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Alt 06.06.2008, 09:25
ClaudiaE. ClaudiaE. ist offline
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Registriert seit: 30.05.2008
Beiträge: 75
Standard Meine Mutter hat ein Glioblasom Grad IV

Hallo,

bei meiner Mutter wurde ein Glioblastom, Grad IV, am 13.05.08, operativ entfernt (so weit es eben geht). Seit der OP ist sie nun rechtsseitig gelähmt und hat Sprachstörungen (kann keinen Sätze bilden und braucht lange um etwas auszusprechen und die richtigen Worte zu finden). Am Montag fangen die Bestrahlungen und Chemo an. Sie wird stationär behandelt. Danach war eine REHA geplant. Aber man sagte gestern meinem Vater, dass eine REHA nicht in Frage kommt, wenn sie sich weiterhin nicht bewegen kann. Heute werde ich mal mit dem Arzt sprechen, da mein Vater eigentlich nicht in der Verfassung ist alles was gesagt wird wirklich aufzunehmen. Leider wohnen die Beiden im 3. Stock und es gibt keinen Fahrstuhl. Also müssen wir eine neue Wohnung suchen. Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Ich finde auch schlimm, dass wir Mama nicht richtig miteinbeziehen können. Hoffentlich verzeiht sie uns dass. Ich werde von jeder in Fragen kommenden Wohnung Bilder machen uns sie so mitentscheiden lassen. Mein Gott, vor 4 1/2 Wochen war die Welt noch in Ordnung.

Als Papa mich heute anrief war er völlig fertig. Meine Mutter hätte ihn gestern den ganzen Tag nur schikaniert, böse angefunkelt und ihn angeknurrt. Sie würde nicht mit ihm sprechen, aber wohl mit dem Pflegepersonal. Wenn die Krankenschwestern oder der Arzt etwas fragen, käme eine Antwort und wenn er sie etwas fragt schaut sie nur böse. Bei mir verhält sie sich auch so. Er kümmert sich wirklich sehr liebevoll um seine Frau. Verbringt fast den ganzen Tag an ihrem Bett und will ihr jeden Wunsch erfüllen. Er liebt sie so sehr und es bricht ihm das Herz. Er ist doch auch schon 70 Jahre alt und war vor 2 Jahren an Prostatakrebs erkrankt. Er hat doch auch sein Päckchen zu tragen. Ich weiß, dass meine Mutter uns nicht verletzen will. Das sie absolut nichts für ihr Verhalten kann und von uns allen das schwerste Päckchen zu tragen hat. Ich versuche Papa das auch zu vermitteln, aber er will mir nicht glauben, dass mit dieser schrecklichen Krankheit auch eine Wesensveränderung einhergeht. Ist doch so, oder liege ich da falsch? Wo soll sie sich den sonst gehen lassen, wenn nicht bei uns. Das alles ist mit so viel Schmerz verbunden, alle Nerven liegen blank. Die Angst, die Sorgen, die Kraft die es kostet tapfer zu lächeln und zu funktionieren. Diese enorme Hilflosig- und Machtlosigkeit. Dieses fiese Monster Krebs.

Danke für virtuelle zuhören. Und allen die da draußen kämpfen alles, alles Gute und ganz viel Kraft.

Claudia
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