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#1
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AW: Tabuthema Krankheit - Was nun?
Zitat:
Morgen geht sie erstmal wieder ins Krankenhaus auf eine Palliativstation selbst das war vor kurzem noch undenkbar. Zitat:
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#2
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AW: Tabuthema Krankheit - Was nun?
Hallo,
mein Lebensgefährte hat selbst einen Tag vor seinem Tod nicht über den Tod reden wollen. Er hatte gottseidank einen sehr gnädigen Krankheitsverlauf, Diagnose vor 14 Monaten, inoperabel, damels keine Metas, und während dieser 14 Monate niemals Schmerzen oder ähnliches. Am Tag vor seinem Tod, als ich ihm sagte, streng Dich an damit Du wieder gesund wirst, sagte er lediglich, es ist immer so das von 2 Partnern einer zuerst geht. Und jetzt wollen wir nicht mehr drüber reden. Da hab ich noch gedacht das er zu Fuss wieder aus dem Krankenhaus kommt. Aber das war dann leider nicht so. Also, rede nicht über Krankkeit und Ende, hilf Deiner Mutter die Hoffnung aufrecht zu erhalten. Ann |
#3
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AW: Tabuthema Krankheit - Was nun?
Hallo zusammen,
@ psytec: Wir alle wissen, wie belastend, nervenzehrend und psychisch und physisch anstrengend die Rundum-Pflege von schwerkranken Angehörigen ist und diese Ungerechtigkeit, dass man sogar mehrere Familienmitglieder durch Krebs verlieren muss, ist zum Himmelschreien, dass kann ich gut verstehen, bei mir war es genauso. Man denkt immer: Warum ausgerechnet wir schon wieder? Aber warum denkt man eigentlich nicht: Warum ausgerechnet wir nicht? Jeder kann jederzeit davon betroffen sein. Du bist nicht allein und du darfst auch weinen, schreien und deiner Trauer und Wut freien Lauf lassen. Wer verbietet dir das? Klar wäre es viel einfacher jetzt schon mit deiner Mutter zusammen trauern zu können. Aber du siehst selbst, sie geht von allein auf die Palliativstation. Sie braucht doch einfach etwas Zeit, sich mit diesem Schicksal auseinanderzusetzen. Nicht jeder kann so schnell sein Schicksal und in diesem Fall seine Krankheit und die Diagnose annehmen und akzeptieren. Da bricht doch eine Welt zusammen. Und für den Betroffenen ist es immer noch am Schlimmsten. Aber ich weiß genau, wie es dir geht. Ich hatte auch oft Angst, dass ich es nicht aushalten kann, meine Eltern zu pflegen, dass ich zusammenbreche und ihnen keine Stütze mehr sein kann, bis ich gemerkt habe, dass ich auch mal kurz loslassen kann und nicht 24 Std. um sie sein muss, obwohl ich das gern wollte. Und selbst wenn es nur für 1 Std. am Tag war, in der ich nur etwas für mich tat. Das hat mir dann immer wieder kurzfristig Kraft gegeben. Aber irgendwann ist man einfach am Ende. Und das ist auch völlig verständlich. Laß deiner Mama noch ein bißchen Zeit, beherzige doch die (wie ich finde) guten Ratschläge der anderen hier und versuch behutsam von dir aus über ihre Krankheit mit ihr zu sprechen. @ Bea: Ich weiß nicht, was ich dir raten soll. Kann verstehen, dass du das Gefühl hast, du müßtest für deine Mutter da sein. Weil die Gesellschaft es erwartet, weil du meinst, es "gehört sich so" und ein schlechtes Gewissen hast, wenn du es nicht tust. Wenn die Liebe nicht da ist und der freie Wille zur Pflege, spürt das auch deine Mutter. Du mußt dich zu nichts zwingen, sondern kannst auch einen Pflegedienst (von der Caritas etc.) beauftragen oder dir andere Hilfe von aussen holen. Hast du noch Geschwister? Vielleicht hilft dir auch die Antwort auf die Frage: Würde sie das gleiche für dich tun? Aber möglicherweise ist das auch deine letzte Chance, dich mit deiner Mutter zu versöhnen und die Zeit, die euch noch bleibt, für ein Miteinander zu nutzen. Wenn das aber völlig gegen deinen Willen geht, macht es keinen Sinn. Dann solltest du dich vielleicht auch nicht dazu zwingen. Dann kann und will man es einfach nicht. Viele Grüße Sandra |
#4
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AW: Tabuthema Krankheit - Was nun?
Hallo psytec,
da deine Mutter jetzt auf die Palliative kommt, wäre es für euch alle eine Gelegenheit mit dem dortigen Personal vllt. das Gespräch zu suchen, das für euch wichtig ist. Das Pflegepersonal ist für diese Aufgabe speziell ausgebildet, und auf den meisten Palliativen sind Psychonkologen oder dafür ausgebildete Psychologen als Ansprechspartner für die Betroffenen und die Angehörigen vorhanden. Ihr müßtet nur nachfragen.
