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  #1  
Alt 06.01.2009, 22:37
Neo21 Neo21 ist offline
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Registriert seit: 05.01.2009
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Unglücklich Mein Vater hat Bauchspeicheldrüsenkrebs mit Metastasen im Bauchfell

Hallo,

Anfang September 2008 wurde bei meinem Vater Bauchspeicheldrüsenkrebs inklusive einer starken Metastasierung im Bauchfell diagnostiziert. Wir wurden "kalt" erwischt und verfielen in große Trauer. Wir kontaktierten Tübingen, Würzburg und Heidelberg und alle lehnten eine Operation ab.
Also entschlossen wir uns zu einer wöchentlichen Chemotherapie mit einer Tablette namens Tarceva. Später nahm mein Vater begleitend homöopathische Mittel ein, die seinen Zustand in der Chemo stark verbesserten. Eigentlich lief alles besser als gedacht (sagen auch die Ärzte heute). Mein Vater vertrug die Chemotherapie verhältnismäßig gut und ein CT im November ergab, dass sich der Tumor in der Bauchspeicheldrüse um glaube ich ca. 20% verkleinert hat. Doch im Dezember, so sagt mein Vater heute, ging es mit ihm bergab. Er verspürte starke Bauchschmerzen und die Homöopathie schlug nicht mehr so gut an. Am 21. Dezember fing das Drama dann an. Ihn hat wohl ein Magen-Darm-Infekt getroffen. Somit hat er solange Durchfall und Erbrechen gehabt, bis sein Magen-Darm-Trakt leer war. Das Problem auch, er hatte keinen Hunger und all das was er zu sich nahm und auch jetzt noch zu sich nimmt wird schnell wieder ausgebrochen.
Seit Neujahr liegt er nun schon im Krankenhaus und wird durch Infusion künstlich ernährt. Das Problem mit seinem Magen und Darm besteht weiterhin. Unser Onkologe meint, dass es an den Metastasen liegen könnte, die auf den Darm bzw. Magen drücken.
Ich und meine Mutter haben Prof. Dr. Pompilio Piso kontaktiert, ihm die Daten meines Vaters geschickt in der Hoffnung auf eine Operation in Regensburg. Doch wir wurden wieder enttäuscht und dieser lehnte ab.
Ein erneuter CT hat jetzt gezeigt, dass es mehr Metastasen geworden sind. Wir wissen nicht mehr weiter. Eigentlich haben wir jetzt das Ende erreicht, denke ich. Meine Hoffnung die letzten Monate über ist in diesen letzten Tagen zerbrochen, die Weihnachtsferien sind keine Erholung gewesen und mein Vater wird sicherlich dieses Jahr sterben.
Ich kann einfach nur heulen. Habt ihr noch einen Rat? Gibt es eurer Meinung noch eine Empfehlung für die weitere Vorgehensweise? Wie sollen ich und meine Familie damit umgehen?

Diese Welt ist einfach nur ungerecht

Vielen Dank schonmal.
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  #2  
Alt 07.01.2009, 07:02
Benutzerbild von dihudi
dihudi dihudi ist offline
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Beiträge: 218
Standard AW: Mein Vater hat Bauchspeicheldrüsenkrebs mit Metastasen im Bauchfell

Hallo Neo 21

Erst einmal ein trauriges Willkommen in diesem Forum.

das mit deinem Vater tut mir leid.Ich glaube ihr habt alles getan.
Und Heidelberg ist eine gute Adresse.
Mein Mann bekam gegen die Übelkeit Vomex als Infusion und die bekam ihm gut.
Du fragst wie ihr euch verhalten sollt,seid einfach für deinen Vater da redet mit ihm auch über seine Ängste und Wünsche.
Und wenn er seine Ruhe haben möchte dann lasst ihn,du selbst wirst es merken was du tun mußt denn du stehst deinem vater nah.
Ich habe mit meinem Mann sehr viel geredet auch über den Tod und es hat mir aber auch meinen Mann viel geholfen es wurde noch einiges geregelt wo er wußte er würde das nicht mehr schaffen zu regeln.ich war für meinen Mann Tag und Nacht da bis zum schluss.
Wir haben viel geweint und aber auch viel gelacht nun wo er nicht mehr bei mir ist kann ich an diese zeit zurückdenken was mir aber auch schwer zu schaffen macht.
Ich möchte dir nur damit sagen geniesse die Zeit mit deinem Vater und rede auch du mit ihm über deine Ängste.
Aber ich hoffe und wünsche dir das du noch eine lange Zeit mit deinem Vater hast auch wenn es sich nicht gut liest was du da geschrieben hast.
ich wünsche dir viel Kraft und Energie und auch für deinen vater alles gute und nicht soviel Schmerzen und ich hoffe ihr bekomt das hin mit der Übelkeit.

