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Depressions-ähnlicher Zustand n. Chemo
Hallo zusammen
Ich habe inzwischen die ersten 3 FEC und zweimal Taxotere hinter mit. Insbesondere nach den letzten beiden Taxotere-Chemos erlebte ich so am dritten bis fünften Tag nach der Chemo ein absolutes psychisches Tief, wie ich es sonst gar nicht kenne. Also nicht nur so ein wenig blue mood, sondern so, dass ich alles nur noch negativ sehe, nicht mehr weiter leben will ect. Dann plötzlich - quasi über Nacht - ist der ganze Spuk vorbei und psychisch emotional bin ich wieder "wie vorher". Wenn ich im Netzt recherchiere zu Nebenwirkungen der Chemo finde ich höchstens sowas in Richtung Stimmungschwankungen. Das trifft es aber im Ausmass des Erlebten nicht. Mein Onkologe geht übrigens bei den Besprechungen gar nicht gross darauf ein. Die Psychoonkologin meint, es könne schon sein, dass dies eine Reaktion auf die Chemo ist. Ich habe bei Zitronengras gelesen, dass sie es wohl ähnlich erlebt. Gerne würde ich hören, ob es unter Euch noch mehr Frauen gibt, die davon betroffen sind. Gerne würde ich das auch dem Onkolgen zurückmelden. Mit herzlichem Gruss Sonnenwind |
#2
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AW: Depressions-ähnlicher Zustand n. Chemo
Hallo, vom mir weißt Du es ja schon. Ich habe mal irgendwo gelesen, dass die Chemo den Serotoninstoffwechsel im Gehirn stört, was mein Gynäkologe auf Nachfrage auch bestätigte. So nach ca. 10 Tagen ist der SPuk bei mir auch qausi von heute auf morgen vorbei.
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#3
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AW: Depressions-ähnlicher Zustand n. Chemo
Hallo Ihr Lieben
Meine Mitstreiterinnen und ich haben das sehr unterschiedlich erlebt. Ich hatte 8 ChemoZyklen und 31 Bestrahlungen und bin nun seit über 5 Jahren "unter" AHT Man hat bei dieser Therapie eine Palette von Möglichkeiten, eine Ursache für Stimmungstiefs zu suchen Den meisten meiner betroffenen Freundinnen und mir hat geholfen, in netter Begleitung so oft wie möglich gemächliche Spaziergänge zu machen oder - an guten Tagen - gemäßigten Sport zu treiben... Mein mehr als netter Begleiter war immer mein Herzallerliebster, weil er damals "frei" hatte... Ich wünsche Euch liebe Mitmenschen im Umfeld und alles erdenklich Gute
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Ilse |
#4
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AW: Depressions-ähnlicher Zustand n. Chemo
Hallo Sonnenwind,
bei mir ist es ähnlich. Habe mich erst mit Händen und Füssen dagegen gewehrt...jetzt für die 3.Chemo habe ich kleine Glückspillen verschrieben bekommen... UND ES HAT GEHOLFEN !!! Das Loch war diesmal nicht ganz sooo tief, ich habe sehr sehr viel und gut geschlafen. Liebe Grüsse holiday1978 @Zitronengras : Danke |
#5
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AW: Depressions-ähnlicher Zustand n. Chemo
Hallo,
ja bei mir ist es auch so. Die Chemo, aber auch die Begleitmedikationen, wirken intensiv auf den Gehirnstoffwechsel und bringen ihn durcheinander. Manche Gehirne vertragen das besser als andere . Ich habe für "die Tage danach" Lorazepam verwchrieben bekommen. Es hilft. LG I.J. |
#6
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AW: Depressions-ähnlicher Zustand n. Chemo
Habe auch immer so 10 Tage später ein großes Tief. Mit Heulkrämpfen die nicht mehr aufhören wollen.
