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  #1  
Alt 17.03.2009, 14:54
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clarissa72 clarissa72 ist offline
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Standard AW: Fragen zum Befund

Hallo Marco,

er hat Chemo mit folgenden Wirkstoffen bekommen: Docetaxal, Cisplatin und 5-Fluorouracil. Der Professor hat ihm bei der gestrigen Visite aber gesagt, bei Siegelringzellen (so wie er sie hat) käme eine Behandlung in der Charite nicht in Frage. Überhaupt wird sich sehr vorsichtig geäußert, man spricht nicht von Peritonealkarzinose, sondern von Krebszellen im Bauchraum. Da klingt für ihn natürlich nicht so dramatisch. Ich bin schon froh, dass er jetzt überhaupt mal gefragt hat was los ist.

LG Clarissa
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  #2  
Alt 18.03.2009, 08:46
MarcoIL MarcoIL ist offline
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Beiträge: 87
Standard AW: Fragen zum Befund

Hallo Clarissa,

die Behandlung mit Cisplatin ist Standard und am aggressivsten. Leider
schlägt sie nicht bei allen Patienten an. Und: i.d.R ist nach 4-5 Zyklen
damit Schluss- aus bereits beschriebenen Gründen.

Ob eine Chemotherapie wahrscheinlich anschlägt, lässt sich mit einem Sensibilitätstest eingrenzen. Man kann damit unnötige Behandlungen und Zeit
einsparen, muss aber privat gezahlt werden.

Zellen im Bauchraum was soll das anders als eine PK sein steht auch im Befund so. siehe Befund pM1 (per) = Metastasen periteonal

Dass die Behandlung bei Siegelringkarzinomen nicht angewandt wird stimmt
sicher nicht.

Leider ist es so, das bei Patienten wie deinem Schwiegervater die Prognose
als infaust gesehen wird, und rein palliativ weiterbehandelt wird.( mit Chemo-
therapie), Mit Fortschreiten der Krankheit kommt dann sehr schnell eins zu
anderen- und man kann leider nichts mehr tun.

Ihr solltet euch unbedingt genaustens aufklären lassen, denn über den Weg
der Behandlung könnt Ihr nur jetzt noch beraten. Und lasst euch ehrlich sagen, wieweit euch die noch nicht feststehende Second-Line Chemo bringt.

Ich hatte anfangs das Glück, daß ich mich mit einem befreundeten Arzt
ehrlich über diese Dinge unterhalten konnte und dabei vieles lernen konnte.
An der Uni Klinik war immer alles im grünen Bereich, auf gezieltes Nachfragen
lag dann leider vieles in Trümmern.

Dann kann dein Schwiegervater entscheiden, ob sich nochmals gegen die Krankheit stemmen möchte. Alles Gute M.
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  #3  
Alt 20.03.2009, 09:05
Benutzerbild von clarissa72
clarissa72 clarissa72 ist offline
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Standard AW: Fragen zum Befund

Guten Morgen an alle

@ MarcoIL: Danke Marco Deine Erklärungen finde ich sehr ehrlich und sachlich und trotzdem einfühlsam.

Ich habe jetzt den letzten Befund von Schwiegervater gelesen und noch eine Frage zum Tumormarker. Dort steht: CA 19-9 53,8 U/ml. Ich finde irgentwie nichts richtiges zu dem Thema. Kann mir jemand sagen, wie muss dieser Wert denn mormal sein? Und wenn erhöht, was sagt sagt die Erhöhung aus? Und noch was: Was versteht man unter "wolkigen Verdichtungsstrukturen am Omentum"?

Vielen Dank und liebe Grüße Clarissa
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  #4  
Alt 20.03.2009, 09:35
MarcoIL MarcoIL ist offline
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Standard AW: Fragen zum Befund

Hallo Clarissa,

der Tumormarker CA 19-9 ist bei deinem Schwiegervater leicht erhöht.
Da ja die Diagnose steht ist er im Moment nicht so wichtig, zumal beim Magen-CA bzw der PK er bei vielen Patienten sehr unterschiedlich anspricht.
Sollte er unter Therapie stark ansteigen, ist dies für den Onkologen schon
ein Hinweis, ob die Therapie wirksam ist. Solange brauchst du dir keinen
Kopf dazu zu machen. das machen die Ärzte schon.

