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  #151  
Alt 21.07.2008, 09:55
inter inter ist offline
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Standard AW: Plattenepithel, Hoffnung trotz palliativ?

Zitat:
Zitat von Krabben Beitrag anzeigen
...Ansatz: Kurativ oder palliativ? ... Ist das nicht völlig akademisch? Und für Euch beide völlig unwesentlich?...
L
Hallo an alle,

ich bin neu in Eurem Lungenareal, habe auch noch keine Zeit und Muße gehabt, mich hier einzulesen

Mir fiel aber was auf, was ich nicht so prickelnd fand:

1. schreiben hier viele Angehörige
2. hört sich vieles plakativ und banal an und man findet kaum Aussagen "zur Sache selbst"
3. sollte man schon in der Lage sein, den Unterschied zwischen kurativ und palliativ a) zu kennen und b) zu akzeptieren
4. wenn man Hilfe sucht sucht in solchen Foren, dann empfindet man einen "small talk" (schier nicht ausgelastet Scheinender?) als dem Thema nicht gerecht werdend

Ich finde, dafür könnten z. B. private Nachrichten und Mails genutzt werden, von mir aus auch Chats, aber nicht ein solches Krebsforum, oder liege ich da so falsch?!
Bitte seht mir meine Verbitterung darüber ein wenig nach.
Habe Brustkrebs und nun noch Lungenkrebs! Schlimm genug!!


- kurativ : heilbar, wie auch immer, zumindest vorerst
- palliativ: NICHT mehr heilbar, nur noch lindernd und begleitend.

Warum versucht man immer wieder, dies zu relativieren oder gar zu beschönigen? Wird die Wirklichkeit dadurch besser, leichter oder erträglicher? Wohl kaum!
Einzig dee Prognostik kann und darf man zu Recht anzweifeln, da diese immer einen Gesamtschnitt repäsentiert und das einzelne Schicksal außer acht läßt.

Lieben Gruß
INTER :-)
__________________
"...was bleibt, ist die Erinnerung...denn nichts währet ewiglich..."

Geändert von inter (21.09.2008 um 04:04 Uhr)
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  #152  
Alt 21.07.2008, 10:07
jutta50 jutta50 ist offline
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Standard AW: Plattenepithel, Hoffnung trotz palliativ?

Liebe Inter,

ich drücke dir für heute Mittag die Daumen, möchte aber auch kurz was zu deinem Posting sagen.

Ich selber bin zwar Angehöriger, aber gerade der von dir so verurteilte smalltalk stammt (mindestens) in gleichem Maße von Angehörigen und Betroffenen. Hab noch keine Statistik erstellt ;-)

Viele hier kennen sich inzwischen so gut, dass Freundschaften entstanden sind. Deshalb sind die Beiträge nicht auf medizinisches reduziert. Und das ist auch gut so! Trotzdem wissen hier alle im Forum den Unterschied zwischen palliativ und kurativ sehr wohl. Der oft leichte Ton sollte nicht darüber hinwegtäuschen. Aber hier wird niemand auf seine Krankheit reduziert. Hier im Forum bewegt man sich mit all seinen Hobbies und das ist auch gut so. Deshalb bin ich persönlich auch so ' gerne' (wäre natürlich lieber nicht im LK_Forum sondern, hätte natürlich gerne einen gesunde Mama) hier im Forum.

Medizinische Hilfe bekomme ich wenn nötig hier trotzdem. Jederzeit.

LG
Jutta

P.S.: Wenn du gezielt Antworten zu bestimmten Fragen suchst, eröffne einfach einen neuen Thread. Ich bin sicher, dort antwortet dir dann auch jemand. Das ist dann ja auch 'dein' Thread' und dort kann der small talk dann ja auch außen vor bleiben.

Geändert von jutta50 (21.07.2008 um 10:09 Uhr)
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  #153  
Alt 21.07.2008, 10:30
Engel07 Engel07 ist offline
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Standard AW: Plattenepithel, Hoffnung trotz palliativ?

Zitat:
Zitat von inter Beitrag anzeigen


Hallo an alle,

ich bin neu in Eurem Lungenareal, habe auch noch keine Zeit und Muße gehabt, mich hier richtig hier erst einmal ein- und durchzulesen.

