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  #1  
Alt 21.02.2008, 00:18
Ratsuchender Ratsuchender ist offline
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Registriert seit: 20.02.2008
Beiträge: 2
Standard AW: Glioblastom - ich hasse dich

Hallo Stella, hallo Fahrradklingel,
Fahrradklingel fragte weiter oben nach einer Schwerionenbestrahlung bei der GSI (Gesellschaft für Schwerionenforschung) in Darmstadt.

Auf der Internetseite der GSI findet sich eine engl. PDF-Datei zum Thema Schwerionenbestrahlung aus dem Jahr 2007.

http://www.gsi.de/informationen/verein-tuthe/index.html
(ganz unten auf Themenheft "Tumor Therapy with Heavy Ions" klicken)

Aus einer Tabelle auf Seite 50 geht hervor, dass eine derartige Bestrahlung bei Glioblastomen bislang nur in Japan getestet wurde. Die Lebenserwartung konnte geringfügig (4 Monate) gesteigert werden. Im Gegensatz zu manch anderen Tumorformen scheint dies noch kein Durchbruch zu sein.

Ansonsten kann ich Eure Situation bestens nachvollziehen. Bei meinem Vater wurde im Januar ein Tumor festgestellt, der Anfang Februar bis auf einen kleinen Rest operiert wurde. Die Histologie ergab leider ein Glioblastom. Ab nächster Woche stehen bei meinem Vater nun Bestrahlung und Temodal-Chemo an.

Obwohl ich mir inzwischen ein paar Meinungen eingeholt habe, frage mich immer wieder, ob man sich mit der nun anstehenden Bestrahlung + Temodal Wege verbaut, die erfolgversprechender wären.

Meine bisherigen Ansprechpartner waren Neurochirurgen, Neurologen und Onkologen, zu denen ich bestehende direkte bzw. indirekte Kontakte hatte. Obwohl deren Meinungen zu einer Erstbehandlung (Bestrahlung+Temodal) bisher identisch waren, denke ich darüber nach, z. B. die Neuroonkologie der Uniklinik Heidelberg einmal zu kontaktieren. Habt Ihr Erfahrungen, wie zugänglich Kliniken und Professoren sind, wenn man nicht schon bei ihnen in Behandlung ist? Habt Ihr außer Heidelberg noch Empfehlungen für eine Zweitmeinung (bin aus dem Rhein-Main-Gebiet)?

Soviel für heute.

Liebe Grüße,
Ratsuchender

P.S.: Ich bin erst seit heute im Forum angemeldet, werde also die vorhandenen Seiten noch etwas durchforsten. Bitte verzeiht also Fragen, die ggf. schon an anderer Stelle beantwortet wurden.
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  #2  
Alt 21.02.2008, 09:05
Stella333 Stella333 ist offline
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Beiträge: 182
Daumen hoch AW: Glioblastom - ich hasse dich

Hallo Matoca,

mit Dülmen habe ich leider keine Erfahrunge, da wir aus dem Stuttgarter Kreis kommen und mein Vater somit von der Uniklinik in Tübingen behandelt wird. Aber ich bin in dieser Hirntumor-Mailingliste. Da sind öfter mal Beiträge über Dr. Dressemann, meld dich doch auch dort an (www.hirntumor.de), da kann man dir sicher auch weiterhelfen!

Ich kann dich ganz gut verstehen, was den Tumor betrifft. Ich habe auch ziemlich lange im Internet nach diesem Glioblastom geschaut und ich muss dir ehrlich sagen, dass 98 % der Beiträge und Artikel negativ waren. Das hat mich am Anfang fertig gemacht (wie man an meinem allerersten Beitrag in diesem Thread sieht). Mein Vater weiß aber im Gegensatz zu deiner Mutter, was er für ein Teufelsding in seinem Kopf sitzen hat (hatte) und versucht dagegen anzukämpfen. Mittlerweile sehe ich, dass es auch anders gehen kann, nicht nur hoffnungslos. Ich habe auch einige positive Beiträge dazu gelesen, z. B. von einem jungen Mann aus Amerika, er lebt schon seit 11 Jahren (!!!) mit diesem Glioblastom! Da hab ich mir gedacht, das schaffen wir auch! Mein Vater kämpft und wir kämpfen - und wir versuchen, zu besiegen. Ich wünsche euch alles erdenklich Gute, glaubt an das Positive. Jeder Mensch und Körper ist anders, jeder Tumor ist anders, jeder Krankheitsverlauf ist anders - Statistiken sagen nicht alles aus.
Viele Grüße
Stella




