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  #1  
Alt 13.11.2009, 12:47
loewi loewi ist offline
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Standard keine ahnung von datum :)

am wochenende war ich bei sabine und tochter und es war ein wunderbarer tag. auch wenn ich es nur mit dissos geschafft habe, aber es war trotz allem unglaublich schön und lustig. ich habe es unglaublich genossen, sarah die lebensfreude anzusehen, diese strahlenden augen.

ja, es tat auch zwischendurch immer wieder weh, weil ich eben nicht die möglichkeit haben werde, mein eigenes kind auf einem karussel in seiner eigenen welt versunken beobachten zu dürfen.

aber trotz dissos habe ich es gut geschafft und genossen auch noch.
dann kam die rückfahrt von dem fest wo wir waren zum bahnhof. es war so voll dass sabine und sarah vorne waren, ich ein stück weiter hinten und habe es die fahrt über genossen, sarahs gequatsche (sorry bine ) zu hören. nein, einfach ihre stimme, ihre fröhlichkeit, ihre natürlichkeit

ich habe schon mitbekommen, dass ein älterer mann sich mit sabine unterhalten hat und der hat auch wohl gespannt, dass ich dazu gehöre. als der bus leerer war hat er sich so schräg hinter mich gestellt, was ich eh schon unangenehm finde... ich war immer noch tief in meinen dissos, als der typ mich dann fragte "und haben Sie auch kinder?"

erster trigger und das eh schon auf dissos drauf...keine gute kombi. ich habe ein klares NEIN von mir gegeben und signalisiert, dass das thema damit gegessen ist.
dann kam noch ein trigger drauf "noch nicht den richtigen mann gefunden oder geht nicht?" gott sei dank mussten wir dann aussteigen, aber für mich war mit diesen beiden triggern alles zusammengebrochen:

- ein paar stunden habe ich nicht dran gedacht dass ich krank bin
- ein paar stunden spaß mit sabine und sarah

und dann...

mit triggern aus den dissos raus und doppelt rein. ich habe lange nicht mehr so einen kinnschlag bekommen ....
es war ganz schön heftig.

aber ein ganz großes danke an sabine, die mich einfach ohne große worte verstanden hat
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Mitfreude, nicht Mitleid, macht den Freund aus. (Nietzsche)
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  #2  
Alt 13.11.2009, 12:50
loewi loewi ist offline
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Standard 8.juli 2009



ich werde ja seit zwei monaten fast wegen einer gürtelrose behandelt. ich bin damals zur vertretung meines hausarztes und weil alles sehr entzündet ist (weil ich vor lauter innerer anspannung dran rumknibbel) bzw. war, bin ich zur wundversorgung immer zu ihm, was auch für meinen hausarzt ok war... so, die gürtelrose wird besser und zu anfang als die schmerzen noch sehr heftig waren, hat er mir novalgin aufgeschrieben. ging dann auch ganz gut, da ich eine sehr hohe schmerztoleranz habe.

in den vergangenen wochen nun habe ich zunehmende schmerzen bekommen in den knochen (unterschenkel, unterarme, rippen und besonders schmerzhaft ist das becken betroffen) und ich bin wie gesagt echt kein jammerlappen, doch diese schmerzen treiben mich mehr und mehr in den wahnsinn, hab auch immer wieder beim verbandwechsel gesagt dass ich zunehmend schmerzen habe. gestern dann hat er mir schmerzmittel aufgeschrieben (tramal und lyrica). beides habe ich gestern abend und heute früh genommen.
als ich heute zum verbandwechsel kam fragte er dann wie die schmerzen sind und ich habe ihm ehrlich geantwortet, dass ich keine besserung spüre, also kaum...

dann kam der erste für mich: er sagte, das glaubt er mir nicht mehr es käme ihm nicht ganz koscher vor, was ich ihm erzählen würde

und dann der zweite nachdem ich komplett war: er fragte mich allen ernstes ob ich medikamentenmissbrauch betreiben würde und ich solle ihm die medikamente beim nächsten mal geben

bin einfach nur sprach- und fassungslos und empfinde es als sehr massiven vertrauensbruch da er mich auch ein stück durch die krebserkrankung begleitet hat...

muss jetzt erst einmal schluss machen, würde am liebsten überhaupt nicht mehr hingehen und die wunde kann ich auch alleine rest versorgen. doch würde es nicht wie ein eingeständnis aussehen?

