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Alt 25.11.2009, 16:30
matula matula ist offline
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Registriert seit: 25.11.2009
Beiträge: 2
Standard AW: Gliadel ???

bei meinem Vater wurde im Juli Gliadel eingesetzt/erwendet...von der Diagnose bis zum OP-Tisch waren es nur wenige Tage, dass Gliadel verwendet wurde, hat der Operateur erst unter der OP entschieden.

Zuvor war eine Biopsie fehlgeschlagen, und es wurde auf Verdacht (es war wohl anhand der Bilder schon recht eindeutig) hin operiert. Der Verdacht hat sich dann nach der hist. Untersuchung nur bestätigt.

Bekannte Nebenwirkungen zu Carmustin/Gliadel kann man googeln, sind ähnlich denen anderer Medikamente, einige tendenziell etwas geringer, da das Medikament gezielt am Tumor angewendet wird...so die Literatur.
Verstärkt kommt es auf jeden Fall zu Krampfanfällen/Epileptischen Anfällen.
Ein großes Problem stellen zudem anscheinend oft die Wundheilungprobleme dar.
Ein befreundeter Neurochirurg aus dem AK-Krankenhaus in Essen hat mir gesagt, dass sie dort aus diesem Grund seit einiger Zeit kein Gliadel mehr verwenden! (Bei zu vielen Patienten haben sich Entzündungen in der Tumorhöhle gebildet)

Leider konnten wir ihn nicht vor der OP fragen...ich möchte Dir keinen Unmut machen, aber für mich hat das Gliadel lediglich Probleme gemacht und nichts geholfen.
Von der Prognose her bringt Gliadel nach der Literatur statistisch gesehen 2 zusätzliche Monate, wobei auch diese ganz und gar nicht unumstritten ist. Inzwischen habe ich auch mehrfach gelesen, das es gar nichts bringt und die 2 Monate bessere Prognose durch die Auswahl der Studienteilnehmer bedingt war.

Die beiden explizit genannten Nerbenwirkungen haben dann auch bei meinem Vater zu starken Problemen geführt und hat ihm letztlich die Lebensqualität völlig genommen, die ja oft nach der Tumorentfernung ganz gut ist. Einerseits hat er starke Krampfanfälle bekommen und es hat lange gedauert, bis er mit medikamenten darauf eingestellt werden konnte - das hat ihn sehr viel Kraft gekostet.
Es hat sich zudem ein Abzess gebildet, der erst erkannt wurde, als die Ausfälle entsprechend groß waren. Natürlich kann eine Entzündung bei jeder OP auftreten, aber die Häufigkeit ist bei Gliadel selbst nach Herstellerangaben erhöht.
Es folgte also eine weitere schwere Kopf-OP um die Entzündung auszuräumen -und das kurz nach der Tumorentfernung. Die war wohl zu viel, um noch einmal auf die Füße zu kommen.
Momentan ist er Welten davon entfernt, sich irgendwann mal wieder hinzusetzen zu können..
Egentlich ght es seitdem immer einen Schritt vor und bei jeder kleinen Infektion mindestens 5 Schritte zurück, so dass man sich langsam fragt,
wie lange es noch Schritte zurück geben kann.
Im übrigen hat Gliadel auch die Rezidivbildung weder verhindert noch aufgeschoben, denn bereits nach wenigen Wochen war wieder etwas sichtbar.
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