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  #136  
Alt 07.01.2017, 16:08
Wolle2 Wolle2 ist offline
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Standard AW: Lymphdrüsenkrebs mit 81

Liebe Dream.

Ich freue mich darüber, dass Deiner Mutter und auch dir der Aufenthalt in der Höhenklinik bekommt. Die Therapien sind zumindest Anfangs anstrengend, bringen aber mit der Zeit spürbare Erleichterungen.
Ich hatte 2012 eine AHB, die über drei Wochen ging und eventuell um eine weitere Woche verlängert werden konnte. Der Antrag hierzu wurde von der Klinik gestellt. Da ich mich aber mit dem Krankheitsverlauf im Stadium IV befand und keine Verbesserung zu erwarten war, entfiel bei mir die zusätzliche Woche.
Bei Deiner Mutter müsste die Klinik der Ansprechpartner für eine Verlängerung des Aufenthalts sein.
Ich wünsche Dir eine schmerzarme Zeit und Deiner Mutter einen guten Therapieverlauf.

Mit vielen Grüßen.
Wolle2
  #137  
Alt 11.01.2017, 20:46
Dream Dream ist offline
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Standard AW: Lymphdrüsenkrebs mit 81

Hallo ihr Lieben!

Es gibt gute und weniger gute Nachrichten. Es wird nun weiter abgeklärt, das ist die gute Nachricht. Der Grund ist allerdings weniger erfreulich: Meine Mutter hat auf einmal ganz rote, geschwollene Backen, das hab ich noch nie an ihr gesehen, als wäre es eine allergische Reaktion, genau so plötzlich kam es über Nacht, am Vortag, wo ich bei ihr war, hat man noch nichts davon gesehen. Die Ärzte werden nicht so recht schlau daraus, könnte relativ harmlos sein (z. B. Infekt, die ganze Station hustet, sogar die Ärzte) oder dann etwas, was mit dem Lymphom zusammenhängt. Heute jedenfalls wurden alle möglichen abklärenden Maßnahmen an ihr ausgeführt, wie ich erfuhr und es der leitende Arzt auch ankündigte. Dieses ewige Rätselraten hat hoffentlich bald ein Ende. Die Ungewissheit ist schlimmer als harte Fakten. Man weiß überhaupt nicht, woran man ist, ob meine Mutter im Sterben liegt oder noch 2 Jahre so leben kann und sich das akute Sterben nur ständig als Angstvorstellung jede Nacht neu erschafft, was auch der Hausarzt für möglich hält, da genau zu dem Zeitpunkt eine rapide Verschlechterung eintrat, wo meine Mutter die Diagnose erfuhr. Einerseits ist da spürbar eine psychosomatische Angstdynamik am Werk, dann aber auch wieder die nachweisbaren Fakten des Lymphoms und Lymphomfiebers. Und diese geschwollenen Backen sind auch nicht wegzudiskutieren!

Wir befinden uns in einem immerwährenden Karussell. Morgen werde ich wieder zu ihr fahren, zusammen mit meiner Cousine, ihrer Nichte. Ich hab einen Berg Wäsche für meine Mutter gewaschen. Es gibt ständig neue Wäsche zu waschen. Jetzt geht das ja noch, solange ich in unserem Haus bleibe bis Ende Januar, aber ab Februar wohne ich bei meinem Bruder. Ob ich dort so viel waschen darf, wird fraglich. Kein Anderer sonst fühlt sich zuständig dafür. Ich muss mich um alle kümmern, sogar dann, wenn ich in einer schlechteren Position bin. Schon verrückt, mein ganzes Leben ist derzeit komplett verrückt.

Auf nächsten Montag muss ich wieder bis zu 10 Container vollkriegen mit entsorgtem Hausrat (auf letzten Montag schaffte ich 7 auf einen Streich, das mit größter körperlicher Anstrengung, ich brauchte die ganze Nacht), den ich nicht lagern kann in meiner kleinen Lagerkabine. Die große Mulde ist schon voll. Ich muss einen 30-jährigen Haushalt auflösen, es gibt noch Unmengen zu tun, das alles auf Ende Januar. Das Behördliche nicht mitgezählt. Mein Körper ächzt vor Schmerzen mit entzündeten Gelenken. Ich muss viele Schmerzmittel nehmen, aber das nützt nur minimal. Trotzdem: Ich muss da durch!
__________________
LG Dream

Geändert von Dream (11.01.2017 um 20:59 Uhr)
  #138  
Alt 12.01.2017, 01:20
lotol lotol ist offline
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Standard AW: Lymphdrüsenkrebs mit 81

Liebe Dream,

Zitat:
...Die Ungewissheit ist schlimmer als harte Fakten. Man weiß überhaupt nicht, woran man ist, ob meine Mutter im Sterben liegt oder noch 2 Jahre so leben kann und sich das akute Sterben nur ständig als Angstvorstellung jede Nacht neu erschafft, was auch der Hausarzt für möglich hält, da genau zu dem Zeitpunkt eine rapide Verschlechterung eintrat, wo meine Mutter die Diagnose erfuhr. Einerseits ist da spürbar eine psychosomatische Angstdynamik am Werk, dann aber auch wieder die nachweisbaren Fakten des Lymphoms und Lymphomfiebers. Und diese geschwollenen Backen sind auch nicht wegzudiskutieren!
Das (...) klingt sehr merkwürdig, und diese Ungewissheit ist nachvollziehbar "nervtötend".
Ich wünsche Dir/Euch, daß die Ursache für die geschwollenen Backen eingegrenzt werden kann.
Wie "steckt" das Deine Mutter bisher "weg"?