Liebe grüße

Angelika
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  #3  
Alt 07.01.2009, 12:51
Kampfzwerg74 Kampfzwerg74 ist offline
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Registriert seit: 18.12.2008
Beiträge: 41
Standard AW: Mein Vater hat Bauchspeicheldrüsenkrebs mit Metastasen im Bauchfell

Neo, es gibt ein kleines Buch, nicht teuer, es heißt JEMAND IN DER FAMILIE HAT KREBS WAS KANN ICH TUN? Hat die ISBN 3-88603-551-4
Hoffentlich habe ich jetzt nichts ungesetzliches geschrieben wegen Werbung oder so. Aber das kleine Buch ist echt gut geschrieben, hilfreich, einfühlsam aber ohne Pathos sondern richtig praktisch.

Alles Gute wünscht dir Kampfzwerg
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  #4  
Alt 07.01.2009, 14:11
thomas01 thomas01 ist offline
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Ort: Köln
Beiträge: 110
Standard AW: Mein Vater hat Bauchspeicheldrüsenkrebs mit Metastasen im Bauchfell

Hallo Kampfzwerg,

da kannst du ganz beruhigt sein. Wenn du jemandem einen guten Buchtipp gibst ist da gar nichts ungesetzliches dabei und in unseren Situationen ist man für jeden guten Tipp dankbar!

@neo: mich hat das nach der Diagnose meines Vaters auch ziemlich umgehauen. Ich habe von meinem Arzt ein leichtes Antidepressivum (Fluctin) bekommen. Macht auch nicht abhängig. Es verhindert nur, dass die Löcher, in die ich gefallen bin, nicht mehr so tief sind. Auch eine leicht Einschlafhilfe ist nicht schlecht. Ich habe bei mir die Erfahrung gemacht, dass wenn ich halbwegs gut geschlafen habe, mit der Situation besser umgehen konnte. Ich habe mich auch in psychologische Behandlung begeben und hatte das grosse Glück direkt auf einen sehr guten Therapeuten zu treffen, der mir sehr geholfen hat.
Ich kann mich da dihudi auch nur anschliessen. Redet alle miteinander und versucht die schönen und guten Momente zu nutzen und auszukosten. Noch ist nicht Feierabend! Wenn alle, denen man hier im Forum gesagt hat, das sie nicht mehr lange haben, schon innerhalb dieser gesagten Zeiträume gestorben wären, dann wären hier, so glaube ich, die Hälfte weniger Leute!!
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  #5  
Alt 07.01.2009, 21:58
Neo21 Neo21 ist offline
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Registriert seit: 05.01.2009
Beiträge: 2
Standard AW: Mein Vater hat Bauchspeicheldrüsenkrebs mit Metastasen im Bauchfell

Danke,

nun ja mein Vater hat gestern das erste Mal Morphium bekommen und konnte somit nach Ewigkeiten wieder das erste Mal schlafen. Wir wollen, dass er ab nächster Woche irgendwie wieder bei uns zu Hause ist und mit ihm unsere letzte Zeit zusammen verbringen. Dabei wird er dann künstlich ernährt, weil bei ihm die Metastasen den Magen+Darm+ sein Pinkeln sozusagen gelähmt haben.
Das ist alles so hart für mich, mein Vater ist erst 48 Jahre alt und so ein starker Mann. Ich bin erst 15 und besuche die 9 Klasse meine Schwester 13. Er ist so wichtig für mich, für uns alle. Er fehlt mir jetzt schon. Er wollte immer das beste für uns Kinder. Familie stand bei ihm ganz oben. All seine Fähigkeiten werden wir nie ersetzen können Er wird an allen Ecken und Kanten unseres Lebens fehlen.
Es ist ein Alptraum aus dem ich nicht mehr aufwachen kann. Warum er? Warum so früh? Warum so schnell? Warum gleich so fortgeschritten? Andere Krebsbetroffene haben doch auch meist noch ein paar Jahre zu leben... Er nur die paar Monate.
Und dann sind da all die Sachen, die er zurücklassen wird... Auch die Ziele, die wir uns gesetzt haben... och ich kann nicht mehr... sorry ich bin einfach nur aufgelöst. Ich weiß nicht mehr weiter. Immer wenn ich ihn im Krankenhaus sehe, muss ich weinen und er auch. Mir fällt nichts ein, wenn ich bei ihm sitze, ihm fehlen auch die Worte
Was kann ich reden? Wie kann ich noch mit ihm reden?