Hallo Inter,

ich drück natürlich auch die Daumen, aber eines möchte ich doch zu deinem Posting sagen, du solltest dich sehr wohl einlesen, bevor du solche Zeilen schreibst. Dann wüsstest du, dass deine Zeilen nicht ganz passen.

Ich wüsste nicht, wo ich mehr Verständnis, Unterstützung und liebevolle Anteilnahme erfahren hätte, als hier im Forum. Es sind Freundschften entstanden. Wir teilen hier nicht nur Leid, das wär ja nicht zum Aushalten. Nein, wir können uns auch über kleine alltägliche Dinge freuen, die Anderen passieren. Und wenn Smalltalk uns guttut, musst du uns das schon zugestehen, zwischendrin, nehmen wir uns durchaus mal Zeit, uns von all dem mit der Krankheit verbundene Mist abzulenken, denn wir bestimmen unser Leben und nicht nur die Krankheit.

Bitte mach doch ein eigenes Thema auf, denn unsere Mapa hier in diesem Thread hat genug Sorgen.....

Liebe Grüße
__________________
Engel

Paps: 07.11.1952 - 11.08.2008
Zweifle nicht am Blau des Himmels,
wenn über Deinem Dach dunkle Wolken stehen.

Geändert von Engel07 (21.07.2008 um 10:44 Uhr)
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  #154  
Alt 21.07.2008, 11:14
Benutzerbild von Bianca-Alexandra
Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
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Standard AW: Plattenepithel, Hoffnung trotz palliativ?

Hallo Inter,

Dein Beitrag ist unqualifiziert - weil unwissend, überflüssig und was mich angeht in dieser Art und Weise (!) auch völlig unerwünscht.

Wenn Du Deine Meinung abgeben möchtest - in Threads, die Du nicht eröffnet hast, solltest Du Dich vorher informieren worüber Du urteilst. Aber sehr amüsant empfinde ich durchaus dass gerade Du Dir ein Urteil erlaubst über sogenanntes Halbwissen welches Du selbst bestens zur Schau stellst.

Deine Kritik finde ich umso amüsanter nachdem ich folgendes von Dir fand:

Zitat:
Zitat von inter Beitrag anzeigen
Brustkrebs <--> Kaffee..

http://www.aerztlichepraxis.de/artik...1136377454&n=1

Man sollte bei aller Tragik nie das Lachen vergessen oder verlernen!

Inter, ist Dir vielleicht heute einfach nur danach, Leute die Du nicht kennst für Deinen Frust ranzuziehen? Ganz ehrlich, ich bin nicht ignorant. Und ich bedaure immer wenn jemand erkrankt ist. Was aber Dein Beitrag hier zusteuern soll ist mir ein Rätsel. Weder konstruktiv noch in irgendeiner Weise unterstützend, lehrreich oder emotional.

Liebe Grüße von einer unwissenden Angehörigen, die aber die liebe Mapa, die liebe Krabbe ebenso wie unzählige andere Betroffene wie Angehörige hier sehr zu schätzen gelernt hat.

Ich frage mich, warum schreibst Du hier in diesem Thread wenn es Dich doch so stört?

Der Unterschied zwischen kurativ und palliativ ist hier, wie Engel schon schrieb, jedem klar. Scheinbar ist Dir aber ncith klar, dass auch mit palliativer Therapie das Leben nicht vorbei ist. Wir hatten schon einige Fälle in denen das Leben mit dem palliativen Ansatz durchaus noch bzw. wieder lebenswert wurde. Die Zielsetzung verschiebt sich, das ist wohl wahr. Aber wie wir hier wohl alle wissen ist JEDER kurative Ansatz bei JEDER Krebserkrankung ein Ideal dass nicht allzuoft erreicht wird. Du schreibst "bitte seht mir nach". Ich, für meinen Teil nicht, Inter. Ich finde Deinen Auftritt unmöglich. Spuckst ja Gift und Galle. Hier gibt es außerdem viele Threads in denen nahezu ausschl. der medizinische Aspekt diskuttiert wird. Für Dich scheint der seelische Aspekt hier zu vernachlässigen zu sein. Für uns ist es aber (sowohl Angehörige als auch Betroffene) der einzige Halt der übrig bleibt. Und lass Dir gesagt sein, hier sind auch viele unterwegs die noch bitterere Prognosen und Diagnosen erfahren mussten als Du. Das gerade diese Menschen die Kraft haben, nicht den Mut zu verlieren, auch schlechten Dingen noch einen positiven Aspekt abzugewinnen - und vor allem: NICHT zu verbittern,