Zitat:
Schon verrückt, mein ganzes Leben ist derzeit komplett verrückt.
Ja, Du befindest Dich wirklich in einer Extrem-Situation, zu deren Bewältigung ich Dir nur viel Kraft wünschen kann.

Zitat:
Mein Körper ächzt vor Schmerzen mit entzündeten Gelenken. Ich muss viele Schmerzmittel nehmen, aber das nützt nur minimal.
Du sprichst/sprachst von Bruder, Schwester, Cousine und Enkel.
Lassen die Dich denn alle "hängen"??

Wenn Du schon gezwungen bist, andauernd Schmerzmittel zu nehmen:
Du ißt doch hoffentlich ordentlich?
Haust zur körperlichen Kräftigung richtig rein?
(Komme mir schon fast vor, wie ein Elternteil, welches Dich das fragen könnte. )


Liebe Grüße
lotol
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Krieger haben Narben.
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1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung
  #139  
Alt 12.01.2017, 05:12
Dream Dream ist offline
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Standard AW: Lymphdrüsenkrebs mit 81

Danke für Deinen herzlichen Zuspruch, lieber lotol!

Den hab ich gerade bitter nötig, weil ein solcher von meiner Familie zu wenig zusichernd rüberkommt. Wieder ist es meine kranke Mutter, die um mein Befinden in der Situation besorgt ist, obwohl sie doch jetzt alle Kraft für sich selbst bräuchte. Aber so ist es eben mit unserer Familienstruktur. Meine Mutter und ich sind die Kümmerer und die anderen diejenigen, die erwarten, dass man sich um sie kümmert. Dass nun auf einmal die Kümmerer ausfallen, passt nicht in dieses Familiengefälle. Die Unterstützung für mich und meine Mutter kommt nur sehr zögerlich und mit einem großen Wenn und Aber rüber. So hätte ich mir gewünscht, wenigstens im Waschen der Wäsche entlastet zu werden, aber das kostet den Herrschaften zu viel. Wie ich das ohne Bleibe machen soll, muss ich noch organisieren, d. h. ich muss mir allen Ernstes auch noch einen Waschsalon suchen, obwohl meine Geschwister zuhause eine Waschmaschine haben. Nicht einmal mein Übernachten ist gesichert. Wahrscheinlich muss ich mir ein Hotel suchen oder auf Hostels ausweichen, sonst könnte ich noch zur Last fallen, bis ich eine eigene Bleibe gefunden habe. Und das, obwohl ich nun wirklich sehr viel für meine Geschwister getan habe, jahrzehntelange unentgeltliche Hilfe in behördlichen Angelegenheiten, wo sie durch meine Hilfe Geld sparten oder Leistungen erhielten, dann auch mein Kinderhüten, was auch jetzt noch weiterbesteht. Sogar das Hüten muss ich unterwegs erledigen und das Kind mit einem Generalabo überallhin mitschleppen und abends zuhause abgeben. Dass die Übernachtung bei mir fehlt, wird mir angelastet. Diesen Luxus kann ich dann leider vorübergehend nicht anbieten, dafür viele Reisen und Restaurantbesuche am Wochenende. Ich erhalte rein gar nichts entschädigt, nicht einmal die Grundspesen für das Kind (Verpflegung, Reisekosten, Übernachtung etc.). Ich mache das letztlich für das Kind, das bei mir besser aufgehoben ist in der Zeit und mich von Baby an kennt und braucht. Das Schlimme ist, dass ich jetzt wirklich Unterstützung gebraucht hätte und diese nicht aufreichend kriege.

Mein Bruder ist erstaunlich zurückhaltend. Er meldet sich selten. Wahrscheinlich ist er froh, dass er noch seine Ruhe hat. Ich möchte ihn echt nicht unnötig belasten. Er reibt mir das sowieso schon jetzt dauernd unter die Nase. Trotzdem bot er mir wenigstens vorübergehend das Übernachten an.

Meine Mutter würde gerne weiterhin funktionieren. Ihre Gedanken gehen immer noch in diese Richtung, weil sie weiß, dass ich allein dastehe. Andererseits ist sie froh, dass ich es bisher regeln kann, ihr die Wäsche wasche und bringe, mich um sie kümmere und regelmäßig bei ihr bin und auch viel mit ihr telefoniere. Wir bleiben in Verbindung und das hilft ihr.

