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  #1  
Alt 20.12.2009, 22:17
Elisabethh.1900 Elisabethh.1900 ist offline
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Standard AW: Nichts hilft....was nun???

Liebe Karla, ein Arzt mit Ausbildung in Palliativmedizin ist spezialisiert auf die Betreuung von Menschen in ihrer letzten Lebensphase. Es geht z.B. um die Behandlung von Schmerzen, Atemnot, Übelkeit, aber auch um die psychische Betreuung von Patient und Angehörigen. Es werden nicht mehr die Grunderkrankung, also der Krebs, sondern die Symptome, welche den schwerkranken Menschen belasten, gelindert. Palliativmedizinisch tätige Ärzte haben eine Zusatzausbildung absolviert und die Prüfung vor der Ärztekammer abgelegt.
Desweiteren gibt es spezielle Pflegedienste, welche die Betreuung von Menschen in der letzten Lebensphase übernehmen, dabei sollen sie eng mit den Ärzten zusammenarbeiten.

Wenn Du einen Arzt mit Ausbildung in Palliativmedizin suchst, kannst Du bei der kassenärztlichen Vereinigung Eures Bundeslandes anrufen oder Du fragst bei der Kassenkasse Deines Vatis nach. Die Krankenkasse muss Dir darüber Auskunft geben.

Auf der Webseite mit der URL http://wegweiserhospiz.shifttec.de, kannst Du nach einem ambulanten Palliativdienst schauen.

Auf der linken Seite gibt es den Button Adress-Suchmaschine, darauf klicken!

Ich möchte Dir noch einen lieben Gruss und ein grosses Kraftpaket auf die Reise schicken!

Elisabethh.

Geändert von Elisabethh.1900 (20.12.2009 um 22:21 Uhr)
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  #2  
Alt 21.12.2009, 20:36
sommerregen74 sommerregen74 ist offline
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Standard AW: Nichts hilft....was nun???

ich kann euch auch nur zu einer paleativstation raten....dort ist alles einfach ganz anders...
wie meine vorschreiberin schon gesagt hat...
ich drück euch die daumen !!!!!!!!!!!
__________________
Freunde.. für immer....
Meine Biene geb. am 09.03.69
zum Engel geworden am 16.4.2010
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  #3  
Alt 21.12.2009, 22:24
Elisabethh.1900 Elisabethh.1900 ist offline
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Standard AW: Nichts hilft....was nun???

Liebe Karla, auf der Webseite, welche ich in meinem Beitrag von gestern angegeben habe, sind stationäre und ambulante Palliativeinrichtungen aufgeführt.

Elisabethh.
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  #4  
Alt 26.12.2009, 12:41
Benutzerbild von Trulla83
Trulla83 Trulla83 ist offline
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Standard AW: Nichts hilft....was nun???

Liebe Karla,

zu deiner Frage ob du es deinem Vater sagen sollst, dass er nicht mehr lange zu leben hat.

Dieses Thema liegt mir sehr am Herzen.
Ich bin kein Fan davon etwas zu verschweigen, meine Erfahrungen, nicht nur bei meinem Mann, sondrern auch im beruflichen, sind, dass man mit der Wahrheit immer am besten fährt.
Ich möchte dir mal erklären warum.
Wie du dich allerdings entscheidest, ist allein deine Entscheidung. Das dies nicht leicht ist, ist klar.

Ich denke, dein Vater hat sowieso schon eine Ahnung und macht sich seine Gedanken dazu.
Ich denke, dass wenn ich ehrlich bin zu einem schwerkranken Menschen bin, dem keine Heilung mehr versprochen ist, dann kann er sich auf die Zeit die ihm noch bleibt vorbereiten.
In ganz unterschiedlicher Art und Weise.
Vielleicht will dein Papa, noch Dinge regeln können, oder Dinge aus seiner Vergangenheit klären. Jemanden der ihm am Herzen liegt noch mal sehen, oder sich mit jemanden versöhnen, dass er mit reinem Gewissen aus diesem Leben gehen kann.
Vielleicht möchte er noch mal was ganz verrücktes machen, sofern es der Zustand zulässt, oder seine Lieblingsmusik noch mal hören, verstehst du was ich dir erklären möchte?
Es geht hier um ein wenig Lebensqualität, den letzten Tagen leben einzuhauchen.
So kann diese Zeit, sehr intensiv werden. Es können auch Gespräche geführt werden, die ihm oder euch am Herzen liegen. Über Ängste gesprochen werden.

Mein Mann ist am 14.12.09 gestorben, es war eine schlimme Zeit, aber es waren auch schöne Momente, Gespräche, Gesten dabei.
Es darf auch mal gelacht werden.
Es ist schwer, keine Frage, aber für mich war es ganz wichtig, seine letzte Zeit, sinnvoll zu nutzen, und ein würdevolles Sterben zu ermöglichen.
Ihm versuchen die Angst zu nehmen, und, und, und,.

Diese Unterstützung erhälst du auch von einem Palliativen Dienst, oder Hospizdienst, schaue mal im Internet, ob es das in deiner Nähe gibt.
Diese Leute sind klasse. Zögere nicht traue dich!

Ich hoffe, ich bin dir nicht zu nahe getreten, ich wollte dir meine Erfahrung weitergeben in der Hoffnung, dass es dir etwas nützt!

Fühle dich umarmt und ich wünsche dir ganz viel Kraft.
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  #5  
Alt 28.12.2009, 17:45
Nadl Nadl ist offline
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Standard AW: Nichts hilft....was nun???

Liebe Karla,

erst einmal möchte ich dir sagen, das es mir sehr leid tut um deinen Vater.