Liebe Inter, genau dass ist es was meinen Respekt erreicht und verdient. Ich wünsche Dir von Herzen mehr Sonne im Gemüt.
Vielleicht schreibst Du womit wir Dich unterstützen können, denn im Grunde hab ich eigentlich schon den Eindruck dass es Dir darum geht. Vielleicht hast Du nur den falschen Einstieg gewählt?
__________________
Liebe Grüße - Bibi
*********************
Dankbarkeit
ist die Erinnerung
des Herzens

Geändert von Bianca-Alexandra (21.07.2008 um 14:55 Uhr) Grund: Fehlerteufel ;-)
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  #155  
Alt 21.07.2008, 12:47
Tom2605 Tom2605 ist offline
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Standard AW: Plattenepithel, Hoffnung trotz palliativ?

Hallo Inter,

ich bin "nur" Angehöriger und leide dennoch bei jeder Nebenwirkung meiner Frau mit und auch für mich war ihre Diagnose wie ein Faustschlag mitten ins Gesicht. In den ersten Wochen lag sie noch stationär und für mich gab es nur das eine Thema ... Krebs. Dann die ersten Ergebnisse inoperabel ... Behandlung "nur" noch palliativ.
Im ersten Moment eine ähnliche Reaktion, wie die von Dir. Die Gedanken kreisten nur noch um einen schwarzen Punkt. Palliativ ... hörte sich nicht besonders gut an. Dann habe ich gegoogelt wie ein Irrer. War auch eher kontraproduktiv ... die Statistiken und so zogen mich immer weiter runter.
Zwischenzeitlich hab ich mir ne schwere Depression "eingefangen" und trotzdem sehe ich, nicht zuletzt durch dieses Forum, einiges ganz anders. Haben ja schon einige vorher geschrieben, palliativ ist nicht gleich das Todesurteil. Mein Arzt hat mir folgendes dazu erklärt. Ich habe starke Abnutzung an den Bandscheiben und man kann da nichts mehr großartig reparieren, also bekomme ich was gegen die Schmerzen. Er meinte, auch das ist eine palliative Behandlung. OK ... diese "Erkrankungen" sind mit Sicherheit nicht zu vergleichen, doch auch mit palliativ kann man mit Sicherheit noch viele Jahre leben. Nimm Dir die Zeit und suche hier im Forum danach und Du wirst sicher fündig werden.
Genau diese Menschen, die seid JAHREN leben und palliativ behandelt werden, haben mir Mut gemacht und diesen konnte ich erstklassig an meine Frau weiter geben.

Zum Thema Small Talk muss ich meinen Senf auch dazu geben. Mach nicht den Fehler wie ich und lass das Thema Krebs Dein Leben beherrschen und beschäftige Dich nicht ausschliesslich damit. Meine Frau und ich haben das auch gemacht und es hat uns nicht gut getan. Gerade dieser Small Talk, dieses wegdriften vom eigentlichen Sinn dieses Forums macht es besonders wertvoll. Alle, egal ob Betroffene oder Angehörige, verbringen genügend Zeit damit zu grübeln, Gespräche über diese Erkrankung zu führen, Diagnosen und Kontroll-Untersuchungen und so weiter und so fort. Warum soll man sich nicht mal ne Auszeit nehmen und über Hunz und Kunz quatschen ?

Meine Frau und ich kommen inzwischen ganz gut zurecht damit ... JA, sie hat Krebs, aber wir lassen uns nicht unser Leben davon bestimmen. Solange sie kann, bestimmen wir und jede kleine Ablenkung nehmen wir glücklich lächelnd an. Und ich liebe es, Beiträge zu lesen, von Angehörigen und auch Betroffenen, in denen es nicht nur um Krankheit etc geht. Es zeigt mir, dass es auch noch Normalität, Spass und Lebensfreude gibt, auch wenn diese Erkrankung im Haus ist.

