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  #1  
Alt 27.03.2008, 23:30
C. S. C. S. ist offline
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Registriert seit: 17.12.2007
Ort: Berlin
Beiträge: 251
Standard AW: Leben mit nicht kleinzelligen Bronchialkrzinom

Liebe Gitta,
ich nehme regelmäßig Novalgin- Tropfen, da ich oft Schmerzen zwischen den Schulterblättern habe. Es tun auch immer mal wieder irgendwo ziemlich heftig die Knochen weh, anfangs dachte ich immer an Knochenmetastasen, inzwischen sehe ich das ganz gelassen.
Du bist also nicht allein mit Deinen Schmerzen. Wichtig ist, das Schmerzmittel nicht erst dann zu nehmen, wenn die Schmerzen sich wieder melden, sondern besser einen bestimmten Stundentakt einzuhalten, je nach Mittel und Intensität der Schmerzen. Im Endeffekt nimmst Du dann weniger Schmerzmittel ein, als wenn Du den Schmerzen "hinterherläufst". Das ist jedenfalls meine Erfahrung.
Liebe Grüße
C. S.
  #2  
Alt 28.03.2008, 14:44
östel östel ist offline
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Registriert seit: 15.11.2007
Beiträge: 842
Standard AW: Leben mit nicht kleinzelligen Bronchialkrzinom

Liebe Gitta, kenn ich auch, diesen Hang sich Alles aber auch wirklich Alles über diese schrein zu ziehen. Aber inzwischen sind das kurze, heftige Exzesse und dann ist wieder Ruhe. Ich nehme seit kurzem wieder Schmerzmittel aber auch nur gelegenlich weil die Schmerzen einfach nur gelegentlich da sind. Früher habe ich auch nach Plan eingenommen. Ich weiss, dass das richtig ist. Jetzt wache ich nachts manchmal auf und nehme dann so ein "Schnell Morphin". das ist gegen Schmerzspitzen und wirkt sehr flott.Meine Ärztin hat mir das geraten, es würde den Organismus am Wenigsten belasten und da ich verdauungsmässig eher zur Überaktivität neige wegen Tarcava, habe ich auch mit dieser einzigen, lästigen Nebenwirkung, der Verstopfung, kein Problem. Ich hab wirklich alle chemischen Antischmerzprogramme durch und bin ja wegen der Knochenmetas schnell auf Morphin eingestellt worden. Ich merke, dass ich wohl doch eher hart im Nehmen bin. Nach meinem Knochenszinti fragte mich die Ärztin ob ich mir vor ca 3 Monaten eine Rippe gebrochen hätte. ich hab mich damals langgelegt um unsere wilde Hündin vor einem Frontalangriff auf irgendein Lebewesen zu bewahren und dachte das wär ne leichte Prellung und hab nichts eingenommen..
Mach Dir keine Gedanken ob Du was nimmst oder nicht, hauptsache Du bist schmerzfrei und kannst schlafen. Diese Haltung ermöglicht mir zumindest einen relativ entspannten Umgang mit meinen Mitmenschen. Ich finde das wichtiger als ein bisschen Chemie mehr oder weniger.
Wenn ich Dich so lese, spüre ich richtig diese unglaubliche Kraft die Du investierst um Deiner Familie gerecht zu werden. Ich finde das absolut spitzenmässig!!! Wenn ich so lese wie manche Familienmitglieder doch arg kompliziert werden, so kann ich das zwar verstehen aber manchmal denke ich auch, dass etwas weniger Selbstbezogenheit allen gut täte, auch dem Kranken. Dein Feger kann stolz auf Dich sein und Dein Mann auch! Auch ich werde jetzt die Stunde"bei jedem Wetter" mit Sohn und Hundi verbringen, dann gehts einkaufen; wir haben heute Nachbarn zum Essen bei uns. Gestern bin ich mit meinem Sohn in eine schnuckelige Karibikbar gegangen. Wir haben zu viele Biere getrunken und geredet. da wir eventuell nicht so viel Zeit haben, müssen wir schnell trinken und viel reden. Bei einem kleinen Kind ist alles anders, die Idee Deiner Ärztin finde ich gut aber frag nach, wer da sonst noch Kur macht. Manchmal kann es auch deprimieren wenn die alle jung und heiter sind und Du Deine Krankheit eventuell dann heftiger empfindest. ich hab keien Ahnung wo man sch diesbezüglich informieren kann aber hier im Forum weiss das bestimmt jemand. Euch wünsche ich einen guten Schulstart und das mit der USA Reise ist Michaela, Du kriegst uns schon auseinander mit der Zeit. LG Regina
  #3  
Alt 28.03.2008, 20:20
Gitta aus Nürnberg Gitta aus Nürnberg ist offline
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Registriert seit: 11.03.2008
Ort: Nürnberg
Beiträge: 2.212
Standard AW: Leben mit nicht kleinzelligen Bronchialkrzinom

Hallo Regina, Biba, C.S.,

ihr habt recht, ich muß meine Novalgin wieder regelmäßig nehmen, da hat mich auch schon einmal mein Hausarzt darauf hingewiesen. Irgentwie habe ich dies einfach wieder einmal vergessen.

