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  #1  
Alt 13.07.2008, 20:09
Anscha Anscha ist offline
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Registriert seit: 04.01.2007
Beiträge: 175
Standard AW: Wie lange noch?

Hallo Ypsi,

es tut mir sehr leid, dass auch Ihr von dieser Erkrankung nicht verschont geblieben seit. Es ist sehr schwer zu warten. Wie schlimm ist es? Was kann man tun... das zerfrisst einen schier. Kenne das leider auch. Man kann niemals einen Krankheitsverlauf voraus sagen, Prognosen abzugeben ist zumindest für Laien sehr vermessen. Es gibt Statistiken... aber letztlich verläuft es doch bei jedem anders. Und ganz besonders wichtig: Die Hoffnung niemals aufgeben! Ich wünsche Euch ganz viel Kraft! Man kann sich zu nichts zwingen. Es wäre zu viel verlangt dass Dein Vater von heute auf morgen komplett das Rauchen aufhört... Wie ich des öfteren schreibe: Man kann dem Leben nicht mehr Tage geben, aber dem Tag mehr Leben. Allerdings ist es nicht einfach, mit so einer Diagnose - erst recht wenn sie noch so frisch ist - umzugehen. Man wird sich nie daran gewöhnen, aber versucht irgendwann, wenn der ersten Schock vorbei ist, daran zu denken, dem Tag Leben zu geben.

Alles Gute
Anscha
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  #2  
Alt 13.07.2008, 20:41
Benutzerbild von gwenda
gwenda gwenda ist offline
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Beiträge: 778
Standard AW: Wie lange noch?

Hallo Ypsi,

ich gehe davon aus, dass Du hier nicht vertröstet werden willst, sondern Hilfe suchst.

Der Tumor scheint mir sehr weit fortgeschritten. Hast Du schon eine Diagnose der Größe es Tumors und ob er Metastasen gebildet hat?
Als ich das Erste Mal hier gschriben habe, bekam ich als Ratschlag:

"Nutze die Zeit-jede Minute, macht alles, was noch geht und was Euch wichtig ist. Regel mit Deinem Mann alles was zu regeln ist."

Diesen Ratschlag gebe ich Dir jetzt einfach weiter.

Das Problem mit der Lieben Verwandschaft hab ich auch gerade - lass sie - sie wissen es nicht besser.


Liebe Grüße

Sigrid
__________________

Die Hoffnung stirbt zuletzt -
Sie starb am 18.06.08 genau ein Jahr nach der Diagnose
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  #3  
Alt 14.07.2008, 11:58
Ypsi Ypsi ist offline
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Standard AW: Wie lange noch?

Liebe Anscha, liebe Sigrid, vielen lieben Dank für eure Worte. Es tut so gut!
Ich weiß, dass viele Patienten - zumindest in der ersten Zeit - wirklich von Tag zu Tag leben und was für die Angehörigen wie Lethargie aussieht, ist einfach schreckliche Angst.
Wir wissen nun, dass im CT weitere Schatten auf der Wirbelsäule zu sehen sind. Best case = Bandscheibenveränderungen / Verkalkungen; worst case und wohl auch wahrscheinlicher = Metastaten. Außerdem klagt er über Sehstörungen.
Ein Lungeflügel ist komplett schwarz, d.h. da sieht man auf dem Röntgenbild nur noch ein riesiges schwarzes Etwas. Und, wie gesagt, im anderen Lungenflügel sind drei tennisballgroße, dunkle Schatten.
Habe gerade mit ihm telefoniert, er bekommt heute Nachmittag nun endlich den Termin für das Diagnose / Prognosegespräch Ende dieser Woche. Bei diesem Gespräch werde ich natürlich dabei sein.
Nachdem ich mich gestern nun einige Stunden hier eingelesen habe, werde ich auch meine Ma bitten, ihn zunächst nicht weiter zu bedrängen, seine Sachen (finanziell) zu regeln. Ich möchte damit bis nach der endgültigen Diagnose warten und auch danach noch einige Tage verstreichen lassen... Mein Vater "plant" eher in Richtung Hoffnung, hat die Nachbarin gebeten, sich während seiner Reha-Zeit, um seine Katze zu kümmern usw. Von Reha ist bisher überhaupt keine Rede gewesen. Ich glaube, er klammert sich da wirklich im Moment an jeden Strohhalm.

Ich hoffe, ich darf euch auf dem Laufenden halten...