Das musste jetzt mal raus. Dankeschön für eure Antworten, die mich wenigstens etwas in der Einsamkeit meiner Gefühle aufmuntert.
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  #6  
Alt 08.01.2009, 11:31
Kampfzwerg74 Kampfzwerg74 ist offline
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Registriert seit: 18.12.2008
Beiträge: 41
Standard AW: Mein Vater hat Bauchspeicheldrüsenkrebs mit Metastasen im Bauchfell

Neo, was, du bist erst 15 ???
Du schreibst wie ein Erwachsener, zeigst deine Fassungslosigkeit, dein Entsetzen, aber man spürt auch deine Stärke.
Ich finde es bewunderswert, wie du dich der Krankheit deines Vaters stellst, alle Achtung.
Es sind deine Eltern, die dich zu dem gemacht haben, was du heute bist.
Ich kann gut verstehen, was dir dein Vater bedeutet und wie furchtbar das nun alles für dich ist.
Es wird dir immer etwas bleiben von deinem Vater, von dem was Ihr als Familie jetzt erfahrt.

Es grüßt dich ein ganz betroffener Kampfzwerg
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  #7  
Alt 08.01.2009, 12:23
Benutzerbild von SeaU
SeaU SeaU ist offline
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Registriert seit: 25.08.2008
Ort: Berlin
Beiträge: 13
Lächeln AW: Mein Vater hat Bauchspeicheldrüsenkrebs mit Metastasen im Bauchfell

Hallo Neo 21
es tut mir leid das hören bzw lesen zu müssen.
Bei meinem Mann,er ist 46 Jahre alt ist leider der gleich Fall.
Er wurde im Juni operiert aber als inoperabel entlassen,da der Tumor zwar klein nur 2,7 cm Durchmesser hat,aber halt um die wichtigsten Blutgefässe festgewachsen ist.(Aorta)

Wir haben auch alles probiert was wir hier auch denk dem Forum an guten Tipps bekommen haben.
Viele Tipps haben auch super geholfen

Danke liebe Forum Mitglieder!!!!!

Nun ist es bei uns seit 15.12 .08 auch so,das mein Mann Wasser im Bauchraum hat.
Der Tumor hat gestreut und das ganze Bauchfell befallen.Und hat sich auch an die Rückwand des Magens festgesetzt.
Sein Bauch schwillt auch dauernd an.Im Moment punktieren sie meinen Mann alle 3 Tage und es kommen immer so zwischen 4 und 5 Liter raus.
Dann geben sie im "Mistel" rein.In der Hoffnung mit dem Homopatischen Mittel etwas erreichen zu können
Danach geht es ihm meist besser,weil der Druck des Wassers weg ist
Dann kann der Darm sich wenigstens wieder etwas bewegen,obwohl der auch schon viel zu träge ist.
Das mit dem Essen ist auch ein Problem,das er auch gar keinen Appettit oder so hat
Aber am schlimmsten sind für ihn die Schmerzen
Mittlerweile leigt er auch wieder seit letzten Samstag im Krankenhaus auf einer Pallativ Station,wo sie probieren die Schmerzen in Griff zu bekommen.
Man hat ihm einen Katheder oder so was in den Rücken gelegt,worüber Schmerzmittel zugefügt werden können.
Der 1 Katheder lag zu hoch,gestern haben sie einen neuen rein gemacht
viel tiefer und nun ist er endlich mal seit Juni schmerzfrei,aber auch nicht in einem Dschumm Gefühl..

Lieber Neo 21was soll cih sagen,wir machen beide gerade das gleich durch,nur das du halt viel jünger bist als ich.
Aber unser Sohn ist 22 und ist auch fertig
Er ist so oft wie möglich jetzt bei ihm im Krankenhaus und redet etwas mit ihm,streichelt ihn und so weiter
Vielleicht hilft es ja Ralf(meinem Mann ) oder auch seinem Sohn,damit sich zu verständigen und spürbare Nähe zu geben

Rede mit deinem Vater,kuschel dich bei ihm an oder sonstiges.Geniesse jeden Tag und jede Stunde die du kannst
Wir sind nicht Gott.
Wir wissen nicht wann es wen trifft.Vielleicht ist dein Vater ja auch so ein Kämpfer,der sich nicht unterkriegen lassen will,obwohl er schwer krank ist...

Es gibt ja immer mal wieder von Wunder zu hören.
Vielleicht passiert es bei ihm,das er sich Tag für Tag wohler fühlt und
auch wieder zu Kräften kommt..........

Wir hoffen das auch
Bitte kämpfe mit ihm uns sein bei ihm..

Entschuldigt bitte alle,falls ich hier etwas abgekommen bin vom Thema von Neo21
aber ich hoffe das ihm das etwas hilft.er kann mich auch jederzeit privat kontaktieren wenn er will

so nun aber erst mal genug

Neo21 bitte kopf hoch

lieben gruß Nathalie aus Berlin
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