Ja, ich esse genug, aber einseitig, weil ich unter Durchfall leide wegen dem Stress. Gewisse gesunde Grundnahrungsmittel fördern eher den Durchfall, der trotz Durchfalltabletten nur durch eine einseitige "stopfende" Ernährung aufzufangen ist derzeit. Vor allem unterwegs wär das sonst sehr unangenehm.

Ich muss schon bald los auf den Bus.
__________________
LG Dream

Geändert von Dream (12.01.2017 um 05:17 Uhr)
  #140  
Alt 12.01.2017, 23:20
lotol lotol ist offline
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Standard AW: Lymphdrüsenkrebs mit 81

Liebe Dream,

was Du hier von mangelnder Unterstützung durch den Rest Deiner Familie berichtest, ist für mich völlig unverständlich.
Denn nach meinem Verständnis von Zusammenhalt innerhalb einer Familie, v.a. dann, wenn eine "Notsituation" existiert, ist es "unter aller Sau", daß Du überhaupt daran denkst, einen Waschsalon aufzusuchen.
Während andere Familienmitglieder Waschmaschinen "herumstehen" haben, die Du vermutlich problemlos benützen könntest.

Und nicht mal das wird Dir angeboten?
Geschweige denn, daß Dir jemand wenigstens das Waschen abnimmt, um Dich ein wenig entlasten zu können.

Allmählich verstehe ich, daß Du an einen anderen Ort umziehen und Dich damit "ausblenden" willst.

Zitat:
Mein Bruder ist erstaunlich zurückhaltend. Er meldet sich selten. Wahrscheinlich ist er froh, dass er noch seine Ruhe hat. Ich möchte ihn echt nicht unnötig belasten. Er reibt mir das sowieso schon jetzt dauernd unter die Nase. Trotzdem bot er mir wenigstens vorübergehend das Übernachten an.
Bei allem Respekt:
Es ist Unsinn, wenn Du Dir darüber Gedanken machst, inwieweit Dein Bruder belastet werden könnte.
Wenn er Dir das Übernachten schon anbot, dann mach bitte auch Gebrauch davon.
Dein Bruder wird das schon aushalten können.
Oder schnarchst Du so entsetzlich, daß die "Wände wackeln"?

Zitat:
Meine Mutter würde gerne weiterhin funktionieren. Ihre Gedanken gehen immer noch in diese Richtung, weil sie weiß, dass ich allein dastehe...
Gut, daß Deine Mutter immer noch im "Hier und Jetzt" bleiben will.
Aus welchen Gründen auch immer.

Gibt es neue Erkenntnisse bzgl. der geschwollenen Backen?

Zitat:
Ja, ich esse genug, aber einseitig, weil ich unter Durchfall leide wegen dem Stress. Gewisse gesunde Grundnahrungsmittel fördern eher den Durchfall, der trotz Durchfalltabletten nur durch eine einseitige "stopfende" Ernährung aufzufangen ist derzeit. Vor allem unterwegs wär das sonst sehr unangenehm.
Nicht mal im Traum würde ich daran denken, gegen Durchfall Tabletten zu nehmen.
Einzige Ausnahme:
Bei Reisen in südliche Länder, wo evtl. "Montezumas Rache" zu erwarten ist, gibt es "Kohle-Tabletten", welche den akuten Durchfall "abwürgen" können.

Ansonsten genügt bei mir immer die Zufuhr von Schokolade.
Wirkte auch während der Chemotherapie immer prompt wie gewünscht.
Schmeckt mir gut und ist Energie pur:
Pro 100g-Tafel ca. 500 bis 550 kcal.
Wenn auch Du ganz gerne Schokolade ißt:
Probier's einfach mal aus.


Liebe Grüße
lotol
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3. Therapie (2021): Bestrahlung
  #141  
Alt 13.01.2017, 02:29
Dream Dream ist offline
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Standard AW: Lymphdrüsenkrebs mit 81

Lieber lotol

Danke für Deine Schützenhilfe!

Meine Mutter hat eine akute Harnweginfektion, die nun mit Antibiotika behandelt wird. Ihre Backen sind jetzt nicht mehr geschwollen. Bin froh, dass nun die Ursache entdeckt und angegangen werden kann.

Eigentlich sollte das gut behandelbar sein, aber der diensthabende junge Arzt klang besorgt und sprach auch die Patientenverfügung an vor mir und meiner Mutter. Meine Mutter will nicht reanimiert werden in einem akuten Notfall. Sie möchte nicht ihr Leiden verlängern lassen, wenn sie sterben könnte. So sind die Tatsachen, das respektiere ich auch. Aber trotzdem hoffe ich, dass dieser Moment etwas hinausgeschoben werden kann. Bis dahin habe ich noch einen Termin mit der Sozialberatung der Höhenklinik, kurz vor ihrem Austritt am 24. Januar. Über einen allfälligen Antrag auf Verlängerung wird auch gesprochen.