Ich hoffe, dass Du es schaffst, einen Weg aus Deiner Verbitterung zu finden. Vielleicht sogar mit ein bisschen Small Talk zum abschalten

Liebe Grüße
Thomas
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  #156  
Alt 21.07.2008, 15:12
Gänschen Gänschen ist offline
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Standard AW: Plattenepithel, Hoffnung trotz palliativ?

Lieber Tom,

sehr schöner Beitrag !!

Liebe Inter,

bis jetzt haben sich ja ausschließlich Angehörige zu Deinem Beitrag geäußert. Jetzt möchte ich mich mal als erste direkt Betroffene melden:

Ich kann Deine Verbitterung sehr, sehr gut nachvollziehen. Als ich vor nun fast zwei Jahren die Diagnose NSCLC Stadium IV, inoperabel, bekam, war das für mich auch der schwärzeste Tage meines bisherigen Lebens und ich habe Wochen damit verbracht, beinahe stündlich über die mir mit der Diagnose geraubte Zukunft zu weinen. Ich habe nicht verstanden, dass die Erde sich weiterdreht und dass es Menschen gibt, die lachen und Pläne schmieden. Es gab nun zwei Welten für mich: meine eigene hoffnungs- und zukunftslose und die Welt, auf der alle Anderen schweben.
Es hat ungefähr ein Jahr gedauert bis ich realisiert habe, dass das dauernde verzweifelt sein den quantitativ wahrscheinlich eher kümmerlichen Rest meines Lebens nachhaltig vergiftet und jeder Tag, um den die Ärzte und ich erfolgreich kämpfen, genossen werden will.
Vielleicht habe ich auch einfach keine Tränen mehr -
Seitdem bin ich jedenfalls (meistens) dankbar für alles große und kleine Schöne und ganz besonders auch für die Banalitäten des Lebens, die ja auch ein Stück gefühlter Normalität bedeuten.

Die besondere Mischung der Teilnehmer im Lungenkrebs-Forum ist allerdings auch für mich nicht an jedem Tag der gerade in mir herrschenden Stimmung förderlich und ich gehe von daher schon bei der Entscheidung zum Einloggen sehr nach Tagesform vor.
Hier im Forum kann man aber prima selektiv lesen und weiterklicken, wenn man etwas für unwichtig oder für zu runterziehend hält. Ich glaube auch, dass es da in der Empfindung wirklich einen Unterschied zwischen Angehörigen und Betroffenen gibt.
Das demokratische Element einer solchen Einrichtung ist ja aber gerade, dass alle Beteiligten hier zu Wort kommen bzw. ein Ohr (naja, wohl eher ein Auge) finden.

Die Erfahrung einer unheilbaren Krankheit macht aus niemandem automatisch einen besseren oder schlechteren Menschen, als er vorher war. Also findest Du hier zwangsläufig auch einen repräsentativen Querschnitt unserer Gesellschaft – es gibt hier starke und schwache, mitfühlende und harte, toughe und sensible, strenge und milde, selbstgerechte und -zweifelnde, kluge, weniger kluge und alle möglichen anderen Ausprägungen.
Und wie im „richtigen Leben“ auch, entscheidest Du, mit wem Du kommunizieren möchtest. Übertragen auf dieses Forum bedeutet das, dass Du auch hier nicht um eine Selektion herum kommst und es Dir damit natürlich auch frei steht, einige Dich interessierende postings intensiver zu lesen, als andere und vielleicht auch darauf zu antworten. In einer dicken Zeitschrift liest ja auch niemand jeden Artikel von A bis Z mit der gleichen Aufmerksamkeit.

Aber auch die anderen, vermeintlich oberflächlicheren postings, oder solche die eine andere Meinung als Deine vertreten, sind manchmal erfrischend und helfen, an manchen trüben Tagen auf andere Gedanken zu kommen und sind an guten Tagen eine Bestätigung, dass es gut und richtig ist, sich auch mit den „profanen“ Dingen jenseits der Krankheit zu beschäftigen.

