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  #1  
Alt 31.07.2010, 08:05
Bremensie Bremensie ist offline
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Registriert seit: 25.11.2007
Beiträge: 758
Standard AW: bin ganz erschüttert...und viele Fragen

Hallo Sarah,
erst einmal meine Bewunderung für das was du für deine Freundin tust. Wie du schreibst hat sie ja auch einen liebevollen Ehemann. Kannst du dich den mit ihm ein wenig austauschen? Eben auch darüber ob er mit deiner Freundin darüber geredet hat ob die Kinder wissen wie krank ihre Mutti wirklich ist. Wenn ich dich richtig verstanden habe dann will deine Freundin kämpfen. Dafür braucht sie ihre ganze Kraft. Da kann es gut möglich sein dass sie z.Z. nicht die Ernergie hat darüber nachzudenken was wird wenn sie mal nicht mehr da ist. Du schreibst doch auch dass deine Freundin nicht mehr ins Netz geht weil sie die für sie negativen Berichte runterziehen. Die Krankheit alzeptieren heißt doch nicht dass man den denjenigen aufgibt. Du musst dir trotz allem Zeit nehmen um für dich und auch deine Kinder da zu sein. Ich weiß aus eigener Erfahrung wie schwer sowas ist ohne dabei gleich ein schlechtes Gewissen zu haben. Es ist bestimmt nicht schlecht wenn deine Freundin etwas Aufbauendes neben der Chemo einnimmt. Dies sollte aber immer in Absprache mit den behandelnden bÄrzten geschehen. Es ist nämlich möglich dass sich nicht alles mit der bei ihr angewandten Chemo verträgt. Ich wünsche dir ganz viel Kraft und auch deiner Freundin und ihrer Familie.
LG Erika
__________________
Jeder Tag ist der Anfang des Lebens.
Jedes Leben der Anfang der Ewigkeit.
(Rainer Maria Rilke)
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  #2  
Alt 15.09.2010, 00:32
SarahF SarahF ist offline
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Registriert seit: 30.06.2010
Beiträge: 9
Standard AW: lange nicht gemeldet

Hallo ihr Lieben,

ich war lange nicht zurück, habe mich aber öfter eingelesen. Ich denke, jeder kann nachvollziehen, dass ich versuche, jede freie Minute für und mit der erkrankten Freundin zu verbringen, neben Job, Haushalt und Familie.
Ich gebs zu, es wächst mir über den Kopf - und ich habe direkt ein schlechtes Gewissen, wenn ich eigene familiäre Sachen zu planen versuche und dabei daran denke, was ich lieber alles streichen würde und die Zeit lieber ihr widmen. Vielleicht suche ich heute nur ein bisschen Aufmunterung: Wie gesagt: Die Freundin S. ist sehr stark - sie nimmt alle Mühen auf sich. Wenn ich ihr irgendwelche "neuen Erkenntnisse" recherchiert habe, setzt sie gleich Himmel und Hölle in Bewegung. Und: Die Diagnose Gallen-und Leberkrebs war im März 2010, die OP auch - jetzt, 6 Monate später, was schon sehr lang ist, ist sie immer noch einigermaßen fit- sie ist sehr abgemagert, weil sie eine strenge Leberdiät einhalten soll ohne Fett und Zucker, hat einen "Schwangerschaftsbauch" von dem Tumor - aber: Sie fährt noch Fahrrad, erledigt noch manches im Haushalt, kocht usw. Ist das ein Zeichen, dass ich berechtigt hoffen kann? Es wäre sehr schön, so etwas hören zu können.
Nichtsdestotrotz - ich wünsche euch allen Glück, Mut, Kraft, Hoffnung - ob Betroffener oder Angehöriger. Und ich hasse das Schicksal, dass es solch eine ungerechte Geißel über unschuldige Menschen bringt. Nein, es hat keinen tieferen Sinn, Menschen solch ein grausames Schicksal erleiden zu lassen. @Bremensie: Dir antworte ich die nächsten Tage noch gesondert - für deine Worte: vielen Dank!
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  #3  
Alt 18.09.2010, 22:08
cc72 cc72 ist offline
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Registriert seit: 04.11.2009
Beiträge: 28
Standard AW: bin ganz erschüttert...und viele Fragen

Hallo Sarah,
Du brauchst doch kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn Du eigene Dinge planst. Ich glaube, Deine Freundin würde es nicht anders wollen. Hat Sie denn außer Dir noch Hilfe im Haushalt (Haushaltshilfe)?
Wie es sich weiterentwickeln kann, kann dir hier wahrscheinlich keiner sagen. Ich bin mir sicher, dass sie viel Kraft und positives Denken hat, weil die Kinder sie brauchen. Das einzige was ich mich frage ist, ob sie noch behandelt wird? Bekommt sie diese TACE noch? Du schreibst, sie ist sehr abgemagert. Wer hat ihr diese Leberdiät verordnet? Ich habe immer gepredigt bekommen bei Kräften zu bleiben, was sich bis heute als gut bestätigt hat.
Weiterhin viel Kraft besonders für deine Freundin!
Gruß
CC72
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  #4  
Alt 18.09.2010, 23:16
SarahF SarahF ist offline
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Registriert seit: 30.06.2010
Beiträge: 9
Standard AW: bin ganz erschüttert...und viele Fragen