Zitat:
Zitat von lotol Beitrag anzeigen
Allmählich verstehe ich, daß Du an einen anderen Ort umziehen und Dich damit "ausblenden" willst.
Ja, jetzt wird es wohl verständlicher, warum ich Distanz zu einer derart verrückten Adamsfamily brauche, bei aller Liebe. Meine kleine Nichte ist zum Glück bisher noch ziemlich resistent. Ich werde sie mit meinem neu gelösten Generalabo auf meine Bahnreisen mitnehmen, das mochte schon ihr Bruder in seiner Kindheit. Ich löste 1. Klasse, damit ich auch in regionalen Zügen Strom habe für Notebook, Handy und mobilen Drucker (den hab ich nun auch bestellt für meinen "mobilen Arbeitsplatz"). Der Lagerraum und ein warmer Arbeitsplatz unterwegs wären damit gesichert. Ich kenne eine Selbständige, die das schon Jahre so macht und dabei bleibt als digitale Nomadin. Es gäbe noch andere Möglichkeiten, günstige Coworking-Arbeitsplätze mit Druckeranschluss, aber da ich sowieso viel unterwegs bin, steht mir die Lösung mit dem Generalabo der Bahn näher. Außerdem möchte ich möglichst anonym bleiben und mich nicht durch zu viel Vernetzung binden lassen. Ein bisschen ja, aber letztlich will ich einfach meine Ruhe haben. Wär schön, wenn ich für meinen Schlafplatz eine ähnlich befriedigende Zwischenlösung fände. Das muss ich aber noch austesten. Mein Schnarchen mit Schlafapnoe könnte aber tatsächlich ein Problem darstellen.

Süßes fördert bei mir eher den Durchfall. Die Tabletten erhielt ich von meinem Arzt, aber ich nehme sie nicht regelmäßig, noch nicht, solange ich eine Bleibe habe. Aber unterwegs wird das eher zum Problem.

Die Nichte meiner Mutter - meine Cousine - ist durchaus fürsorglich und versucht, mir mit ihrem Rat beizustehen. Allerdings tendiert sie dazu - und das ist der Witz bei der Sache, mich wie ehedem meine Mutter mit ihren Ratschlägen zu erdrücken. Wenn ich es anders sehe, gelte ich als eigenwillig (ich bin eigenwillig, weil ich MEIN Leben so leben will, wie ich es will). Das nervt, erinnert mich aber gleichzeitig frappant an meine Mutter. Ihr Sohn hat schon längst die Flucht ergriffen, in dieselbe ferne Stadt wie ich. Er lässt sie an gar nichts teilhaben in seinem Leben. Meine Cousine hat nicht begriffen, dass es an ihrer Übergriffigkeit liegen könnte. Bei meiner Mutter konnte ich mich wehren (als es ihr noch gut ging), aber bei meiner doch recht gut betuchten Cousine wird es schwierig, da ich ja einerseits ihr Engagement schätze, aber es nervt halt schon, wenn sie mir derart weltfremde Vorschläge macht, die ich mir finanziell nicht leisten kann. Ich werd also schauen müssen, dass ich auch sie auf Distanz halte, wobei ich sie schon mag und ihren guten Willen zu schätzen weiß. Das ist das mütterliche Gen, das da auch bei ihr durchschlägt. Zum Glück ist sie kein primitiver Mensch, sondern eine ältere Dame mit Kultur. Sie ist 13 Jahre jünger als meine Mutter, also die Generation dazwischen, eine ehemalige Kindergärtnerin, die einen Mathematiker heiratete. In dessen Akademikerfamilie gibt es lauter Ingenieure, Mathematiker und Juristen. Dort holt sie sich ihre Infos. Ist mir schon etwas unangenehm, dass sie mich dort zum Thema macht. Ich bin ja auch sehr belesen und interessiere mich sogar schon länger für das Juristische, möchte aber nicht selbst als Fall behandelt werden, dies ganz ohne Schweigepflicht. So wirklich echten Rechtsbeistand erhalte ich ja nicht wirklich von meinen Anverwandten. Das ist der Preis der Verwandtschaftshilfe, man muss sich dann auch Ratschläge anhören, die man eher lieber von sich weisen würde. Das ist sehr beengend und entmündigend. Und dann diese Vorwürfe, wenn ich mich anders entscheide. Das macht mich unfrei und treibt mich in die Flucht. Dass ihr Sohn derart rigide sein Leben abschirmt, gibt mir schon zu denken. Sie kann da wirklich sehr hartnäckig sein mit ihren Ratschlägen. Ich hab mich so gefreut über mein Generalabo (das erste in meinem Leben) und meiner Mutter begeistert davon erzählt, was sie auch teilte, weil sie früher dasselbe tat mit meinem Neffen. Aber meine Cousine funkte da ständig rein, wie überhaupt in das Gespräch mit meiner Mutter. Sie will das Geschehen steuern und das gefällt mir nicht. Bisher blieb ich immer sehr höflich zu ihr, das soll auch so bleiben, aber ich muss auch hier Grenzen setzen. Ich weiß nicht, warum jeder das Gefühl hat, meine Grenzen überschreiten zu dürfen. Jetzt auch meine Cousine. Meine Familie macht das schon genug. Meine Mutter liebt mich wenigstens selbstlos und innig, da war es immer verzeihlich, da sie meine Grenzziehungen auch anerkennen musste und ich früher deswegen auch mal laut werden konnte, wenn sie es übertrieb. Aber bei meiner Cousine muss ich sehr subtil vorgehen.