Tom hat es wunderbar auf den Punkt gebracht: „Mach nicht den Fehler und lass das Thema Krebs Dein Leben beherrschen“.

Da es Dich jetzt aber schon zum zweiten Mal trifft, kann ich gut verstehen, dass Du Dich mit einer gewissen inneren „Leichtigkeit“ im Augenblick eher schwer tust und ich hoffe sehr, dass Dir das Untersuchungsergebnis heute Nachmittag wieder ein klein wenig Aufschwung gibt, die Dinge wenigstens zaghaft optimistisch zu sehen. Da es Dir ja subjektiv gut geht (das hatte ich doch richtig verstanden, oder?), liegt so oder so noch eine ziemlich lange Strecke Leben vor Dir, die sorgsam mit (schönen!) Inhalten gefüllt werden will.

Alles Gute,
Gabi


P.S. Bei ersten Lesen Deines Beitrag habe ich mich herzlich über Deinen Mut zum Polarisieren amüsiert. Das muss ich jetzt einfach noch loswerden.
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  #157  
Alt 21.07.2008, 15:36
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Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
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Standard AW: Plattenepithel, Hoffnung trotz palliativ?

Wow.

Gabi, danke für Deine Sicht der Dinge.

Liebe Inter,

jetzt möchte ich mich für meine harte Wortwahl entschuldigen. Ich sah nur dass aus meiner Sicht heraus Menschen angegriffen werden, die hier fast täglich versuchen andere aufzufangen. Noch dazu wurden dabei liebe Seelen erwischt die sehr sensibel sind. Ich wollte einfach nur verteidigen und habe nicht (wie andere, hilfreiche und vermittelnde Leser/innen) zwischen den Zeilen lesen können.

Es baucht sicher seine Zeit. Ich halte die Daumen für den ersten Zwischenstand.
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Liebe Grüße - Bibi
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  #158  
Alt 21.07.2008, 16:58
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annika33 annika33 ist offline
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Standard AW: Plattenepithel, Hoffnung trotz palliativ?

Hallo,

wollt mal rasch Hallo sagen und in Mapas Thread einen lieben Gruß da lassen.
Wie geht es Euch denn Mapa ??? Meine Mama hab ich gestern besucht und es ging ihr richtig gut - nicht nur körperlich...sie war seit Langem mal wieder richtig gelöst (zumindest schien es so).

Mein Mann hat ja seit heute Urlaub und unsere Urlaubsvorbereitungen laufen auf Hochtouren. Ich kann echt keine Bügelwäsche mehr sehen. Meine Mama freut sich schon sehr - jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen.

Um eines möchte ich, für mich ganz persönlich, bitten. Es gibt manchmal Dinge, die man schreibt und die vielleicht wirklich für den einen oder anderen unpassend erscheinen. Ich denke Fehler zu machen, macht uns zu Menschen. Ich schreibe, wie die meisten hier wissen, nicht immer nur sachlich - ich berichte auch von Dingen aus unserem Alltagsgeschehen und habe bis jetzt von einigen Betroffenen auch positive Resonanz darauf erhalten ( negative noch keine). Sollte mal was arg daneben sein---bitte schreiben---dann kann man bestimmte Dinge sicherlich auslassen oder umgehen. Ich habe hier niemals jemanden beleidigt...ich empfinde es beleidigend zu sagen, dass angehörig sein, gleichzusetzen ist mit nicht wissend. Ich empfinde es als Beleidigung wenn man sagt hier halten scheinbar nicht ausgelastete Hausfrauen Smalltalk. Sollte ich jemals solchen Schund von mir geben dann habt ihr das uneingeschränkte Recht mir was auf die Nuss zu geben.

@Inter...ich wünsche Dir, dass Du noch Optionen auf eine OP und damit verbunden auf Heilung hast...bei meiner Mama sind alle Behandlungsoptionen nur noch palliativ und die wohl wirksamste First-Line-Therapie bereits verbraucht.

LG

Annika
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  #159  
Alt 21.07.2008, 18:29
Mapa Mapa ist offline
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Standard AW: Plattenepithel, Hoffnung trotz palliativ?

