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  #1  
Alt 21.04.2010, 21:05
monchen monchen ist offline
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Registriert seit: 18.11.2009
Beiträge: 8
Standard Austherapiert, wie lange noch? Erfahrungen?

Hallo,

vor längerer Zeit hatte ich schon mal gepostet daß meine Schwiemu Darmkrebs hat. Na ja, es gab dann lange Chemo, wechselnd zusammengestellt, mit merh oder weniger Erfolg. Nachdem zuletzt die Tumore (Darm mit Metastasen auf Leber und Lunge) gewachsen waren wurde nochmal Chemo gemacht, ohne jeden Erfolg.
Heute wurde ihr gesagt daß sie austherapiert ist. Sie will aber auch nicht mehr.

Nun meine Frage, wie lange dürfen noch rechnen?
Ich hoffe ihr versteht mich nicht falsch, ich dachte nur hier bekomm ich vielleicht eher Erfahrungen!
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  #2  
Alt 23.04.2010, 05:18
Benutzerbild von Jutta
Jutta Jutta ist offline
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Registriert seit: 11.02.2003
Ort: Im Süden
Beiträge: 3.314
Standard AW: Austherapiert, wie lange noch? Erfahrungen?

Hallo Monchen,

wie lange noch, das kommt immer auf den Zustand des Betroffenen an. Inwieweit arbeiten die Organe noch, wie stark ist das Herz. Wie ist der derzeitige Zustand deiner Schwiemu? Bettlägerig usw?

Ich habe Zeitabstände zwischen 4 Wochen und 9 Monate erlebt, die Betroffene nach Abschluß der Behandlung noch mehr oder weniger lebten.
__________________
Jutta
_________________________________________




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  #3  
Alt 24.04.2010, 22:40
monchen monchen ist offline
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Registriert seit: 18.11.2009
Beiträge: 8
Standard AW: Austherapiert, wie lange noch? Erfahrungen?

Hi,

danke für Deine Antwort.

Nun sie liegt eigentlich nur noch. Ab und an isst sie feste Nahrung, meist aber diese Flaschen und kommt so auf kaum 1000kcal/Tag. Sie hat Wasser im Bauch (hatte auch in der LUnge), wurde auch schon punktiert, momentan ist es wohl ok.
Sie hat stark abgenommen und wiegt noch so um die 45kg bei 1,60m.

Manchmal setzt sie sich auf, mehr als ein paar Schritte kann (?) und will sie nicht mehr laufen, wenn dann geht sie im Rollstuhl mal raus, aber das ist auch eine Seltenheit.

Meine persönliche Einschätzung (und ich musste schon meine Eltern am Krebs sterben sehen) sind ein paar Wochen, max. 1-2 MOnate. Ich dachte vielleicht bekomm ich hier Erfahrungen!
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  #4  
Alt 26.04.2010, 01:47
Boxerhund1 Boxerhund1 ist offline
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Registriert seit: 05.06.2009
Ort: Ba-Wü
Beiträge: 202
Standard AW: Austherapiert, wie lange noch? Erfahrungen?

hallo Monchen,

niemand kann dir hier irgendeine Prognose geben - schon gar nicht aus der Entfernung und "nur" aus deinen Erzählungen.

Mit den Erfahrungen ist es auch so eine Sache. Jeder Fall ist halt anders.
Daß meine Mutter nicht nochmal gesund wird, wußte ich auch - aber ich hatte doch mit mindestens einigen Monaten gerechnet - daß sie ihren 85. noch erlebt bei einigermaßen guter Lebensqualität - vielleicht sogar nochmal Weihnachten.
Dann kam sie zwischenzeitlich aus der Klinik nach Hause, eigentlich nur, um bissele Ruhe zu bekommen, vor dann eine palliative Chemo anfängt - und 6 Tage später starb sie.
Was wußte oder fühlte sie, was ich nicht wußte oder sah? Kam sie nur zum Sterben heim und ließ los, als sie da war? Fragen über Fragen... da helfen keine allgemeinen Erfahrungswerte.

Ich habe damals auch die Ärzte gefragt - mit welcher Zeit dürfen wir noch rechnen? Diese Frage ist absolut gerechtfertigt - nur sie ist einfach nicht seriös zu beantworten, wenn das Finalstadium noch nicht wirklich da ist.
Wenn dieses Finalstadium dann kommt, dann wirst es selber sehen. Bis dahin.... nutzt die letzte Zeit, die euch bleibt, so gut es irgend geht.

Ich wünsche dir viel Kraft.
__________________
Liebe Grüße, Cori

Als Angehörige kam ich, als Hinterbliebene blieb ich.

Mama: 4.10.1924 - 29.6.2009
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  #5  
Alt 26.04.2010, 20:20
monchen monchen ist offline
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Registriert seit: 18.11.2009
Beiträge: 8
Standard AW: Austherapiert, wie lange noch? Erfahrungen?

