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  #1  
Alt 16.12.2008, 12:57
wecki wecki ist offline
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Standard AW: Plötzlich Probleme beim Laufen

Liebe Beate,

nun ist bereits der 3.Advent vorbei und ich höre nichts mehr von Dir.
Gehts Dir gut?
Kann ich/man Dir helfen?

Nehme Dich einfach mal in den Arm.

Liebe Grüße aus Berlin

Christine
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  #2  
Alt 16.12.2008, 19:13
Bea51 Bea51 ist offline
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Standard AW: Plötzlich Probleme beim Laufen

Liebe Christine,

danke für Deine lieben Worte! Ich weiß gerade nicht so genau, wie es mir geht…. Es ist keine leichte Zeit, die wir durchmachen. Aber das geht ja allen hier im Forum so.

Meine Mutter wird von Woche zu Woche schwächer. Ich fürchte, dass ihre Kräfte weiter im Eiltempo schwinden und sie bald gar nicht mehr laufen kann. Auch gegen heftige Schmerzen kämpft sie mittlerweile -innerhalb einer Woche hat sie drei verschiedene Medikamente ausprobiert - jetzt bekommt sie seit 4 Tagen Tramadol, das auch nur bedingt hilft. Die Dosis soll heute schon erhöht werden.

In der letzten Woche waren mein Mann und ich endlich mal „mutig“ und haben mit meiner Mutter darüber gesprochen, wie es weitergehen soll. Haben ihr auch nichts vorgemacht in Bezug darauf, dass der weitere Verlauf dieser Krankheit unberechenbar ist, zumal sie überhaupt keine Therapie erhält. Sie hat allem Anschein nach sogar darauf gehofft, dass wir dieses Thema von uns aus ansprechen und hat sofort zugegeben, dass sie es allein in dem großen Haus einfach nicht mehr schafft und es auch nicht mit einem Pflegedienst getan ist, der zweimal täglich reinschaut. Sie hat den Wunsch geäußert, in ein Seniorenheim umzuziehen, das ganz in unserer Nähe ist (10 Min. Fußweg von unserer Wohnung).

Heute war ich mit meiner Mutter zu einem Termin bei ihrem Hausarzt, der unserem Vorhaben sofort und uneingeschränkt zugestimmt hat. Und uns die Worte mit auf den Weg gab: „Das muss dann aber auch ganz schnell über die Bühne gehen, also nicht mehr auf die lange Bank schieben!“ Auch von der Notwendigkeit einer Patientenverfügung konnte er sie überzeugen.

Dann werde ich mich also in meinem Weihnachtsurlaub um alles kümmern, damit wir auf jeden Fall zum 1. Januar alles geregelt haben.

In dem Moment, wo ich diese Zeilen schreibe, wird mir gerade klar, welche Last von mir abfällt, obwohl ich mir natürlich nichts vormachen darf. Es sind bis dahin noch gut zwei Wochen, in denen noch einiges passieren kann.

Ganz liebe Grüße
und alles Gute
Beate
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  #3  
Alt 21.12.2008, 12:25
Bea51 Bea51 ist offline
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Standard AW: Plötzlich Probleme beim Laufen

Ich möchte kurz darüber schreiben, was wir in der letzten Woche erlebt haben!

Nach dem Gespräch mit dem Hausarzt meiner Mutter bin ich davon ausgegangen, dass alles geklärt ist und wir die erforderlichen Schritte bezüglich der Unterbringung im Seniorenheim anschieben können. Leider hatten wir uns gründlich geirrt!

Nachdem wir am vergangenen Donnerstag nach zahlreichen Telefonaten feststellen mussten, dass es aussichtslos ist, in unserer Nähe oder zumindest in der Kreisstadt kurzfristig einen Platz zu bekommen und auch das uns angebotene Zimmer in der Nähe (ca. 10 Min Fußweg entfernt) nicht mehr zur Verfügung steht, waren wir ratlos! Glücklicherweise erhielten wir überraschend einen Anruf der Leiterin eines besonders schönen Heimes mit der Auskunft, dass dort plötzlich ein Zimmer zum 23.12.08 frei geworden ist. Wir haben uns nachmittags sofort den Raum angeschaut, allerdings ohne meine Mutter, da sie zeitgleich einen längeren Physiotherapie-Termin hatte. Und - natürlich haben wir bereits zugesagt, dass sie dort einziehen wird, weil es ja keine Alternative gibt. Sonst wäre auch dieses Zimmer anderweitig vergeben worden! Mein Mann und ich sind mit unseren Möglichkeiten am Ende angekommen - jetzt sind professionelle Pflegekräfte erforderlich!