Noch ein Detail zu meiner Mutter: Sie strahlt sogar jetzt wie ein Honigkuchen, wenn ihre Enkelkinder sie besuchen oder mit ihr telefonieren. Dann ruft sie hell begeistert wie ein Kind, das sich über den Lutscher freut und Reime dazu erfindet: Du bist lieb, Du bist lieb, Du bist lieb. Dort liegt ihr ganzes Herz, ihr Ansinnen und ihr Wunsch, dass für ihre Enkelkinder gesorgt sei. Was ich auch "herzig" finde, ist ihr Aufblicken, sobald ich oder ihr Enkelkind ihre Hand loslassen für einen Moment. Sie ist sehr müde, aber sie will unsere Hand halten.

Heute hab ich wieder viel vor: Holen des Lagerkabinenschlüssels und erstes Begutachten, wie viel Platz ich dort wirklich habe. Nachmittags hilft mir eine Ergotherapeutin zuhause wegen meinen Schmerzen. Mein Neffe holt die nächste Ladung, die ich ihm überlassen kann, diesmal Werkzeug, Bürobedarf.
__________________
LG Dream

Geändert von Dream (13.01.2017 um 02:56 Uhr)
  #142  
Alt 15.01.2017, 01:11
lotol lotol ist offline
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Standard AW: Lymphdrüsenkrebs mit 81

Liebe Dream,

Zitat:
Meine Mutter hat eine akute Harnweginfektion, die nun mit Antibiotika behandelt wird. Ihre Backen sind jetzt nicht mehr geschwollen. Bin froh, dass nun die Ursache entdeckt und angegangen werden kann.
Freue mich mit Dir/Euch, daß die Ursache bekämpft werden kann.
Wird schon wieder werden - dank Antibiotika.

Zitat:
Ja, jetzt wird es wohl verständlicher, warum ich Distanz zu einer derart verrückten Adamsfamily brauche, bei aller Liebe.
Karl Valentin sagte mal als in München so richtig erbärmliches Drecks-Wetter war:
Lieber gar kein Wetter als so ein's.
Könnten wir jetzt analog auf die Familie übertragen.
Lieber gar keine Familie als so eine.

Naja, ist natürlich nicht ganz so.
Das Wetter kann uns wurscht sein, während das auf die Familie eher nicht zutrifft.

Zitat:
Ich werde sie mit meinem neu gelösten Generalabo auf meine Bahnreisen mitnehmen, das mochte schon ihr Bruder in seiner Kindheit. Ich löste 1. Klasse, damit ich auch in regionalen Zügen Strom habe für Notebook, Handy und mobilen Drucker (den hab ich nun auch bestellt für meinen "mobilen Arbeitsplatz"). Der Lagerraum und ein warmer Arbeitsplatz unterwegs wären damit gesichert. Ich kenne eine Selbständige, die das schon Jahre so macht und dabei bleibt als digitale Nomadin.
Das ist eine bemerkenswerte Idee - Nomadin in Zügen.
Keine Grundsteuer, keine Wasser-/Abwassergebühren, keine Stromkosten, keine Heizungskosten, keine Müllabfuhrgebühren usw.
Wäre ja ein richtiges "Geschäftsmodell" für die Bahn.
Ausbaufähig, bis die Züge wieder voll sind.

Zitat:
Mein Schnarchen mit Schlafapnoe könnte aber tatsächlich ein Problem darstellen.
Na, da mußt Du aber Deinem Bruder dankbar sein, daß er Dir Übernachtungen anbot.
An Deiner Stelle würde ich vom Angebot schon Gebrauch machen.
Auch, wenn es nur vorübergehend ist.
Denn nur derzeit hast Du "maximalen Druck" durch die Ereignisse.
Manche Probleme lassen sich auch etwas später noch lösen.

Zitat:
Die Nichte meiner Mutter - meine Cousine - ist durchaus fürsorglich und versucht, mir mit ihrem Rat beizustehen. Allerdings tendiert sie dazu - und das ist der Witz bei der Sache, mich wie ehedem meine Mutter mit ihren Ratschlägen zu erdrücken...
Es ist eine Sache, den guten Willen anderer erkennen zu können und auch honorieren zu wollen.
Eine ganz andere Sache ist es jedoch, wenn die "Betulichkeit" erdrückend wird.

Aus meiner Sicht ist es dann angebracht, sich das unmißverständlich zu verbitten:
Klipp und klar und freundlich auf zu respektierende Grenzen hinweisen.