Regina dein Lob tut mir natürlich sehr gut, aber ich bekomme auch sehr viel von meiner Familie zurück.Außerdem helfe ich mir nur selbst damit, wenn ich versuche eine gewisse Normalität aufrecht zu erhalten. Die Zeit, die mir noch bleibt, möchte ich so sinnvoll nutzen wie es nur geht. Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, der Tumor ist nun einmal da, mir helfen jetzt keine Selbstvorwürfe oder sonstiges, da muß ich jetzt irgentwie durch. Nach meiner Überzeugung, ist die ganze Krankheit für meine Angehörigen schlimmer als für mich selbst.Meine Mutter muß ich schützen sie ist 80 Jahre alt, mein Vater starb vor 10 Jahren an Bauchfellkrebs. Er hat eine Chemobehandlung abgelehnt und wir mußten lernen seine Entscheidung zu respektieren. Wir konnten 6 Wochen lang Abschied nehmen, dies war die schlimmste Zeit meines Lebens. Er selbst war ganz runhig, er konnte im Glauben Trost finden.
Meine Schwestern sind gemeinsam mit mein Ehemann für den weiteren Lebensweg des Fegers verantwortlich, dies haben wir gleich am Anfang meiner Krankheit so geregelt. Finanziell ist der Feger, auch durch meine Schwester abgesichert, der Feger hat jetzt schon mehr Geld auf der hohen Kante als Mama. Durch diese glücklichen Umstände, ist eine 30 Stunden Woche für meinen Mann möglich und auch ich brauche keine größeren Rücklagen mehr anhäufen. Mein finanzieller Rahmen ist natürlich mit EU-Rente schnell gesprengt, aber wir wollten dies so, einfach Prioritäten setzen.

Für mich gäbe es noch die Möglichkeit einer ambulanten Kur. Dies wäre auch eine Überlegung wert, da ich mit zuviel Kindergeschrei auch überlastet bin. Ich bin bestimmt nicht Kinderfeindlich, aber meine Krankheit bringt es mit sich, daß ich meine Grenzen einhalten muß. Sie zwingt mich in die Knie.


Bis bald
Gitta
  #4  
Alt 28.03.2008, 21:06
Engel07 Engel07 ist offline
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Registriert seit: 03.06.2007
Beiträge: 1.822
Standard AW: Leben mit nicht kleinzelligen Bronchialkrzinom

Liebe Gitta,

hab jetzt mal in Ruhe deinen ganzen Thread durchlesen.

Du machst das wirklich großartig. Deine Einstellung ist bewundernswert. Du schreibst so liebevoll, aus dem Bauch heraus und ehrlich. Es tut irgendwie gut, dich zu lesen.

Übrigens wird es mit dir im Adenonest bestimmt noch viiiiel kuscheliger, also rück ich auch noch ein wenig dann passt die zweite Pobacke.

Fühl dich gedrückt
__________________
Engel

Paps: 07.11.1952 - 11.08.2008
Zweifle nicht am Blau des Himmels,
wenn über Deinem Dach dunkle Wolken stehen.
  #5  
Alt 29.03.2008, 20:13
Gitta aus Nürnberg Gitta aus Nürnberg ist offline
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Registriert seit: 11.03.2008
Ort: Nürnberg
Beiträge: 2.212
Standard AW: Leben mit nicht kleinzelligen Bronchialkrzinom

Hallo Engel,

auch ich habe schon sehr viel von dir gelesen, ich kenne dich schon ein bißchen.

Meine Einstellung ist auch oft Selbstschutz, nur nicht aufgeben. Durch Leiden lernt man. S.Freud. Auf diese Erfahrung hätte ich zwar verzichten können, aber ich lebe jetzt halt schon 2 1/2 Jahre mit dem Krebs. Heute -und jeden Tag- ist mein Leben wertvoll, auch mit dem Krebs. Ich vertraue einfach fest darauf, daß sich alles wieder zum Guten wendet. Die Freiheit das Leben zu genießen, nehme ich mir, aber ich weiß auch was dies alles für eine Familie bedeutet, es ist eine Familienkrankheit. Jeder leidet, jeder muß Opfer bringen und jeder wird von einer Angst begleitet.

