Mein lieber Andi

[josie&josie]

du liebe namensvetterin!

du hast die richtige einstellung.
wir haben alles getan was möglich war für unsere schätze. doch nichts was wir jetzt tun können, holt sie wieder zurück. sie wollten, dass wir auf uns achten. sie wollten dass wir glücklich werden.
auch wenn es nicht so einfach ist mit einem neuen partner und immer wieder vergangenheitsbewältigung dazwischen liegt, schaffen wir das.


dass seine eltern so reagieren.. ach.. was soll ich dir sagen. ich habs seinen eltern noch gar nicht gesagt, was denkst du, wie die reagieren würden nach 3(!!!) monaten? ich kann auch nicht erklären wie ich diesen spagat schaffe, jedenfalls ändert diese neue beziehung nichts an der liebe zu meinem vorausgegangen mann.

gesellschaftlich ist es nun aber doch ein wenig schwieriger als man sich vorab denkt... viele verstehen nicht, wie das geht....

dass wir aber schon vor dem tod unserer männer mit der tatsache konfrontiert wurden, eines tages alleine zu sein, dass wir gelitten haben, gekämpft und gehofft.. bis zum schluss mit unseren männern.. das sieht keiner.
es ist auch niemand von all den leuten, die es SO GUT meinen, tag ein und tag aus bei uns, um uns zu trösten.. sie wünschen uns alles gute, sie sagen sie hoffen es geht uns gut.. aber gönnen uns keinen mann der uns liebt, uns hält und wirklich ständig bei uns ist??
das verstehe ich oft nicht..

wir hatten nicht nur mit der krankheit und dem tod unseres lieben ein schweres los.. nein: auch jetzt, danach ist es nicht einfach.



ich drück dich, ICH FREUE MICH FÜR DICH, denn ich weiß was es bedeutet in den armen eines mannes zu liegen, der zukunft bedeutet, hoffnung, liebe, trost.
ich weiß welch geschenk es ist, wieder lieben zu können und geliebt zu werden!


alles liebe dir!!
verena

[Asta69]

Liebe Verena,
ich habe durch Zufall heute Deine Beiträge(speziell den Letzten) gelesen.
Auch wenn wir uns nicht kennen, freue ich mich doch für Dich.
Du machst alles richtig und ich wünsche Dir alles Glück dieser Erde!!!

[Rena24]

Hallo Asta69!

Vielen Dank für deinen Eintrag. Manchmal zweifelt man wirklich an sich selbst und stellt viele Dinge die man tut, in Frage.
Ich denke aber auch, dass mein Weg, so wie ich ihn gehe, genau richtig ist!

Viele Grüße, Verena.

[Rena24]

Hallo meine liebe Verena!

Danke für deine lieben Worte! Schwiegereltern ist eben ein Thema für sich. Ich kann ja nachvollziehen, dass es weh tut, die Schwiegertochter mit einem neuen Partner zu sehen bzw. zu wissen, dass es jemanden neues gibt. Aber den Zeitpunkt bestimmen allein wir, außerdem kann man die Liebe und das Schicksal ja auch nicht zeitlich beeinflussen, oder???

Aber wie du schon schreibst, wir haben alles getan, uns total zurückgestellt, unseren Körpern und unserer Seele alles zugemutet, ohne Rücksicht auf uns zu nehmen. Irgendwann muss man auch mal an sich denken!

Von den Schwiegereltern oder von Freunden in den Arm genommen zu werden hilft, aber es ist etwas anderes, sich an die Schultern seines Partners anlehen zu können, nachts, wenn man schlimm geträumt hat, sich anzukuscheln, wissen, dass jemand da ist, der einen liebt und sich um einen sorgt...

Ich konnte mir, bis ich meinen Markus getroffen habe, gar nicht mehr vorstellen, wie schön es zu zweit und gesund sein kann! Ich genieße diese Momente sehr und hoffe, dass es uns noch lange so gut geht. Leider wissen wir ja zu gut, wie schnell so ein Glück vorbei sein kann... Auch davor hab ich Angst, Trennung, Krankheit, Tod...würde ich es nochmal schaffen???

Aber welche Alternative haben wir? Manchmal habe ich gedacht, es ist besser, keine neue Beziehung einzugehen, dann muss ich so etwas auch nicht wieder ertragen. Ist aber auch Blödsinn...

Wie geht es dir denn gesundheitlich? Hast du Hilfe?

Ich drück dich auch ganz fest, irgendwie sind wir uns ja sehr ähnlich....

Alles, alles Liebe, Verena!

[Rena24]

Mein lieber Andi,

wie doch die Zeit vergeht. Nächste Woche bist du 1 1/2 Jahre nicht mehr bei mir... Und du fehlst mir immer noch so sehr. Auch wenn ich jetzt einen neuen Partner habe, so ist es doch etwas ganz anderes...

