Lymphödem wird immer schlimmer - trotz Lymphdrainage

[Sonnenhunger]

Liebe Kämpferinnen,

das Thema "Lymphödem" kam schon oft zur Sprache - stets mit der Empfehlung möglichst schnell mit Lymphdrainage zu beginnen, um dieses unangenehme, schmerzhafte und behindernde Symptom zu beseitigen.

Nach einem Axilla-Rezidiv fehlen mir nun mindestens dreißig Lymphknoten in der Achsel-Region. Nach der OP entstand das Lymphödem sehr schnell, dementsprechend zügig begann ich mit den Behandlungen der Lymphdrainage. Zur Zeit befinde ich mich noch in der Strahlentherapie zwecks Eliminierung überlebender bzw. aufsteigender Tumorzellen.
Trotz Lymphdrainage wird mein Lymphödem immer schlimmer. So langsam entwickel ich Ängste vor einem chronischen Verlauf ... Da ich eine bissige Katze habe - Modell unvermittelbar, deshalb habe ich sie genommen - , wäre ein "Normal-Lymphabluss-Stand" erstrebenswert, um im Ernstfall noch die Chance zur Vermeidung eines Elefantenarmes zu haben.

Hat jemand einen Tipp, wie ich dieses blöde Lymphödem bezwingen kann ?

Liebe Grüße
Elfriede

[Christianchen]

Eine Gegenfrage: wie oft gehst du pro Woche zur Lymphdrainage? Wird der Arm danach gewickelt bzw trägst du einen Kompressionsstrumpf? Kannst du evl öfter hingehen? Hat dich der Arzt/Lymphtherapeut dich mal auf eine "Lymphklinik" angesprochen?

[Ilse Racek]

@ Sonnenhunger

mir fehlen nach der BK OP auch 30 Lymphknoten (3 waren offenbar befallen).

Inzwischen sind seit Erkennen meiner Erkrankung 5 Jahre vergangen und ich geh' immer noch ganz regelmäßig zur Lymphdrainage. Allerdings trat mein Ödem damals "erst" während der AnschlussHeilbehandlung auf. Man hat noch vor Ort sofort mit Lymphdrainagen und Wickeln begonnen und mir für die Zeit nach dem Kuraufenthalt sofort den ersten Kompressionsstrumpf incl. "Handschuh" anfertigen lassen.

Auch ich hab' damals gehofft, das blöde Lymphödem kurzfristig zu bezwingen und hatte ordentlich Bammel vor einem chronischen Verlauf......... Nun habe ich mich sozusagen damit arrangiert (was will man machen) und zieh' halt brav die Therapie durch. Meine Physiotherapeutin ist inzwischen meine beste Freundin geworden
Auch regelmäßiges Schwimmen und tägliche leichte gymnastische Übungen vor dem Einschlafen empfinde ich als hilfreich.

Alles erdenklich Gute für Dich
wünscht mit herzlichem Gruß

[Ilse Racek]

@ Sonnenhunger

jetzt hab ich doch glatt was vergessen: Wer "beurteilt" fachlich Dein Ödem ???
Ich hab nämlich die Erfahrung gemacht, dass - beispielsweise - Onkologen und Radiologen oft nicht unbedingt Ahnung davon haben
Mein Gynäkologe beispielsweise fragt mich immer mal mitleidig "müssen Sie denn i m m e r n o c h diesen Strumpf tragen........" ?
Deshalb bin ich ganz dankbar, dass ich nach meiner Erkrankung den Tipp bekommen hab, einen Dermatologen aufzusuchen, der "dafür" ausgebildet ist Und so fahr ich zur Kontrolle und wg. des Therapie-Rezeptes 4 mal im Jahr "über Land", weil in unserer Stadt und der direkten Umgebung kein/e Fachmann/Fachfrau zu finden ist........

LG

[Sonnenhunger]

Liebes Christianchen, liebe Ilse,

ganz herzlichen Dank für eure Nachfragen bzw. Tipps.

Die Behandlung mittels Lymphdrainagen hat meine Strahlentherapeutin vorgeschlagen. Wenn es nach ihr ginge, auch erst nach Abschluss der Radiatio. So lange möchte ich aber nicht warten, es muss doch was geschehen ...

Zur Zeit bekomme ich zwei Mal pro Wochen Lymphdrainagen. Solch einen Kompressionsstrumpf habe ich noch nicht ausprobiert. Ist auch eigentlich nicht möglich - ich bin berufstätig und brauche meinen Arm unabdinglich; wie sollte ich richtig arbeiten, wenn der starre Strumpf oder ein Wickel meine Bewegungsfähigkeit gänzlich verhindert ? Ich vermeide natürlich schweres Heben.

Habe Ende Juni Urlaub, dann werde ich mir so einen Strumpf verordnen lassen. Bis dahin ... schwimmen vielleicht ?

