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Alt 12.08.2009, 18:51
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Standard AW: Tumorkiller? Wogonin, Baikal Helmkraut, TCM

Hallo Ganesha,
nachdem nun genau ein Monat vergangen ist und die erwartete heiße Diskussion ein wenig schwächelt, will ich dir noch kurz den Grund dafür nennen, damit du nicht enttäuscht bist über die ausbleibenden euphorischen Reaktionen:

Diese Meldungen von einschlagenden pflanzlichen Wirkstoffen, die Tumorzellen zur Apoptose bringen, gibt es schon seit sehr vielen Jahren. Das DKFZ in Heidelberg ist sehr aktiv und führend in dieser Forschung. Es gibt dort viele Forschergruppen, die regelmäßig sehr Apoptose-wirksame Wirkstoffe veröffentlichen. So hat z.B. Prof. Thomas Efferth (einer von vielen bekannten Forschern in diesem Bereich) vom DKFZ über 20 sehr wirksame Stoffe identifiziert, von denen einige z.T. erheblich wirksamer sein sollen, als einige Standard-Mono-Chemotherapeutika. Eines der wirksamsten soll z.B. Rotwurzelsalbei sein. Die user hier könnten dir jetzt alle Wirkstoffe und Forscher der letzten Jahre aufzählen (ich habe einen prallvollen Aktenordner davon), sowohl umstrittene wie Ukrain, als auch unumstrittene wie der zuvor genannte Rotwurzelsalbei. Wirksam sind alle im Labor, im menschlichen Gewebe aber können sie ihre Potenz nicht (ausreichend) zur Geltung bringen.
Das gleiche gilt für Wogonin, dessen Wirkung auch nur, wie bei vielen anderen, auf Waserstoffperoxyd beruht. Vielleicht gelingt es in nicht mehr ferner Zukunft, durch mikrobiologische oder chemische Verfahren und Tricks auch im menschlichen Organismus eine hinreichende Wirkung zu erzeugen. Bis dahin sollte man als Betroffener seine Zeit nicht mit der alleinigen Zufuhr solcher Wirkstoffe verschwenden. Als add-ons sind diese Dinge ok. Man muss aber darauf achten, dass sie der angewendeten Standard(chemo)therapie nicht entgegenstehen.

Im übrigen zeigt sich auch in dieser Sache wieder ein totaler Gegensatz der Forscher und Mediziner (ähnlich Schulmediziner und Homöopathen). Alle sind als Professoren hoch qualifiziert, forschen am selben Thema, aber die Meinungen gehen mal wieder in völlig entgegengesetzte Richtungen. So reagierten einige von mir befragte klinische Medizin- Profs aufgebracht und fast entsetzt mit Kommentaren wie: Man kann nicht einfach irgendwas in seinen Garten pflanzen und damit Krebs heilen.
Im Jahr 2010 sollten sich so hochqualifizierte Fachleute doch eigentlich einig sein, sollte man meinen. Dass sie es nicht sind, läßt befürchten, dass die auf dem Weltkrebskongress geäußerte Vision, den Krebs in 5 Jahren zu besiegen, eher nicht erreichbar sein wird.

Geändert von www (22.08.2009 um 11:34 Uhr)
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