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  #1  
Alt 22.06.2006, 12:40
sonnenstrahl sonnenstrahl ist offline
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Registriert seit: 21.02.2006
Beiträge: 1.592
Daumen hoch Persönliche Veränderungen durch die Krebserkrankung

Hallo Ihr Lieben,

ich würde gerne mit euch in Erfahrungsaustausch treten, wie die Krebserkrankung euer Leben verändert hat. Vielleicht hat ja die oder der eine Lust seine Erfahrungen zu schreiben, würde mich freuen.
Meine Krebserkrankung ist jetzt schon 2 Jahre her und ich muss sagen, dass
sich mein Leben total verändert hat. Es gibt völlig andere Prioritäten, was früher wichtig war, ist heute unwichtig und umgekehrt. Ich habe gelernt, dass mein Leben nicht unendlich ist, dass ich mehr auf mich achten muss und mehr für mich tun sollte.
So habe ich mich nach Abschluss der Therapien endlich mal für einen Englischkurs angemeldet, was ich schon Jahre vor hatte, aber es nie getan habe. Jetzt mach ich das schon über 1 Jahr und freue mich jedes Mal darauf.
Auch nehme ich mir mehr Zeit für mich, indem ich ab und an mal mit ner Freundin essen gehe, oft neue Freundinnen, die ich durch die Erkrankung kennen gelernt habe.
Und was ich besonders fest gestellt habe, das wichtigste ist mir meine Gesundheit geworden, alles andere ist zweitrangig. So hat mich auch die Kündigung meines Arbeitgebers nicht wirklich aus der Bahn geworfen, denn was nützte mir ein Arbeitsplatz, wenn die Krankheit wieder ausbrechen würde. So hätte ich früher nie gedacht.
Mein Motto ist immer " Hauptsache gesund, alles andere findet sich"

In diesem Sinne liebe Grüße an euch alle
Anett
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  #2  
Alt 22.06.2006, 12:58
Margret2959 Margret2959 ist offline
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Registriert seit: 16.05.2006
Beiträge: 9
Standard AW: Persönliche Veränderungen durch die Krebserkrankung

Hallo Anett,

du bist ja richtig zu beneiden,so wie sich deine Einstellung zum Leben verändert hat, hätte gerne etwas von dir ab.

Habe mir zwar damals auch vorgenommen etwas zu ändern, bin aber leider wieder im alter Trott drin. Ich nehme mir zwar manchmal auch Zeit für mich stelle aber jetzt immer öfters fest das meine Arbeit dadurch liegen bleibt. Ich habe immer viel bei uns draussen gemacht (Riesengrundstück mit viel Anlagen und Rasen)
Dazu hatten wir auch immer noch einen Gemüsegarten. seitdem ich krank geworden bin kümmert sich keiner mehr und mir wurde es alles zu viel. Haushalt, 400,- Job, Schwiegermutter ,Kinder u.s.w.

Nun bleibt es einfach liegen, ägert mich ein wenig aber wie du schon sagst, die Gesundheit ist das Wichtigste


Alles Gute und liebe Grüsse

Margret
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  #3  
Alt 22.06.2006, 14:26
meghei meghei ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 20.05.2006
Beiträge: 16
Standard AW: Persönliche Veränderungen durch die Krebserkrankung

Liebe anett,
meine Diagnose ist jetzt gut 2,5 Monate alt, und gerade in den ersten Wochen habe ich serh viel über diese Dinge nachgedacht und vor allem darüber, was mir vorher schon länger nicht gut getan hat und was ich auf jeden Fall ändern muß. Das war sehr motivierend und ich hab mich in dieser Zeit besser gefühlt wie jetzt, während der Chemo, die so viel Energie saugt dass ich gar nicht merh richtig "bei mir" ankomme. Bin nur mit den Nebenwirkungen und Ärztemarathons beschäftigt.
Muß versuchen, das auf alle Fälle wieder zu ändern.
Was jetzt schon deutlich wird, ist tatsächlich dass sich Beziehungen verändern: Es wird wirklich serh schnell deutlich, wer wirklich unterstützend da ist, und welche "Freunde" eher auf Abstand gehen....
Das ist schön und schade zugleich - aber in Ordnung so - sicher auch ein wichtiger Teil der Krankheit.
So wie margret schreibt ist es siche r auch schwer, sich nicht durch den Alltag wieder zu serh von sich selbst und den Dingen die einem gut tun, wegziehen zu lassen. Ich hoffe, - nein quatsch - ich werde alles dafür tun, damit ich mein Leben zugunsten meines Körpers - und auch meiner Seele - zum positiven verändere - ich denke das ist total wichtig.
Grüße meghei
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  #4  
Alt 22.06.2006, 15:06
sonnenstrahl sonnenstrahl ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 21.02.2006
Beiträge: 1.592
Standard AW: Persönliche Veränderungen durch die Krebserkrankung

Liebe Margret, liebe Meghei,

danke für eure Antworten. Eine Krebserkrankung ändert vieles im Leben des Betroffenen und Gefühle und Gedanken fahren Achterbahn.
Ich glaube daran, dass Seele und Körper im Einklang stehen sollen, damit es einem gut geht, dass das nicht immer leicht ist, gerade wenn es Rückschläge gibt, weiß ich auch.