Es scheint so, dass in meiner Nähe keine gute Physiotherapeutin ist. Die Lymphdrainagen gehen viel zu schnell.

Liebe Ilse,
toi toi toi, dass dein Lymphödem sich doch noch bessert.

Liebe Grüße
Elfriede

[Christianchen]

[QUOTE=Sonnenhunger;553410]
Zur Zeit bekomme ich zwei Mal pro Wochen Lymphdrainagen. Solch einen Kompressionsstrumpf habe ich noch nicht ausprobiert. Ist auch eigentlich nicht möglich - ich bin berufstätig und brauche meinen Arm unabdinglich; wie sollte ich richtig arbeiten, wenn der starre Strumpf oder ein Wickel meine Bewegungsfähigkeit gänzlich verhindert ? Ich vermeide natürlich schweres Heben.
QUOTE]

Dem muß ich jetzt mal widersprechen. Der Wickelverband schränkt die Beweglichkeit und den Tastsinn tatsächlich ein, da hast du recht. Deshalb gibt es den Strumpf als Kompromiss! Ich trage selbst einen, der Tastsinn ist nur minimal eingeschränkt, die Beweglichkeit voll erhalten. Er hat zwar nicht ganz die Kompressionswirkung der Wickelung, aber hält das Ödem doch zumindest auf dem momentanen bzw möglichst minimalen Niveau.

[Haffi]

Hallo Elfriede,

Lymphdrainage ohne anschließende Kompression ist vergebliche Liebesmühe! Ich spreche aus Erfahrung! Erst nachdem ich einen Strumpf bekommen habe war der Erfolg sichtbar. Ich habe auch vor knapp zwei Jahren mit der Lyphdrainage während der Bestrahlung angefangen. Ich habe immer konsequent den Strumpf getragen, man gewöhnt sich dran. Ich habe mal den ersten Strumpf und den jetzigen fotografiert(den jetzigen habe ich gerade gewaschen, deshalb ist er noch feucht).





Der Unterschied spricht für sich!
Zusätzlich habe ich noch Lymphdiaral DS Salbe genommen. Da gings dann richtig los! Außerdem gehe ich einmal in der Woche 1250 m schwimmen!
Heute habe ich nur noch einmal in der Woche Lymphdrainage und trage nicht immer den Strumpf!

Viel Erfolg und viele Grüße

[Sonnenhunger]

Liebes Christianchen, liebe Haffi,

ihr habt mich überzeugt: ich werde nicht bis zum Urlaub warten, sondern mich vorher um einen Kompressionsstrumpf kümmern.

Danke auch für das Einstellen der Bilder - so kann jeder, der betroffen ist, den richtigen Eindruck von einem Kompressionsstrumpf bekommen. Ich hatte den mir im Gelenkbereich viel starrer vorgestellt.

Herzliche Grüße
Elfriede

[Heike66]

Hallo Elfriede,
ich hab auch so meine Probleme mit dem Lymphödem und natürlich Angst, dass es chronisch werden kann. Habe mir zu dem Strumpf auch einen Kompressionshandschuh machen lassen, wäre vielleicht auch für Dich eine Alternative?!
Außerdem hatte ich letztens ein positives Erlebnis nach dem Fenster putzen. Hatte mich endlich aufgerafft und alle Fenster an einem Vormittag geputzt und zwar so ökologisch mit Mikrofasertuch und Fensterleder und durch dieses häufige Auswringen ist mein Arm und die Hand dünner geworden, die Finger leider nicht! Aber immerhin - vielleicht sollte ich jetzt den Beruf wechseln?
Dir alles Gute!
Liebe Grüße
Heike

[Beli]

Hallo Elfriede,

ich hab mich erst heute in diesem Forum angemeldet, doch mich betrifft dieses Thema auch. Schon während der Bestrahlung April/Mai/Juni des Vorjahres wurde mir ein Kompressionsstrumpf und Handschuh verpasst mit den dazugehörigen Lymphdrainagen. Das hat mir soweit geholfen, dass ich von Dezember 07 bis Februar 08 ohne irgendwelche Schwellungen war.
Nach einer Akupunktur ist mein linker Arm und die Finger wieder dick und sehr schmerzhaft geworden. Trage seit Anfang April d. J. wieder einen Strumpf und einen Handschuh und bin bei mindestens ein Mal in der Woche bei der Lymphdrainage.

Ich trage den Strumpf und den Handschuh auch bei der Arbeit - bin Bibliothekarin und arbeite vor dem Bildschirm. Den Handschuh ziehe ich schon manchmal aus, wenn er mich zu sehr beim Schreiben hindert, doch so bald ich nur einige Minuten von der Tastatur weg bin ziehe ich ihn wieder an.

Wichtig ist auf alle Fälle, so früh wie möglich damit beginnen!

Liebe Grüße und alles Gute!
Beli