Danke, klar weiß ich das dies hier keiner wirklich beantworten kann.
Meine Überlegung war einfach daß hier ja auch Hinterbliebene sind oder welche die Leidengsgenossen gehen sahen.

Sorry wenn ich da jemand auf die Füße gestiegen bin, das war das letzte was ich wollte!

Wir genießen die Zeit so gut es bei über 300km Entfernung geht. Noch dazu haben wir eine 3-jährige Tochter die die letzten Male sichtlcih verwirrt war nachdem wir bei Oma waren.
OMA ist 61 Jahre.
Momentan fahren wir jedes zweite WE hoch.

Unserer Tochten haben wir erklärt daß die Oma sehr, sehr krank ist. Letzte Woche kam dann eine Aussage, ohne daß wir vorher von Oma geredet habe, die mir eine Gänsehaut gemacht hat.

"Ich will die Oma nicht sterben sehen!"

Ich denke sie weiß daß die Oma bald ein Engel ist, das kennt sie ja schon von meinen Eltern die sie leider nicht kennen lernen durfte.

So, viel geschrieben

Danke!
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  #6  
Alt 27.04.2010, 11:03
Madonna Madonna ist offline
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Registriert seit: 27.01.2006
Beiträge: 55
Standard AW: Austherapiert, wie lange noch? Erfahrungen?

Hallo Monchen!

Auch meine Mum (65) ist "austherapiert" und liegt mit Wasser in Bauch, Lunge und Beinen im KH.

Diese Ungewissheit und dieses Auf und AB machen mich fertig. Mein Sohn (9) hatt vo 10 Tagen Kommunion, die Mum noch erleben durfte. War das unser letztes Fest?

Mein Kleiner weint viel, da man ja nicht alles vor den Kids verstecken kann und er hängt sehr an seiner Oma, denn er hat nur noch die eine (meine Schwiemum ist mit 48 schon an Krebs verstorben).

Morgen gehen wir die Oma besuchen und er will ihr Blumen mitbringen. Ich bring es einfach nicht fertig, ihm zu sagen, dass Oma nicht mehr lange bei uns ist.

Ja, was sollen wir tun, wie lange geht es noch........

Ich kann dir nur sagen, du bist nicht alleine.......

Ich schicke dir Kraft (ein wenig hab ich noch und vielleicht ist geteilte Kraft ja doppelte Kraft..)



Maddie
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  #7  
Alt 28.04.2010, 01:02
Boxerhund1 Boxerhund1 ist offline
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Registriert seit: 05.06.2009
Ort: Ba-Wü
Beiträge: 202
Standard AW: Austherapiert, wie lange noch? Erfahrungen?

hallo Monchen

du bist mit deiner Frage ganz sicher keinem hier auf die Füße getreten.

Diese Frage stellt sich wohl jeder Angehöriger in so einer Situation. Man will ja möglichst sich irgendwie auf alles einstellen können, so schmerzhaft es auch ist. Auch wenn man hofft, selbst noch auf ein Wunder hofft - und tief im Hinterkopf eine böse kleine Stimme ist, die einem sagt - es wird kein Wunder geben.
Es ist unheimlich schwer, daneben zu stehen und nichts wirklich machen zu können, wo man doch helfen will und stützen und retten und und und....
Man liegt nachts wach und sucht nach Wegen - bis man irgendwann an einen Punkt kommt, wo man nur noch betet, daß es nicht mehr allzu lange dauert, daß sein Angehöriger nicht mehr leiden muß.

Man ist irgendwie innerlich erstarrt - man schützt sich selber, so gut es irgendwie geht und läßt den Schmerz noch nicht wirklich zu. Und man stellt dann solche Fragen - um irgendwo und irgendwie wenigstens etwas Halt zu finden, wenigstens eine Perspektive zu haben - wie auch immer die aussieht.

Ich habe dir ja geschrieben, ich habe diese Fragen auch gestellt - wider besseres Wissen - obwohl ich wußte, daß es keine wirkliche Antwort geben kann. Ich mußte sie stellen trotzdem.

Aber da es immer ein Einzelfall ist, eine spezielle und besondere Situation, gibt es nun mal auch keine wirklichen Erfahrungswerte. Es sei denn, das Endstadium ist da - das Finalstadium, wo es wirklich nur noch um Stunden oder Tage geht.

Jeder von uns, der diese Frage gestellt hat oder stellt oder noch stellen wird, wird das dann irgendwann erkennen.

Und wenn deine 3jährige Tochter solche Aussagen macht, dann nimm sie nicht mehr mit. Sie ist zu klein, um damit fertig werden zu können.
Irgendwann ist dann halt die Oma beim lieben Gott, bei den Engeln, im Himmel oder wie immer man das dann ausdrücken will.

Wünsche dir viel Kraft auf diesem schweren Weg.
__________________
Liebe Grüße, Cori

Als Angehörige kam ich, als Hinterbliebene blieb ich.

Mama: 4.10.1924 - 29.6.2009
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