Denn viele Hilfsbereite wissen evtl. gar nicht, daß sie permanent gewisse Grenzen Anderer überschreiten.
D.h. sie sind sich dessen nicht bewußt - also muß man ihnen das sagen.
Selbst wenn es für beide Seiten etwas "unbequem" ist.
Mit dem Wetter kann man nicht reden, um etwas zu verbessern - mit Familienangehörigen aber schon.

Zitat:
...Sie ist sehr müde, aber sie will unsere Hand halten.
Welchen Eindruck hast Du vom derzeitigen Zustand Deiner Mutter?
Verglichen mit ihrem Zustand im vorherigen Krankenhaus.


Liebe Grüße
lotol
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3. Therapie (2021): Bestrahlung
  #143  
Alt 15.01.2017, 10:03
Dream Dream ist offline
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Standard AW: Lymphdrüsenkrebs mit 81

Lieber lotol

So wirklich gut geht es meiner Mutter nicht, vor allem aufgrund dieser zusätzlichen Diagnose. Man kann das nicht wirklich vergleichen, weil es wieder eine andere Ausgangslage ist.

Heute werde ich sie wieder besuchen, zusammen mit meiner Nichte. Die letzten Tage war ich enorm erschöpft und heute Morgen ist es nicht wirklich besser. Mein linkes Knie schmerzt, Tag und Nacht.

Ein Lichtblick ist mein 22-jähriger Neffe, er holte fast alles, was ich ihm bereitlegte und er brachte mir Essen und Marken für die Abfallgebühr, sodass ich auf Dienstag 7 Uhr noch einmal richtig ausmisten kann und muss. Auch sonst ist er wieder mehr erreichbar und hilfreich. Er liebt seine Großmutter auch sehr und sorgt sich wie ich. Das Ganze hat ihn verändert. Er beschäftigt sich nun mehr mit Spiritualität, er sucht nach seinem Lebenssinn. Zu seinen Einstiegsthemen konnte ich ihm ein paar schöne Meditationskarten des Taoismus mitgeben. Ich finde es gut, dass er sich allgemein entwickeln will, warnte ihn aber schon auch vor Sekten, die es in jeder Philosophie/Religion und Ideologie gibt. Aber ich hab ihn zu einem unabhängigen Menschen erzogen, deshalb mach ich mir da keine Sorgen. Schön ist, dass er mit mir darüber redet. Meine tiefreligiöse Mutter wird es auch freuen, da er ihr bisher zu "weltlich" erschien. Das hat sich aber jetzt durch ihren Zustand geändert. So gesehen hat sie wenigstens diesen Erfolg erzielt, er ist aufgewacht, das wollte sie unbedingt noch erreichen.
__________________
LG Dream
  #144  
Alt 17.01.2017, 10:04
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Standard AW: Lymphdrüsenkrebs mit 81

Beim letzten Besuch ging es meiner Mutter wieder bedeutend besser, es ist ein Aufwärtstrend zu beobachten, auch an den darauffolgenden Tagen. In der Zwischenzeit schuftete ich zuhause am Abbau unseres Hausrats, da hatte sich extrem viel angesammelt in den 30 Jahren, seit wir hier wohnen. Die große Mulde ist fast voll, wieder habe ich heute zusätzlich mehrere große Containersäcke gefüllt, diesmal 8. Ich brauchte die ganze Nacht dafür wegen den Schmerzen. Vor allem gab es auch viele leere Kartonboxen, die ich zerkleinern musste mit der Säge, damit ich sie platz- und damit geldsparend ineinanderfalten konnte. Bis zur nächsten Abfallabholung durch den Lastwagen in einer Woche will ich wieder so viel zusammen haben bzw. nun geht es an den Rest, der noch reduziert werden kann. Danach sollte unser Hausrat so übersichtlich sein, dass er in meiner kleinen Lagerkabine Platz hat bzw. der Hausrat meiner Mutter kann ich beim Neffen unterbringen. Das Aussortieren wird nun schwieriger, es gäbe auch viel Schriftliches durchzuackern. Das kann ich nicht mehr in den Tagen und Nächten vor der Abfallabholung schaffen, sondern muss nun täglich dranbleiben. Erstmal will ich so viel abbauen, dass auch die restlichen Kartonboxen entsorgt werden können und nur noch die Plastikboxen bleiben. Dann geht es um Detailarbeit innerhalb der Plastikboxen.
__________________
LG Dream

Geändert von Dream (17.01.2017 um 10:08 Uhr)
  #145  
Alt 17.01.2017, 10:58
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Standard AW: Lymphdrüsenkrebs mit 81

Liebe Dream.