Als wir meiner Mutter dann von dem „gefundenen“ Platz im Seniorenheim berichteten, meinte sie nur, dass sie sich das finanziell nicht leisten kann, wir sollten uns etwas anderes ausdenken. Und außerdem hätte der Hausarzt ihr ja auch gesagt, eine Pflegestufe bekäme sie so schnell nicht. Das sei ihr zu teuer und ihr Erspartes, von dem sie einiges zu ihrer Witwenrente dazulegen müsste, wäre bereits spätestens nach einem Jahr schon aufgebraucht. Und woher soll sie dann das Geld nehmen?!!!!!!!????!!!!!

Ich ahnte schon seit längerem, dass sie über ihre Krankheit nicht viel weiß (bzw. wissen will) und es nicht nur normale „Verdrängung“ ist, und fragte sie daraufhin vorsichtig, wie sie denn eigentlich ihren Zustand einschätzt.
Ich möchte Euch jetzt nicht mit Details aufhalten, aber meine Mutter war fassungslos, als ich (ausgerechnet ich, die ich nie diejenige sein wollte!!!) ihr nun sagen musste, dass sie Bauchspeicheldrüsenkrebs hat. Sie meint, die Schmerzen und die Schwäche in den Beinen kämen nur von ihrem kaputten Rücken. Von Krebs hat kein Arzt jemals etwas zu ihr gesagt! Die Bauchspeicheldrüse sei in Ordnung, es hatten sich bei allen Untersuchungen keine Veränderungen gezeigt. (Ja - das hat sie wirklich gesagt - glaubt es mir!!!)

Daraufhin habe ich den Hausarzt meiner Mutter angerufen und ihm die „Entwicklung“ geschildert (obwohl mein Mann mir davon abgeraten hat, weil er meint, dass sei jetzt unsere Sache und wir sollten dem Arzt nicht auf die Nerven gehen....). Er war glücklicherweise sofort bereit, noch einmal mit meiner Mutter zu telefonieren, da gerade in diesen Tagen (Weihnachten steht vor der Tür! Urlaub des Hausarztes!) die Zeit so knapp ist und hat abends ein ausführliches Gespräch mit ihr geführt, von dem er uns gleich danach auch in Kenntnis setzte. Ihm gegenüber war sie sehr einsichtig und sieht nun ein (???), dass die finanzielle Frage in dieser Situation keine Rolle spielen darf.

Natürlich ist uns klar, dass es jedem Menschen schwer fällt, aus der gewohnten Umgebung in ein Pflegeheim umziehen zu müssen, aber eine solche „Zuspitzung“ haben wir uns nicht annähernd vorstellen können.

Jedenfalls haben wir gestern den Heimvertrag zugeschickt bekommen und meine Mutter muss ihn „nur“ noch unterschreiben. Er gilt zwar schon ab dem 23.12.08 - und natürlich werden wir sie nicht einen Tag vor Heiligabend dort „abliefern“. Aber es ist leider so (das sagt der Arzt auch ganz deutlich!) -die Zeit drängt, warten geht nicht mehr. Also werden wir versuchen, am nächsten Sonnabend den Umzug meiner Mutter hinzubekommen. Und ich wünsche mir nichts sehnlicher, als dass es klappt!

Nun ja - irgendwie geht alles weiter, auch wenn man es nicht glauben kann, weil man „mitten drin“ steckt in den Problemen und der Blick in die Zukunft getrübt und fast unmöglich ist!

Euch allen, die Ihr das lest

geruhsame Feiertage und gaaaaanz viel Kraft

Beate
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  #4  
Alt 13.01.2009, 17:31
wecki wecki ist offline
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Standard AW: Plötzlich Probleme beim Laufen

Liebe Beate,

auch wenn ich länger nicht schrieb, ich denke an Dich und Deine Sorgen ziemlich oft.
Zuerst erlaube mir bitte, Dir und Deiner Familie ein gutes neues Jahr zu wünschen mit recht viel Mut und Kraft, die Du/ihr mit Sicherheit brauchen werdet.
Wie geht es Deiner Mutter?
Hat der Umzug in das Heim geklappt; ist die Betreuung gut?
Wie geht es Dir?

Liebe Grüße

Christine
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  #5  
Alt 18.01.2009, 11:40
Bea51 Bea51 ist offline
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Standard AW: Plötzlich Probleme beim Laufen

Liebe Christine,

danke für Deine lieben Zeilen. Ich habe lange überlegt, ob ich antworten soll oder nicht - eigentlich bin ich im Moment nicht wirklich dazu in der Lage - ich lese aber immer alles sehr intensiv. Das hilft auch!

