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  #1  
Alt 06.08.2009, 19:20
Benutzerbild von nebel
nebel nebel ist offline
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Standard AW: Krebserkrankung meiner Mutter

Schön, dass deine Mutter es noch geschafft hat, Linna! Manchmal gibt es eben doch Wunder.
Der Gedanke, meine Mutter könnte bald sterben, ist mir auch sehr unheimlich. Sie war einfach immer da, und dass dies wahrscheinlich bald nicht mehr so sein wird, ist ziemlich verstörend. Manchmal kommt mir diese ganze Situation auch ganz unwirklich vor - ich kann es nicht so genau beschreiben - irgendwie so unreal, als könnte das alles eigentlich nicht wahr sein.
Aber leider ist es das, und ich muss versuchen irgendwie damit klarzukommen, auch wenn es sehr schwer ist.
Über Gefühle wird in meiner Familie nicht so viel gesprochen, aber wir halten ansonsten sehr zusammen. Wenn ich mal nicht kann, habe ich noch meinen Freund, der mich dann auch einfach mal nur im Arm hält, damit ich mich ausweinen kann. Dafür bin ich auch sehr dankbar.
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  #2  
Alt 08.08.2009, 14:14
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Katrin_w Katrin_w ist offline
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Standard AW: Krebserkrankung meiner Mutter

hallo nebel!

du schreibst sehr gefasst -dennoch habe ich das gefühl,dass du gar nicht gefasst bist.......und das ist ganz verständlich,ich glaube kein mensch wird in so einer situation jemals vorbereitet sein....
schön,dass ihr mit dem hospiz zufrieden seid...ich denke das ist ein wichtiger schritt!

ich wünsche dir von herzen alle kraft der welt um die bevorstehende zeit für deine mama und deine familie so schön als nur irgendwie möglich zu gestalten!
alles alles gute für euere zukunft
katrin
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  #3  
Alt 10.08.2009, 17:42
Benutzerbild von nebel
nebel nebel ist offline
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Standard AW: Krebserkrankung meiner Mutter

Da hast du recht, Katrin. Ich erscheine wahrscheinlich sehr viel gefasster, als ich bin. Danke für die Wünsche!

Ab heute muss mein Vater wieder für zwei Wochen arbeiten (er hatte zwei Wochen Urlaub). Heißt, meine Tante und ich haben uns für mittags abgesprochen, damit immer jemand von uns da ist, der beim Essen helfen kann (würden die PflegerInnen zwar auch, aber wenns jemand aus der Familie ist, ist es für meine Mutter sicher auch schöner). Heute war ich da, von halb zwölf bis halb fünf.
Irgendwie fühle ich mich manchmal echt überfordert. Und dann irgendwelche Bekannten, die zu Besuch kommen, und mich komisch angucken. Vielleicht nur aus Besorgnis, aber langsam nervt es. Was soll man auch antworten, wenn man gefragt wird, wie es einem geht?
Gottseidank kommt am Mittwoch auch meine Cousine, dann bin ich nicht die ganze Zeit alleine dort. (Naja, war ich heute auch nicht, aber "normale" Besucher helfen mir auch nicht wirklich, weil ich dann doch irgendwie diejenige bin, die in irgendeiner Art verantwortlich ist. Ist das verständlich?) Ich weiß nicht, ob ich das schaffe sonst. Ich weiß gar nicht, warum, aber ich kann irgendwie nur sehr schlecht alleine dort sein - ich weiß manchmal einfach nicht, was ich machen soll.
Ich hoffe, irgendjemand kann das hier nachvollziehen, ich fühle mich gerade so wirr im Kopf, dass ich das Gefühl habe genauso wirr zu schreiben...
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  #4  
Alt 12.08.2009, 21:51
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Nika88 Nika88 ist offline
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Standard AW: Krebserkrankung meiner Mutter

Hallo Nebel!
Ich kann dich sehr gut nachvollziehen.. das mit deiner Mutter tut mir Leid. Wir haben letztes Jahr im September die schreckliche Diagnose bekommen: meine Mama hat Brust-, Lungen- und Leberkrebs... Seit diesem Zeitpunkt ist sie dauerhaft in Behandlung (Chemo). Zuerst schien alles gut anzuschlagen, aber dann kehrte sich alles ins Gegenteil um... Geplante Operationen mussten abgesagt werden, die Therapie wurde nun schon 6 mal umgestellt... Zwischenzeitlich gab es Erfolge: Lunge und Leber waren frei... Nun haben wir Montag, also vor 3 Tagen, erfahren, dass sie Wasser in der Lunge hat und wieder Metastasen in der Leber sind...

