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Alt 20.03.2004, 18:07
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Standard Kein Erfolg

Liebe Daniela,

es tut mir so leid. Ich umarm Dich mal ganz doll. Das ist wirklich eine schwere Situation. Du hast geschrieben, ... er soll sich dann entscheiden, wo er hin möchte... Was meinst Du damit? Denkt er zu Euch oder wieder zu ihm nach Hause?

Ich kann Dich zu gut verstehen. Was sagt man seinem Vater, wenn er fragt, wie es ist?! Ich kann Dir darauf auch keine Antwort geben. Ich habe zu meinem immer gesagt, daß wir immer Hoffnung haben werden, es aber eine Scheiß Situation mit seiner Krankheit ist. Mein Vater ist immer schon Realist gewesen und hat immer geradeaus gesagt, was er denkt. Nur jetzt, bei seiner Krankheit spricht er keine Prognosen aus. Ich denke aber, daß mein Vater weiß, wie beschissen die Lage ist.

Vor einiger Zeit, als ich meinem Vater wieder einmal sagte, das wird schon wieder, sagte er zu mir:" Ach, meine Kleine, nein, das wird nichts mehr."

Was sagt man also, wenn man gefragt wird? Man fühlt sich wie ein Heuchler, wenn man sagt, es wird alles wieder gut und wie ein Mörder, wenn man die Wahrheit sagen würde.

Ich komme eben von meinem Vater und eigentlich wollte ich ihm heute so viel erzählen, weil ich gestern nicht da war. Deswegen hatte ich schon ein schlechtes Gewissen. Sonst bin ich jeden Tag bei ihm. Meine Mutter hat ihm heute morgen gesagt, daß ich heute nachmittag komme und er hat sich so darauf gefreut. Und als ich also vorhin mit ihm reden wollte, da schlief er. Er schläft sonst so gut wie nie, höchstens vor Erschöpfung für ein oder zwei Stunden. Deshalb habe ich ihn natürlich nicht geweckt. Der Anblick machte mich so traurig. Das Gesicht so eingefallen, blaß und mein Papa so verwundbar, so verletzt.

Ich weiß, daß es nicht gut aussieht um meinen Vater. Ich mache mir nichts mehr vor, es wird kein Wunder mehr geschehen.

Ich bin einfach nur noch traurig und habe Angst. Angst vor der Zukunft, vor allem.

Ich habe die letzten Wochen immer gebetet, daß mein Vater dies und das noch erleben wird. Noch das Ereignis, das Datum, diesen Tag und und und. Er hat es sich so sehr gewünscht, bei allem dabei zu sein. Wie oft habe ich um Zeit gebeten. Jetzt haben wir März. Und manchmal habe ich ein schlechtes Gewissen, weil ich nicht will, daß er geht. Aber er leidet so. Ich will, daß er noch so viel erlebt, er ist doch noch so jung. Er versäumt noch so viele schöne Dinge, die wir doch gemeinsam erleben wollten. Dinge, die er noch erleben, sehen, fühlen wollte.

Und jetzt.....

Jetzt bin ich einfach nur traurig. Weil das so wohl nicht mehr kommen wird.

Daniela, ich kann Dir auch nicht sagen, warum das Leben oft so ungerecht und grausam ist. Ich frage mich das auch ständig. Eine Antwort werden wir eh nie bekommen. Ja, es tut weh. Es tut mir so weh wie noch nie etwas zuvor in meinem Leben.

Ich weiß nicht, wie alles weitergehen soll. Ohne meinen Vater???!!! Unvorstellbar. Und doch interessiert dies das Leben nicht, es läuft alles weiter.... .

Traurige Grüße an alle
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