Ypsi
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  #4  
Alt 14.07.2008, 13:11
chrisi0211 chrisi0211 ist offline
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Beiträge: 938
Standard AW: Wie lange noch?

Hallo Ypsi!

Es tut mir sehr leid, daß Ihr von der Krankheit betroffen seid. Ich finde es gut, daß Du beim Gespräch dabei sein wirst.

Es würde nichts ändern, wenn Dein Vater das Rauchen jetzt aufgeben würde, das würde ihn nicht mehr gesund machen, also mache ihm bitte keine Vorwürfe und ja er hat ja Recht, daß es sein Leben ist, auch wenn einem das ab und an nicht gefällt. Stehe ihm einfach bei, ich denke, daß das jetzt das einzige ist, was Du für ihn tun kannst und so doof es klingt, das einzige, was einem zusteht!

Ich würde auch mit der Mutter reden, die finanzielle Sache ruhen zu lassen, Dein Vater hat jetzt ganz andere Probleme und Sorgen. Ich bin mir sicher, daß Dein Vater das tun wird, was er tun muß zu gegebenen Zeitpunkt. Ich muß ehrlich sagen, wenn mich in so einer Situation jemand "auffordern" würde etwas zu regeln , täte ich es nicht, ich wüßte dann, woran den anderen was liegt - zumindest hat es einen sehr fahlen Beigeschmack. Gerade bei so heiklen Dingen ist ganz viel Einfühlungsvermögen und Fingerspitzengefühl notwendig. Wenn er ein halbwegs verantwortungs-
bewußter Mensch ist, dann wird er das ganz von alleine tun .

Auf alle Fälle wünsche ich Euch für die kommende Zeit ganz viel Kraft.

lg Chrisi
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  #5  
Alt 14.07.2008, 13:23
C. S. C. S. ist offline
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Beiträge: 251
Standard AW: Wie lange noch?

Liebe Chrisi,
leider muss ich Dir, was das Rauchen angeht, widersprechen. Es gibt klare Untersuchungsergebnisse die nachweisen dass Rauchen die Wirkung einiger Chemos deutlich abschwächt. Das sollte der Vater schon wissen bevor er sich für Weiterrauchen entscheidet.
Liebe Grüße
C. S.
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  #6  
Alt 14.07.2008, 13:29
Ypsi Ypsi ist offline
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Registriert seit: 19.12.2006
Beiträge: 199
Standard AW: Wie lange noch?

Liebe Chrisi,

danke auch Dir ganz arg für Deine Zeilen.

Ich glaube, ich hab´ mich da völlig falsch ausgedrückt. Deshalb kurz zur Erklärung. Meine Eltern leben seit zwei Jahren getrennt und sind seit einem Jahr geschieden. Seither bittet und bettelt meine Ma darum, dass sie die Kopien der Bankunterlagen für diese Eigentums-Wohnung bekommt. Mein Paps rückt aber nichts raus. Sie bekommt monatlich einen Betrag von ihm genannt, den sie anteilig zahlen muss (an die Bank und die Wohnungsverwaltung). Einsicht in Abrechnungen etc. bekommt sie von ihm nicht. Sie hat sich zwar schon einige Unterlagen von den Banken, der Verwaltung selbst kommen lassen, aber sie hat eben nicht alles vorliegen. Das meinte sie, mit >ordnen<.

Tur mir Leid, jetzt, wo ich meine ersten Zeilen nochmal lese... hört sich das ja furchtbar an. Deshalb oben die längere Erklärung.

Ich versuche es ja immer auch von seiner Seite aus zu sehen. Ich habe trotzdem das Gefühl, ich mache viel falsch...
Es ist ohnehin schon schwer mit dieser Nachricht umzugehen. Das die Familie keine mehr ist, macht es nicht einfacher....

Ypsi
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  #7  
Alt 14.07.2008, 14:23
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Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
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Standard AW: Wie lange noch?

Liebe Ypsi,

ich platz hier einfach mal so rein. Was Du schreibst ist schrecklich. Da ich ja nun außenstehende für dich bin muss ich einfach (sorry, kann nicht anders) meinen senf dazu geben.

Das Deine MOm gerade jetzt elektrisch wird wo es doch die letzten zwei jahre auch irgendwie funktioniert hat finde ich sehr unangenehm. WEnn sie gemeinsame Schuldner sind kommt sie auch selbst an die Unterlagen der bank ran. Ich würde aus meiner Perspektive jetzt schon sagen: Halt dich raus soweit es geht. Denn so, wie es selbst nach Deinen ERklärungsversuchen klingt - kann es ja eigentlich nur eklig werden.