Meine Mutter ist seit dem 23.12.08 in einem Pflegeheim und wird dort sehr gut versorgt. Es war ihr Wunsch, noch einen Tag vor Heiligabend umzuziehen; wir hatten das eigentlich erst für das Wochenende danach geplant. Aber da über die Feiertage fast alle Nachbarn meiner Mutter im Urlaub waren und sie dort niemanden hatte, der schnell mal bei ihr reinschaut, wollte sie einfach nur noch weg.... Unser ältester Sohn (er hat das größte Auto in unserer Familie) hat dann zusammen mit meinem Mann am Heiligabend so gegen 15.00 Uhr die Möbel, die sie mitnehmen konnte, ins Heim gefahren. Natürlich ist es für uns auch ein beruhigendes Gefühl, meine Mutter rund um die Uhr versorgt zu wissen. Aber, nun ja, einfach war/ist das alles nicht. Anschließend ist meine Mutter noch für ca. 3 Stunden (auch zum Abendessen) bei uns gewesen und hat zumindest ihre zwei Enkelsöhne noch einmal gesehen. Unsere Tochter + Schwiegersohn konnten aus beruflichen Gründen in diesem Jahr (es war das erste Mal - sie waren auch sehr traurig darüber!) nicht dabei sein. So gegen 19.30 Uhr wollte sie dann aber zurück gebracht werden.

Soweit ich es einschätzen kann, fühlt sich meine Mutter im Heim auch ganz wohl (über die Krankheit oder ihr Befindenspricht sie nach wie vor nicht !!!!). Sie baut von Tag zu Tag mehr ab. Jetzt hat sie auch noch eine starke Bronchitis und muss Antibiotika schlucken.

Außerdem hat sie seit ca. 10 Tagen mit Übelkeit zu kämpfen und denkt, sie hat eine Magenverstimmung, die mit Pfefferminztee zu beheben ist. Da sie nichts essen mag (kann), nimmt sie natürlich noch mehr ab. Ich war gestern nach einer Woche mal wieder bei ihr und habe einen Schreck über ihr Aussehen bekommen. Die Augen liegen in tiefen Höhlen, Arme und Hände sind dermaßen dürr - man sieht jeden einzelnen Knochen, die Haut ist runzelig und schlaff…. furchtbar.

Jetzt hoffen wir sehr, dass sie sich nicht mehr lange so quälen muss.


Liebe Grüße

Beate
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  #6  
Alt 21.01.2009, 18:14
wecki wecki ist offline
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Standard AW: Plötzlich Probleme beim Laufen

Liebe Beate,

ich wünsche Dir viel, viel Kraft für die kommende Zeit. Dass Deine Mutter nun
versorgt ist, nimmt Dir hoffentlich schon etwas von dem Dauerdruck.
Mein Vati hat auch nicht über die Erkrankung reden wollen, es war schlimm für uns. Seinem Wunsch entsprechend war er daheim und ich werde die Bilder nicht los. Aber er wusste bis zuletzt, dass wir bei ihm waren, seine Verbitterung ebenso mit ihm durchlebten wie seine Angst und Verzweiflung.
Eigentlich leide nur ich noch darunter, dass Vati sprachlos von uns gegangen ist.
Dir wünsche ich natürlich, dass Dich Kraft und Mut nicht verlassen.
Fühl Dich umarmt

Christine
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  #7  
Alt 05.02.2009, 17:42
Bea51 Bea51 ist offline
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Standard AW: Plötzlich Probleme beim Laufen

Hallo, Ihr alle hier im Forum!

Monatelang lese ich schon still mit und weiß somit, was Ihr alle entweder selbst oder mit Euren Angehörigen durchmachen müsst. Es ist eine verdammt schreckliche Krankheit.

Heute brauche ich von Euch mal ein paar Antworten, vielleicht könnt Ihr mir von Euren Erfahrungen berichten. Das wäre nett und würde mir helfen.

Also:
Meine Mutter kämpft ja bereits seit Ende September 08 gegen BSDK. Jetzt ist sie am Montag wegen akuten Kreislaufversagens ins Krankenhaus gekommen. Sie hatte zu diesem Zeitpunkt auch fast zwei Wochen lang kaum noch etwas gegessen. Die Übelkeit war schlimm, nichts blieb drin. Meine Mutter kann seit ungefähr 3 Wochen nicht mehr aufstehen, liegt nur noch und ist furchtbar mager.

Im KH stellte man einen starken Kaliummangel fest (davon sollte die Übelkeit kommen???) und die Elektrolytwerte waren insgesamt „im Keller“. Sie bekam mehrere Infusionen und danach war auch der Appetit wieder etws besser, wobei sie natürlich keine „Mengen“ zu sich nehmen kann. Die Übelkeit war jedenfalls plötzlich verschwunden, aber die Schwäche bleibt natürlich.

Jetzt erfuhren wir gerade von der Ärztin, dass meiner Mutter bei dieser Gelegenheit in den nächsten Tagen wieder der Stent gewechselt werden soll, da dies in drei Wochen sowieso gemacht werden müsste. Das ist dann ihr 4. Stent seit September 08. Ich frage mich, ob meine Mutter die Belastung dieses Eingriffs überhaupt durchstehen kann. Bei den letzten Malen ging es ihr danach schon immer sehr schlecht. Aber die Ärzte müssen den Eingriff wohl machen, oder????

Was meint Ihr dazu?

Danke im Voraus und liebe Grüße

Bea
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