Ich freue mich darüber, dass es Deiner Mutti inzwischen wieder etwas besser geht. Sind die Folgen des Harnwegsinfektes überwunden, oder hat sie damit noch zu tun?
Pass Du bitte auch auf dich auf und haushalte mit deinen Kräften. Kann Dich wirklich niemand aus deinem Verwandtenkreis dabei helfen? Das ist für mich unverständlich. Es gibt doch genügend Aufgaben, die man auf mehrere Schultern verteilen könnte.
Ich drücke Dich mal und hoffe, dass Ihr noch einige schöne Stunden gemeinsam erleben könnt.

Mit vielen Grüßen.
Wolle2
  #146  
Alt 17.01.2017, 11:52
Dream Dream ist offline
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Standard AW: Lymphdrüsenkrebs mit 81

Danke, lieber Wolle2!

Zitat:
Zitat von Wolle2 Beitrag anzeigen
Kann Dich wirklich niemand aus deinem Verwandtenkreis dabei helfen?
Meine Verwandten wissen ja nicht, was ich aussortieren will und was nicht. Das sind doch sehr persönliche Sachen, die nur ich machen kann. Mein Neffe half mir gerade erst und mein Bruder wird mir wohl schon helfen, wenn ich umzugsbereit bin. Aber noch ordne ich und werfe weg. Ich möchte nicht den ganzen unnötigen Kram noch mitumziehen.

Eigentlich liege ich nicht schlecht in der Zeit. Wenn ich bedenke, wie viel ich vorher hatte und wie übersichtlich es nun geworden ist im Vergleich. Es ist machbar, ich muss jetzt einfach hartnäckig dranbleiben und mich über das Erreichte freuen. Ich war so erleichtert, als heute früh die 8 vollen Containersäcke abgeholt wurden von der Müllentsorgung.
__________________
LG Dream
  #147  
Alt 17.01.2017, 14:16
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Standard AW: Lymphdrüsenkrebs mit 81

Liebe Dream.

Mit meinem Vorschlag habe ich mich auf Arbeiten bezogen, die nicht Deiner Aufsicht bedürfen. Hierzu gehört zum Beispiel das Zerkleinern der Kartonboxen. Mit dem Papierkram musst Du dich leider selbst befassen, aber vielleicht lässt sich die Durchsicht des Hausrates noch delegieren.
Ich wünsche Dir viel Kraft und schicke Dir liebe Grüße.

Wolle2.
  #148  
Alt 17.01.2017, 20:41
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Lieber Wolle2

Das mit dem Zerkleinern der Kartonboxen kam mir erst im letzten Moment vor dem Abfallentsorgungstermin, die Müllabfuhr kommt nur 1-mal wöchentlich Dienstag früh vorbei. Da hätte ich niemanden mehr aufbieten können aus der Familie. Ich lebe ja allein im Haus und bekomme nur alle paar Tage Besuch von Familienmitgliedern, die mir punktuell helfen. Es geht nicht anders, das meiste lässt sich nicht delegieren. Mein Bruder und mein Neffe haben außerdem ganz andere Bedürfnisse an einen notwendigen Hausrat, die würden vieles fortwerfen, was ich brauche. Also nein, da kommt mir niemand ran. Da muss ich wohl oder übel durch, auch wenn mir alles weh tut und ich sehr erschöpft bin.

Ich telefonierte heute mit den Ärzten, weil mir die Pflegefachfrau keine Auskunft geben wollte, sondern rigide auf die Ärzte verwies, was mich natürlich beunruhigte. Das war wohl auch der richtige Weg. So konnte ich mit beiden zuständigen Ärzten, dem Diensthabenden und dem Leitenden, sprechen. Es steht nicht gut mit meiner Mutter, sie wird sterben. Es lässt sich nicht mehr viel machen. Aber sie wollen nun auf meine Bitte hin versuchen, ihren Aufenthalt auf der Höhenklinik zu verlängern, da meine Mutter sich in der Höhenklinik sehr gut aufgehoben fühlt. Die Ärzte bejahen meine Ansicht, dass ein Altersheim nicht unbedingt die richtige Option ist bei dem schlechten Zustand, d. h. sie fänden dann eine Rückverlegung ins Krankenhaus auch besser, wenn eine Verlängerung nicht möglich wäre. Am 19. Januar findet das Gespräch mit der Sozialberatung statt, worauf der diensthabende Arzt Einfluss nehmen wird, auch wenn er nicht dabei sein wird. Ich sehe es als Gottes Führung, dass die Pflegefachfrau mich so drängte. So konnte ich das noch einfädeln vor dem entscheidenden 19. Januar. Meine Mutter fühlt sich nämlich subjektiv gesehen sehr wohl dort, auch wenn sie sehr schwach ist. Und das ist für uns das Wichtigste.

