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  #1  
Alt 29.12.2008, 12:52
Hedi Hedi ist offline
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Standard AW: Ich kann nicht mehr

Liebe Conny,

ja , genauso ging es mir auch. Ich denke mal, daß die meisten von uns Powerfrauen waren/sind und wir durch die Diagnose und vorallem durch die Therapien erstmal ausgebremst wurden.

Aber nun heisst es ein paar Gänge zurückschalten und die Power, die noch da ist, die wirst du brauchen für die Therapie.

So zu tun, als ob du immer noch diesselbe bist, wird dich mit der Zeit überfordern und treibt dich in das Gefühl der Einsamkeit.
Wie soll deine Umwelt merken was in dir vorgeht, wenn du "zumachst" und keine Schwäche zeigst?

Öffne dich deinen Freunden. Sage ihnen, daß du Angst hast, damit sie dich unterstüzten und auffangen können. Dafür sind Freunde da. Du würdest doch im ungekehrten Fall auch wissen wollen, was sie denken und fühlen.
Gib ihnen und dir die Chance!

Alles Liebe und viel Kraft

Hedi
  #2  
Alt 29.12.2008, 14:50
Benutzerbild von nikita1
nikita1 nikita1 ist offline
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Standard AW: Ich kann nicht mehr

Liebe Conny
denke daran, dass es normal ist, nach so einer Diagnose erst mal auf Sparflamme zu kochen.
Ist doch logisch, dass du nun nicht in hektischen Aktionismus verfällst, eine Bar, Disko und Veranstaltung nach der anderen abklapperst.
Wenn man gesund ist, kann man das machen, aber im Moment , merke: nur im Moment bist du eben krank und setzt andere Prioritäten.
Natürlich geht das Leben für deine Freunde weiter und du denkst , da du nicht teilnimmst, dass du isoliert bist, nur ab und an kommt mal ein Anruf oder Besuch....

So ist es mir auch gegangen, ja selbst, wenn ich mal eine fette Grippe habe, bleibe ich brav zu Hause und im Bett. Und keiner der Freunde kommt und hält meine Hand ... die Leute haben ihr eigenes Leben und ihre eigenen Probleme....
Deshalb ist ja auch die Familie in dieser Zeit so wichtig !

Das ist der Preis der Krankheit, wir haben es uns nicht ausgesucht.
Anfangs haben mich viele Leute angerufen und auch besucht, dass wurde dann weniger und nun, als "geheilt" wird erwartet, dass ich wieder an allem teilnehme und ganz die Alte bin.
Ich bin auch ganz froh darüber, dass mich alle "normal" behandeln - was vorbei ist, ist vorbei. Mitleidsbekundungen verbitte ich mir ......

Sei gewiss, dass du nach überstandener Therapie wieder in dein altes Leben zurück kannst - wieder teilnehmen, wieder lachen.
Bis dahin sieh diese Isolation, die ja nur vorrübergehend ist, als eine Zeit der Besinnung. Nicht etwa denken, dass du nun alle Freunde für immer los bist - das ist nicht so.

Wenn du geheilt bist, startest du wieder voll durch.
------------------------------------------------------

Ich habe meine eigenen Tips leider noch nicht umsetzen können - aber was nicht ist, kann ja noch werden. Habe kein Interesse mehr an meinen früheren Aktivitäten. Aber das ist eine andere Geschichte, jeder reagiert anders... es wird bei dir bestimmt anders sein.


Hallo Andreaa
Danke für die lieben Wünsche - mein kleiner Finger sagt mir, dass alles im grünen Bereich ist - ich bin ein unverbesserlicher Optimist, trotz Schlamassel !
__________________
Liebe Grüße
Nikita


Tapferkeit ist die Fähigkeit, von der eigenen Furcht keine Notiz zu nehmen.
George Patton

Geändert von nikita1 (29.12.2008 um 14:59 Uhr)
  #3  
Alt 29.12.2008, 19:47
Benutzerbild von Conny88
Conny88 Conny88 ist offline
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Standard AW: Ich kann nicht mehr

Hallo!

Das hört sich zwar jetzt komisch an, aber erging es euch auch so, dass ihr dran gedacht habt, dass ihr eigentlich keine ZEIT fürs "Kranksein" habt. Es ist so schlimm ich verdränge das immer und mache normal weiter und dann kommts mir wieder, ach geht ja nicht musst ja ins KH usw. Total komisch. Meine Freunde wissen es noch nicht direkt.Also zwei sind schon eingeweiht, aber mehr auch noch nicht. Ich kann einfach nich darüber reden und möchte dies alleine schaffen auch wenn ich weiß, dass man dies nicht alleine schaffen kann.
Am Liebsten täte ich davon rennen ganz weit weg und aus diesem Traum wieder aufwachen! Ich träume sogar schon von der Chemo wie Kräfteraubend die wird etc. SCHLIMM SCHLIMM oder einfach nur Verrücktmacherei!