Hallo Inter,
nachdem ich heute auf der Arbeit leider nur hier lesen konnte (9 Std. Sekretariat ohne Hausfrauen-Smalltalk) und beinahe geplatz wäre, ist es jetzt endlich soweit: Zunächst wünsche ich Dir für Deine Untersuchung alles Gute und wünsche Dir ein gutes Ergebnis. Dieses vor allem darum, weil ich Dir gern die Verzweiflung eines Betroffenen (ich weiß, bevor wieder ein Einspruch kommt, dass Du bereits Betroffener warst und jetzt wieder bist), ersparen würde und auch die Verzweiflung bei Deinem Mann und Deinem Sohn, die zweifelsohne daraus entstehen würde.
Erstens ist es mir durchaus nicht klar, warum gerade in meinem Thread so etwas geschrieben wird von wegen small talk. Ich habe extra noch einmal alles durchgelesen und finde sehr wenig small talk darin. Oder meinst Du vielleicht das Bild von Günter Netzer und die Zeilen an meine liebe Gitta. Diese ist eine Betroffene und sie geht wunderbar mit der Krankheit um und sie ist sich durchaus der Schwere dieses Zustandes bewusst. Aber gerade sie möchte nicht nur dauernd von dieser Krankheit lesen. Und darum lasse ich es mir auch nicht nehmen, sie mal zum Lachen zu bringen. Desweiteren habe ich festgestellt, dass es gerade die Betroffenen sind, die nicht ständig von der Krankheit hören wollen. Zum Beispiel im Adenonest mit unserer lieben Hausherrin Christel. Ich weiß, dass Sie die schlimmen Dinge nicht so gerne liest, zumindest nicht in ihrem Thread. Wenn es ihr danach ist, dann liest sie woanders, was gerade so abläuft. Small talk hat auch nichts mit Schönreden zu tun. Ich bin keineswegs blöd, dass ich den Unterschied zwischen kurativ und palliativ nicht kenne. Und stell Dir vor, ich tue seit Dezember nichts anderes, als mich in die Lage meines Mannes zu versetzen. Gerade aber er will nichts von der Schwere der Krankheit hören. Solange es geht, will er ganz normal leben und nichts vom Tod hören. Na und, ist doch sein gutes Recht. Jeder Mensch ist anders und geht anders mit den Dingen um. Falls Du, was ich Dir niemals wünsche, heute oder morgen ein "Palliativergebnis" bekommst, was tust Du dann? Möchtest Du den ganzen Tag nur noch vom Tod reden, vom Leid, von den Schmerzen? Möchtest Du Deine Familie den ganzen Tag weinen und jammern sehen? Oder wäre es Dir nicht auch lieber, sie täten es dann heimlich, wenn Du es nicht siehst, weil es Dir dann noch mehr weh tun würde?
Und solange alle die lieben Menschen hier, ob Betroffene oder die Betroffenen der Angehörigen (welche ständig für ihre betroffenen Partner, Mütter, Väter, usw. da sind) möchte ich auch nicht, dass sie jetzt bereits totgeredet werden. Sie leben noch, sie atmen noch, sie lachen und weinen noch. Viele hier sind laut den Ärzten schon weit über die Prognosen hinaus. Herrlich, einfach wunderbar!!!! Wer weiß denn vorher, wer wie lange aushält? Wer weiß denn, ob nicht in naher Zukunft irgendwas neues erfunden wird, was vielleicht dem einen oder anderen hilft? Und ab und zu gibt es sogar weiße Raben (die entgegen dem Zustand oder der eindeutigen Diagnose) tatsächlich wieder gesund werden oder zumindest nocht mindestens 10 Jahre und länger haben. Wer weiß denn genau, ob nicht gerade er oder ein Angehöriger von ihm dieser weiße Rabe ist? Jeder hofft, dass er es ist und jedem sei es gegönnt.