Sie lehnt gewisse medizinische Maßnahmen ab, keine Reanimation und auch keine künstliche Ernährung über die Nase. Da lässt sich nichts machen. In ihrem Alter ist das alles viel schlimmer auszuhalten. Sie war früher nie im Krankenhaus, nur gerade bei den Geburten ihrer drei Kinder. Für sie sind diese medizinischen Maßnahmen traumatische Eingriffe, die nur ihr Sterben hinauszögern und das Lebensgefühl in dieser Zeit unerträglich machen. Und das soll nicht sein. Sie soll möglichst wenig leiden.
__________________
LG Dream
  #149  
Alt 17.01.2017, 22:29
lotol lotol ist offline
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Liebe Dream,

ich freute mich schon über Deine Nachricht w.o:
Zitat:
Beim letzten Besuch ging es meiner Mutter wieder bedeutend besser, es ist ein Aufwärtstrend zu beobachten, auch an den darauffolgenden Tagen.
Und nun das:
Zitat:
Ich telefonierte heute mit den Ärzten, weil mir die Pflegefachfrau keine Auskunft geben wollte, sondern rigide auf die Ärzte verwies, was mich natürlich beunruhigte. Das war wohl auch der richtige Weg. So konnte ich mit beiden zuständigen Ärzten, dem Diensthabenden und dem Leitenden, sprechen. Es steht nicht gut mit meiner Mutter, sie wird sterben. Es lässt sich nicht mehr viel machen. Aber sie wollen nun auf meine Bitte hin versuchen, ihren Aufenthalt auf der Höhenklinik zu verlängern, da meine Mutter sich in der Höhenklinik sehr gut aufgehoben fühlt...
Kennt Deine Mutter die Einschätzung ihrer Ärzte?
Konnten Dir die Ärzte einen genaueren Zeitraum benennen, in dem mit dem Ableben Deiner Mutter zu rechnen ist?
So, daß wenigstens Du Dich darauf "einrichten" kannst.
Und Dich nicht weiterhin in "zermürbender" Ungewißheit befindest.


Zitat:
...In der Zwischenzeit schuftete ich zuhause am Abbau unseres Hausrats, da hatte sich extrem viel angesammelt in den 30 Jahren, seit wir hier wohnen. Die große Mulde ist fast voll, wieder habe ich heute zusätzlich mehrere große Containersäcke gefüllt, diesmal 8. Ich brauchte die ganze Nacht dafür wegen den Schmerzen...
Du machst doch hoffentlich dabei regelmäßige Pausen?
Um Dich erholen und stärken zu können, damit Du Dich nicht komplett übernimmst.
Denn auf Dauer können Deine "Ochsentouren" sonst nicht gutgehen.

Weiterhin wünsche ich Dir/Euch viel Kraft.
Und drück Euch in Gedanken.


Liebe Grüße
lotol
__________________
Krieger haben Narben.
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1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung
  #150  
Alt 18.01.2017, 07:54
Dream Dream ist offline
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Standard AW: Lymphdrüsenkrebs mit 81

Lieber lotol

Ja, es wechselt immer wieder stark bei meiner Mutter. Das war seit Diagnosestellung so. Ich las gerade erst von ähnlich wechselhaften Zuständen eines Krebskranken kurz vor seinem Tod. Deshalb gibt es auch kein genaueres Zeitfenster, dafür wurde auch zu wenig abgeklärt. Nur dass die Antibiotika zu wenig gut anschlagen bei der Behandlung ihres Harnweginfekts. Allein das ist schon mal nicht gut. Wie ich erfuhr, hat sie diesen Infekt schon länger, das wurde schon im Krankenhaus behandelt. Es scheint eine chronische Begleiterscheinung ihres Lymphoms zu sein. Sie ist stabil auf einem sehr niedrigen Niveau, erklärte der diensthabende Arzt.

Ja, meine Mutter kennt die Einschätzung der Ärzte, dies schon seit Diagnosestellung. Die künstliche Ernährung über einen Nasenschlauch lehnt sie ab, wäre aber wichtig gewesen, da sie unter einer Mangelernährung leidet, vor allem zu wenig Eiweiss, obwohl sie recht gut isst. Dass sie es ablehnt, kann ich nachvollziehen. Sie wollte schon vorher keine Magenspiegelung wegen des Schlauchs, den man durch Mund oder Nase hätte ziehen müssen, das macht ihr alles panische Angst. Es geht nun mal nicht und bringt ihr vielleicht nicht einmal mehr Zeit, denn wenn die Psyche auch eine Rolle spielt, ist es wichtig, sich möglichst gut zu fühlen dabei. Und diesen subjektiven Wohlfühlaspekt des Aufgehobenseins hat sie in der Höhenklinik, von der Pflege her, medizinisch und auch örtlich durch die Nähe zum geliebten Berg! Ich hoffe, dass eine Verlängerung möglich ist.

Ich bin immer noch so erschöpft von meiner nächtlichen Ochsentour, die mich trotz Pausen extrem mitnahm. Ich muss heute unbedingt noch einiges erledigen, Fristendruck. Im Moment pushe ich mich mit Kaffee hoch und massiere meine schmerzhaften Muskeln. Ich hoffe, das hilft, zusammen mit den Schmerzmitteln.

Danke fürs Kraftwünschen und Drücken.

Irgendwie muss ich jetzt Schritt für Schritt vorgehen, auch wenn´s schwer ist.
__________________
LG Dream
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