Hallo cc72,

danke für die Antwort. Es ist richtig, was du sagst, S. (meine Freundin) will auf jeden Fall, dass ich in erster Linie mein Leben lebe und dem Alltag nachgehe und freut sich einfach nur jedes Mal darüber, wenn ich bei ihr vorbeischaue und Small Talk halte. Es ist ja auch nicht so, dass ich jeden Tag vor ihrer Tür stehe. Dass ich manchmal ein schlechtes Gewissen habe, ist allein meine Kopfsache - weil ich merke (und sie es auch schon gesagt hat), dass ihr die Besuche einfach guttun, das Reden über alles Mögliche, die neuen Schulen (unserer 2 großen Mädels), die Kita hier und die Erzieher (ihr Jüngster und mein fast Jüngster sind vor nicht allzu langer Zeit in die Kinderkrippe gekommen - sind beide 2 und nur 1 Monat auseinander), Kochen, Bekannte - eben so der typische Kleinkram, und auch über ihre Behandlungen und den "Status".
Ja, sie hat eine Haushaltshilfe von der KK bekommen, für 5mal die Woche je 8 Stunden. Ich muss noch was bemerken: Ich war ihr jetzt keine Hilfe im Haushalt oder so, ich nehme nur ab und zu einen ihrer Kids mit auf Ausflüge, wenn ich was unternehme (habe nur 6 Plätze im Auto - ich,meine 4 und 1 freier Platz), ab und zu kleine Fahrdienste oder so was wie lustige Geburtstagskuchen backen, so Kleinigkeiten. Ich könnte ihr auch leider nicht einmal verlässlich Termine für irgendwas Wichtiges anbieten, wenn von meinen einer krank wird, kann ich ja nicht mehr weg (ich hab keinen, der aufpassen kann). Ihr Mann ist natürlich ihre größte Stütze (Gott sei Dank), er muss zwar wieder arbeiten, aber hat einen prima Chef, sodass er bei Terminen außerhalb auch ein paar Tage freimachen kann kurzfristig, er bekommt Tagschichten (normal wechseln die), damit er zurück ist, wenn die Kids aus Schule und Kita kommen - und er ist wirklich arbeitsam, kocht, wäscht, kauft ein, kümmert sich um die Kids und hat eine Schulter zum Ausweinen.
Ja, S. denkt sehr, sehr positiv und hat einen ungeheuren Willen, natürlich kommen auch mal Löcher, aber alles in allem total bewundernswert. Ich finde, das alles auszuhalten - ohne Garantie auf Heilung oder Eindämmung oder ein paar erkämpfte Jahre wenigstens - der große psych. Druck, die Schmerzen öfter mal, Übelkeit, Müdigkeit, Kraftlosigkeit, die vielen Termine und, und, und - muss eine übermenschliche Anstrengung bedeuten, und das nicht nur mal 1 Woche lang, sondern über viele Monate.
Ja, sie hat vorerst diese Woche die letzte TACE in die Leber bekommen und ganz gut vertragen. (Das war jetzt die 3. TACE - und das letzte CT, glaube ich (oder MRT?) hat immerhin jetzt mal gezeigt, dass die Metas etwas kleiner und weniger geworden sind). Bis Ende Oktober soll aber damit pausiert werden (die normale Chemo läuft aber weiter), da sie im Oktober erst mal dringend Bestrahlung bekommen soll wegen ihres Rückenmarkstumors. Die Ärzte meinten, es wäre jetzt sehr dringend, da sonst bald eine Lähmung droht. Das haut natürlich auch noch mal richtig um - endlich, nach 6 Monaten, sieht man mal einen kleinen Fortschritt als "Lohn" für ihr ganzes Kämpfen und die OPs usw. (die Lungen-Metas haben sich auch verkleinert), und jetzt wirft sie so ein blöder Rückenmarkstumor so zurück! Verdammte Sch...
Leberdiät: Die hat sie geraten bekommen von der Ernährungsberaterin der Krebsklinik in Freiburg, wo sie die TACE immer machen lässt. Bedeutet: Kein Fett zu sich nehmen, damit die Leber nicht noch mehr belastet wird und sich sozusagen auf die Bekämpfung der Metas konzentrieren kann, statt auf die Bewältigung ungesunden Essens. Kein Alkohol etc. versteht sich ja von selbst. Ich habe an anderer Stelle auch gelesen, dass die Leber wie ein Treibhaus wirkt, alle Lebensmittel gehen ja nun mal durch die Leber und alles, was dem Körper zugeführt wird, damit lassen es sich auch die Metas und Tumorzellen so richtig "gutgehen". Sie bekommt einen Kaloriendrink, der etwas wirkt, aber sie sieht wirklich magersüchtig aus und die Kräfte lassen leider auch nach.

Vielen Dank fürs Zuhören und Raten, und dir auch alles Gute,
wünscht Sarah
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