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  #1  
Alt 05.06.2010, 18:46
yagosaga yagosaga ist offline
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Standard AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen

Liebe Silja, liebe Blume,

den Strang "Die SCHÖNEN Dinge des Tages (sehen)" habe ich gefunden unter

http://www.krebs-kompass.org/forum/s...ad.php?t=34335

vielen Dank. Ich lese mich da mal ein.

Zum Thema Krankheit habe ich mal von Elisabeth Kübler-Ross etwas gehört, dass ich passend fand, aber hier nur mit eigenen Worten wiedergeben kann. Es mag provozierend sein, aber trotzdem rührt es mich an:

Reif zu werden ist der einzige Zweck unseres Lebens auf der Erde. Ich werde nicht reif, wenn ich in einem tollen Garten sitze und man mir, wann immer ich will, das herrlichste Essen auf einem silbernen Tablett serviert bekomme. Doch ich werde sehr wohl reif werden, wenn ich krank bin, wenn ich Schmerzen habe, wenn ich einen Verlust erleide und trotz allem Schweren, das mir widerfährt, den Kopf nicht in den Sand stecke, sondern den Schmerz aushalte und lerne, ihn zu akzeptieren, ihn nicht als Strafe oder Fluch ansehe, sondern als ein Geschenk, mit dem jemand eine ganz besondere Absicht für mich verfolgt.

Sinngemäß sagte sie weiter, je weiter wir in unserer Entwicklung fortschreiten, umso härter werden die Prüfungen und irgendwann wird uns deutlich, dass es auf diesem Weg keine Lehrer und Schüler gibt, jeder ist hier nur Schüler. Und wenn du am Ende deines Lebens stehst und zurückschaust, nicht auf die schönen Phasen, sondern auf die harten und schweren Zeiten, wirst du merken, dass es die schweren Zeiten gewesen sind, die dich zu dem gemacht haben, der du jetzt bist.

Zu der arg geschundenen "befleckten Leber": das war das erste, was ich beim Hausarzt am 5.3. im Ultraschall sah, und ich wusste sofort, dass diese zahlreichen dunklen Rundherde Metastasen sind. Das brauchte mir niemand zu sagen. Und ich wusste sofort, dass ich hier nicht mehr mit einem "blauen Auge" davon komme. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, wo der Haupttumor sitzt. Wegen der Schmerzen im Bauch tippte ich anfangs auf einen Magentumor.

Beste Grüße
Ecki
  #2  
Alt 05.06.2010, 23:49
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Blume68 Blume68 ist offline
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Standard AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen

Lieber Ecki,

die Worte von Frau Kübler-Ross empfinde ich alles andere als "provozierend", höchstens, was das Nachdenken über gewisse Dinge angeht. Aber das sage ich als Nichtbetroffene, das weiß ich. Habe schon viel von ihr gelesen, und es hat mein Denken sehr bereichert.

"Flecken auf der Leber" - meine Ma hat das damals gar nicht einordnen können. Weiß noch, wie sie sagte "Aber ich trinke doch gar nichts!", und nicht verstand, was das sein oder bedeuten könnte. Auch ihr Doc tippte anfangs auf Magen oder Darm. Er, der auch nicht wusste, wo der Haupttumor saß, forschte nach, und teilte ihr in Absprache mit mir mit, was Sache war. Dafür bin ich ihm heute noch dankbar, denn sie hätte eine solche Diagnose, alleinlebend, nicht gut verkraftet, ohne jemanden danach bei sich zu haben.

Es gibt durchaus Ärzte, die über den Tellerrand schauen und sich einfühlen können. Gottseidank. Sie können ja nicht immer mit Patienen rechnen, die sich schon einiges denken können.

Blume
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In uns allen findet sich die Quelle höchster Weisheit -
die Quelle der Liebe.
(Thich Nhat Hanh)
  #3  
Alt 06.06.2010, 13:41
Erika E Erika E ist offline
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Standard AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen


Lieber Ecki ,

Dein Vergleich mit dem Vogel der Wunder klingt sehr gut und hilfreich.
Danke.
Es ist eine gute Idee Dich erst mal um die Wäsche zu kümmern und dann, sehr gut , kommen Pizza und Trollinger dran.
Die Canada Reise ist ein gutes Ziel , in welche Ecke soll es denn gehen ?

