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  #1  
Alt 16.07.2008, 23:03
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Kerstin22 Kerstin22 ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Meine bestehenden Freundschaften haben sich kaum verändert, aber zwei Bekannte sind Freundinnen von mir geworden. Ich habe nicht das Gefühl, dass sich jemand von meinen Freunden zurückgezogen hat. Mit meinem Vater habe ich schon immer Probleme. Das Verhältnis zu meiner Mutter ist enger geworden. Vielleicht auch, weil ich durch meine Krankschreibung mehr Zeit mit ihr verbringe, von den gemeinsamen Stunden im Krankenhaus mal ganz zu schweigen. Alle Komilitonen, mit denen ich jetzt befreundet bin, habe ich erst nach meiner Diagnose kennengelernt. Inzwischen bin ich auch mit Enkelinnen einer ehemaligen Bettnachbarin befreundet. Die hingen letztes Jahr bei meiner Hochdosis immer bei ihrer Großmutter rum. Das sind übrigens Drillinge. Ich bin ja "nur" ein Zwilling. Ohne jemanden jetzt auf die Füße treten zu wollen. Ich glaube, dass es in Hinblick auf Freunde auch darauf ankommt wie man mit der eigenen Krankheit umgeht und vielleicht auch wie man die eigenen Heilungschancen einschätzt. Ich habe das Gefühl, dass meine Krankheit mein Verhalten Freunden gegenüber nicht so verändert hat. Man merkt mir meine Krankheit nicht so an, was sicherlich auch an meinem sonst guten Allgemeinzustand liegt. Ich selber fühle mich nicht sterbenskrank. Deswegen ist es sicherlich auch für meine Freunde einfacher. Ich versuche ja immer normal weiter zu leben. Gestern z.B. war ich in der Uni mit Mathe-Komilitonen Beachvolleyball spielen.
Meine Haut ist jetzt echt besser, aber als ich heute meine Kortison-Salbe absetzte, wurde es wieder schlimmer. Geht im Moment wohl nicht ohne.
Liebe Grüße
Kerstin
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Morbus Hodgkin, II B mit Riskofaktor, ED 4/06, 8x BEACOPP eskaliert,Bestrahlung, 1. Rezidiv 03/07, 2x Chemo mit DHAP, 20.06.07 SZT; Bestrahlung;Reha, 2. Rezidiv, 18.04.08 allogene SZT, 03.06.08 komplette Remission , 2019: Knoten im Brustkorb, 03/19 ED Peripherer Nerventumor, 6 Zyklen Chemo, Bestrahlung, OP, bestätigte Remission 01/20
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  #2  
Alt 18.07.2008, 12:34
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Kerstin22 Kerstin22 ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Hallo ihr Lieben!
Heute Nacht hatte ich zwei Alpträume und heute schleppe ich mich irgendwie depressiv durch die Gegend. In den letzten Jahren bin ich ja eher erstaunlich stabil gewesen. Meine Jugend dagegen war eine einzige Depression. Ich habe da schon so viel geheult, dass es eigentlich für den Rest meines Lebens reicht. Ich bilde mir ja auch ein, dass ich so gut mit meiner Krankheit umgehen kann, weil ich durch meine langjährige Psychoanalyse vor meiner Krankheit mich sehr weiterentwickelt habe. Ich weiß nicht, was gerade mit mir los ist. Wahrscheinlich sollte ich das in Anbetracht meiner Krankengeschichte einfach mal akzeptieren.
Liebe Grüße
Kerstin
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  #3  
Alt 18.07.2008, 18:45
Sanne72 Sanne72 ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Liebe Kerstin,

wieso solltest Du nicht nach einer Nacht mit blöden Träumen depressiv drauf sein dürfen?
Sei heute einfach nett zu Dir, frag bei Dir selbst nach, was Dir gut tut (bei mir ist es oft ein Nachmittag im Bett mit einem absolut anspruchslosen Liebesroman) und gestatte Dir einfach, schlecht und depressiv drauf sein zu dürfen!

Denke an Dich!

Liebe Grüße von Susanne
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  #4  
Alt 18.07.2008, 22:23
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Kerstin22 Kerstin22 ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

So, Kerstin war gerade beim Sport und Endophine wirken ja wirklich Wunder. Dazu noch ein paar Erfolgserlebnisse. Konnte wegen erstaunlich kleiner Gruppe mit meinem Krankengymnastik-Krankenhaus- und Yogawissen triumphieren. Ja, ich weiß die Begriffe vieler Hatha-Yoga-Übungen auf Sanskrit. Außerdem sehe ich morgen eine Freundin und gehe Sonntag zu einem Geburtstag. Im Moment sehne ich mich nach Erlebnissen. Meinen Bino hat schon meine Mama ins Bett gebracht. Der schläft schon.
Gute Nacht!
Kerstin
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  #5  
Alt 20.07.2008, 01:31
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Kerstin22 Kerstin22 ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Ich habe Bauchschmerzen und kann nicht schlafen. Obwohl ich hier der Betroffene bin, bekomme ich hier immer Angst, wenn ich von verstorbenen Müttern lese. Meine Mama ist der Mensch, der mir am Nähsten steht. Ich liebe und brauche meine Mama ganz doll. Seit Monaten konnten wor uns schon nicht mehr in den Arm nehmen, weil ich ja keimarm leben soll.
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  #6  
Alt 20.07.2008, 11:58
flyyy flyyy ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Hallo Kerstin
Sind die Bauchschmerzen besser? Ist ja doof, dass Du Dich mit Bauchschmerzen und Hautproblemen herumschlagen musst.
Hoffe Du hattest ein schönes Wochenende mit vielen tollen Erlebnissen!
Bei mir sind die Ferien leider schon wieder vorbei. Die letzte Woche war ich in der Nähe von Venedig. Eigentlich wollten wir erst heute nach Hause fahren, aber ich hatte ein bisschen Sehnsucht nach meinem Schatz und keine Lust, den ganzen Sonntag im Stau stehend zu verbringen, also bin ich mit dem Zug gefahren. War recht gemütlich, habe mir etwas zu trinken und ein Buch gekauft und so verging die Zeit recht schnell.
Grüsse
Christina
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  #7  
Alt 20.07.2008, 12:24
Benutzerbild von annika33
annika33 annika33 ist offline
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Beiträge: 1.806
Standard AW: Krebs und Studium

Hallo liebe Kerstin,

möchte Dir heute in Deinem Thread auch mal Hallo sagen.

Hoffe, die ollen Bauchschmerzen haben das Weite gesucht und Du hast die Nacht (ich weiß...Nächte können manchmal endlos lang sein) gut rumgekriegt.

Das mit den Müttern stimmt...wenn man liest, dass eine Mama geht ist das sehr schlimm. Aber ich glaube die Angst, die eine Mama um ihr Kind hat ist auch ganz furchtbar. Ich wünsch mir, dass Du Deine Mama bald wieder knuddeln und drücken kannst (ist das echt so mit den Keimen...., dass man einander noch nicht mal doll umarmen darf?). Ich fahre heute meine Mama besuchen und habe auch immer ein beklemmendes Gefühl im Bauch, wenn ich losfahre und sie steht in der Tür und winkt mir nach. Ich wünsch mir, dass sie mir noch lange lange nachwinken kann.

Und Dir wünsch ich einen unbeschwerten Sonntag, ohne Bauchweh oder sonst irgendwelche unangenehmen Dinge, mit denen man sich nicht abplacken will.

Liebe Grüße

Annika
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