Alles ist blöd,bin so allein,nix macht Spaß,alles zu anstrengend. Aber das kam auch erst nach der 4. Chemo. Vorher hatte ich das nicht. Hoffe diesmal bleibe ich verschont. Lieben Gruß
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Humor tut gut.... |
#7
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AW: Depressions-ähnlicher Zustand n. Chemo
Liebe Maja
MANCHMAL hilft es, vorher ganz große Pläne zu machen. Was Tolles zu essen planen, eventuell liebe Menschen treffen oder einfach - wenn man lieber g e r n e allein ist - DVD oder Buch kaufen Wenn Du dann wirklich für alles zu down bist, hast Du immer noch die Option zu sagen, lasst mich in Ruhe und einfach abhängen vor TV So habe ich es meistens versucht anzugehen - Pläne über den Haufen werfen hat auch was Klingt blöd - is' aber so Alles Gute und liebe Grüße
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Ilse |
#8
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AW: Depressions-ähnlicher Zustand n. Chemo
Hallo,
ich bin eigentlich immer ganz positiv an alles rangegangen und hab mir immer wieder gesagt:"Daß schaffst Du!!" Ich hab auch seit der 5 Chemo so einen psychischen Durchhänger und kann mich nur schwer motivieren. Sonst hab ich mir meine Laufschuhe angezogen und raus. Wenn ich meine 10-Jährige Tochter anschaue, werd ich ganz traurig und denke, wie lange ich Sie beschützen kann. Jetzt ist am Montag auch noch eine liebe Nachbarin mit 65 an Krebs gestorben. Das gibt Einem dann noch den Rest. Aber wir nehmen uns Alle ganz fest vor, daß wir es schaffen und das dieser Albtraum bald vorbei ist und wir uralt werden. Löwin |
#9
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AW: Depressions-ähnlicher Zustand n. Chemo
@ Löwin
Deinen letzten Satz kann ich unterstreichen Bezüglich Deiner 65jährigen Nachbarin - ich finde das auch sehr traurig; so ein Ereignis kann einen kurfristig runterziehen. Übrigens - ich hab meinen Sechzigsten während der Chemo im KH "gefeiert" ich werde nächsten Monat 66
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Ilse |
#10
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AW: Depressions-ähnlicher Zustand n. Chemo
Hallo zusammen
kenne das ganze zur genüge, mein Rezept war und ist immer noch, dass ich mit unserem Hund in den Wald ging und meinen Kopf "verlüftete", konnte auch für mich alleine heulen, wenn mir so zumute war. Das hat mir sehr gut getan, wie mich dann mein Hund "tröstete", sie kam dann ganz nah zu mir wie sie mir sagen wollte, sei nicht mehr so traurig, alles wir gut!!!! Lass Deinen Gefühlen freien lauf, das tut gut!!!!! Ich wünsche Dir ein liebes verständnisvolles Umfeld Seid herzlich gegrüsst Silram
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Jeder Tag ohne Lächeln ist ein verlorener Tag |
#11
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AW: Depressions-ähnlicher Zustand n. Chemo
Was mir auch noch sehr geholfen hat: ich habe in Woche zwei und drei immer versucht, jeden Tag was zu unternehmen. Nix großes, aber mal mit ner Freundin im Café treffen, mal bisschen shoppen, mal lecker essen gehen. Das habe ich mir in meinen Kalender eingetragen. War gut gegen den Blues.
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#12
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AW: Depressions-ähnlicher Zustand n. Chemo
Hallo
Ich danke Euch für Eure Erfahrungsberichte. Es tut immer so gut zu sehen, dass ich damit nicht alleine bin. Das Arge ist, dass alle bisherigen Strategien wie eben nach draussen gehen und sich bewegen, mit Freunden abmachen ect. nicht ausreichen. Heute hat mir die Psychologin erklärt, dass bei manchen Personen das Kortison (Begleitmedi bei Chemo) das Serotonin abbaut (unser Glückshormon). Dadurch entsteht wohl vorübergehend ein Depressionähnlicher Zustand, welche sich verbessert, sobald das Kortison abgesetzt und abgebaut ist und der Serotonin-Spiegel zunimmt. Ja, wie auch immer.. mir tut es auf jedenfall gut zu wissen, dass ich nicht "selber schuld" daran bin. Ist irgendwie entlastend. Nächste Woche habe ich meine letzte Chemo...HURRA! |
#13
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AW: Depressions-ähnlicher Zustand n. Chemo
Hallo,
Ich hatte die gleiche Chemo-Kombi. Kurz vor der 6. dachte ich "Hurra - geschafft". Danach ging es mir jedoch so schlecht wie noch nie zuvor. Vielleicht kommt es auch daher, daß ich mich zu sehr unter Druck gesetzt habe (schlechte Mutter, schlechte Hausfrau...). Ich habe mich dann zwei Tage ins Bett gelegt und mir gedacht, daß ich da jetzt durch muß. Es nützt ja nix. Bis ich deinen Beitrag eben gelesen habe, hatte ich da schon gar nicht mehr daran gedacht. Der Mensch ist halt ein Verdrängungskünstler. Heute ärgere ich mich über ganz andere Nebenwirkungen, die man im Moment natürlich auch als ganz schlimm empfindet. Ich habe Gefühlsstörungen in Händen und Füßen. Außerdem fallen mir nach und nach die Fußnägel ab. Sehr unangenehm, wenn man Schuhe trägt und die Nägel wackeln. Aber da muß ich jetzt durch. Nützt ja nix. Schlimmer geht immer. Kopf hoch! Liebe Grüße Martina
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Lieber Gott: Bitte gib´mir Geduld - und zwar sofort! |
#14
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AW: Depressions-ähnlicher Zustand n. Chemo
Liebe Martina
Dein Beitrag kam - wie ich finde - genau zum richtigen Zeitpunkt : Denn einerseits helfen Postings, die bestätigen, dass es Vielen genau gleich geht was den Blues betrifft und zum Anderen ist auch gut zu wissen, dass in der SchlussPhase bzw. nach den ChemoZyklen auch noch Einiges zu bewältigen gilt. Einige meiner Mitkämpferinnen und ich haben die Erfahrung gemacht, dass zu große Euphorie nach Chemo- und BestrahlungsZyklen einen viel größeren "Fall" in eine vorübergehend traurige Phase provoziert, als wenn man/frau sich einfach mit der neuen Situation arrangiert und auf eine oft sehr massiv veränderte Lebensweise einstellt.... häufiger zum Vor- als zum Nachteil der Persönlichkeit Bei mir haben sich damals auch einige Fuß- und Fingernägel verabschiedet. Ich fand das extrem eklig - nun sind sie lange schon wieder wie vorher. Also mittelprächtig Schlimmer geht immer - stimmt genau Liebe Grüße
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Ilse Geändert von Ilse Racek (19.03.2009 um 08:16 Uhr) |
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