Auch meine Mum hatte BSDK. Sie ist leider am 09.11.09 eingeschlafen.

Du stelltst die Frage wie lange man eine Chemo geben kann. Ich kann dir nur sagen wie es bei uns war und es sicherlich für jeden Menschen anders ist. Meine Mum hatte über 40 Chemo´s, zwei Monate bevor Sie verstorben ist wurde Sie auf Chemo in Tablettenform umgestellt.

Ich schließe mich Trulla83 an. Ich denke dein Dad sollte wissen woran er ist. Wie soll ich mich richtig ausdrücken. Wir haben bei uns in der Familie nichts verschwiegen. Jeder wusste bescheid. Mein Dad, mein Bruder, unsere ´Verwandtschaft, Freunde und Arbeitgeber. Wir haben sehr offen über das Thema Sterben gesporchen - so konnte auch meine Mum, auch wenn es sich schwer anhört, Wünsche äußern, auch was Ihre Beerdigung anging.
Sie wollte z.B nie in einem KH oder Hospitz einschlafen, davor hatte sie Angst das Sie alleine sein könnte. So war Sie bis zum Schluss zu Hause und wir waren alle bei Ihr, als Sie in jener Nacht gegangen ist.
Für uns war es wichtig die Dinge auszusprechen und viel darüber zu reden. Sie ist gegangen und ich kann sagen, wir haben alles besprochen, gesagt und getan. Leider hatte Sie sich zwei Wochen bevor Sie gegangen ist dazu entschieden bzw sie konnte nicht mehr. Sie hatte nicht mehr die Kraft zu kämpfen, aber es war Ihre Entscheidung.

Dein Dad soll kämpfen so lange er die Kraft dafür hat. Deshalb denke ich auch er sollte es wissen.

So liebe Karla, leider ist das alles nicht sehr positiv was ich dir geschrieben habe und ich hoffe ich bin dir nicht zu Nahe getreten. Aber so kann ich dir aus meiner Erfahrung berichten.

Ich drück dich fest und wünsche dir und deiner Familie ganz viel Kraft für die Zeit die da kommen mag.

LG Nadine
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  #6  
Alt 06.01.2010, 08:25
KarlaKolumna123 KarlaKolumna123 ist offline
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Beiträge: 38
Standard AW: Nichts hilft....was nun???

Hallo ihr Lieben....

danke für Euer Mitgefühl....wir haben bereits in der Zwischenzeit Rat von einer Dame vom Hospiz geholt. Sie war sehr nett, hat uns vieles erklärt. Aber alles das was wir eigentlich sowieso schon wissen. Und den Schmerz kann dir keiner nehmen, da kann man noch so viel reden.

Jede Person ist anders, und mein Vater wollte niemals Hilfe von einer fremden Person, und von einem Hospizdienst schon mal gar nicht.

Von Tag zu Tag geht es ihm nun schlechter. Der Onkologe sagte uns vor 2 Tagen, es wird keine Wochen mehr dauern. Im Moment ist sein Allgemeinzustand ziemlich schlecht, Schmerzen, fast kein Essen mehr, aber das Schlimmste ist die Kraftlosigkeit und vor allem die ständige Unruhe. Er steht die Nacht bestimmt 30 x auf, sitzt am Bett, legt sich wieder hin, steht auf, schlurft zum Klo usw. und das alles mit Hilfe von meiner armen Mutter, die ständig neben ihm wacht und versucht ihn zu unterstützen. Und sie trifft es am allerschlimmsten, sie wird den Menschen verlieren, dem sie 35 Jahre ihr Herz geschenkt hat. Und man kann nichts tun, gar nichts. Mein Vater phantasiert sehr viel im Moment. Jeder von uns würde ausnahmslos alles tun um ihm zu helfen, aber man kann es einfach nicht. Es ist der blanke Horror!

Einen Menschen den man mehr liebt als sich selbst... so leiden zu sehen, das ist für mich das allerschlimmste!

Danke für alle Zuhörer....und ich wünsche allen von Herzen, die das Gleiche Schicksal ereilt wie uns....ihr müßt es irgendwie durchhalten!

LG

Karla
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  #7  
Alt 06.01.2010, 08:43
christa-48 christa-48 ist offline
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Beiträge: 195
Standard AW: Nichts hilft....was nun???

ja karla,

ich kenne die situation genau die du beschriebst,
ich war vor über 2 jahren die ehefrau des mannes der da litt und vor "sich hin starb" ich hab das auch erlebt,,,,,,,duchwachte nächte,,,,,unendliche schmerzen,,,unruhe ,,fantasien ,,und und und...
für mich war es auch das schlimmste,,,,,,,,nicht wirklich helfen zu können, (nur DA zu sein),,,,,,,,es zerriss mir oft die seele und das herz.
ich machhinein möchte ich die zeit nicht missen,,,,,,,,,,,es war mein letzter liebesdienst an meinen mann.
die letzte woche ,, bevor er dann starb war mein mann auf einer palliativstation,,,das war sehr positiv,,,,,,,ich konnte ich immer bei ihm sein,,,,(sie haben mir ein bett mit reingestellt),,,,und wenn ich mal für ein paar stunden nach hause gefahren bin,,,,,,war immer jamand von der familie oder freunden da,,,,,,,wir haben uns abgewechselt.

ich drück dich mal ganz feste,,,und bin in gedanken bei dir und deiner familie,,,

liebe grüsse christa

PS : an trulla,,,,,,,,deinen beitrag finde ich sehr wichtig und gut!!! wollt ich dir schon lange mal sagen, hab mich aber irgendwie net getraut:-)

Geändert von christa-48 (06.01.2010 um 08:49 Uhr)
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