Bis bald
Gitta
  #6  
Alt 01.04.2008, 22:17
östel östel ist offline
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Beiträge: 842
Standard AW: Leben mit nicht kleinzelligen Bronchialkrzinom

Hallo Gitta, wir haben uns ja schon im Adeno/Spinnennest heute getroffen. Auch bei mir mussten wieder alle mitleiden. Mein Sohn rief an und wollte das szinti erklärt haben, mein Mann atmet auf. Ich denke immer, was mute ich denen alles zu...das Du wieder pickel hast tut mir leid. Aber betrachte es als zeichen, dass T noch fleissig arbeitet. Gute Nacht und jetzt ist der Thread wieder vorn
  #7  
Alt 02.04.2008, 22:07
jutta50 jutta50 ist offline
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Beiträge: 1.440
Standard AW: Leben mit nicht kleinzelligen Bronchialkrzinom

Liebe regina,

ihr als Betroffene mutet uns Angehörigen doch nix zu.
Es ist natürlich nicht nur der Erkrankte betroffen. Irgendwie erkrankt ja die ganze Familie.
Der Krebs, das Schicksal, eine höhere Macht....man kann sicher viele Verursacher der 'Zumutung' finden. Aber sicherlich nicht die an Krebs Erkrankten.

O.-Ton meiner Mama irgendwann mal bei einem weiteren Tiefschlag ' ich mach alles kaputt'. Offensichtlich denken schon viel so wie du. Aber das wäre deiner Familie sicherlich nicht recht, dass du dich als eine Belastung für sie empfindest. Mir haben sich die Worte meiner Mutter ins Gedächtnis regelrecht eingebrannt.

Liebe Grüße
Jutta
  #8  
Alt 03.04.2008, 16:07
Gitta aus Nürnberg Gitta aus Nürnberg ist offline
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Standard AW: Leben mit nicht kleinzelligen Bronchialkrzinom

Hallo alle zusammen,

wo fange ich jetzt nur an. Also, ich hatte Probleme mein Tarceva zu bekommen. Ich kann nur jeden raten das Rezept rechtzeitig zu besorgen, die Fa, Roche hatte Lieferprobleme. Da habe ich mir schon die Frage gestellt, was passiert jetzt, wenn ich die Pille einmal weglasse.Mein Leben liegt im Moment in einer so kleinen Schachtel Tabletten, wenn ich mir die so überlege, bin ich doch in eine große Abhängigkeit hineingeraten. Teuere Frau bin ich auch geworden, alle Abend ca 70,-- Euro, vom feinsten.

Für mich bedeutete der Krebs eine große Umstellung, da ich das 1. Jahr nicht mehr meinen Feger betreuen konnte. Meinn Mann mußte kürzer treten und ich bekam nur Krankengeld. Deshalb kam dann zwar kein finanzieller Engpass, aber für eine Familie mit Kind, bedeutet dies doch etwas kürzer zu treten.Geld wird aber in dem Moment so etwas von unwichtig, aber man muß doch seine Existenz sichern Sehr dankbar bin ich dafür, daß ich von Natur aus keine Schulden anhäufe, also wirklich nur die Existenz sichern muß.Manche Zukunftspläne mußten wir auch auf Eis legen, denn die Dinge verändern sich durch die Krankheit einfach

Eine Belastung bin ich für meine Familie nicht, ich bin ja nach wie vor, für sie da. Nur körperlich muß ich Abstriche machen. Dann natürlich diese Angst, diese Angst macht jeden zu schaffen. Ich betrachte es als ein sehr großes Geschenk, einfach ab und zu keine Angst zu haben. Dies glaube ich, wäre das
wirklich größte Geschenk für jeden. Heilung natürlich an erster Stelle, aber wenn die schon nicht geht, dann wenigstens keine Angst.

Regina,

ich hoffe ich höre heute noch von dir.Deine Familie steht dies bestimmt gerne mit dir durch. Mein Mann sagt immer, in guten wie in schlechten Zeiten, daß habe ich dir doch versprochen.Er hat aber schon wirklich menschenunwürdige Situationen mit mir erlebt.

Muß heute zur Gymnastik, wegen Fatigue, schau aber heute abend noch einmal alles nach dir durch.


Ich wünsche ich euch einen angstfreien Tag und eine angstfreie Nacht einfach allgemein eine angstfreie Zeit.

Bis bald
Gitta

Geändert von Gitta aus Nürnberg (03.04.2008 um 17:26 Uhr) Grund: Schreibfehler
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