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  #1  
Alt 27.08.2010, 15:56
BernieFocker BernieFocker ist offline
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Standard AW: Seit einer Woche Hodenkrebs pT2 Nicht-Seminom

Hallo Dirk,

den Einlauf gabs, damit der Darm besser sichtbar ist?! Keine Ahnung, vielleicht auch einfach ein Running-Gag der Röntgentypen... ;-)

Mal eine Frage: Wie lange ist man denn nach Ende der Chemo noch krankgeschrieben, so im Schnitt? Ich würde meinen Kollegen schonmal gerne eine in-etwa-Zeit sagen...

Grüße,
Bernie
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  #2  
Alt 27.08.2010, 16:37
Dirk1973 Dirk1973 ist offline
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Standard AW: Seit einer Woche Hodenkrebs pT2 Nicht-Seminom

Hallo Bernie,

das mit der Krankschreibung ist dann so eine Sache. Ich bin drei Wochen nach meiner letzten Chemo wieder eingestiegen. Damals war das für mich auch wichtig und irgendwie ein Ziel, das ich erreichen wollte.
Heute betrachtet, hätte ich auch locker vier Wochen länger zuhause bleiben können. Bei einer Krebserkrankung auch überhaupt nicht unüblich. Viele gehen ja auch anschließend in eine Reha. Was ich ebenfalls nicht machte.

Sag Deinen Kollegen deswegen nicht zuuuuuu viel, wann Du etwa wieder kommst. Da spielen viele Eventualitäten mit rein, die jetzt noch gar nicht abschätzbar sind. Grundsätzlich kannst Du mit drei Wochen pro Zyklus zuzüglich locker vier Wochen Genesung nach Chemo rechnen.

Falls Du magst, kannst Du meine drei Zyklen PEB hier nachlesen: http://mitglied.lycos.de/grisu13/Chemo-Tagebuch_pdf.pdf
__________________

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  #3  
Alt 27.08.2010, 20:01
BernieFocker BernieFocker ist offline
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Standard AW: Seit einer Woche Hodenkrebs pT2 Nicht-Seminom

Eine Reha hab ich auch nicht vor... kann mir nicht vorstellen, so lange ohne meine Familie zu sein.

Ansonsten hatte ich heute nochmal ein ausführliches Telefonat mit meinem Krankenhaus-Arzt. Am 20.9. gehts mit der Chemo los. Ich bekomme gleich nen ZVK (hatte schon Bedenken wegen meiner Venen) und hab das sichere Gefühl, dass ich bei denen gut aufgehoben bin. Das ist ja auch wichtig, find ich.

Bezüglich Kryokonservierung hat er mir geraten, das bis dahin mit meinem Urologen abzuchecken. Muss eh mal sehen, ob der rechte Hoden genug Saft hat.

Ich überlege grade, ob ich im Vorfeld so viele Chemo-Erfahrungen lesen sollte... glaube eigentlich an die Self-fullfilling-Prophecy... ;-)

Viele Grüße,
Bernie
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  #4  
Alt 27.08.2010, 20:53
Anthony Anthony ist offline
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Standard AW: Seit einer Woche Hodenkrebs pT2 Nicht-Seminom

Hallo Bernie, wir alle hier wissen was dir und deiner Frau so alles durch den Kopf und das Herz geht. Alte Hasen wie Dirk und ich möchten euch aber Mut machen. Ich hatte vor 7 Jahren gleiche Diagnose wie du und zusätzlich bereits eine Metastase im Nierenbereich. Auch ich hatte kleine Kinder. Gerade sie werden dir aber die nötige Kraft geben gesund zu werden.
Heute geht es mir gut und ich genoss mit meiner Frau den wunderbaren Urlaub in der Bretagne.
Die Chemo erlebt jeder wieder anders, du wirst sie aber wie die anderen hier im Forum überstehen. Dein Entschluss im Vorfeld nicht zuviel darüber zu lesen finde ich gut.
Melde dich aber während der Chemo, wenn du Fragen hast.
Nimm dir nach der Chemo die Zeit die du brauchst um wieder richtig fit zu werden. Du kannst dich ja vom Arzt auch ohne Reha für eine gewisse Zeit nur bedingt arbeitsfähig schreiben zu lassen.
Wünsche dir und besonders auch deiner Frau viel Kraft für die kommenden Wochen.
Mit liebem Gruss Anthony
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  #5  
Alt 27.08.2010, 22:46
Ilmarinen Ilmarinen ist offline
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Beiträge: 294
Standard AW: Seit einer Woche Hodenkrebs pT2 Nicht-Seminom

