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#1
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AW: Plötzlich Probleme beim Laufen
Liebe Christine,
danke für Deine netten Zeilen. Ich fürchte, dass Du Recht hast und auch bei meiner Mutter einfach die Kraft nachlässt. Allerdings hat sie morgen kurzfristig einen Termin beim Neurologen bekommen, obwohl dieser sonst auf Wochen ausgebucht ist. Rein zufällig fiel mir der Überweisungsschein in die Hände, den ihr Hausarzt ausgestellt hat, und es hat mich fast umgehauen. Dort stand: Abklärung Beinschwäche / Paraparese (Lähmung!) - Diagnose Pankreas-CA bei mäßig diff. Adeno-CA (Magenkrebs!!) (Das sind die „Vokabeln“, die ich mir heimlich aufgeschrieben habe). Also auch noch Magenkrebs und beginnende Lähmungserscheinungen…. und dann wurde beim letzten Krankenhausaufenthalt auch noch Leukämie festgestellt…. Der Kommentar meiner Mutter zu dem morgigen Termin: Was das überhaupt soll? Bestimmt habe ich nur eine komische Bewegung gemacht… ein bisschen Kytta-Salbe drauf… und das wird schon wieder. Alles Gute für Dich und Deine Familie Beate |
#2
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AW: Plötzlich Probleme beim Laufen
Falls es jemanden interessieren sollte, hier einiges zum Termin (am Donnerstag) beim Neurologen:
Der Arzt hat eine sehr lange und aufwendige Untersuchung (alle möglichen Messungen etc.) durchgeführt mit dem Ergebnis, dass die Lähmungserscheinungen wohl ihren Ursprung im Rückenmark haben. Es sind wahrscheinlich Nerven zerstört (Metastasen???). Der Neurologe hat sich noch während meine Mutter bei ihm war mit ihrem Hausarzt telefonisch beraten, ob denn überhaupt weitere Schritte unternommen werden sollten… Man hat sich darauf geeinigt, dass gleich am Montag (und auch am 8.12.08) mehrere Untersuchungen (ambulant) im Krankenhaus durchgeführt werden (CT usw.), um eine genauere Aussage zu erhalten. Womit ich gar nicht gerechnet habe: Abends rief der Hausarzt meiner Mutter bei uns an, um darüber zu berichten (aber eigentlich kommt er schon zu seinem nächsten Termin zu spät und hat gar keine Zeit, wie er sagte….). Jedenfalls fiel auch der Begriff „drohende Querschnittslähmung“. Man müsse also mit allem rechnen - auch, dass es sich im Eiltempo verschlechtern könnte. Meine Mutter sieht das nicht so, aber wahrscheinlich klammert man sich in dieser Situation an den allerletzten „Strohhalm“ und muss alles Schreckliche verdrängen. Bisher haben wir uns noch immer nicht getraut, mit ihr über „Hilfe von außen“ (Pflegedienst oder evtl. sogar Pflegeheim) zu reden. Was in meiner/unserer Situation noch als besonders schwierig hinzukommt, ist Folgendes: Wie ich im Laufe der Wochen immer wieder beinahe neidisch lesen konnte, werden eigentlich alle Forum-Mitglieder „getragen“ von der Zuneigung und Liebe zu den Menschen, die gegen diese schreckliche Krankheit kämpfen, was natürlich ganz wunderbar ist. Leider, ich mag es fast nicht zugeben, ist bei mir alles ganz anders. Bereits seit meiner Kindheit und Jugend habe ich zu meinen Eltern ein sehr angespanntes Verhältnis, das immer wieder zu Zerwürfnissen führte. Nähere Einzelheiten würden hier den Rahmen sprengen. Seit Anfang dieses Jahres hatte ich jedoch auf Anraten meines Psychotherapeuten den Kontakt zu meinen Eltern gänzlich abgebrochen, habe auch meinen Vater vor seinem Tod im September 08 nicht mehr gesehen. Tja, und jetzt befinde ich mich in plötzlich in einer Situation, mit der ich eigentlich überhaupt nicht zu Recht komme. Alles stürzt auf mich ein, unerwartet bin ich für alles und jedes zuständig, fühle mich beinahe „fremdbestimmt“. Wobei ich natürlich den Gedanken „Sie ist meine Mutter und hat nicht mehr lange zu leben, ich muss mich jetzt kümmern“, nicht eine Sekunde aus meinem Kopf kriege. Schließlich bin ich kein gefühlloser Mensch. Beate |
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