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#1
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AW: Gallengangkarzinom - wirklich unwiderruflich das Ende?
Lieber tsch
es gibt wohl keine Worte die euch trösten, oder euch die Angst nehmen können. Das werde ich gar nicht erst versuchen. Es IST traurig und es MACHT einem Angst, das ist leider so. Du sprichst das Tempo selber an, vor 65 Tagen war quasi alles in Ordnung und nun muss schon an den Abschied gedacht werden. Das ist furchtbar traurig und es zieht mir alle Eingeweide zusammen wenn ich an euch denke! Wichtig ist es, dass ihr deiner Mutter vermitteln könnt dass sie nicht alleine ist. Die Medikamente werden sie beruhigen und Müde machen aber sie ist ganz bestimmt froh darüber von euch begleitet zu werden, denn wenn ich das alles richtig verstanden habe, weiss sie sehr genau wie es um sie steht. Ich wünsche euch allen viel Kraft um diese schwierige Zeit durchzustehen. Liebe Grüsse Manfred |
#2
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AW: Gallengangkarzinom - wirklich unwiderruflich das Ende?
Hallo,
unsere liebe Mama hat gestern, exakt 3 Monate nach ihrem Schlaganfall den Kampf gegen den Krebs verloren Die letzten Tage waren sehr hart aber wir waren immer bei Ihr. Und ich bin mir sicher, dass sie uns auch die letzte Zeit wahrgenommen hat, auch wenn sie die letzten 3 Tage kaum noch eine Regung gezeigt hat. Sie wurde sehr fürsorglich und menschlich gepflegt und palliativ versorgt. Wir können es immer noch nicht fassen, dass zwischen einem scheinbar gesunden und aktiven Leben und dem Tod nur drei Monate liegen können. Wir werden Sie immer in unseren Herzen tragen. Verbringt soviel Zeit wie möglich mit den Menschen, die Euch nahestehen und genießt das Leben. Das Schicksal ist oft nicht fair. Ich wünsche Euch alles gute und verbleibe mit traurigen Grüßen Gerhard |
#3
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AW: Gallengangkarzinom - wirklich unwiderruflich das Ende?
Hallo Gerhard,
Dir und Deiner Famile sende ich mein herzliches Beileid. Es ist sehr schwer einen geliebten Menschen zu verlieren und den weiteren Weg ohne ihn gehen zu müssen. Es ist einfach unverständlich, vor allem in dieser kurzen Zeit. Schön dass ihr bis zum Schluß bei Eurer Mutter ward,das hat sie bestimmt gespürt. Viel kraft für die kommende Zeit wünscht Euch dolores |
#4
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AW: Gallengangkarzinom - wirklich unwiderruflich das Ende?
Lieber Gerhard
mein aufrichtiges Beileid. Nichts was ich hier schreiben könnte kann Euer Leid lindern, der Schmerz ist noch zu tief. Melde dich doch in ein paar Wochen noch einmal und lass uns wissen wie es deiner Familie und dir geht. Herzliche Grüsse Manfred PS: ich findes es schön dass ihr deine Mutter den Rest ihres Weges nicht alleine habt gehen lassen... |
#5
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AW: Gallengangkarzinom - wirklich unwiderruflich das Ende?
