Ist Taxotere die richtige Wahl?

[Kirsten67]

Hallo zusammen,

eigentlich bin ich mehr im Forum für Bauchspeicheldrüsenkrebs unterwegs, weil mein Papa erkrankt ist.

Nun bin ich hier, weil mir im Moment die richtigen Ansatzpunkte fehlen: Eine sehr liebe Verwandte (71 Jahre alt, ca. 650 km entfernt) hat seit einigen Jahren Krebs, vermutlich (!) Mammakarzinom, man konnte aber nie was sehen, der Arzt war sich nicht ganz sicher. Behandelt wurde sie mit Hormon-Tabletten. Seit einger Zeit gibt es den Verdacht, dass Sie Metastasen in den Knochen hat. Dieser Verdacht hat sich nun bestätigt, wohl auch, dass es vom Brustkrebs her kommt, obwohl immer noch nichts zu sehen ist.

Als würde das nicht reichen, hat sie eine kaputte Herzklappe, eine verstopfte Herz-Arterie, kann die notwenige OP aber nicht bekommen, weil der Onkologe wg. der Knochenmentastasen sein Veto eingelegt hat. Erschwerend kommen noch hinzu: Wasseransammlungen in den Beinen aufgrund einer Herzschäwche, Diabetes und Bluthochdruck.

Nun war sie gestern beim Onkologen und hat die Info bekommen, dass sie ab Donnerstag eine wöchentliche Chemo mit Taxotere bekommen soll. Nachdem ich hier und im Internet gelesen habe, was es für Nebenwirkungen gibt, bin ich stark verunsichert, ob das alles so richtig ist.

Und eigentlich weiß ich auch gar nicht, wie ich richtig suchen soll, es ist alles soviel, mache mir nun einfach furchtbare Sorgen auch noch um sie.
Vielleicht kann mir hier jemand helfen?

Viele Grüße von Kirsten.

[Ilse Racek]

Liebe Kirsten

wird Deine Verwandte in einem Brustzentrum behandelt ?

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass dort - vor und während der Gabe von Taxoteren - sehr genau "hingesehen" wird, ob die Betroffene das bewältigen kann.

Bei all den von Dir geschilderten anderen Erkrankungen Deiner Verwandten ist vielleicht ein zusätzliches Gespräch mit den Ärzten doch angebracht (?)


Dir und besonders der Erkrankten alles Liebe und Gute


LG

[bergmädel]

Hallo Kirsten

Du schreibst, Du fragst Dich, ob das alles so richtig ist mit der Taxotere-Chemo. Ich denke, bei den zahlreichen Nebenerkrankungen zum vermutlichen Brustkrebs Deiner Verwandten kann diese Frage wirklich nur im Arztgespräch geklärt werden.
Für dieses Arztgespräch wäre es sinnvoll, gezielt nachzufragen:

Welche Chemotherapie ist sinnvoll und zumutbar bei den vorliegenden Nebenerkrankungen? , und:
Ist die Gabe von Bisphosphonaten, die üblich sind in der Behandlung von Knochenmetastasen möglich und vorgesehen?

Nachdem sich der Doc nun schon für eine Chemovariante entschieden hat, bestünde noch die Möglichkeit, ein erneutes Gespräch mit ihm zur Klärung der obigen Fragen zu vereinbaren, oder eine Zweitmeinung eines anderen Onkologen einzuholen.
Wobei das, was der oder die Erkrankte selbst möchte oder nicht natürlich immer zuerst zu beachten ist.

LG Sandra

[Kimmy07]

Hallo Kirsten,

kann mich meinen Vorschreibern nur anschliessen: derartige Fragen und Zweifel solltest Du unbedingt in einem ärztlichen Gespräch klären. Wenn Du an der Kompetenz des erstbehandelnden Arzt zweifelst, hol Dir doch eine Zweitmeinung bei einem (Gynäko-)Onkologen.
Das Alter und die Herzerkrankung spielen eine wesentliche Rolle in der Therapieentscheidung da viele Chemos kardiotoxisch (=herzschädigend) sind. Ausserdem sollen sie die Nebenwirkungen ja nicht umhauen, Stichwort Lebensqualität.

Wünsche Dir/Euch alles Gute und gute Besserung,
L.

[Kirsten67]

Ihr Lieben,

vielen Dank für Eure schnellen Antworten. So habe ich doch erste Ansatzpunkte. Ich hoffe, dass wir bis Donnerstag noch was bewegen können. Habe leider gerade keine guten Nachrichten von meinem Papa bekommen. Werde daher erst heute abend mit der Tante sprechen, muß jetzt erst das andere verdauen.

Lieben Dank an Euch, Kirsten.