Liebe Margret, es tut mir leid, wenn es dir aufgrund deiner vielen Verpflichtungen schwer fällt, etwas mehr Zeit für dich zu organisieren.
Mir ist immer ganz wichtig, mit Betroffenen im Gespräch zu bleiben und persönlich ist das echt schön. Vielleicht hast du ja die Möglichkeit dich ab und an in eine Runde aus dem KK einzuklinken, hier wird doch immer mal nach Gleichgesinnten gefragt. Da kann man all seine Probleme und Sorgen bequatschen und kann auch zusammen Spaß haben.

Liebe Meghei, die Therapien, die dir im mom viel Zeit und Kraft rauben, sind auch irgendwann vorbei und dann wirst du sicher Zeit finden, dich wieder mehr auf dich selber zu besinnen. Jetzt sind die Therapien im Vordergrund.
Die Erfahrung mit den Freunden habe ich auch gemacht, aber ich habe sehr viele neue Freunde kennen gelernt, worüber ich sehr glücklich bin, auch hier im KK.
Man sollte sich auch immer mal belohnen mit etwas , wenn eine Therapie geschafft ist oder einfach mal so. So etwas macht auch glücklich
Mein großes Ziel nach allen Therapien war eine Woche Urlaub auf den Kanaren im November, daran denke ich heute noch sehr gerne zurück, es war wunderschön.
Auch jetzt gönne ich mir jedes Jahr Urlaub, auch wenn es mit dem Geld manchmal nicht so einfach ist.
Wir müssen versuchen unser Leben zu genießen, nach der Erkrankung tu ich das mehr als je zuvor, erfreue mich auch an kleinen Dingen.

Alles Liebe für euch
Anett
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  #5  
Alt 22.06.2006, 16:42
Benutzerbild von Astrid21
Astrid21 Astrid21 ist offline
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Beiträge: 35
Daumen hoch AW: Persönliche Veränderungen durch die Krebserkrankung

Hallo Sonnenstrahl
Ich habe keinen BK aber einen anderen Krebs.Es hat mich sehr verändert , ich lebe bewußter aber auch ein stück ängstlicher, vielleicht gibt sich das noch mit der Zeit , ich bin seit 9 Monaten krank.
Leider verliert man einige Freunde und es ist schwer neue zu finden. Das Forum und der chat haben mir gut dabei geholfen.Es braucht einfach auch eine lange Zeit bis man den Schock verkraftet und wieder anfängt zu leben und sein Leben selbst in die Hand nihmt.Diese Zeit muß man sich geben.
liebe grüße Astrid21
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  #6  
Alt 22.06.2006, 19:33
Benutzerbild von BarbaraO
BarbaraO BarbaraO ist offline
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Ort: Zamonien
Beiträge: 6.153
Standard AW: Persönliche Veränderungen durch die Krebserkrankung

Hallo zusammen,

wir haben dieses Thema hier schon öfter diskutiert. Ich finde aber auch, dass es an der Zeit ist, es mal wieder zu tun.

Durch den Krebs haben wir uns alle verändert. Dabei spielt es keine Rolle, ob wir keine Zeit zum Nachdenken haben, berufstätig sind oder nicht. Es ist eine Änderung der Persönlichkeit.

Ich habe für mich festgestellt, dass ich viele Dinge leichter nehme als früher, andere schwerer. Da hat sich einiges verschoben.
Leider habe ich seit der Erkrankung noch weniger Geduld mit mir und anderen, als vorher. Ich werde stinksauer, wenn mal wieder was zwickt und zwackt und ich mich nicht bewegen kann oder schon wieder was vergessen habe.
Ich ertrage keine Floskeln mehr und kein "du mußt das positiv sehen". Das bedeutet doch nur "ich kann das nicht mehr hören".
Ja, hellhörig bin ich geworden.
Auf der anderen Seite lasse ich mir aber weniger gefallen. Das Leben ist zu kurz dazu. Es ist halt so, wie eine liebe Forumsschreiberin sagt: Man wird durch den Krebs nicht netter .

Ich habe aber festgestellt, dass es wichtig ist, zu wissen, dass das alles ganz normal ist. Denn wenn man an sich Veränderungen feststellt, die nicht so toll sind, schmerzt es weniger, wenn man weiß, dass andere das auch erleben.
Wir müssen also lernen, uns ganz neu zu akzeptieren.

Liebe Grüße

Barbara
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