Lg Conny
  #4  
Alt 29.12.2008, 19:51
Benutzerbild von SiSa
SiSa SiSa ist offline
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Standard AW: Ich kann nicht mehr

Hallo Conny

Die erste Zeit hatte ich auch keine Lust mit jemanden zu reden und habe mich geweigert telefonate zu führen.
Selbst Gespräche mit der Familie wollte ich nicht.

Es dauert alles ein wenig.
Ich bin auch eine "Power" Frau und stets bekam ich zu hören:
Du bist eine starke Frau, hast schon so vieles geschafft, und das wirste auch noch schaffen. *kotzab*
Irgendwann habe ich diesen Leuten gesagt:
In erster Linie bin ich ein Mensch und keine Maschine.
Und dieser Mensch hat auch Gefühle.. und Schwächen und kann nicht immer nur Stark sein!
Ich bin JETZT nicht stark.. und ihr habt gut reden.. steckt ihr in meiner Haut? Oder habt ähnliches durchgemacht?

Nun sind einige Wochen vergangen und ich gehe damit viel besser um.. lache wieder.. und kann auch mit einigen ganz normal über diese Dinge reden.

Wie es nach meiner Operation sein wird, weiß ich nicht. Ich denke auch da kann es wieder sein, das ich mich erstmal zurück ziehe.. um selbst damit klar zu kommen um dann wieder Offen für die Menschen zu sein.. die mir Nahe sind.
Denn was oder wie soll ich ihnen was erklären, womit ich selbst nicht ganz durch bin?
__________________
Auch wenn ein Leben beschädigt ist, wirft man es nicht weg!

Liebe Grüße
Silke
  #5  
Alt 29.12.2008, 20:19
Verena 1981 Verena 1981 ist offline
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Standard AW: Ich kann nicht mehr

Hi Conny,

ich hatte auch schon das Gefühl, "keine Zeit" für die Krankheit zu haben. Habe mich gerade gestern mit meiner Nachbarin zur Disco verabredet für Anfang Januar und dann ist mir eingefallen: Upps, ich darf doch noch kein Sport machen, und wenn ich mit meiner Nachbarin weggehe, tanzen wir immer recht viel. Sie weiß ja nicht mal, dass ich krank geschrieben bin, sie denkt, dass ich Urlaub habe. Somit überlege ich mir jetzt schon, welche Ausrede ich mir dann einfallen lasse, weil ich erst im Februar wieder soweit bin, dass ich richtig tanzen kann. Es ist einfach blöd, aber so Bekannten, die keine richtigen Freunde sind, will man sowas intimes ja auch nicht erzählen. Man braucht ja auch Leute um sich, mit denen man ganz "normal" wie immer redet. Das Leben geht ja weiter, wenn alles überstanden ist. Dann ist es vielleicht sogar besser, dass nicht jeder bescheid weiß.

Ich denke, du musst auch nicht mit jedem deiner Freunde drüber reden und sie alle einweihen. Wichtig ist halt, dass man zumindest eine Vertrauensperson hat, der man bedingungslos alles erzählen kann. Und wenn dir der Druck zu groß wird, solltest du wirklich eine Person beanspruchen, die dir beisteht und dir hilft. --> Du fällst damit nicht zur Last. Ein lieber Mensch wird dankbar dafür sein, dir helfen und beistehen zu dürfen. Seh es doch mal von der Seite.

@ Sisa:

ich habe es im Übrigen nicht mal meiner Familie erzählt. Ich habe lange drüber nachgedacht und habe mich entschlossen es nicht zu sagen. Ich habe es nicht über mich gebracht. Erstmal wollte ich die Koni abwarten und wenn dann das Ergebnis schlecht ist, hab ich gedacht, kann man immer es immer noch erzählen. Liegt vielleicht auch daran, dass meine Mutter eher pessimistisch ist und ich wollte nicht, dass sie sich schon das Schlimmste ausmalt. Ich wollte sie halt schonen und hab ohne sie gelitten.

Was mich auch aufgeregt hat: meine Freundin hat gesagt, du bist so stark und ansonsten so gesund, du schaffst das mit Links, da kann ja gar nichts schlimmes bei rauskommen und bla bla bla... Da könnte ich verrückt werden. Sehrwohl kann das Ergebnis schlimm sein. Das sind halt die typischen Srüche, die gut gemeint sind, aber vollkommen fehlschlagen.
  #6  
Alt 29.12.2008, 21:01
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Conny88 Conny88 ist offline
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Standard AW: Ich kann nicht mehr

Hallo ihr zwei

Na da bin ich ja froh, dass es euch auch so erging.

