Meine Verlobte wurde mir gestohlen...

[Bremensie]

Hallo,
hier hat hat jemand einen Faden angefangen der verzweifelt ist und u.a. ein wenig Zuspruch und Verstehen braucht.Bitte benutzt den nicht für irgendwelchen Kleinkrieg untereinander. Schreibt euch dafür lieber PNs wenn es denn sein muss.Habt ihr euch schon mal gefragt wie sprachlos sich dabei fühlt wenn sein Faden für so etwas ja wie soll ich es sagen missbraucht wird. Mensch hier schreibt jemand der total verzweifelt ist und Trost und Verstehen braucht. Sprachlos lass dich nicht verunsichern durch solch einen Kleinkrieg und schreibe wie es dir geht und ob du vielleicht schon irgendetwas gefunden hast welcher von den Vorschlägen dir zusagt und welchen Weg du dir vorstellen kannst zu beschreiten. Wäre schön nochmal von dir zu lesen denn ich mache mir Sorgen um dich. Du kannst mir auch gerne ein PN schreiben.
LG Erika

[Mapa]

Liebe Erika,
da gebe ich Dir uneingeschränkt Recht. Genau aus diesem Aspekt heraus hatte ich mein erstes posting verfasst (schreibe sonst nur noch sehr selten). Der junge Mann ist verzweifelt, seine ganze Welt, seine Zukunft ist zusammengebrochen. All die Dinge, die er vorher schön fand, sind es jetzt eben nicht mehr. All seine Gedanken liegen in der Vergangenheit, bei seiner großen Liebe, die ihm, wie der Themensatz seines Fadens beschreibt, "gestohlen" wurde. Gerade weil ich seine Gedankengänge sehr gut nachvollziehen kann und weiß, dass eben nicht bei jedem der Spruch "mit der Zeit wird es besser" Anwendung findet, stellte ich mir vor, was er dabei empfinden muss, wenn er die von Whita angegebene Seite liest und ich empfand es so, dass man dann noch mehr "am Boden" ist. Nur das wollte ich zum Ausdruck bringen, übrigens meiner Meinung nach höflich formuliert.
Ich hatte nicht damit gerechnet, dass solche Antwortpostings kommen, ich kenne die Schreiber auch gar nicht (eben deswegen liegt es mir mehr als fern, mit diesen einen Kleinkrieg auszufechten). Dass ich dabei selber dann auch noch beleidigt und angegriffen werde (paranoia, ich gebe meinem Mann die Schuld, usw.) zeigt mir doch nur, wie wenig ernst von vielen die Probleme und Gefühle Hinterbliebener genommen werden. Eigentlich sehr schade, denn gerade das sollte doch das Forum ausmachen.
Für mich selber kann ich nur sagen, dass ich hier viele Menschen kennengelernt habe, die sehr einfühlsam und bemüht sind. Auf der anderen Seite eben auch Betroffene, die ich sehr schätze und an deren Schicksal ich deswegen großen Anteil nehme und mit hoffe und bange. Das ist der Grund, warum ich hier noch lese und ganz vereinzelt schreibe. Ansonsten musste ich aber leider feststellen, dass es auch ganz andere Seiten hier gibt, die nicht immer hilfreich sind, sondern Menschen, die sowieso schon verzweifelt sind, noch weiter nach unten ziehen. Das finde ich mehr als schade.
Auch wenn man verschiedener Meinung ist, muss man doch nicht beleidigend werden und unter die Gürtellinie gehen. Als bestes Beispiel möchte ich hier nur anführen, dass ich hier tatsächlich eine ebenfalls Hinterbliebene kennengelernt habe, mit der mich inzwischen eine wirkliche Freundschaft verbindet und dass, obwohl wir in manchen Dingen absolut verschiedene Meinungen vertreten. Auf diesem Wege möchte ich ihr auch "danke, danke, danke" sagen, danke, dass es Dich gibt!
Aus dieser eigenen Erfahrung heraus empfand ich eben gerade den Vorschlag von Birdie sehr hilfreich: den Austausch mit jemandem, der Ähnliches durchmacht.
Das heißt aber nicht, dass die anderen Ratschläge nicht hilfreich wären und sprachlos kann sich ja aussuchen, was für ihn am annehmbarsten ist.
Dass ich jedoch die angegebene Seite von Whita für fahrlässig halte, dabei bleibe ich. Und wenn manahuala mein posting als zynisch empfand, hat sie es vielleicht missverstanden. Zynisch ist für mich was anderes. Ein Beispiel:
Auf das beleidigende Antwortposting von Whita kann ich nur erwidern, dass Du dann, wenn Du nach Deiner Seite gehst, einige Minuspunkte erlangt hast und Dein Berg etwas höher geworden ist. Du wirst also etwas länger brauchen, diesen abzutragen.

Lieber sprachlos,
ich hoffe, Du findest einen Weg, vor allem in Anbetracht Deines jungen Lebensalters, eine Möglichkeit zu finden, Dein Leben nicht mehr ganz so grau zu sehen. Es ist sehr schwer, aber es ist nicht unmöglich. Die Liebe zu Deiner Verlobten wird immer in Deinem Herzen bleiben und es wird auch immer wieder Momente geben, in denen Dich der Schmerz übermannt. Vielleicht hilft es Dir ein wenig, darüber nachzudenken, was Deine Verlobte fühlen würde, wenn sie wüsste, wie sehr Du leidest. Sie würde das bestimmt nicht wollen. Stell Dir den umgekehrten Fall vor. Du würdest bestimmt auch nicht wollen, dass Deine Verlobte so leiden würde wegen Dir.
Ich wünsche Dir alles Gute,
Mapa

[mollie]

hallo,

um wen geht es hier denn eigentlich? um einen menschen, der seine partnerin verloren hat und damit einen teil seines lebens? oder geht es hier um die be- und empfindlichkeiten einzelner user? jeder hat das recht auf eine eigene meinung, kann uns soll sie auch äußern dürfen. persönliche differenzen aber gehören nicht in die öffentlichkeit und sollten per pn oder mail ausgetragen werden.

lieber sprachlos,
ich kann mich sher gut in deine lage hineinversetzen, aich mein partner starb vor ein paar jahren und mit ihm starb auch ein teil von mir.
trauer hat so viele unterschiedliche facetten und jeder mensch geht anders mit ihr um. manche brauchen wochen, andere monate, andere jahre ehe sie wieder festen boden unter den füßen spüren und wieder andere trauern ihr
ganzes leben.
patentrezepte gibt es -leider??- nicht. hilfestellungen ja. trauergruppen, psychologische hilfe, gespräche mit freunden. was dir hilft kannst du vielleicht nur durch probieren herausfinden. oft geht es nur damit.
mir hat es auch sehr geholfen mir alles von der seele zu schreiben...
hier wirst du offene ohren finden. lass dich durch den sicher unglücklichen anfang deines threads nicht entmutigen.
dir alles liebe,
mollie

[Jutta]

hallo,

ich denke, sprachlos hat es ob der vielen persönlichen Empfindungen die Sprache verschlagen.

Er kam hier herein, um sich garantiert mit anderen Hinterbliebenen, welchen denselben Weg gehen mußten, auszutauschen. Vielleicht auch nur, um seinen Gefühlen ein Ventil zu geben. Gebt ihm diese Chance, ohne den "richtigen" Weg aufzeigen zu wollen.

Manches Mal reicht auch nur : "ich kann deine momentanen Gefühle gut nachempfinden!" Erzählt, was euch geholfen hat, ohne es missionarisch zu vertreten. Steht jedem seinen Weg zu, denn jeder geht ihn anders.

Danke.