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  #1  
Alt 27.04.2008, 15:31
gabi11 gabi11 ist offline
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Registriert seit: 27.04.2008
Beiträge: 1
Standard Falschdiagnose/ jetzt Brust Karzinom G3

Meine Tochter (36) hat Brustkrebs (kleine Brust)

Vor ca. 8 Wochen wurde vom Frauenarzt lt. Tastbefund ein gutartiger Knoten diagnostiziert (Fibroadenom). Der Arzt fand es nicht für nötig eine mammographische oder sonographische Untersuchung in die Wege zuleiten. Da meine Tochter doch beunruhigt war, wurde sie
am 17.4.08 bei einem Radiologen mammogr. u. sonogr. untersucht.
Der Befund dieser Untersuchungen ergab: ""Glatt begrenzte Läsion, wahrscheinlich einem Fibro. ähnlich(15X8X14mm). Benachbart weitere nicht tastbare kleine ebenfalls möglicherweise einem Fibroadenom ähnliche Läsion (DD nicht prall gefüllte Zyste)
Eindeutig malignomsuspekte Läsionen finden sich nicht. Keine tumorsuspekten Lymphome. Vorichtshalber machen wir aber eine Stanzbiopsie""

Das niederschmetternde Ergebnis der Stanzbiosie(5X) ist für
mich unverständlich aufgrund der anderen Untersuchungsergebnisse.


Ergebnis: Grading/Scorewerte
Tubulusbildung: 3 Scorewert
Kernpleomorphie: 3 Scorewert
Mitoserate: 3 Scorwert
Östrogenrezeptor: Score - / 0% /negativ
Progensteronrezeptor:Score -/ 4%/schwach positiv
Her2neu: score 0,7/ - %/ negativ
Ki67: score -/31%/ hohe Proliferationsrate

FISH Untersuchung bezügl. HER 2 erfolgt noch

Am vergangenen Freitag erfolgten schon einige Voruntersuchungen. CT von Bauchraum, Lunge.
Untersuchungsergebnis: keine Auffälligkeiten

Knochenszintigramm und MRT der rechten Brust erfolgt noch.




Wegen Operation haben wir uns jetzt an ein Krankenhaus
und eine Klinik gewandt.
Das Krankenhaus schlägt folgende Behandlung vor:
sofortige OP und anschließend Chemotherpie.
Die Uni Klink will anders vorgehen : zuerst Chemotherapie und dann OP.

Folgende Frage an Experten u. Diskussionsteilnehmer:
1. Besteht, aufgrund des guten Tastbefundes,bzw.
mammogr./sonogr.Befundes auch die Möglichkeit,
daß man das Stanzbiopsieergebnis im Labor verwechselt
hat?
2. Was würden Sie empfehlen, Chemo vor oder nach OP?
3. Sollte man noch die Krebsmarker " uPA u. PAI-1"
überprüfen lassen. (oder erfolgt diese Untersuchung
automatisch? Oder sind noch andere zusätzliche Untersuchungen erforderlich?
4. Besteht eine gute Chance den Krebs zu behandeln.



Für Auskünfte wäre ich dankbar
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  #2  
Alt 27.04.2008, 15:52
Benutzerbild von Libella
Libella Libella ist offline
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Standard AW: Falschdiagnose/ jetzt Brust Karzinom G3