Ich wollte es meinen Eltern auch nícht erzählen und habe es bis heute noch nicht wirklich gemacht. Ich habe auch schon von einer Freundin gehört. Tue doch nicht so mach dich nicht so fertig, was sollte denn schon dabei rauskommen bist zwei Tage im Kh und nach einer Woche kannste schon wieder trainieren etc. Von einem "Freund" habe ich zu hören bekommen, was du hast eine Horrordiagnose bekommen, was sollte es denn bitteschön schlimmes sein und du siehst gar nicht aus, als täte es belastend sein etc. Ja und dann habe ich mich verschlossen, weil ich Angst hatte, dass mir keiner mehr glaubt, denn die Koni wurde vaginal operiert und da hat man "keine" Narben am Bauch etc. Der Freund-Arzt meldet sich auch nicht mehr obwohl ich ihn bräuchte ich denke er ist sauer oder er kann einfach mit der Diagnose nicht umgehen. Ich traue mich auch nicht mehr anrufen, weil ich denke mir ich muss stark sein, denn er kennt mich nur als Kämpferin und nicht als schwächling. etc.

Wie "vertreibt" ihr eure Zeit?

@Verena: Bekommen das deine Eltern nicht mit wenn du stationär bist oder was sagst du ihnen wenn die dich während des Aufenthaltes anrufen?

LG Conny
  #7  
Alt 29.12.2008, 21:09
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nikita1 nikita1 ist offline
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Standard AW: Ich kann nicht mehr

Zitat:
aber erging es euch auch so, dass ihr dran gedacht habt, dass ihr eigentlich keine ZEIT fürs "Kranksein" habt.
erstens kommen Krankheiten immer zum unpassenden Zeitpunkt ...

Aber um auf deine Frage zu antworten: nein, ich hatte alle Zeit der Welt, denn nachdem ich geschnallt habe, dass ich mit Figo3b am Krebs sterben kann, sehr bald sogar und qualvoll, habe ich alle Prioritäten auf die Gesundung verlegt.
Nicht, absolut nichts anderes hat mich beschäftigt und heute noch dreht sich all mein Denken um die Krankheit.
Was interessieren mich da Hobbys , Lehrgänge , selbst die Freunde nerven mich mit ihrer Unbeschwertheit.
Dennoch: Langsam komme ich wieder ins Leben zurück, siehe meine Schweizreise im September, und ich mache auch wieder Pläne für die Zukunft

__________________
Liebe Grüße
Nikita


Tapferkeit ist die Fähigkeit, von der eigenen Furcht keine Notiz zu nehmen.
George Patton

Geändert von nikita1 (29.12.2008 um 21:15 Uhr)
  #8  
Alt 29.12.2008, 21:30
Verena 1981 Verena 1981 ist offline
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Standard AW: Ich kann nicht mehr

HI Conny,

also das es meine Eltern nicht mitbekommen haben war Glück und gut geplant!! Wir wohnen im selben Dorf nur 5 minuten auseinander. Meine Mutter ruft mich manchmal an der Arbeit an um zu quatschen. Da hab ich meiner Kollegin, die mein Telefon während meiner Abwesenheit hat gesagt, sie soll ihr sagen, dass ich frei habe und nicht dass ich krank bin.

Es hat keine 2 Tage gedauert, da hat meiner Mutter daheim angerufen und gesagt: Mensch Verena, warum sagst du mir nicht, dass du frei hast. Da hab ihr dann was Überstunden abfeiern erzählt und da war die Sache erledigt. Sie wollte mir mitteilen, dass aus unserer Verwandschaft jemand gestorben ist, deswegen hat sie das wahrscheinlich alles gar nicht so gecheckt. Jetzt um Weihnachten rum, fällt es auch nicht auf, wenn ich daheim bin, hab offiziell Urlaub!! Und äußerlich sieht man mir nicht an, dass ich krank bin.. Und ich besuche meine Eltern halt zur Zeit nicht, nur an Weihnachten mal. Aber das ist nicht ungewöhnlich. Wir sehen uns manchmal länger nicht. Die Tage, wo ich im Krankenhaus war, hatte mein Mann auch frei und er hat erzählt, dass wir ein paar Tage wegfahren. Und kurz vor der OP war ich länger bei ihnen.

Irgendwie hat es geklappt, dass sie nichts mitbekommen haben. Ich bin ehrlich gesagt ganz froh darüber, habe nicht so ein Vertrauensverhältnis zu meinen Eltern, obwohl wir sehr gut verstehen aber "Probleme" gibt es bei uns natürlich nicht.. Ich will sie auch nicht beunruhigen. Für Eltern ist es bestimmt auch ganz furchtbar schlimm, wenn ein Kind krank wird. Und dann noch die "böse" Krankheit. Das wollte ich ihnen nicht zumuten.

Zeit Vertreib klappt ganz gut. Heute war mein Patenkind da zum Weihnachten feiern. Das war schön und morgen habe ich Hochzeitstag, das feiern wir und dann ist Sylvester. Irgendwie geht die Zeit schon rum. Ich habe zu Weihnachten einen Nitendo DS geschenkt bekommen, da spiele ich auch stundenlang mit. Ich mach Dr. Kawaschima Gehirnjogging oder Super Mario..

Aber Conny, ganz alleine kannst du den Weg nicht gehen. Du brauchst jemanden.. Das ist wichtig. Wenn das Loch zu tief wird, besteht die Gefahr einer Depression. Das ist nicht gut...
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