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  #1  
Alt 09.11.2010, 22:06
Grünspecht Grünspecht ist offline
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Standard AW: Muzinöse Neoplasie - Whipple machen lassen?

Ich habe heute mit der Hausärztin meines Nachbarn (die auch meine Hausärztin ist) gesprochen. Sie war auch sehr besorgt, dass er in einem nicht auf Pankreas spezialisierten KH operiert werden soll. Außerdem ist sie überhaupt nicht überzeugt, dass das Risiko einer Whipple-OP überhaupt vertretbar ist, aufgrund seines Allgemeinzustands und des aktuell kleinen und nicht bewiesen bösartigen Tumors.

Da er aber Vertrauen zu dem Operateur habe und die OP unbedingt wolle, hätte sie es aber auch nicht verantworten können, ihm die OP auszureden. Sie deutete aber an, sie werde sich einmischen, wenn tatsächlich nicht magenerhaltend operiert werden solle.

Unterdessen lebt mein Nachbar, als wäre jeder Tag der letzte. Er hat auf einmal ein Wahninnsvergnügen an kleinsten Kleinigkeiten und geht mit seiner Frau um wie frisch verliebt.

Ich hoffe nur, es geht alles gut.
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  #2  
Alt 10.11.2010, 19:15
Benutzerbild von ronin1970
ronin1970 ronin1970 ist offline
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Standard AW: Muzinöse Neoplasie - Whipple machen lassen?

Hi,

hatte selbst ein IPMT (intraduktaler papillärer Muzinöser Tumor):

Auch im noch gutartigen Stadium wird sich diese Neoplasie in ein bösartigen Tumor entwickeln; früher oder später sollte also operiert werden; meine persönliche Meinung : das Ding muß im Anfangsstadium raus !

Vertrauen hin oder her :
Mit nur einem Teilmagen sowie Entfernung des Zwölffingerdarmes, Entfernung Gallenblase, Lymphknoten (klassiche whipple OP) ist nach dieser schweren und langen Operation die gesamte Verdauung wesentlich schlechter !
Sowieso ist die Sterberate bei einer whipple OP nicht gerade gering (allein deshalb würde ich mich nur bei Spezialisten operieren lassen).

Mir wollte man auch die "klassische whipple" OP in einem kleinen Krankenhaus anbieten; da habe ich mal schnell abgelehnt, da die wenige Erfahrungen damit hatten (was die natürlich nicht zugegeben hatten !); schließlich wollen die auch ihre Erfahrungen erweitern bzw. an Patienten ausprobieren!

Bin dann nach Heidelberg (Pankreaszentrum) und habe mich "nur" einer Pankreaskopfreskektion unterzogen; meine Verdauung ist wie vor der Operation (also tadellos)!

Ich hoffe es wird die richtige Wahl getroffen !

Viele Grüße
__________________
Meine geliebte Mutter letztendlich im Juni 2004 an BSDK verstorben !

Bei mir wurde im August 2008 ein Tumor (IPMT) am Bauchspeicheldrüsenkopf entdeckt ! Pankreaskopfresektion (ohne Chemo- oder Strahlentherapie) im August 2008.


Geändert von ronin1970 (10.11.2010 um 19:18 Uhr)
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  #3  
Alt 10.11.2010, 21:06
Grünspecht Grünspecht ist offline
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Standard AW: Muzinöse Neoplasie - Whipple machen lassen?

Danke für die Auskunft!
Verstehe ich dich richtig, dass bei dir der Pankreaskopf, aber nicht der Zwölffingerdarm, die Galle und der halbe Magen entfernt wurden? Meinem Nachbarn wurde gesagt (und in den Entlassungsbrief geschrieben), dass diese 15mm große Raumforderung nur mittels Kausch-Whipple incl. Teilresektion des Magens beseitigt werden könne.

Die Hausärztin hat meinem Nachbarn heute klipp und klar gesagt, der Entlassungsbrief sei wischi-waschi, sie sehe bei einer IPMN dieser Größe keinen Grund für eine Magenteilresektion, außerdem fehle die Information, ob die Neoplasie am Haupt- oder Nebengang liege, was für die Dringlichkeit der OP einen gewaltigen Unterschied mache. Sie riete ihm dringend, in ein Pankreaszentrum zu gehen.

Jetzt fängt er an zu überlegen.
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  #4  
Alt 12.11.2010, 21:38
Benutzerbild von ronin1970
ronin1970 ronin1970 ist offline
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Standard AW: Muzinöse Neoplasie - Whipple machen lassen?

Hallo,

bei mir wurde zum Glück "nur" der erkrankte Teil des Bauchspeicheldrüsekopfes entfernt; diese OP Technik wird, soviel ich weiß nur an Spezialzentren (Heidelberg usw.) durchgeführt.

An anderen Krankenhäuser wird die "klassische" whipple OP gemacht : Entfernung Teil des Magens, der erkrankte Teil der Bauchspeicheldrüse, der Zwölffingerdarm und die Gallenblase sowie örtliche Lymphknoten.
Diese Art der OP ist jedoch bei einem kleinen Tumor, welcher sich wirklich nur auf die Bauchspeicheldrüse begrenzen tut, nicht notwendig.

Ich danke Gott, daß ich mich in Heidelberg hab operieren lassen.