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Jutta _________________________________________ |
#5
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AW: Tabuthema Krankheit - Was nun?
Hallo psytech......
mein Dad hat bis zu seinem Tod das Wort STERBEN nur 2 mal in den Mund genommen......er wollte nicht darueber reden, konnte nicht oder was auch immer.....wir haben es akzeptiert. Es ist unendlich schwer, daher hoffe ich fuer dich das deine Mum sich noch anders entscheidet, ABER - sehr wichtig ist fuer dich - du musst reden doch in diesem Fall eben nicht mit deiner Mum, aber lass einfach alle deine Gefuehle raus. Auch ich verstehe bis jetzt nicht, warum Dad nie ueber die Krankheit oder das Ende geredet hat. Alles Gute und viel Kraft, die Zeit ist schwer, aber versuch sie zu nutzen. A.
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Mein Dad....Diagnose BSDK mit Metastasen am 23.Mai.2008 Eingeschlafen fuer immer am 10. November 2008 |
#6
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AW: Tabuthema Krankheit - Was nun?
Hallo Forum!
Die letzten beiden Wochen waren anstrengend und gefüllt mit neuen Eindrücken. Leider hatte ich nicht viel Zeit mich mit dem Forum auseinander zu setzen. Zunächst einmal bedanke ich mich für das viele Mitgefühl das hier im Forum ist. Es ist für mich schon alleine hilfreich zu lesen wie ihr über die Krisensituation BSDK in der Familie denkt oder wie es bei euch war. Meine Mutter war nun 10 Tage lang auf der Palliativstation und ist jetzt seit Feitag wieder zuhause. Positiv ist das sie sich im Krankenhaus sehr wohlgefühlt hat und auch dort mit ihr und auch mit uns über ihre Krankheit gesprochen wurde. Leider ist sie noch immer sehr verschlossen was ihre Situation angeht... Ihr Zustand ist für uns im Augenblick allerdings überhaupt gar nicht mehr nachvollziehbar. Als es an die Entlassung aus dem Krankenhaus ging wurden wir an die Seite genommen und darauf vorbereitet das es nicht mehr lange dauert. Wir wurden über den Ablauf des Sterbevorgangs aufgeklärt, was an sich nicht schlecht ist, weil man somit ein wenig vorbereiteter auf diese Situation ist und dann nicht so schnell panisch wird. Kaum zu Hause angekommen blühte sie aber in einer unglaublichen Art und Weise auf. Vielleicht lag es daran das unser Bruder das Wochenende von weit her angereist ist, so war unsere Vermutung zunächst. Und wie zur Bestätigung ist sie seit Sonntag schon wieder schlechter drauf. Allerdings lange nicht so schlecht wie vor dem Krankenhausaufenthalt. Nur Ihre Laune wird immer schlechter sie ist mit vielem unzufrieden was uns wiederum fertig macht. Seit ein paar Tage hat sie nun auch einen dollen Husten und wir vermuten das das viele Wasser in Ihrem Körper mittlerweile auch in Der Lunge ist, aber was dagegen tun.... Was uns im Augenblick am meisten beschäftigt ist das alle Ärzte, Pflegepersonen... schon sagen das es nicht mehr lange dauert, aber auf der anderen Seite Ihr allgemein Zustand uns im Augenblick etwas anderes zeigt. Es ist ein unerträgliches Gefühl zwischen Hoffen und Bangen. Ihre Pflege teilen meine Schwester und ich nun untereinander und beide sind wir 24h Stunden am Tag damit beschäftigt. Ein Kraftakt der sehr an unserer körperlichen und seelischen Kraft zehrt. Zumindest 2mal die Woche kommt jetzt ein Pflegedienst für die Körperpflege ein weing Entlastung für uns und Freitag geht sie wieder ins Krankenhaus..... Mein Schwester sagt gerade das ihr Eindruck ist das Mom gerade nochmal mit aller Kraft gegen den Krebs ankämpft. Ein gutes Zeichen oder ein verzweifelter Akt. Diese Ungewissheit über die Dauer dieses Kampfes ist so schlimm... |
#7
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AW: Tabuthema Krankheit - Was nun?
Hallo Psytec,
ich kann so gut nachvollziehen, wie Du Dich fühlen musst! Dieses ewige Auf und Ab, Hin und Her, zwischen Hoffnung und Angst! Darin mischt sich die Panik, vielleicht irgendwann nicht das Richtige zu tun, weil die ganze Situation zur totalen Überforderung führt! Ach Mensch, leider kann ich Dir auch nicht helfen, aber zumindest kann ich Dir auf diesem Wege virtuell ganz viel Kraft schicken, obwohl ich natürlich aus eigener Erfahrung weiß, daß es Dir wahrscheinlich auch nicht wirklich hilft. Aber vielleicht hilft es ja ein klein wenig, wenn Du weißt, es denkt irgendwo jemand an Dich... Ich wünsche Dir alle Kraft der Welt. Liebe Grüße Beate |
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