Auch ich versuche, stark zu sein, ihr zu helfen, wo es nur geht... Aber sie so zu sehen - schwer atmend, kann nicht aufstehen, nur starke Schmerzen - macht mir auch sehr zu schaffen... Ich kann nachvollziehen, was du meinst, wenn du dir wirr vorkommst, wie du sagst... Oft will man etwas tun, einfach nur helfen... aber man weiß doch nicht recht, wie man das anstellen soll... Gerade, wenn man alleine da ist... Es wird einem sehr viel abverlangt in so einer Zeit... Aber ich denke, dass unsere Mütter sehr dankbar dafür sind, einfach nur dafür, dass wir da sind...

Ich wünsche dir und deiner Mutter alles Gute... Lass den Kopf nicht hängen!


Lieben Gruß
Annika
__________________
Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht.

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  #5  
Alt 26.08.2009, 15:37
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nebel nebel ist offline
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Beiträge: 12
Standard AW: Krebserkrankung meiner Mutter

Ich habe das schlimme Gefühl, es geht langsam zu Ende.
Meine Mutter schläft durchgehend, macht nur mal für kurze Momente die Augen auf - aber auch dann wirkt sie eher apathisch, nicht wirklich wach. Sie isst fast gar nicht mehr, nur ein bisschen Joghurt manchmal. Schluckbeschwerden hat sie schon seit einer Woche ca. Seit heute mittag macht sie beim Ausatmen Geräusche. Es hört sich an wie ein Stöhnen, auch wenn ihr Gesicht ganz entspannt ist - sie also nicht aussieht, als hätte sie Schmerzen. Daraufhin hat der Arzt eine Erhöhung des Morphin und Gabe von Diazepam angeordnet.

Ich habe es heute nur kurz dort ausgehalten, es war so unheimlich.

edit: gerade mit meinem Vater telefoniert. Der Arzt sagt, sie hat wohl noch eine Zeit von 1-2 Tagen.

Geändert von nebel (26.08.2009 um 17:51 Uhr)
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  #6  
Alt 28.08.2009, 14:10
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nebel nebel ist offline
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Standard AW: Krebserkrankung meiner Mutter

nun ist es soweit. Es ging dann doch sehr schnell. Meine Mutter ist am 26. August abends ganz friedlich eingeschlafen. Mein vater war bei ihr und sagte, es war wirklich ganz leicht, sie hat einfach erst flacher und weniger geatmet, und schließlich nicht mehr.
Der Gründer hat dann am Donnerstagmorgen eine kleine "Trauerfeier" abgehalten, mit Kerzen an ihrem Bett, und er hat ein paar Worte gesagt. Es war irgendwie schön - eine "schöne" Atmosphäre zum Abschied nehmen.
Wir haben dann alle, die da waren (wir Kinder in einem kleinen Schmuckkästchen), kleine Edelsteine bekommen, und meine Mutter hat auch einen in ihrer Hand, sodass irgendwie immer eine Art Verbindung da ist.

Wie ich mich fühle, kann ich nicht sagen. Es ist einfach nicht fassbar, und unmöglich in Worte zu kleiden.
__________________
it's not safe being free
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  #7  
Alt 28.08.2009, 14:40
Tina65 Tina65 ist offline
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Beiträge: 16
Standard AW: Krebserkrankung meiner Mutter

Ich drück dich einfach mal ganz stumm.........
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  #8  
Alt 28.08.2009, 14:45
vintage vintage ist offline
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Registriert seit: 29.05.2009
Beiträge: 746
Standard AW: Krebserkrankung meiner Mutter

liebe nebel,

herzliches beileid!
schön, das dein papa da war und ihr sie so umsorgt habt & abschied nehmen konntet.
nun wünsche ich euch viel kraft für die nächsten trauer- und abschiedsphasen!

vg, vintage
__________________
lieben gruß, vintage



Mein geliebter Mann wurde nur 49 Jahre alt und
starb knapp fünf Monate nach der Diagnose.
* Juli 1965 - + Mai 2015

ED Weihnachten 2014 Darmkrebs mit zu vielen Lebermetastasen,
dann auch Lungenmetastasen...
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