Ernster sind die Befunde zum sogenannten "kleinen Netz". die den Verdacht
auf eine zunehmende Karzinose zulassen. Mit der Zeit bilden sich regelrechte
Tumor Konglomerate, die später dann eine spürbare Tumormasse bilden können.
An sich ist die PK bildgebend nicht schwer zu erkennen, da die die Auflösung
vom CT nicht ausreicht, die sehr kleine zellen darzustellen. Meisterkennt der Arzt dies Aszites oder haltwenn schon dichtere Tumorstrukuren bestehen.
Wie bewertet denn dein Schwiegervater, bzw. seine Ärzte die Situation.
Hattet ihr nicht die Möglichkeit eines Gespräches mit dem Onkologen?
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  #5  
Alt 20.03.2009, 09:38
MarcoIL MarcoIL ist offline
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Beiträge: 87
Standard AW: Fragen zum Befund

Sorry, Schreibfehler

die PK ist natürlich bildgebend nicht gut zu erkennen ....
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  #6  
Alt 20.03.2009, 10:52
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clarissa72 clarissa72 ist offline
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Beiträge: 20
Standard AW: Fragen zum Befund

Hallo Marco,

er hat selber mit dem Onkologen gesprochen, uns will er ja da nicht dabei haben, hab ich ja schon alles beschrieben. Die Familie meines Mannes verdrängt schwierige und unangenehme Sachen lieber, ich will lieber was unternehmen und nach Alternativen suchen. Es geht halt jeder anders damit um.
Jedenfalls hat der Onkologe zu ihm gesagt, diese Chemo wird nicht fortgeführt, da er sie nicht verträgt, da sich unter der Chemo das Bauchwasser und die Entzündung bildet.
Ob überhaupt eine andere Chemo gemacht wird in 4 Wochen entschieden, dann muß er wieder ins Krankenhaus am 20.04.09. Am ersten Tag wird ein CT gemacht, wie sein Bauchraum aussieht, dann würde man weiter sehen.
Ich habe ihn nun doch gefragt (entgegen dem Rat meiner Schwägerinnen) ob er nicht eine Zweitmeinung einholen möchte, ich würde mich darum kümmern und die Unterlagen wegschicken und mit den Ärzten Kontakt aufnehmen. Das kommt jedoch für ihn überhaupt nicht in Frage. Er geht in kein anderes Krankenhaus, ist ihm zu weit weg. Seine Worte:"Was sollen die dort anders machen als hier und operieren laß ich mich sowieso nicht mehr."

Nun ist er erstmal zu Hause, aber meine Angst ist: Was passiert in den 4 Wochen jetzt mit ihm, ohne Behandlung?

LG Clarissa
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  #7  
Alt 20.03.2009, 12:11
jakobi jakobi ist offline
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Beiträge: 30
Standard AW: Fragen zum Befund

Hallo clarissa72,

gab es denn irgendeine begleitende komplementäre Therapie? Gerade bei der Minderung von Nebenwirkungen einer Chemo kann dies weiterhelfen.

Wie sieht es mit der Ernährungsseite aus, habt ihr/ hat er da ausreichende Beratung, damit die Versorgung grundsätzlich sinnvoll funktioniert?

Ich würde auf jeden Fall eine weitere Meinung einholen, auch zur Auslegung einer Chemotherapie, denn es müßte geklärt werden, auf welches Mittel die Reaktion so ausfällt, und es wäre wichtig, zusätzliche/alternative/komplementäre Ansätze abzuklären.

Aber, wie MarcoIL schon schrieb, es hängt so stark vom Patienten ab, und seinen Wünschen ab.
Seine Frage, was andere anders machen sollen, ist berechtigt, aber es gibt unterschiedliche Möglichkeiten; auch, daß Siegelring ein Ausschlußkriterium für die Sugarbaker-Methode sein soll, erscheint mir fraglich.
Prinzipiell scheint mir eine mehrwöchige Pause ohne jeglichen Behandlungsansatz sehr riskant.

Gruß

Geändert von jakobi (20.03.2009 um 12:58 Uhr)
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