Hallo Bernie,

ich hatte letzten Winter einen Nichtseminom, Stufe 3, poor prognosis, Streuung in Bauch und Lunge und daher 4 Zyklen PEB. Jeder der Zyklen war eine Belastung, am Anfang war schließlich jedes "Zipperlein" neu und beängstigend. Und am Ende macht es auch nicht mehr viel Spaß.. Schafft man aber. Körperlich ging es mir nach der Chemo schnell besser, die Wirkstoffe haben jedoch noch über einen längeren Zeitraum eine Wirkung. Bei Cisplatin glaube ich ca. 40 Tage. Und da fangen auch erst die Haare wieder an zu wachsen, falls sie aus waren. Auch HGaut und Schleimhäute regenerieren dann erst wieder, falls sie stark gelitten haben sollten. Nach meiner Erfahrung ist nach der Chemo ein Monat für den Körper und einer für die Seele extra sicher nicht schlecht. Reha ist Typsache, in unserem Alter muss man dafür offen sein: es gibt Rehas für Kinder und welche für Senioren (da war ich in Wuppertal ;-)), man ist halt nicht die Zielgruppe. Man rehabilitiert ja nicht nur körperlich, sondern tauscht sich mit anderen Krebsveteranen aus und kann psychoonkologische Unterstützung bekommen. Ich fand es sehr hilfreich, hatte aber auch eine RLA und brauchte einen "Wiederaufbau" der Muskulatur (und des Geistes..).

Wann Du wieder arbeiten kannst, hängt sicher auch von Deinem Beruf ab. Vielleicht wäre ja auch eine langsame Wiedereingliederung nach dem Hamburger Modell etwas für Dich? Da fängt man mit einer reduzierten Stundenzahl wieder an, langweilt sich nicht / fühlt sich eventuell "nützlicher" und kannst, wenn Du Dich gut genug fühlst, auch wieder auf volle Zeit umschalten...

Den ZVK hatte ich auch jedesmal, das Einlegen ist merkwürdig, aber weniger schmerzhaft als ein Zahnarztbesuch. Über die fünf Tage ist er natürlich schon etwas störend. Ich hatte mir vor dem Entfernen völlig überflüssige Sorgen gemacht, das macht selbst die Schwesternschülerin mit links und man spürt nichts. Hört sich viel gruseliger an, als es ist. Einmal war er bei mir nicht optimal angenäht, da hatte ich dann schon einige Schmerzen, aber auch dafür haben die im Krankenhaus Lösungen..

Selbst wenn Du zwei Kinder hast, empfehle ich Dir die Konservierung. So teuer ist es ja nicht (max 500 glaube ich). Die meisten sind nach zwei Zyklen aber schnell wieder fruchtbar, habe ich gehört.

Ich glaube zwar auch an SFPs, bei mir sind trotzdem nicht alle Nebenwirkungen aufgetreten. Wenn man mal Sorgen hat, ob es normal ist, was man gerade hat, ist ja nicht immer ein Arzt da. Da fand ich das Forum gut.

Alles Gute für die Chemo!
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  #6  
Alt 27.08.2010, 23:36
Dirk1973 Dirk1973 ist offline
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Standard AW: Seit einer Woche Hodenkrebs pT2 Nicht-Seminom

Hey Bernie,

das mit dem Lesen der Erfahrungsberichte ist in der Tat so eine Sache. Wobei ich es als viel belastender empfand, detailierte (Hintergrund-)Informationen zum HK wie diverse Publikationen für die Ärzteschaft zu lesen.
Aber gut, da will und werde ich Dir nicht reinreden.