Hallo Gabi,

tut mir leid, dass Deine Tochter nun doch einen solchen Befund erhalten hat.
Aber zuerst, Brustkrebs ist heute sehr gut behandelbar.
Zu den Werten der Untersuchungsergebnisse kann ich nicht viel sagen, da ich mir hier nicht so gut auskenne.
Nur zum Thema: erst OP oder erst Chemo.
Mein Tumor war bei Diagnose 5cm groß und das Endergebnis einer neoadjuvanten Chemotherapie (also Chemo vor OP) war eine komplette Rückbildung des Tumors.
Danach erfolgte dann die OP.
Aber selbst wenn das Ergebnis nicht so 100%ig ausfällt, ist es m.E. immer noch die beste Lösung um zu sehen wie bzw. ob der Tumor überhaupt auf die Chemo reagiert.
Falls nicht bleibt immer noch die Möglichkeit eine andere Art von Chemo zu probieren.
Wenn zuerst die OP gemacht wird und dann die Chemo, kann keiner genau sagen, inwieweit evtl. noch vorhandene Zellen reagieren.
Aber Sicherheit gibt es natürlich bei keiner Methode.
Frage mehrere Ärzte oder auch hier mehrere Betroffene und Du bekommst mehrere Meinungen.
Entscheiden müsst Ihr letztlich alleine. Und ich weiß, dass das sehr schwer ist.
Alles Gute für Deine Tochter, ich drück ihr die Daumen und Dir die Kraft ihr in dieser Zeit beizustehen.

Alles Liebe

Sylvia
__________________
Für jedes Leid auf dieser Welt, so scheint's,
Gibt es ein Mittel oder keins.
Ist eines da, versuch's zu finden!
Ist keines da, musst du's verwinden!
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  #3  
Alt 28.04.2008, 06:48
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Eleve Eleve ist offline
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Standard AW: Falschdiagnose/ jetzt Brust Karzinom G3

Hallo,

ich bin im ähnlichen Alter wie Deine Tochter, auch mein Knoten sah ähnlich wie ein Fibroadenom aus. Ich konnte brusterhaltend operiert werden, die Brust sieht - bis auf die Narbe - gut aus (guter Operateur ).
Leider zeigte sich nach Entfernung, daß der Tumor noch schlimmer ist, als in der Stanze.

Ich hatte auch gehofft, daß da was verwechselt worden war, ausschließen kann man das nämlich nicht, finde ich.
Ihr könnt bestimmt auf einer Wiederholung der Stanze bestehen. Notfalls selbst zahlen. Zäh sein.

VIel Hoffnung gibts nicht. Vor allem gab es eben doch einen leichten Verdacht seitens der Radiologie, sonst wäre es nicht zur Stanze gekommen...

Meinem Prof viel auf, daß leider immer mehr junge Patientinnen betroffen sind. und diese haben leider oft agressive Tumore
Ich würde das Ding auf jeden Fall rausoperieren lassen, egal, was es ist. Fibroadenome können ja uch entarten.

Alles Gute für Deine Tochter!

Eleve
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  #4  
Alt 28.04.2008, 08:45
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Kimmy07 Kimmy07 ist offline
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Standard AW: Falschdiagnose/ jetzt Brust Karzinom G3

Hallo Gabi,

bei mir wurde auch zuerst ein Fibroadenom diagnostiziert. Bei der Stanzbiopsie 6 Wochen später sah es dann anders aus. Ich habe auch immer gehofft dass eine Verwechslung vorläge
Schön dass sie noch keine Fernmetastasen hat, der Therapieansatz zielt dann auf völlige Heilung ab. Ich habe die Chemo vor der OP bekommen. Würde ich persönlich wieder so machen, so sieht man wenigstens ob der Tumor überhaupt auf die Chemo reagiert und u.U. ist bei Deiner Tochter dann eine brusterhaltende operative Therapie möglich. Ich hatte 3 Tumore, der grösste 2,5 cm in der linken Brust. Nach der Chemo war zur OP nichts mehr übrig, Volltreffer quasi :-)

Wünsche Deiner Tochter alles Gute,
K.
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  #5  
Alt 28.04.2008, 09:41
Sanne72 Sanne72 ist offline
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Standard AW: Falschdiagnose/ jetzt Brust Karzinom G3

Liebe Gabi,

auch bei mir tippte der Frauenarzt nach Tasten und Ultraschall (allerdings nicht hochauflösend) auf ein Fibroadenom.
Da der Knoten aber recht groß war (fast 3cm), sagte er auch, ich solle ihn auf jeden Fall demnächst kontrollieren und entfernen lassen - ich könne mir noch etwas Zeit lassen, wenn ich wolle, könne er aber auch in der Radiologie-Praxis, wo er seine Patientinnen immer hinschicke, fragen, ob sie einen Termin hätten.
(Muss dazu sagen, dass ich im Urlaub 400 km von zu Hause weg war und damals 32 war).
Ich hab den Termin am selben Tag gemacht und selbst der Radiologie mit dem hochauflösenden Ultraschall sagte: zu 80% ein Fibroadenom, er hat aber sicherheitshalber gestanzt. Und auch bei mir kam ein rezeptornegativer G3 Tumor raus!