Mit der Frage nach dem " Warum " vergeudest Du Kraft , benutze sie besser für Deinen kleinen Sohn . Er zeigt Dir warum Du noch lebst und Freude mit ihm haben kannst .
Einen Satz habe ich mir gemerkt ( man bekommt ja als Betroffener viele viele Dinge zu hören und zu lesen ) :
Nicht wieviele Tage Dir bleiben ist wichtig, sondern was Du aus dem Einzelnen machst !


In diesem Sinne , herzliche Grüße Erika E
  #4  
Alt 06.06.2010, 18:23
Benutzerbild von Linde030
Linde030 Linde030 ist offline
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Standard AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen

Lieber Ecki,

ich habe dir eine pn geschickt wenn du noch fragen hast schreib mir ruhig ich werde dann versuchen sie zubeantworten so gut wie ich kann,

ich hoffe du hast ein schönes Wochenende im kreise deiner lieben gehabt,

ich schicke euch ein großes kraftpacket

lg linde
__________________
obwohl wir dir die Ruhe gönnen,
ist voller trauer unser Herz;
Dich leiden sehen und nicht helfen können,
war unser aller großer Schmerz.

mein Schatz geb 22.4.58 am 31.1.2010 im Regenbogenland,
  #5  
Alt 07.06.2010, 15:09
yagosaga yagosaga ist offline
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Standard AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen

Hallo Erika E, hallo Linde,

meine Cousine lebt in Kanada in der Provinz Québec, nahe am St. Lorenzstrom. Der nächste Flughafen von dort ist Montréal, von dort geht es dann ca. zwei Stunden Autofahrt zu ihr. Wir machen allerdings von ihr aus einige Ausflüge in die Umgebung, in die Nationalparks und den St. Lorenzstrom hinauf bis zur Atlankküste. Dort waren wir schon einmal 1988, und ich möchte da auch wieder hin.

Das schöne Wochenende gestern haben wir kräftig genossen. Ich war mit meinem Sohn (16) und der kleinen Tochter (3) im Harz, wir sind mit der Schmalspurbahn auf den Brocken gefahren und dann zu Fuß zwei Stunden 9 km. runter gelaufen bis Schierke. Nun habe ich Muskelkater in den Beinen. Heute morgen ging es dann mit Chemo weiter, die erste Infusion des 4. Zyklus. Und in einer Stunde kommt meine kleine Tochter (die große ist auf Klassenfahrt) vom Kindergarten zurück und dann will ich mit ihr nochmal spazierengehen und zum Spielplatz (und auf den Rückweg was leckeres zum Abendbrot mitbringen). So ist der Krebsalltag schon wieder voll verplant.

Und hier habe ich noch einen schönen Spruch: "Die Menschen werden nicht durch die Ereignisse, sondern durch ihre Sicht der Ereignisse beunruhigt." Epiktet im "Enchiridion"

Beste Grüße
Ecki
  #6  
Alt 18.06.2010, 14:22
yagosaga yagosaga ist offline
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Beiträge: 215
Standard AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen

Hallo zusammen,

wieder einmal ein Lebenszeichen von mir: ich hatte in der letzten Woche den vierten Zyklus Chemo, die letzte Infusion am vergangenen Montag.

Diesmal hat mich die Chemo körperlich sehr geschlaucht. Ich bin kurzatmig, schaffe beim Spazierengehen nur noch kleine Runden und bin abends um 18 oder 19 Uhr schon müde, selbst kurzes Treppensteigen fällt schwer.

So anstrengend habe ich die Chemo in den vergangenen Zyklen nicht erlebt. Ich hoffe aber, dass es nächste Woche wieder besser wird.

Beste Grüße
Ecki
  #7  
Alt 18.06.2010, 16:18
chrisi69 chrisi69 ist offline
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Beiträge: 267
Standard AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen

Hallo Ecki,

ja das wird wieder besser. War bei meinen Papa auch so. Die Nebenwirkungen nahmen von Chemo zu Chemo immer mehr zu, aber nach einigen Tagen war es dann auch wieder vorbei.

Lieber Ecki, ich wünsche dir ein erholsames Wochenende und schicke dir eine Riesenportion Kraft durchs Internet durch.

Liebe Grüße
Christiane
__________________
Mein Papa: ED Dezember 2009 kleinzelliges Bronchialkarzinom
gestorben am 5. Januar 2011
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