Grundtenor meiner Erfahrungen ist:

Vieles kann,
manches wird,
aber NICHTS muss passieren.

Ich hatte einen tollen Pfleger bei Chemobeginn. Der erklärte mir alles sehr gut und erzählte mir von Patienten, die schon anfangen zu kotzen, sobald die Infusion angelegt wird. Alle wurden dann von ihm aufgeklärt, dass da eben nur Kochsalz reinlief. Der Vorlauf, der VOR jeder Chemo kommt. Und bevor die Chemo letzten Endes in die Vene tröppelt, gibt es noch andere Infusionen vorweg. Da war der Kopf eindeutig den Tatsachen voraus.

Ich hatte die Einstellung, dass ich mich direkt auf die Chemo freute. Ich wollte diese Scheiße aus meinem Körper und mein Leben zurück haben. Es wuchs ohne mich zu fragen und hatte definitv nichts in mir verloren. Also raus damit.
Nebenwirkungen kann man sehr gut entgegentreten. Zum Teil mit ganz banalen Mitteln, ansonsten gibt es reichlich Medikamente, die einem sehr gut helfen.

Wenn ich nun aus etwas Entfernung zurückdenke kommt mir diese Zeit vor, wie ein schlimmer Schnupfen. War nicht meine beste, aber ganz sicher eine sehr prägende und gut zu bewältigende Zeit.

Was bleibt noch zu erwähnen? Hm..... Ach egal: frag uns einfach Löcher in die Bäuche


@ Ilmarinen

Auch Dir natürlich ein herzliches Willkommen im Club ;-)


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  #7  
Alt 28.08.2010, 08:11
Nelvy_5 Nelvy_5 ist offline
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Standard AW: Seit einer Woche Hodenkrebs pT2 Nicht-Seminom

auch von mir ein hallo!

meinen mann hats letztes jahr getroffen, seminom 2b mit 3x peb.
unsere beiden kinder waren zum damaligen zeitpunkt ca. 3 und 1 jahr alt...
einerseits hat das die ganze prozedur extrem erschwert da die kleine auch noch gestillt wurde und beide kiene fremdbetreuung gewohnt waren, andererseits glaube ich wären wir da nciht so gut durchgekommen ohne die beiden da nicht gar so viel zeit zum nachdenken blieb ;-)

mein mann hat die cheme SEHR gut vertragen. nach dem ersten zyklus gings ihm eigentlich am miesesten weil er schlimmeres erwartet hatte - ab dann gings bergauf und es war wirklich auszuhalten... zwischen den chemozyklen war er gar mit den kindern im schwimmbad und hat eigentlich fast alles gemacht was er sonst auch gemacht hat...

@kryokonservierung
wir haben auch nach der op konservieren lassen - waren total geschockt weil das spermiogramm wirklich wirklich mies war und haben jetzt, im nachhinein extrem bereut nicht mehr spenden abgegeben zu haben. also wenn ihr zeit habt, geh besser einmal mehr als zu wenig hin.... bis jetzt hat mein mann einen azoospermie befund (keine spermien im ejakulat) ´was ziemlich frustrierend ist weil wir eigentlich schon ein drittes kind wollten :-(
bei diesem thema haben wir uns übrigens am schlechtesten beraten gefühlt...

wünsch dir und deiner familie alles gute für die beiden kommenden monate und halte euch die daumen das ihr da so durchspaziert wie wir es damals getan haben! mit einem 1 und einem 2 jährigen kind habt ihr wohl auch nicht gar so viel zeit zum nachdenken ;-) das einzig problematische bei uns waren die kh besuche mit den kindern - die einjährige wollte immer überall anreißen, alles anschaun und so... das war echt mühsam.... am besten zu hause lassen wenn ein längerer besuch geplant ist oder jemanden mitnehmen der mit den beiden inzwischen am spielplatz geht (so haben wirs gemacht)

LG Nathalie
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