Ich hab mich nicht nach Verwechslungen gefragt, es war für mich völlig klar, dass das nun so ist.

Ich bin brusterhaltend operiert worden, die Sentinel-Lymphknoten wurden entfernt und waren frei (uff), hatte dann 4XEC und 4XTaxol und anschließend Bestrahlungen.

Seit der Diagnose sind jetzt 3 Jahre und fast acht Monate vergangen und es geht mir gut und bisher sind alle Nachsorgen ohne Befund gewesen.

Also, Kopf hoch. Was Deine Tochter jetzt erwartet, wird sehr anstrengend, aber es ist auszuhalten. Wirklich!

Liebe Grüße,
Susanne
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  #6  
Alt 28.04.2008, 14:00
Dendrit Dendrit ist offline
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Beiträge: 148
Standard AW: Falschdiagnose/ jetzt Brust Karzinom G3

Hallo Gabi,

ich auch fast so alt (34). Ca. Nov. 2006 bemerkte ich "etwas", ging zur Gyn, die einen ca. 2,5 cm gutartigen Tumor diagnostizierte und dass man damit 100 y alt werden könne. Na gut, ich machte mir keinerlei Gedanken. Irgendwann war er so groß, dass er scheinbar auf die Lymphen drückt und ging so Ende März dieses Jahres wieder zu ihr (muss sagen, ich bin kein freiwilliger Gyn-Patient ), denn ich wollte das Teil nun raus haben, auch wenn es gutartig war.

Sie erschrak erst mal über die Größe in der kurzen Zeit. Sie organisierte wie besprochen einen Termin. Auch dort sah im Ultraschall alles gutartig aus. Da ich sagte, dass mir es an einer bestimmten Stelle weh tut, sah die Ärzten noch genauer die Stelle an: verdächtiger Lymphknoten. Angesichtsdessen war ich nun mit einer Stanzbiopsie einverstanden. Sie entnahmen 3 Proben und erklärten, dass sie dadurch sicher gehen können, dass es zu keiner Verwechslung kommt bzw. wenn scheinbar, dann haben sie noch 2 Proben.

Ach ja: der Lymphknoten befindet sich an so einer Stelle, dass er auch auf der Mammographie nicht zu sehen ist. Wenn der Zufallsbefund (durch mein "Aua") entdeckt wurde, wäre es als gutartig entnommen worden und es hätte auch niemand die Schuld gehabt (weil ich ursprünglich keine Biopsie wollte [nach dem Vorurteil: wird das verletzt und wäre doch bösartig, würden sich erst die Metastasen ausbreiten]).

Es kam tagsdrauf zu keiner OP des diagnostizierten Fibroadenom. Statt dessen bekam ich die in der Signatur aufgeführte Diagnose. Der Arzt erklärte mir dann auch den Grund der Reihenfolge: erst Chemo, dann OP, weil es bei der Größe sein kann, dass nicht mehr garantiert brusterhaltend operiert werden könne. Mit Chemo und wenn der Tumor darauf reagiert und schrumpft, kann nicht nur brusterhaltend operiert werden, sondern muss auch vom gesunden Gewebe weniger entfernt werden.

Am 07.05. beginne ich mit der Chemo.

Ich kann Dir empfehlen, entweder in einem Brustzentrum oder einem Klinikum, das mit dem zusammengeschlossen ist, eine weitere Meinung und Therapievorschläge einzuholen.

Alles Gute!

Manuela
__________________
Versuche, unbekümmert zu leben wie ein Kind. Für das Kind zählt der Moment - es staunt über jeden.

Geändert von Dendrit (28.04.2008 um 14:03 Uhr)
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