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  #1  
Alt 15.08.2009, 23:09
Benutzerbild von Rolf54
Rolf54 Rolf54 ist offline
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Beiträge: 139
Standard AW: Kehlkopfkrebs gehabt und geheilt

Hallo Doreen, hallo Thomas,

erstmal herzlichen Glückwunsch an Dich, Thomas, dass Du alles so gut überstanden hast. Auch ich bin einer von den glücklichen, der die Krankheit (allerdings ohne Kehlkopf) überstanden hat. Doreen, mir hat man auch das Provox Sprechventil eingesetzt. Bei mir klappt es allerdings sehr gut, es hat auch nie Komplikationen bei mir gegeben. Trotz Op, Chemo und Bestrahlung war ich nach 7 Monaten wieder in meinem Beruf (allerdings keine Schwersttarbeit, aber viel mit Telefon). Alle die Komplikationen die Dein Vater mitmachen muß hätten mir aber auch sehr zu schaffen gemacht. Ich erinnere mich auch noch sehr gut an die Zeit, als ich wegen der Op und der Bestrahlung "sprachlos" war. Alles aufschreiben zu müssen ist schon lästig. Eine Unterhaltung zu führen fast unmöglich, denn bis Du zuende geschrieben hast ist längst ein anderes Thema auf dem Tisch und wenn Du verärgert bist, will vielleicht keiner dein geschriebenes lesen, ausserdem dauert es alles viel zu lange....allein schon dass kann einen zur Verzweiflung bringen, selbst wenn es langsam besser geht, selbst heute werde ich noch unwirsch, wenn es mit dem Reden nicht so hundertprozent klappt (oder ich an einen schwerhörigen komme).
Ich kann Dir, Doreen, auch nicht sagen, was Du anders machen kannst um aus dieser Schwierigen Lage zu kommen. Sicher hilft nur Geduld und hoffen, dass es besser wird, ohne sich jedoch alles gefallen lassen zu müssen. Ich habe mich auch bei meinen Leuten entschuldigt, wenn ich übers Ziel hinausgeschossen bin, denn das geht auch nicht, sie leiden ja auch darunter und versuchen ihr bestes. Vielleicht hilft es, wenn Dein Vater sich einfach mal äußert was er will und was nicht. Ich wünsche euch jedenfalls viel Glück und vor allem das es wieder besser wird.

Rolf
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  #2  
Alt 02.09.2009, 14:04
HeikeHH HeikeHH ist offline
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Standard AW: Kehlkopfkrebs gehabt und geheilt

Hallo Doreen,

mein Vater hat seinen Kehlkopf zwar noch (andere Krebsart), aber nach eine Lungen-OP mit anschließender Beatmung (über 3 Monate auf Intensiv) konnte er auch nicht reden.

Wir haben ihm zu Beginn eine Buchstabentafel zum Zeigen gemacht, weil er zum Schreiben zu schwach war. Er war auch oft zu wütend, weil es ihm nicht gelang, uns oder den Ärzten/Pflegern verständlich zu machen, was er sagen will. Denn oft reicht ein geschriebener Satz oder gezeigte Wörter nicht, um ein Gefühl und einen Gedanken auszuformulieren und dann muss das Gegenüber auch noch viel Geduld haben: Wir haben manchmal versucht, schnell zu raten welche Buchstaben/Wörter er zeigen will, um ihm die Zeigerei zu vereinfachen und das war falsch. Er fühlte sich dann irgendwie gedrängt und wurde umso ungeduldiger.

Ich habe schon völlig verdrängt, wie schlimm es war, sich nicht austauschen zu können, dein Beitrag hat mich wieder daran erinnert. Vor allem die Ärzte und Pfleger waren schnell fertig mit einem Patienten, der nichts fragen oder sagen kann. Ein Beispiel: Mein Vater hatte Schmerzen auf Intensiv und der Arzt gab ihm ein Mittel. Er kam eine 1/4-Stunde später wieder rein und fragte meinen Vater: "Geht es besser?". Daraufhin machte mein ´sprachloser´Papa ein "so lala" Gesicht, will heißen, er merkte wohl eine leichte Veränderung o. ä.. Daraufhin resümierte der Arzt: "Es geht Ihnen also bedeutend besser!" ..........und das muss sich ein sprachunfähiger Mensch anhören, ohne, dass er die Möglichkeit keiner Reaktion hat.

Vielleicht eine Idee:

Kann dein Vater mit dem PC umgehen? Wie wäre es denn z. B. mit einem kleinen Laptop oder PC? Man kann doch oft schneller tippen und mehr mitteilen, als von Hand schreiben?

Aber das ist ganz wichtig:

Nimm die Last, die dein Vater jetzt zu tragen hat, nicht auf deine Schultern! Wenn deine Mutter und/oder Geschwister da sind, muss sich jeder von euch genügend Auszeit nehmen können, damit sich jeder von euch soweit ablenken kann, damit er wieder Kraft tanken kann. Und kein schlechtes Gewissen haben, wenn du dich tatsächlich mal ablenken und richtig amüsieren kannst. Ihr seid jetzt für euren Papa da, aber das braucht Kraft, schreibst du ja selbst.


Es ist eine schwere Zeit für deinen Papa, aber es gibt auch Positives: Er hat aktuellen keinen Krebs mehr, die Sondennahrung nimmt er ca. 2 Monate und er wird bestimmt wieder zunehmen (hat mein Papa auch - aber es braucht eine Anlaufzeit, manchmal ein Jahr, bis man zumindest optisch wieder der alte ist).

So wie du deinen Papa beschreibst, wird er sicher -wie meiner- jede psycholog. Unterstützung ablehnen, obwohl er sehr deprimiert ist. Mein Vater bekam während seiner seelischen Talfahrt, als ihn jeder Lebensmut verlassen hat, aber Antidepressiva- vielleicht ist das eine Lösung um eine gewisse Zeit zu überbrücken, sollte dann der Hausarzt mit ihm besprechen. Wenn dein Papa zunimmt, sich für das Loch im Hals hoffentlich eine Lösung findet, dann findet er den Lebensmut sicher wieder allein.

Vielleicht findest du im Unterforum für Angehörige auch Hilfe und Trost für deine seelische Situation. Mir hat es damals sehr sehr viel geholfen.

Alles Gute, Heike
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  #3  
Alt 02.09.2009, 19:51
klaus65 klaus65 ist offline
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Registriert seit: 30.08.2009
Beiträge: 84
Standard AW: Kehlkopfkrebs gehabt und geheilt

Thomas,genau deine Nebenwirkungen hat mir heute der Professor auch ,,versprochen" aber auch das ich nach 7 wochen Krebsfrei sein kann,auch wenn ich in der Zeit die Welt verfluche.Habs mit Humor genommen und gesagt das mit dem Bartwuchs sowas suche ich schon lange,scheiss rassieren
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