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Alt 29.07.2008, 12:26
esneault esneault ist offline
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Beiträge: 64
Standard Wachstumskurven

Liebe Mitbetroffene,
um den Krankheitsverlauf eines metastasierten Nierenzellkarzinoms besser beurteilen zu können, lohnt es sich, von den gefährlichsten (in der Regel den größten) Metastasen Wachstumskurven anzulegen. Dazu muss man sich im Schreibwarengeschäft oder im Internet halblogarithmisches Millimeterpapier besorgen. Die lineare Skala teilt man in Tage von der ersten bis zur letzten Messung ein. Die logarithmische Skala (2 Dekaden) beschriftet man von 1 bis 100 Millimeter. Jetzt kann man für die gefährlichsten Metastasen alle bekannten Messpunkte eintragen. Meistens geben die Radiologen nur den maximalen Durchmesser der größten Metastase an. Bei mir liegen die Messpunkte aller Metastasen auf Geraden mit ungefähr der gleichen Steigung, die einer Durchmesser-Verdoppelungszeit von 18 Monaten entspricht. Bei Rundherden ist die Verdoppelungszeit des Volumens ein Drittel der Verdoppelungszeit des Durchmessers, in meinem Fall also 6 Monate. Durch die Beobachtung der Wachstumskurven und rechtzeitiges Handeln habe ich meine Metastasen bisher ganz gut in den Griff bekommen. So habe ich zuerst einen Lymphknoten im Bauchraum chirurgisch entfernen lassen, so dass der Bauchraum jetzt metastasenfrei ist. Anfang des Jahres ließ ich einen Lymphknoten am rechten Lungenhilus strahlenchirurgisch eliminieren. Dann machte ich eine Immuntherapie, durch die der größte Rundherd in der Lunge von 18 mm Durchmesser auf 13 Millimeter schrumpfte. Jetzt habe ich gerade eine zweite Immuntherapie hinter mir und werde in den nächsten Tagen ein neues CT anfertigen lassen. Natürlich werde ich das Wachstum der größten meiner 25 Rundherde in der Lunge weiter beobachten und im Zweifelsfall wieder eingreifen. Wenn das Wachstum zum Stillstand gekommen sein sollte, werde ich nichts unternehmen.
Fazit: Bei mir hat sich das Anlegen von Wachstumskurven sehr gelohnt, weil ich aus den Kurven immer ablesen konnte, wann ich spätestens eine geeignete Therapie einleiten musste. Ich bin sehr gespannt, ob sich durch die Immuntherapie die Steigung der Wachstumskurven geändert hat. Mit Wachstumskurven ließe sich auch klären, ob und wie das Wachstum durch andere Therapien verändert wird. Vielleicht kann man dadurch auch endlich mal klären, was nach dem Unwirksamwerden oder nach dem Absetzen von Angiogenesehemmern (Nexavar, Sutent und Torisel) passiert. Über möglichst viele Rückmeldungen würde ich mich freuen.
Mit den besten Grüßen!
Esneault
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