Hallo Manfred,
inzwischen sind knapp über zwei Wochen vergangen, seitdem unsere liebe Mama ihrem Krebsleiden erlegen ist. Sie war immer der Mittelpunkt unserer Familie, egal ob als Frau, Mutter, Oma oder Patin. Ihr Tod hat ein großes Loch für uns alle hinterlassen. Ich bin jedoch froh, dass mein Vater gemeinsam mit meiner Schwester, Ihrem Mann und den zwei kleinen Kindern im Elternhaus lebt. Dadurch wird er doch immer wieder etwas abgelenkt und hat "Leben" um sich. Im Dezember diesen Jahres hätten sie 45 jährigen Hochzeitstag gefeiert. Langsam kehrt aber auch etwas Ruhe ein und der Alltag kommt allmählich wieder Stück für Stück zurück. Ihre dreimonatliche Leidenszeit war eine sehr harte Phase. Als Angehöriger "hofft man dabei immer irgendwie auf ein Wunder", selbst wenn rationell betrachtet, alles dagegen spricht. Im nachhinein müssen wir auch ganz ehrlich sagen, dass uns kein Arzt der sie behandelt hat, falsche Hoffnungen gemacht hat. Es waren während der Behandlungszeit immerhin doch sechs Ärzte. Der Tumor war, wie sich später dann ja auch durch eine endoskopische Untersuchung bestätigt hat, leider irroperabel. Wir müssen den Ärzten und dem Pflegepersonal auch ganz hoch anrechnen, dass sie niemand mehr auf die erschütternde Diagnose aufmerksam gemacht hat, da sie diese ja erfolgreich verdrängt hatte. Und in dieser Situation muss man m.E. dem Patienten auch nicht mehr mit der brutalen Keule jegliche positive Einstellung nehmen. Uns wurde auch mitgeteilt, dass dies in der Krankenakte an vorderster Stelle stand. Natürlich stellen sich uns viele Fragen: Warum ist sie nicht sehr viel früher zum Arzt gegangen? Ich denke jedoch, dass dies an der Situation nicht viel gerändert hätte. Beim Gallengangkarzinom handelt es sich leider um eine Krebsart, die durch Standardvorsorgeuntersuchen kaum erkennbar ist. Und das heimtückische ist einfach die Tatsache, dass dieser Krebs nahezu schmerzfrei wächst. Somit ging sie erst zum Arzt, als sie Beschwerden hatte. Leider war es dann zu spät. Die Beschwerden wurden auch nicht primär durch den Tumor ausgelöst, sondern durch benachbarte Organe, auf die der Tumor dann drückte. Auch fragen wir uns oft, was passiert wäre, wenn sie nicht zusätzlich den Schlaganfall gehabt hätte. Da der Tumor irroperabel war, wär "wahrscheinlich" eine Chemo zum Einsatz gekommen. Hier kann ich nur Vermutungen äußern. Ärzte sagten uns aber auch, das eine Chemo in diesem Krebsstadium das Leben nur unnötig um einige Monate verlängert hätte, bzw. sie sich gequält hätte. Diese Frage kann (und ich denke das ist gut so) niemand beantworten. Sie wird immer in unseren Herzen bleiben. Sie durfte 70 Jahre alt werden und war bis zu ihrem Schlaganfall nie beeinträchtigt und kaum krank. Sie konnte bis dahin all das tun und so leben, wie sie es wollte. Und genau so werden wir sie in Erinnerung halten. Viele Grüße an alle Leidensgenossen Gerhard Geändert von tsch69 (21.10.2010 um 19:53 Uhr) |
#6
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AW: Gallengangkarzinom - wirklich unwiderruflich das Ende?
Hallo Gerhard
schön dass du dich nochmals meldest und mit uns deine Gedanken und Gefühle teilst. Obwohl ich im Grundsatz die Meinung vertrete ein mündiger Patient muss von seinen Ärzten die Wahrheit gesagt bekommen glaube ich dass im Falle deiner Mutter richtig gehandelt worden ist. Denn noch vor der Wahrheit steht das Wohl des Patienten. Die Abwägung darüber ist schwer und von jemand Aussenstehendem wie mir nicht wirklich vorzunehmen. Da muss man dann halt einfach auch mal Vertrauen haben. Eure familäre Situation ist natürlich toll und es ist für deinen Vater sicherlich sehr hilfreich nicht allein durch den Alltag gehen zu müssen. Wo ist die gute alte Grossfamilie nur geblieben? Dass in Euren Köpfen nach wie vor viele Fragen herumgeistern ist glaube ich ganz normal. Die meisten Fragen hast du ja aber bereits selber beantwortet. Dein Schlusssatz gefällt mir am besten und ich finde du hast damit absolut Recht. Ihr solltet Euch in Eurer Erinnerung an die 70 guten Jahre Deiner Mutter halten und nicht an die letzten 3 Monate die leider nicht gut waren. Ich habe grosses Vertrauen in Euren Familienverbund, ihr werdet das gemeinsam ganz bestimmt gut hinbekommen ! Lieber Gruss Manfred |
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