Nennst Du es also smalltalk, wenn ich meine liebe Gitta ab und zu aufmuntern möchte, damit sie nicht ständig daran denkt (was sie sicher sowieso oft genug tut) dass ihre Tochter vielleicht ohne sie aufwachsen muss? Nennst Du es smalltalk wenn ich meiner lieben Annika ein paar nette Haushaltsarbeiten als Smilie schicke? Sie hat Kinder und Mann zu versorgen und lebt ständig mit der Angst, ihre über alles geliebte Mutter zu verlieren. Darf sie nicht ein paar Sekunden davon abgelenkt werden. Soll sie diese Woche, wenn sie mit Familie und Mama in Urlaub fährt ständig ihrer Mutter was vorweinen, anstelle ein paar wunderbare Tage zu verbringen, die auch ihre Mama aufbauen werden? Latent sind ihre traurigen Gedanken trotzdem da. Nennst Du es smalltalk wenn Bibi ab und zu auch ein paar coole Sprüche schreibt, während sie daneben ellenlange Therapieabläufe von ihrer Mutter schreibt? Nennst Du es smalltalk, wenn Regina (herzliche Grüße zu Dir in die Reha, liebe Regina) mit den anderen über irgendwelche Makrameearbeiten und Klangschalenkurse schreibt? Gerade Regina hält nichts von Schönrederei, aber sie kann unterscheiden zwischen Schönrederei und einer Tatsache, die man nicht ändern kann und daraus das Beste zu machen. Nennst Du es smalltalk wenn die liebe Engel ab und zu süße Smilies mit lieben Nachrichten in den Threads hinterlässt, nur um zu zeigen, dass sie an uns alle denkt, obwohl sie genug eigene Sorgen um ihren Papa hat? Nennst Du es smalltalk, wenn Tom mal einen ironischen Witz macht, obwohl er krank vor Sorge um seine Frau ist, deren Entscheidung, keine Chemo zu machen, er akzeptieren muss und ihr dabei beisteht, obwohl es ihm innerlich das Herz zerreißt? Sowie auch der liebe Alex, der alles menschenmöglich an Therapien auskundschaftet und abwägt, was gut oder nicht so gut sein könnte. Nennst Du es smalltalk, wenn eine MichaelaBs uns trotz ihrer derzeit misslichen Lage mit ihrer Kämpfernatur Hoffnung gibt (und damit auch sich selbst)? Und nennst Du es smalltalk, wenn unsere liebe Sigrid, die kürzlich Ihren Mann durch diesen Sch...krebs verloren hat, ihre Reisetagebuch weiterschreibt? Dieses wunderbare Reisebuch, in dem sie von den letzten wunderschönen Wochen mit ihrem Peter erzählt, in denen sie glücklich waren und nicht jeden Tag von dieser Krankheit gesprochen haben. Nennst Du es smalltalk, wenn Claudia von Goethe schreibt, die noch immer nicht die Beinchen kreuzen kann? Claudia hat eine bemerkenswerte Einstellung zum Leben und der Art wie sie mit der Prognose umgeht. Trotzdem lautet ihr Wahlspruch: Ätsch, und das Leben ist doch schön! Wunderbar ausgedrückt! Es gäbe noch sehr viele Beispiele. Aber lese Dich doch selber durch, dann wirst Du sehen, dass Du auch an Leid genug findest. Und auch von medizinischen Dingen wirst Du genug finden. Denn all die lieben Menschen hier können von ihren Erfahrungen abgeben und das tun sie gerne. Vielen Dank Euch allen! Jobst z. B. weiß oft aus Erfahrung sehr viel. Trotzdem ist er auch immer für einen guten Scherz zu haben, wie viele andere auch.
Zu guter letzt: Auch Deine 179 Beiträge handeln nicht nur über Tod, Trauer, Krankheit, Hoffnungslosigkeit, usw.
In diesem Sinne, nochmals alles Gute für Deine Ergebnisse und langes Leben wünscht
Mapa
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  #160  
Alt 21.07.2008, 18:36
Engel07 Engel07 ist offline
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Standard AW: Plattenepithel, Hoffnung trotz palliativ?