Hallo Ratsuchender,

ich denke, dass diese Temodal + Bestrahlung die Standardtherapie ist, die jeder Hirntumorpatient bekommt. Erst danach entscheidet sich, je nach Verträglichkeit, ob eine andere Therapie bzw. Dosierung in Frage kommen würde. Ich habe mich auch schon mit Professor Bogdahn von der Uniklinik in Regensburg in Verbindung gesetzt. Er hat ebenfalls gemeint, dass er die Standardtherapie vorerst befürwortet. Ich habe auch innerhalb von einigen Tagen auf meine E-Mail eine Antwort erhalten. Er hat sogar angeboten, dass ich die MRT-Bilder meines Vater an ihn senden kann, um eine genaue Prognose über den eventuellen Verlauf der Therapie zu bekommen. Du kannst ihn unter der E-Mail-Adresse ulrich.bogdahn@medbo.de erreichen. Durch Internetrecherchen bin ich auf ihn aufmerksam geworden und denke, dass er ein sehr kompetenter Arzt ist. Ich drücke deinem Vater die Daumen, dass er die Bestrahlung und die Chemo gut verträgt - nie die Hoffnung aufgeben.

Liebe Grüße
Stella

Geändert von Stella333 (21.02.2008 um 09:15 Uhr)
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  #3  
Alt 21.02.2008, 10:27
Fahrradklingel Fahrradklingel ist offline
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Ort: Kassel / Darmstadt
Beiträge: 84
Standard AW: Glioblastom - ich hasse dich

Liebe Stella,

das freut mich sehr, dass es Deinem Vater so gut geht und er alles gut verträgt. Ich wünsche euch, dass das noch ganz lang so bleibt und ihr zusammen glücklich sein könnt!

Lieber Ratsuchender, liebe alle

vielen Dank für Deinen Hinweis. Das pdf kannte ich noch nicht, klar, 4 Monate mehr Überlebenszeit sind nicht gerade eine Steigerung. Da sind die Werte bei hypofraktionierter Bestrahlung besser. Das ist schade, aber immerhin ist meine Frage beantwortet.
Meine Eltern sind mit der eher "konservativen" Therapie schon zufrieden. Schwierig finden wir allerdings, dass die Tübinger weiterhin nur alle 3 Monate ein MRT machen wollen, und das mit "bessere Vergleichbarkeit", größerer Aussagekraft usw. begründen. Da wir aber ganz konkret besorgt sind, dass entweder ACNU meinem Vater nix bringt, oder er ein Hirnödem hat, wollen wir entweder im Kreiskrankenhaus oder bei einer privaten neurologischen Praxis in Tübingen ein weiteres MRT machen lassen. Ist natürlich fraglich, ob jemand fremdes das dann auch gut interpretieren kann.

Wegen Zweitmeinung: da Hirntumoren doch vergleichweise selten sind, denke ich, dass es für Ärzte eher eine Chance bedeutet, weitere MRT-Bilder auszuwerten. Hab aber selbst noch keine eingeholt; bei uns hatten die Tübinger Ärzte die Bilder eh mal unter sich ausgetauscht und dann war das ERgebnis nicht so zweifelhaft.

