte ich auch in keine Studie mehr gepasst.
Gehe demnächst zu meinem Onkologen und wenn der mir nicht hilft gehe ich in unser Brustzentrum und lasse mich nochmal aufklären .
Wenn ich schlauer bin melde ich mich noch mal zu diesem Thema.

grübel , grübel und studier ??!!

Liebe Grüße Kessy

[Birgit49]

Hallo ihr Lieben

Im Mai 2006 hatte ich BET mit Bestrahlung und AHT mit Tamoxifen + Zoladex/Trenantone.
März 2007 eine Thrombose und deshalb Wechsel zu Zoladex/Trenantone + Femara.
Mai 2008 Absetzen von Zoladex/Trenantone, Wechsel von Femara auf Aromasin wegen starker Gelenksprobleme.
Tja, und dann habe ich 50- jährige Frau wieder regelmäßig meine Periode bekommen.
Ich habe mich dann im Oktober für eine Eierstockentfernung entschieden und nehme weiterhin Aromasin dazu.

Warum?

Die Familienplanung ist abgeschlossen. Die Hormonschwankungen waren für mich sehr belastend und ich wollte gerne "dauerhaft" postmenopausal sein. Verhütung ist auch kein Thema mehr und die Regelblutung vermisse ich auch nicht wirklich.
Tamoxifen konnte und wollte ich wegen der Thrombose nicht weiternehmen, Zoladex wollte ich nicht länger als zwei Jahre nehmen, da der Nutzen dann das Risiko einer Gebärmutterkrebserkrankung nicht mehr aufwiegt.
Mein Tumor hatte auch relativ hohe Progesteron Rezeptoren, so dass das Progesteron der Eierstöcke als "Reiz" auch wegfällt. Dazu kam noch die psychische Sicherheit, die auch nicht zu unterschätzen ist: Wo nichts ist, kann auch nicht wachsen.

Meine 2. Wechseljahresbeschwerden nach Eierstockentfernung waren exakt gleich wie die unter Zoladex/Trenantone.

Eine Eierstockentfernung ist allerdings nicht rückgängig zu machen. Ich habe in der Bekanntschaft Frauen, die mit über 40 noch ein Kind bekommen haben, weil sie einen neuen Partner hatten oder sich trotz abgeschlossener Familienplanung noch umentschieden haben.

Sie birgt auch ein relativ großes Osteoporoserisiko, deswegen lasse ich jährlich meine Knochendichte messen und beuge auch sonst aktiv vor.

Bei Trägern des BRCA Gens sind die Überlegungen nochmal anders, da ein sehr hohes Risiko besteht, an Eierstockkrebs zu erkranken.

Nur eine Eileiterdurchtrennung zur Sterilisation ist da natürlich ein kleinerer Eingriff.

Ich fühle mich jedenfalls pumperwohl mit meiner Entscheidung und hoffe, dass ich mit meinen Gedanken etwas zur Entscheidungsfindung beitragen konnte.

Liebe Grüße

Birgit