anmerkung:
ich bin seitdem auch nie wieder hin
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  #3  
Alt 13.11.2009, 12:51
loewi loewi ist offline
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Standard 17.juli 2009

ich liebe das meer:
dieser freie blick, dieses geräusch, wenn das wasser an den strand plätschert, ich dort meine fußspuren hinterlasse, die sofort wieder vom wasser überspült werden- das gibt mir ein beruhigendes gefühl von unendlichkeit.
__________________
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  #4  
Alt 13.11.2009, 12:54
loewi loewi ist offline
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Standard 2. juli 2009

ich hatte heute einen sehr reichen tag. das kommt wohl davon wenn man alles immer und immer in sich hinein frisst.

naja aber es ist wohl dringend nötig, denn es geht mir immer schlechter. heute hatte ich auch gott sei dank ergotherapie (wie auch morgen).
wir bzw. ich habe über die sprachlosigkeit geredet, und dass ich verzweifelt nach einem wort suche, was meinen momentanen zustand ein wenig beschreibt. ich schreibe gerade ganz bewusst "ein wenig beschreibt" denn ich merke gerade, dass nun wo ich schreibe, auch das wort, das mir unterwegs in den sinn kam, nicht das treffende ist, aber ich versuche es dennoch - das wort das ich meine heißt:

Entwaffnet stehe ich mir gegenüber
Nähere mich meiner seele beinahe
Teilnahmslos
Rückhaltlos verliere ich den halt
Übermächtig ändert sich der rhythmus meiner seele
Chamäleongleich, das seine farbe ändert
Kämpfen, kämpfen, kämpfen
Tränen überkommen mich
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  #5  
Alt 13.11.2009, 12:55
loewi loewi ist offline
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Standard sprachlos

Seelenschmerzen
Peinigen mich
Reissen mich in stücke
Atmen ist kaum möglich
Chemie das einzige was halt gibt
Haltlos
Lachen ist nur show
Ohne
Seele
__________________
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  #6  
Alt 13.11.2009, 12:56
loewi loewi ist offline
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Standard 3. juli 2009

ich hatte gerade noch einmal ergo und wie haben noch einmal über die sprachlosigkeit geredet.
sie hat nochmal einen satz aufgegriffen, den sie gestern schon sagte, der mich auch sehr zum nachdenken angeregt hatte:

ich schaffe oft mit worten auch distanz

komisch jetzt wo ich es nochmal schreibe, erinnere ich mich, dass ich bereits im kindergarten als distanzlos galt, habe oft wildfremde menschen angesprochen, tue es heute noch oft... warum ... und erzähle auch wenn es schon besser geworden ist, immer wieder intime dinge aus der zeit des missbrauchs. ich erwarte nichts (oder doch) und heute ist mir bewusst geworden:

ich erzähle was intimes, persönliches und erzeuge distanz
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  #7  
Alt 13.11.2009, 12:59
loewi loewi ist offline
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Standard 7. juli 2009

habe mich heut mit meiner betreuerin getroffen. und wir beide hatten das gefühl, dass meine sprachlosigkeit etwas löst, ich klarer und sortierter wirke. vielleicht ein guter anfang
sie hatte sich wirklich sorgen gemacht die letzte zeit.
vor anderthalb jahren habe ich ein buch angefangen, das meine kusine mir so sehr ans herz gelegt hat "gespräche mit gott" naja klang interessant und so, aber beim reinlesen schnell gemerkt dass es bei mir nicht ankommt. es ist an einigen stellen sehr abgefahren und so...naja also wieder weg gelegt. und gestern saß ich am pc, schau in mein bücherregal, sehe das buch, schau weg, schau nochmal hin sehe es wieder und dachte: OK, versuch es nochmal. und was soll ich sagen, es ist immer noch abgefahren aber zutiefst faszinierend. sind zum teil nur einzelne sätze, aber die haben richtig tiefgang. und vielleicht hat es den krebs gebraucht, um dieses buch zu begreifen
aber irgendwas ist anders seit gestern...ich habe so gemerkt in den letzten wochen, dass irgendwas in mir zerbrochen ist. doch seit gestern hat sich dieses gefühl verändert. es gibt eine zweite seite. vielleicht ist nicht nur etwas zerbrochen sondern aufgebrochen???

es verwirrt mich dieser wandel aber beflügelt mich.
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