Empfindungsstörungen nach taxol

[pettie54]

Liebe Frauen, ich habe nach 3 Epirubicin und 3 Taxolchemos sehr starke Empfindungsstörungen in den Händen und Füßen. Am vergangenen Donnerstag bekam ich noch eine von 3 Endoxan-Chemos. Mir wurde gesagt, die Störungen würden davon nicht stärker werden. Zum Abend hin bekomme ich starke Krämpfe. Ich habe dagegen von meiner Onkologin Gabapentin bekommen und bin mitlerweile auf 900 mg. Es bringt ein wenig Linderung, ist aber auch nicht zufriedenstellend.
Nun habe ich vom meiner "TCM-Heilerin" und Heilpraktikerin noch ein Rezept über Clauparest und Dalektro bekommen. Da meine finanziellen Mittel mittlerweile zur Neige gehen, meine Frage, ob eine von euch damit Erfahrungen gemacht hat.
Vielen Dank für Antworten und herzliche Grüße von
Pettie, die gar nicht so schlecht drauf ist, weil sie nur noch 2 mal an den Tropf geht!

[Ilse Racek]

Liebe Pettie,

mit Heilern bzw. Heilpraktikern habe ich keine Erfahrung, aber ich konnte im Brustzentrum immer relativ zeitnah über alle meine Nebenwirkungen mit den diensthabenden Ärzten sprechen.

So bekam ich damals beispielsweise wegen der stark schmerzenden und sich extrem "abschälenden" Fußsohlen Vitamin-B-Infusionen, die auch prompt gewirkt haben.

Was die Empfindungsstörungen (nach Docetaxel) betrifft, so sind diese kontinuierlich zurückgegangen; gleichwohl habe ich nach 8 Jahren immer noch leichte "Missempfindungen" in den Füßen.


Ob die Regeneration altersabhängig ist (ich wurde im Verlauf der 8 Chemoyklen schon 60 Jahre alt) kann ich als LaiIn natürlich nicht beurteilen.


Alles erdenklich Gute

wünscht mit freundlichen Grüßen

[Saschue]

Hi Pettie,

ich hatte (und habe) das gleiche Problem nach der (fast) gleichen Chemo.
Erst in der AHB hat sich eine Ergotherapeutin dieses Problems angenommen
und für zuhause folgendes "Rezept" verordnet:

Man mische jeweils 6 kg getrocknete Erbsen, kleinen Bohne und braune
Linsen in einer Wanne. Man ziehe sich Socken an und "gehe" langsam in
dieser Mischung ca. 10-15 Minuten, dabei den Fuß von vorn nach hinten
abrollen. Damit man nicht umfällt, an einer Stuhllehne o.ä. festhalten.
Anschließend Füße warm einschlagen, hochlegen und eine Viertelstunde
entspannen.

Für die Hände jeweils 1 kg kleine Bohnen, Erbsen, braune Linsen und Reis in
einen Kopfkissenbezug packen. Mit den Händen, geschützt durch
Einmalhandschuhe, reingreifen und den Inhalt "durchkneten". Hilfreich ist
auch, kleine Gegenstände wie Knöpfe, Glaslinsen o.ä. dazu zu geben und
dann zu versuchen, die Sachen wieder zu ertasten.

Je nach "Schwere" 2x wöchentlich bis täglich.

Auch der Gummiball mit den "Stacheln" wirkt bei regelmäßiger Benutzung
Wunder. Ebenso eine dicke Leine auf dem Boden, die man mit nackten Zehen
versucht in Buchstaben oder Gegenstände zu legen.

Wenn Du noch Fragen hast, schick` mir ne PN.

Viele Erfolg,
Gruß
saschue

[carlen]

Hallo Saschue,

ich bewundere Dich. Hast Du die Tipps aus SPO tatsächlich beherzigt?
Ich bin leider zu schlampig. Der Stachelball liegt in der Ecke und verstaubt.
Kein Wunder, dass sich an meinen Sensibilitätsstörungen in den Füßen nichts ändert. Also, ich verspreche, mich zu besseren.
Alles in allem sind die Probleme aber nicht so schlimm, sonst hätte ich sicher einen größeren Leidensdruck.
Ich nehme mir jetzt meinen Stachelball mit ins Wohnzimmer und spiele damit.

Bis bald,

Carlen

[Saschue]

Hi Carlen,

Du hast die Tipps aus SPO etwa nicht umgesetzt?! Kein Wunder, daß Du dort "nachsitzen" mußt!
Na gut, ich räume ein, seit ich wieder arbeite habe ich dafür irgendwie auch keine Zeit mehr...

Es ist aber auch nicht mehr so schlimm. Ich merke es nur noch, wenn ich im Bett liege. Dann
aber so, daß ich nicht weiß ob ich warme oder kalte Füsse habe. Ich hole mir eine Wärmflasche
und kann dann einschlafen.

Gruß
saschue

[carlen]

Hi Saschue,

na siehste, Nachsitzen würde Dir auch nicht schaden!!! Also mach Dich auf die Strümpfe und sieh zu, dass Du mit kommst.

Schönen 4. Advent,

Carlen