Was den Einwurf von C.S. angeht: den finde ich gut. Ich denke auch dass Dein Vater sich der Risiken bewusst sein muss. Ich habe meiner Mutter auch von eben C.S. Hinweis dass die Chemomedis dann schlechter wirken, berichtet. Meine Mom raucht dennoch - und mir tut es weh. Ich halte nichts davon. Wollte dass wir alle zusammen aufhören, habe es auf allen wegen versucht.

Fakt ist aber, wenn er nicht will, dann will er nicht. und dann sollte er nicht gezwungen sein sich verstecken zu müssen.

ich finde einfach es ist die falsche zeit für vorwürfe, ich denke, man kann nur alle türen offen halten und versuchen aufzuzeigen was einen dahinter erwartet. der weg, für den dein dad sich entscheidet - den wird er ehrlich gesagt ohnehin allein gehen müssen. Du kannst ihn nur ein stück begleiten. ich weiß du meinst es nur gut. ich wollte das gleiche erreichen. aber schlussendlich sind unsere eltern ja schon groß.

ich drücke die daumen für das ergebnis der broncho. halt uns auf dem laufenden.
__________________
Liebe Grüße - Bibi
*********************
Dankbarkeit
ist die Erinnerung
des Herzens
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  #8  
Alt 14.07.2008, 15:46
chrisi0211 chrisi0211 ist offline
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Beiträge: 938
Standard AW: Wie lange noch?

Hallo!

@ C.S.: Natürlich hast Du Recht was das Rauchen anbelangt. Es ist nur so, daß er eben starker Raucher ist und es sicher sehr schwer ist aufzuhören, ihn dazu ermutigen - selbstverständlich, aber bei Vorwürfen denke ich so wie Bibi...

@ Ypsi: Ich weiß, wie schwierig es ist, wenn sich die Eltern trennen, meine haben das auch gemacht vor 1,5 Jahren. Heuer im Frühling hatte meine Ma eine Darmoperation, die sie völlig vom Hocker gehauen hat und im Anschluß war sie auf Hilfe angewiesen (also auf mich, es gibt sonst keinen mehr, mein Bruder verunglückte vor 5 Jahren), mein Vater hat in der Zwischenzeit Probleme mit den Augen bekommen (auf einem Auge der grüne u. der graue Star, auf dem anderen Auge ein Tumor - beide Augen können im schlimmsten Fall erblinden, aufgrund dieser Lage wird das Tumorauge im Moment noch gar nicht behandelt (bestrahlt), weil sie versuchen, zuerst das andere zu "richten", was auch immer das heißt). Meine Eltern sind beide knapp vor 70!!! Daher weiß ich auch, wie schwierig Deine Situation ist. Man selber steht sowieso irgendwie zwischendrinnen, obwohl ich klar gemacht habe, daß sie beide weiterhin meine Eltern bleiben!!!
In Deinen oberen Postings hat sich das wirklich so gelesen, als hätte Deine Ma schon Interesse am Erbe, obwohl er ja noch am Leben ist . Wer wohnt denn in der Wohnung? Sind beide im Grundbuch eingetragen? Ich verstehe schon, daß es Deiner Ma nicht egal ist, zumal ich annehme, daß sie finanziell nicht in der Lage ist, alles alleine zu berappen ... und dadurch Angst bekommt... Für Dich ist es sehr schwer, schließlich soll sich ja kein Elternteil benachteiligt werden, von dieser Sichtweise aus, ist es sicher besser, wenn sich da die Eltern "gleichraffen" und Du Dich raushältst, was nicht einfach ist, aber für alle Beteiligten wahrscheinlich noch am humansten. Wenn Du Dich da einbringst (ich weiß Du hast gute Absichten), dann wird es so rüberkommen, als würdest Du auf einer Seite stehen befürchte ich. Das trübt natürlich das Klima... und denke daran, daß Dein Vater Dich jetzt braucht, er braucht Deine Unterstützung, er braucht jemanden, der ihn hochzieht, wenn er mal psychisch schlecht drauf ist, er braucht jemanden zum Lachen und zum Weinen, er braucht jemanden, der ihn bei sämtlichen Therapien usw. begleitet, der ihm im Haushalt hilft - er braucht dann einfach einen Felsen in der Brandung!!!

lg Chrisi
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