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AW: Hospiz, Palliativmedizin und dergl. Themen
Hallo Heiko,
Danke. Die letzen Wochen waren ... eigenartig. Mir fällt momentan kein besseres Wort ein, um diesen Schwebezustand zu beschreiben. Man trauert, gleichzeitig geht das (berufliche) Leben ungerührt weiter, es folgte die Beerdigung und seit einigen Wochenenden sind wir an der Haushaltsauflösung dran. Da hält man ein ganzes Leben in Form von Gegenständen in den Händen und muss Entscheidungen treffen, wohin damit. Ich weiß z.B. gar nicht wann wir mal in Ruhe die ganzen Fotos/Fotoalben sichten können - da sind teilweise so richtig schöne alte Bilder mit drin... erst mal stapelt sich das bei uns. Du hattest Deine Patientenverfügung angesprochen... was ist da jetzt so besonderes dran, dass sie Unverständnis bei anderen auslöst (wenn ich Dich richtig verstanden habe ) ? Gruß |
#2
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AW: Hospiz, Palliativmedizin und dergl. Themen
Hallo,
habe mich kurz hier eingelesen, leider fehlt mir die Zeit um aus den vielen Infos, die richtige für mich rauszusuchen, darum frage ich mal in dir Runde: In den letzten Tagen hat sich die Situation meines Vaters dramatisch verschlechtert. Ganz kurz: Er hat viele Metas, in der Lunge, nun auch in der Schilddrüse. Er hatte einen Schlaganfall, linke Körperhälfte komplett weg Die Ärztin sagte uns gestern, dass nichts mehr gemacht wird Ich habe mich bereits mit der Sozialstation des KH in Verbindung gesetzt. Die Situation ist folgende: Voraussichtlich wird er aus dem KH entlassen, momentan ist er stabil. Meine Eltern wohnen ca. 40 km von mir weg, ich gehe arbeiten, meine Mutter auch. Wir möchten meinen Paps gerne zu Hause haben, also bei ihm zu Hause. Natürlich ist das schwer zu bewerkstelligen. Abgesehen von einer normalen ambulanten Pflege, was gibt es noch? Pflegestufe ist beantragt, dauert lt. Sozialdienst 2 Wochen bis 2 Monate Was wird bis dahin? Eine ambulante Pflege reicht ja nicht aus! Ich bin total überfordert momentan, geschockt, fix und fertig. Vielleicht könnt ihr mir ein paar Denkanstöße geben... Danke Liebe Grüße |
#3
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AW: Hospiz, Palliativmedizin und dergl. Themen
hallo Monday
es ist schwer, so eine Nachricht zu verkraften. Leider wird man aber gerade in so einer Zeit um so mehr gefordert. Zur praktischen Seite: deine Mutter hat zum einen Anspruch auf unbezahlte Freistellung von ihrer Arbeit. Die Krankenkasse übernimmt in der Zeit die Sozialversicherungen für sie. Aber ehrlich, jeder verantwortungsvolle Hausarzt schreibt einen für diesen zeitraum krank, so das man die Pflege selbst zuhause übernehmen kann. Zusätzlich könnt ihr euch Unterstützung durch einen ambulanten Hospizdienst holen. Setzt euch sobald wie möglich mit denen in Verbindung. Dann habt ihr Anspruch auf eine Pflegeberatung durch die Krankenkasse. Das beschleunigt es sehr wenn die Gutachter,Pflegebett, Toilettenstuhl und was sonst noch gebraucht wird gleich bewilligt. Solltest du noch fragen haben stelle sie nur silverlady |
#4
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AW: Hospiz, Palliativmedizin und dergl. Themen
Liebe Monday!