Liebe Grüße an euch alle
Eure Fahrradklingel
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  #4  
Alt 21.02.2008, 12:54
Stella333 Stella333 ist offline
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Registriert seit: 16.01.2008
Beiträge: 182
Standard AW: Glioblastom - ich hasse dich

Liebe Fahrradklingel,

schön mal wieder etwas von dir zu lesen

Irgendwie verstehe ich das mit den MRTs nach 3 Monaten nicht. Ist da die Bestrahlungszeit von 6 Wochen "inklusive", also 6 Wochen Bestrahlung und Chemo, danach noch 6 Wochen warten und dann MRT oder erst ab Bestrahlungs- und Chemoende nochmal 3 Monate warten und dann erst MRT? Ich dachte immer, die Therapie muss vollständig beendet sein und ab dann 3 Monate und dann gibt's ein MRT. Aber mein Vater hat vor kurzem gefragt und da sagte man ihm, dass er einen Monat nach der Therapie ein MRT bekommt. Hat er da was falsch verstanden, die Ärzte, oder ich???

Liebe Grüße
Stella
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  #5  
Alt 21.02.2008, 22:46
Ratsuchender Ratsuchender ist offline
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Beiträge: 2
Standard AW: Glioblastom - ich hasse dich

Hallo Stella,
da bei meinem vater ja prinzipiell die gleiche Behandlungsform angewendet wird, kann ich Dir kurz zusammenfassen, was uns der behandelnde Professor uns als Vorgehen schilderte:

Ca. 3 Monate nach der OP soll wieder eine MRT durchgeführt werden. INNERHALB der drei Monate soll eine etwa 6-wöchige Bestrahlungstherapie mit Temodal-Chemo durchgeführt werden. An diese 6 Wochen schließt sich wohl eine Fortsetzung der Temodal- Chemo in einem gewissen Zyklus ("one week on - three weeks off" oder so ähnlich) an, allerdings ohne gleichzeitige Bestrahlung. Etwa 6 Wochen nach Ende der Bestrahlung - und somit etwa drei Monate nach der OP - wird dann eine Kontrolle mittels MRT durchgeführt.

Hintergrund scheint zu sein, dass man unmittelbar nach der Bestrahlung in einem MRT noch keine klare Entwicklung feststellen kann, da abgetötete Tumorzellen erst noch vom Körper abgebaut werden müssen. Genau dieses Abbauen dauert ein paar Wochen. Erst danach ist eine eindeutige Aussage über den Erfolg der Therapie zu treffen. Soweit mein laienhaftes Verständnis der Therapie. Vielleicht trifft ja das gleiche Vorgehen auch bei Deinem Vater zu.

Ich hoffe, Dir etwas weitergeholfen zu haben.

Viele Grüße,
Ratsuchender
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  #6  
Alt 22.02.2008, 08:15
Stella333 Stella333 ist offline
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Registriert seit: 16.01.2008
Beiträge: 182
Standard AW: Glioblastom - ich hasse dich

Hallo Ratsuchender,

vielen Dank für deine Antwort. Jetzt habe ich es soweit verstanden. Was mich etwas beunruhigt ist, dass später Temodal ohne Bestrahlung angewandt wird - ist das nicht ein Risiko? Ich habe eigentlich gedacht, dass es besser "wirkt", wenn man beides parallel zueinander macht?

Mal sehen was auf uns zukommt.

Ein Wunschtraum: Dass endlich etwas gegen diesen sch... Tumor gefunden wird. Es ist so eine schreckliche Krankheit.
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  #7  
Alt 28.02.2008, 16:29
Stella333 Stella333 ist offline
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Beiträge: 182
Standard AW: Glioblastom - ich hasse dich

Hallo zusammen,

mein Vater beendet am kommenden Donnerstag seine Bestrahlungs- und Chemotherapie. Leider hat er mir heute am Telefon erzählt, dass er die ganze Nacht kaum schlafen konnte und auch sehr starke Kopfschmerzen hatte. Ich bin jetzt total beunruhigt und habe Angst, dass der Tumor wieder wächst. Kann der Kopfschmerz aber auch daran liegen, dass er seit einigen Tagen eine geringere Dosis Cortison bekommt? Die Dosis wurde nach ärztlichem Anraten verringert.

Danke für Eure Antworten!

Gruß
Stella
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