Die letzten Tage ging es mir nicht gut. Beruflich nur Stress, Schwiegerpapa im Krankenhaus, Schwiegermama sehr reserviert mir gegenüber wg. meinem neuen Partner, viele viele Gedanken die mir durch den Kopf gehen...

Vorgestern abend musste dann alles raus, ich hab nur noch geweint... Deine letzten Tage im Hospiz, meine Gedanke, Ängste, Gefühle, alles war wieder da. Markus war bei mir, hat versucht mich zu trösten, mich zu verstehen... Was nicht einfach ist, er kennt diese Situation, zum Glück, nicht.

Wie gerne würde ich mit dir sprechen. Über deine letzten Tage. Was hast du gedacht, gefühlt.. War ich dir eine Hilfe?

Waren deine Ausbrüche mir gegenüber ein Ergebniss der Krankheit? Hast du mich noch geliebt?

Warum bist du einfach gegangen, als ich geschlafen habe? Vier Tage hatte ich dich im Arm, 10 Minuten hab ich geschlafen und du bist gegangen...

Ich schäme mich manchmal so für meine Gedanken. Einige Male im Hospiz hab ich mir gewünscht, dass du "endlich" stirbst. Das du erlöst wirst von deinen Qualen. Ich hatte keine Kraft mehr... es tut mir leid...

Ich liebe dich noch immer!

Bin ich zu egoistisch wenn ich sage, dass ich einfach nur glücklich sein möchte? Das Leben geht einfach weiter, die Menschen um einen herum scheinen schon fast vergessen zu haben, wie schlimm die Zeit deiner Krankheit und für unsere Familie, die Zeit nach deinem Tod war.

Viele sind froh, nicht mehr ständig mit deinem Tod konfrontiert zu werden. Besser nicht drüber reden, ist das die Lösung??? Sterben wir nicht alle, irgendwann?

Ich werde zu Hochzeiten eingeladen, meine Freundinnen bekommen Kinder... Warum läuft das Leben bei vielen ohne große Zwischenfälle? Sind diese Menschen wirklich glücklich oder meinen sie es nur? Kann ich wieder glücklich werden, richtig glücklich werden, weil ich weiß, wie wertvoll und schön das Leben ist? Es aber nur zu schätzen gelernt habe, weil ich dich verloren habe?

Wo versteckt sich der Sinn des Ganzen?

Deine Verena!

[josie&josie]

ich hab dir eben eine pn geschrieben....!!!


drücker,
verena

[Rena24]

Mein lieber Andi,

nach einem Jahr schreibe ich hier wieder. Bin oft im Forum, schreibe, lese und denke an dich. Es ist viel passiert in diesem Jahr. Inzwischen wohne ich bei meinem neuen Partner Markus. 14 Tage nach meinem Einzug kam auch sein Sohn wieder von Mama zurück. Nun bin ich quasi Mama eine 13-jährigen. Auch nicht schlecht. Ich bin, das kann ich wohl sagen, wieder glücklich. Du bist immer bei mir, im Herzen und auf Fotos in unsere Wohnung.

Meiner Ma gehts nicht so gut. Sie braucht auf Dauer ein neues Herz. Das das irgendwann kommt, war uns ja klar, aber man verdrängt solche Dinge ja gerne. Hoffentlich kann sie noch lange mit ihrem "alten". Sie muss regelmäßig nach Münster in die Uni-Klinik, damit für eine evtl. Transplantation alles auf dem laufenden ist...

Mein Onkel ist aktuell zur Reha. Durch seinen starken Zucker sind die Nerven jetzt angegriffen. Es kribbelt im ganzen Körper, helfen kann man ihm aber wohl nicht. Er ist an Oeynhausen, weil die dort auch Dialyse machen können. Eine neue Niere ist nicht in Sicht...

Trotzdem geht es uns gut. Oder besser ging?

Dein Vater liegt seit letzter Woche im Krankenhaus. Gelbsucht. Gestern die erschütternde Diagnose Gallengangskarzinom mit evtl. Metastasen. Wenn es Metas sind, hat er laut dem Arzt nur noch wenige Wochen zu leben...

Warum das alles? Ich will nicht bemitleidet werden, aber warum immer unsere Familie? Haben wir nicht schon genug durchgemacht? Kann es keine Jahr ohne erschütternde und lebensbedrohliche Diagnosen geben?

Mein Kollege geht mir auf den Geist, weil sein Sohn eine Bindehautentzündung hat. Klar tuts mir leid, aber muss er mir mit solchen Dingen auf die Nerven gehen??? Habe leider andere Sorgen...

Bitte, bitte pass auf deinen Pa auf. Sie wollen doch im August ihre Goldene Hochzeit feiern.

Du fehlst mir immer noch so sehr, aber ich komme klar.

Schicke dir Küsse in den Himmel, hab dich ganz doll lieb, deine Maus.