Liebe Mapa,

ich danke dir von ganzem Herzen für diesen wunderbaren Beitrag.

Dem ist rein gar nichts hinzuzufügen.

lass dich ganz lieb umarmen
__________________
Engel

Paps: 07.11.1952 - 11.08.2008
Zweifle nicht am Blau des Himmels,
wenn über Deinem Dach dunkle Wolken stehen.
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  #161  
Alt 21.07.2008, 18:52
Gitta aus Nürnberg Gitta aus Nürnberg ist offline
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Standard AW: Plattenepithel, Hoffnung trotz palliativ?

Hallo liebe Mapa,

besser geht nicht. Braucht man keine weiteren Worte.

Bis bald
Gitta
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  #162  
Alt 21.07.2008, 20:28
Quirin Quirin ist offline
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Beitrag AW: Plattenepithel, Hoffnung trotz palliativ?

Eine Frage möchte ich doch noch stellen,obwohl mir mit Sicherheit keiner eine gute Antwort geben kann.

Hier schreiben betroffene Frauen für sich selbst,Es schreiben nicht betroffene für Väter und für ihre Männer.
Da nun Männer gleichermaßen vom Lungenkrebs betroffen sind,stellt sich mir die Frage: Warum schreiben eigentlich
die betroffenen Männer nicht für sich selbst,haben sie sich mit der Krankheit schon abgemeldet?

Liebe Grüße
Jobst
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  #163  
Alt 21.07.2008, 20:41
Mapa Mapa ist offline
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Standard AW: Plattenepithel, Hoffnung trotz palliativ?

Lieber Jobst,
eine gute Frage, die Du stellst. Ich habe festgestellt, dass es auch in anderen Foren hier, also anderen Krebsarten, selten die Männer sind, wenn sie denn Betroffene, die schreiben. Du bist einer der wenigen, die es tut. Ich weiß es nicht, vielleicht liegt es an den verschiedenen Rollenbildern, die zwischen Mann und Frau sind. Bei meinem Mann ist es allerdings eher auch eine Alterssache. Er ist zwar mit 57 noch nicht so alt und von der Denkweise auch ganz jugendlich. Allerdings hat er mit PC nichts am Hut. Außerdem will er sich auch nicht dauernd damit auseinandersetzen. Manchmal schreiben ja auch Männer, deren Partnerin erkrankt ist. Diese wiederum schreiben nicht.
Liebe Grüße
Mapa
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  #164  
Alt 21.07.2008, 21:22
Engel07 Engel07 ist offline
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Standard AW: Plattenepithel, Hoffnung trotz palliativ?

Lieber Jobst,

das mit der Rollenverteilung sehe ich auch so. Wenn ich da meinen Paps sehe, ist der Mann der Starke, der keine Gefühlsduseleien hat, Kummer zum großen teil mit sich ausmacht, weil er sich nach außen nicht als schwach zeigen möchte. Er bespricht alles mit meiner Ma und mit mir, aber für alle anderen ist er stark und immer gut drauf. Wir Frauen haben da eher ein Mitteilungsbedürfnis. Auf beiden Seiten bestätigen wohl Ausnahmen die Regel.

Ich würd mir auch wünschen, dass es mehr Männer von deiner Sorte gäbe, oder wie der Wolf, das wär schon schön.

Also müsst ihr dann mit Alex und Tom gaaaaaanz viel schreiben um die Quote nicht nur qualitativ, sondern auch quantitativ zu halten.

Ich jedenfalls, bin froh, dass ihr hier seid. Und Hahn im Korb is doch auch nicht schlecht
__________________
Engel

Paps: 07.11.1952 - 11.08.2008
Zweifle nicht am Blau des Himmels,
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  #165  
Alt 21.07.2008, 21:28
Tom2605 Tom2605 ist offline
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Standard AW: Plattenepithel, Hoffnung trotz palliativ?

Hallo ihr,

also bei uns ist das genau der Fall ... ich bin der PC-Fuzzi und meine Frau hat damit absolut nichts am Hut. Auch was Gefühle angeht, bin ich da eher der offene Typ ... meine Frau zeigt ihr Gefühle mir gegenüber, doch nach aussen mimt sie gerne die Starke.
Sie hat nichts dagegen, dass ich hier schreibe, sondern sie findet es auch gut (muss ihr auch regelmäßig was vorlesen) doch selbst schreiben würde ihr nie in den Sinn kommen.
So bin ich halt einer der wenigen Männer hier und um den Gedanken vom Engelchen aufzugreifen ... das mit dem Hahn im Korb hat was

Liebe Grüße und ein dicker Knuddler an alle
Thomas
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