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  #1  
Alt 16.05.2008, 04:15
Benutzerbild von Jutta
Jutta Jutta ist offline
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Registriert seit: 11.02.2003
Ort: Im Süden
Beiträge: 3.314
Standard AW: Morphinpflaster Erfahrung ???

Hallo Ingrid,

das ist ein schwieriges Thema, was für dich als Tochter schwer anzusprechen ist, besonders wenn die Gespräche alles ausschließen.

Warum macht das nicht die Ärztin deiner Mutter mit ihr und euch Angehörigen?
Die Hausärztin meiner Mutter setzte sich damals mit ihr und mir hin, erklärte uns genau welche Mittel es nun für sie noch gäbe.
Das Morphiumpflaster beschleunigt nicht das Sterben, da müssen schon ganz andere Geschütze, eine sehr hohe Dosis aufgefahren werden, deshalb verstehe ich die Aussage dieser Ärztin überhaupt nicht.
Das Morphiumpflaster hat zu Beginn (bis zu 4 Wochen) die Nebenwirkung von Übelkeit und Brechreiz, da wäre aber wirklich nur bei Schmerzen die tägliche Gabe von Morphintropfen oder einer Spritze bedeutend besser.
Die Infusionen für den Flüssigkeitsverlust verlängern das Leben, da sie die Organe "künstlich" versorgen und ein natürliches Herunterfahren hinaus zögern.

Meine Eltern, sowie meine Freundin (Eierstockkrebs) und viele der Menschen die ich begleitete, bekamen gegen ihre Schmerzen in der letzten Phase Morphium, entweder in Form von Tropfen, Spritze oder als Schmerzkatheder gesetzt (je nach Schmerzzustand).
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Jutta
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  #2  
Alt 16.05.2008, 12:09
Nawinta Nawinta ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.09.2007
Ort: ländlich/ am Tor zur fränkischen Schweiz
Beiträge: 136
Standard AW: Morphinpflaster Erfahrung ???

Hallo Ingrid,

auch meine Mutter hat Morpinpflaster bekommen. Und ich kann die Aussage, dass man mit Morphinpflaster früher stirbt absolut nicht nachvollziehen.
Morphin soll allerdings den Darm zusätzlich "faul" und die Darmtätigkeit verlangsamen. Andere wieder bekommen Durchfall.

Morpin wird nicht nur bei Patienten mit geringer Lebenserwartung eingesetzt. Es wird verabrreicht, wenn andere Schmerzmittel nicht mehr anschlagen. Manche nehmen über Jahre Morphin und in der Dosis, die meine Mutter zum Schluß bekam. Morphin macht jedoch abhängig.

Als bei meine die Mutter die Schmerzen kamen und nicht mehr auszuhalten waren, erschien uns die Ärtzin die ihr Morphim gab wie ein Engel.
Der Nachteil bei den Schmerzpflastern ist, dass die Wirkung des Morphin leider unkontrolliert abgegeben wird, also nicht stedig konstant gehalten werden kann.
Auf der Pallitiav bekam Mutter Infusionen, in die wurde über eine Steuereinheit Morphin beigemischt. Das Morpin kann damit leicht erhöht oder gesenkt werden. Gibt es für zuhause auch. Die Infusionen liefen über den "Poard", damit sie nicht laufend gestochen werden mußte.

Meine Mutter war bis zum Schluß trotz Morphin voll klar im Kopf. 4 Tage bevor sie Starb kontrollierte sich sogar noch die Mietnebenkostenabrechungen für 4Wohneinheiten ohne Taschenrechner (weil ich den zuhause vergessen hatte).

Mutter bekam auch Flüssigkeit sowie Nahrung über den Poard. Sie konnte aber bis auf die letzten zwei Tage Essen und Trinken, auch wenn es durch den Bauchschlauch gleich wieder ablief. Aber hauptsache der Geschmack.

Zum Schluß hatte sie immer Durst und wollt Fruchteis (Caretta).
Sogar auf ihrem Sterbebett haben wir es ihr gegeben. In Stückchen geschnitte und Stückchenweise in dem Mund zum Lutschen gegeben. Da konnte sie kaum noch sprechen.

Habe dir noch zwei links mit abgehängt, die uns sehr geholfen haben
http://www.lebensgedanken.de/sterben...llsprozess.htm
http://www.krebsgesellschaft.de/lk_s...tung,1001.html

Wünsche dir die Kraft die du brauchst für die kommende Zeit

Liebe Grüße Alex
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  #3  
Alt 18.05.2008, 15:50
HeidiHeidi HeidiHeidi ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 28.10.2006
Beiträge: 104
Standard AW: Morphinpflaster Erfahrung ???

Hallo,

zuerst einmal wünsche ich euch viel Kraft. Meine Mama hat auch Morphinpflaster bekommen, diesen beschleunigen aber nicht den Tod. Es gibt viele Schmerzpatienten die sich mit Morphinpflaster behandeln lassen. Es hat sehr gut geholfen, weil es ja ständig wirkt. Bei akuten Schmerzen bekam Sie noch Novalgin Tropfen dazu. Nebenwirkungen waren Verstopfung, da haben wir dann ein Mikroklist genommen. Wir haben auch nie über den Tod geredet, sie hatte immer soviel Hoffnung u.war lebensfroh. Später als es zuende ging war sie leider nicht mehr im Stande zu reden... Wir waren alle bei Ihr. Ob jemand 1 mon.früher oder später stirbt entscheidet nur Gott, niemand kann es wissen. Zum Zeitpunkt des Todes lag eine ganz komische Spannung im Zimmer, am Bett meiner Mama hatten wir Sachen aufgehängt diese wibrierten ohne das wir es berührten. Man kann halt nicht alles mit dem bloßen Auge sehen. Ich war die einzige die meiner Mama eine Erlösung gewünscht hat, damit Sie nicht mehr leidet. Die anderen meinten sie müsste doch immer noch weiterkämpfen!Erst als wir alle bei Ihr waren u.gesagt haben sie solle so handeln wie sie es für richtig hält, hat sie aufgehört zu kämpfen. Meine Mama war halt eine Kämpferin...

Vielleicht solltest du versuchen mit deiner Mama zu reden, wie gerne hätte ich mit ihr geredet aber jetzt ist es nicht mehr möglich. Ich möchte nicht das du es irgendwann bereust.

Ah wäre meine liebe Mama doch nur bei uns ich vermisse Sie so sehr. Wünsche euch viel Kraft liebe Grüsse

Geändert von HeidiHeidi (18.05.2008 um 16:10 Uhr) Grund: fehler
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