Deine Mutti hat die Möglichkeit, eine Freistellung nach dem Pflegezeitgesetz in Anspruch zu nehmen. Dies ist seit 2008 möglich und bedeutet, dass der pflegende Angehörige etwas besser abgesichert ist, als wenn er nur eine unbezahlte Freistellung beantragt. Wie alle Leistungen im sozialen Bereich, ist dies natürlich an Bedingungen geknüpft. So müssen im Betrieb des Antragstellers mindestens 15 Mitarbeiter vorhanden sein. Auf den Webseiten des Bundesministeriums für Gesundheit sind dazu einige Erläuterungen. Bitte schaue einmal hier nach: http://www.bmg.bund.de/pflege/hilfen...flegezeit.html Außerdem kann man beim Bundesministerium für Gesundheit noch Informationsbroschüren zu den Leistungen der Pflegeversicherung bestellen, hier ist die URL:https://www.bundesgesundheitsministe...84ba66c5b25fba Zitat:
Es gibt eine Adressenliste dieser Dienste im Internet, bitte schaue einmal hier:http://www.wegweiser-hospiz-palliativmedizin.de oder auch hier:http://www.hospize.de/service/adressen.html Zitat:
In vielen Bundesländern gibt es inzwischen unabhängige Pflegeberatungsstellen, dies ist manchmal günstiger, da Mitarbeiter der Kassen sehr oft nur die Kosten vor Augen haben und auf wichtige Leistungen oder Hilfsmittel nicht hingewiesen wird. Außerdem empfehle ich Euch, ein sog. Pflegetagebuch zu führen und dort zu dokumentieren, welche Hilfen Dein Vater benötigt hat. So kann man dem Gutachter vom Medizinischen Dienst genau nachweisen, welche Hilfe erforderlich war und wieviel Zeit man dazu benötigt hat. Liebe Monday, ich hoffe, dass ich Dir mit meinen Zeilen ein Stück weiterhelfen konnte! Für die kommende Zeit wünsche ich Euch viel Kraft! Tschüß! Elisabethh. |
#5
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AW: Hospiz, Palliativmedizin und dergl. Themen
Ihr Lieben,
vielen Dank für eure Antworten. Es ist irgendwie alles ziemlich schwierig, man weiß nicht so recht, wo man anfangen soll Inzwischen haben wir mit einem Hospizdienst gesprochen, soll ambulant neben der organisierten ambulanten Pflege laufen. Beides von der Caritas, machen einen wirklich guten Eindruck! Der Sozialdienst des KH hat uns nicht wirklich weiter geholfen wahrscheinlich, weil die Bearbeiterin nun schon zum 3. mal gewechselt wurde (durch die verschiedenen Stationen, auf der mein Vater lag) Na ja, erstmal soll er nach Hause, momentan muss er noch ausharren, weil er ja nen tollen KH-keim hat Danach kommt halt erstmal der ambulante Pflegedienst (bis dahin sind hoffentlich auch alle Hilfsmittel da, lt. Sozialdienst funktioniert dies relativ schnell). Meine Mutter regelt das mit Ihrer Chefin und wir schauen, wie es ambulant funktioniert... Das ist ja auch alles ne finanzielle Frage, eine Pflegeheim kann man ja kaum in Betracht ziehen, weil der Eigenanteil für uns zu teuer wär... Allerdings hat der Hospizdienst noch einen Berater, der hilft meiner Mutter dann auch und schaut, was sie beantragen kann usw. Denke, wir sind in der Hinsicht erstmal versorgt. Nun hoffen wir, dass es meinem Paps noch ein bißchen besser geht Vielen lieben Dank und liebe Grüße! |
#6
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AW: Hospiz, Palliativmedizin und dergl. Themen
Mein Vater hat seit 9 Wochen die Diagnose Bronchial-Ca mit LK- Befall in der Lunge und einem am Hals.
Er hat bisher 2 palliative Chemos bekommen, die nichts gebracht haben. Der Tumor ist größer geworden und man sieht ganz viele kleine Punkte auf dem CD. Außerdem hatte er maligne Pleuraergüsse (Pleura- Carzinom ist noch nicht diagnostiziert), der Pleuraspalt ist operativ verklebt wurden. Es geht ihm immer schlechter. Seit einigen Jahren hat er auch ein Herzleiden. Die Ärzte wollen jetzt die Chemo verstärken, wodurch sein Allgemeinzustand sicher nicht besser wird. Er ist auch psychisch sehr angeschlagen, weint sehr viel. Er hat weiterhin die Hoffnung durch die Chemo gesund zu werden und dann nur noch zur Nachsorge gehen zu müssen. Das sagt er auch den Ärzten. Die Ärzte hüllen sich dann in Schweigen, sagen nur es sei sehr ernst. Welchen Sinn hat noch die Chemo? Die Klinik hat auch eine Palliativstation, aber bisher hat keiner das meinem Vater angeboten. Soll man sich da selbst drum kümmern? Ab wann wendet man sich an ein Hospiz? Ich würde es jetzt schon machen, aber niemand sagt ja meinen Eltern das es eigentlich hoffnungslos ist. Oder soll ich mich an den psychoonkologischen Dienst wenden? Ich weiß gar nicht wo mir der Kopf steht, er tut mir nur so leid wenn ich sehe wie er sich quält.
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Liebe Grüße bosko! |
#7
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AW: Hospiz, Palliativmedizin und dergl. Themen
Hallo bosko,
ich habe vor 9 Wochen meinen Schatz verloren. Das es so eine Palliativstation gibt, habe ich erst hier im Forum erfahren. Aber im Prinzip lag er auf so einer Station. Ihm konnte nicht mehr geholfen werden und er bekam nur noch Schmerzmittel und wurde künstlich ernährt..über den Port. Aber er bekam alle Aufmerksamkeit die er brauchte. Am besten ist es, dass du mal mit seinem Arzt sprichst, was nun das beste für ihn wäre. Lg von Ulrike Mein Wolfgang 21.02.1944 - 12.08.2011 |
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