Viele Grüße
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Meine geliebte Mutter letztendlich im Juni 2004 an BSDK verstorben !

Bei mir wurde im August 2008 ein Tumor (IPMT) am Bauchspeicheldrüsenkopf entdeckt ! Pankreaskopfresektion (ohne Chemo- oder Strahlentherapie) im August 2008.

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  #5  
Alt 12.11.2010, 22:40
Grünspecht Grünspecht ist offline
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Standard AW: Muzinöse Neoplasie - Whipple machen lassen?

Ich habe heute mit einem Arzt gesprochen. Der behauptete, der Tumor lasse sich aufgrund seiner Lokalisation nur per Whipple entfernen. Auf meine Frage, wie viele Whipple-Operationen das KH denn pro Jahr durchführe, reagierte er etwas zickig. Wenn wir kein Vertrauen hätten, dann sollten wir eine zweite Meinung einholen, aber schnell, denn man wisse ja nie, wie schnell aus der IPMN ein invasiver Krebs werde. Und dann sei es zu spät. Er wollte dann noch behaupten, eine IPMN sei immer die Vorstufe eines Adenokarzinoms.

So einfach kann man sich die Welt auch machen.
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  #6  
Alt 13.11.2010, 16:12
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Conny44 Conny44 ist offline
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Standard AW: Muzinöse Neoplasie - Whipple machen lassen?

Hallo,

Zitat:
Zitat von Grünspecht Beitrag anzeigen
Auf meine Frage, wie viele Whipple-Operationen das KH denn pro Jahr durchführe, reagierte er etwas zickig.

So einfach kann man sich die Welt auch machen.
Dazu fällt mir nur eins ein: Weg von dem Arzt.

Zitat:
Zitat von ronin1970
Ich danke Gott, daß ich mich in Heidelberg hab operieren lassen.
Und bitte auch ein bisschen uns, denn wir haben dir auch heftig ins Gewissen geredet.
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Traurige Grüße von Conny (& Jörg - seit 15.5.08 nur noch in liebevollen Gedanken)

Ein Millionär und ein Bettler haben statistisch gesehen jeweils 1/2 Million!
Soviel zu Statistiken!

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mein geliebter Mann: BSDK 06.06.1959 - 15.05.2008
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meine Mutti: Akute Leukämie 18.11.1941 - 30.03.2011
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  #7  
Alt 14.11.2010, 21:26
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ronin1970 ronin1970 ist offline
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Standard AW: Muzinöse Neoplasie - Whipple machen lassen?

Natürlich ... das ist richtig; erst durch eure Meinungen bin ich dann nach Heidelberg gefahren !

Danke und viele Grüße

Zum Thema noch :

Mir wurde die Hälfte des Bauchspeicheldrüsenkopfes, die Gallenblase sowie örtlichen Lymphknoten entfernt !
Die benachbarten Lymphknoten werden nach der Operation durch den Pathologen untersucht, ob diese evtl. von Methastasen befallen waren !
Auch die Gallenblase wird meist mitentfernt (zur Absicherung), da diese ebenfalls meist entzündet ist bzw. evtl. Methastasen haben.


Es ist zwar richtig, daß aus einer IPMN letztendlich ein invasives (Adeno) Karzinom entsteht; doch habe ich mir sagen lassen, dass der Zeitraum der Entartung länger dauert (~ 5-10 Jahre) ! Dies soll jetzt aber nicht heissen, daß abgewartet werden kann ! Wie weit es fortgeschritten ist (bzw. gutartig, bösartig, "Zwischenstadium"), können die Chirurgen erst während der Operation (durch das Schnellschnittverfahren) erkennen...bzw. nach der OP durch die Auswertung des Pathologen.

Es ist auch richtig, daß bei einem Tumor/ Neoplasie an der Bauchspeicheldrüse zu 99 % eine "whipple OP" gemacht wird; doch entscheidend dabei ist, wie organschonend operiert wird (modifizierte whipple OP= z.b. ggf durch Erhalt des Magens und durch ggf. Erhalt des Zwölffingerdarmes). Und diese organschonende Operationen werden derzeit ausschließlich an Spezialzentren durchgeführt.
Auch habe ich bereits gelesen, daß sogar ggf. laproskopisch (bei sehr kleinen Neoplasien/ Tumoren) operiert werden kann (dann hat man nicht diese "hässliche", große Narbe nach der OP).

Es stimmt auch, daß IPMN nach folgenden Typen unterschieden werden sollen : 1. Hauptgang-Typ, 2. Nebengang-Typ oder 3. kombinierter Typ. Bei einen Nebengang-Typ sollen die Zellen wohl nicht so schnell entarten ?! Derzeit raten die "Experten" jedoch bei einer IPMN (egal welcher Typ) zu einer operativen Entfernung.

Bei einem Tumor von ca. 15 mm spricht man noch eher von einem kleineren Tumor.

Meine persönliche Meinung: in einer Spezialklinik für Bauchspeicheldrüsenerkrankungen operieren lassen !
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Bei mir wurde im August 2008 ein Tumor (IPMT) am Bauchspeicheldrüsenkopf entdeckt ! Pankreaskopfresektion (ohne Chemo- oder Strahlentherapie) im August 2008.


Geändert von ronin1970 (14.11.2010 um 22:05 Uhr)
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