Hunger, Hunger, Hunger! Habt ihr Tip's?

[JBB]

Hach wie tröstlich, dass es Euch auch so geht. Habe einen richtigen Wabbelbauch bekommen, obwohl die letzte Chemo schon 2 Jahre her ist und ich so regelmäßig Sport mache wie ich es vor dem BK nicht getan habe. Aber ich habe dass mit dem Naschen und Essen einfach nicht im Griff. Habe ständig Appetit und obwohl ich ja aus der Reha weiß, dass zu viel Süßes und Salziges nicht gut ist,...... . Als Ausgleich achte ich aber auf regelm. Obst u. Gemüse über den Tag verteilt. Aber trotzdem, mal 2 Tage nicht richtig bewegt und schon ist ein Kilo drauf. Bin von 40 auf 42/44.
Momentan versuche ich gar nicht ab zu nehmen, das frustet nur, da ich ja doch der Versuchung nicht wiederstehen kann und kurz danach dann nur sauer bin. Habe dann den Eindruck, dass ich mich nur mit den Pfunden und der Gesundtheit beschäftige und gar nicht mehr entspannt bin. Und das ist ja auch ´nicht gut.
JBB

[Ibis]

Liebe Mädels,

Eure Probleme möchte ich haben!

Jetzt erzähle ich Euch mal, wie das vom anderen Ende der Gewichtsskala betrachtet aussieht: ich bin mit einem Gewicht von 46 kg (Größe 170 cm) in die Chemo gestartet und hatte nach der ersten Woche 3 kg abgenommen - konnte nix essen, noch nicht mal was trinken, sooooo übel war mir die ganze Zeit. Bis zum zweiten Zyklus dann ordentlich Flüssigkeit nachgefüllt, so viel gefuttert, wie reinging und mit 45 kg zur nächsten Infusion. Innerhalb einer Woche wieder 3 kg abgenommen (s.o.) und die Chemo dann mit 42 kg abgebrochen, bevor nichts mehr übrig ist...

Bei der Bestrahlung zusätzlich zu abgrundtiefer Müdigkeit auch eine kräftige Übelkeit. Selbst beim Herceptin - Übelkeit !!!

Es is echt nicht witzig und ich wäre so froh, wenn ich endlich mal ein paar Kilo mehr hätte!

Also: freut Euch lieber über Eure mehr oder weniger kleinen Reserven - es kann jederzeit der Tag kommen, an dem Ihr sie dringend braucht! Ich wünsche Euch alles Gute und ein gesundes Selbstbewußtsein.

herzliche Grüße
Ibis

[suze2]

ja mir gings wie IBIS, hallo IBIS!
und hallo ihr anderen alle!
tja, ich hab auch während dre chemo 10 kilo ABGENOMMEN. davon sind jetzt 7 wieder oben, dünn bin ich nicht, war ich auch nicht, aber es passt.
das abnehmen was nicht so lustig, weil mir üüübelkeit verbunden, au weia.

sport mach ich auch, fast jeden tag.

alles liebe
suzie

[Eleve]

Hallo Ibis,

puh, ich versuche, mir das vorzustellen, aber ich kann es nicht. 43 kg bei 170 cm Größe. Das heißt, Du bist ähnlich groß wie ich, aber Du müßtest Dir nochmal Dein komplettes Körpergewicht "anfressen" um so schwer zu sein wie ich.
Ich kenne Deine Krankengeschichte nicht, aber, da hattest Du ja echt total schwierige Ausgangsbedingungen für die Chemo und ich hätte Dir von Herzen gewünscht, daß es Dir auch so geht wie uns anderen hier im Posting.

Liegt es eigentlich an der Art der Chemo? Also z.B. mit Taxanen nimmt man zu, mit 5FU ist die Übelkeit stärker oder sowas?

Viele Grüße,
Eleve

[Ibis]

Liebe Suzie,

uff, 10 kg - da war meine Entscheidung sicherlich richtig, sonst wär´ ich ja jetzt wech!! Da warst Du Arme also auch eine von den zum Glück eher wenigen, denen nicht nur mal ein bißchen übel war... Aber Du warst so tapfer und hast durchgehalten, es ist nun überstanden und hoffentlich auch bald vergessen!

Liebe Eleve,

genau so wenig, wie Du Dich in mein alltägliches "Hungerhaken-Feeling" hinein versetzen kannst, kann ich mir ein ganz normales Normalgewicht vorstellen - ich bin nämlich schon immer so dünn und passe noch in die original Hippie-Klamotten, die ich in der Oberstufe (also vor über 30 Jahren!) getragen habe. Wahrscheinlich muß ich dazu sagen, daß ich Halbasiatin bin, da ist ein zarter Körperbau nicht gerade die absolute Rarität, aber in gesundheitlichen Notlagen leider von Nachteil.

Das mit der unterschiedlichen Übelkeit für einzelne Chemotherapeutika stimmt übrigens - es gibt sogenannte "hochemetogene" (d.h. davon eigentlich jeder) oder welche mit moderater oder geringer Emetogenität.
Der allseits berichtete Hunger dagegen kommt tatsächlich vom Cortison, welches standardmäßig gegen die Übelkeit gegeben wird (an Tag 1 als einer von vielen Infusionsbeuteln, danach noch einige Tage lang als Tabletten). Außerdem habe ich gelernt, daß viele Leute ein flaues Gefühl in der Magengegend mit Essen bekämpfen, während ich eher abstinent bleibe (wo nix drin ist, kann auch nix rauskommen).

herzliche Grüße
Ibis

[sammy02]

So, hab mal schnell was gegessen und bin nun wieder hier

@IBIS
Iss ja echt der wahnsinn unter welchen vorraussetzungen du zur chemo gegangen bist. Hoffe es geht dir wieder gut!!!!!!
@All
Bei mir ist es so das ich von Haus aus schon gute 84 kg bei 170 cm (nicht nur) auf den Rippen hatte.

Es kommt nun also auch der kosmetische Aspekt dazu.
Erst Ablatio, also halbe Frau irgentwie.
Die Tage kommen nicht mehr!
Hunger wie Otto und Gewichtszunahme in kurzer Zeit.
An was haengt man sich denn nun?
Frau will doch wenigstens noch ein bisschen attrativ wirken trotz Fiffi und ohne Augenbrauen mit einem staendigen flauen Gefuehl im Bauch.

Liebe Gruesse Martina

[Jutta-1411]

Hallo Sammy,

Du schreibst leider nicht (oder hab ich's überlesen???), wie Du die Chemos verträgst. Vielleicht kannst Du ja mal Deinen Doc fragen, ob Du das Cortison reduzieren kannst. Ich hab nur das gespritzte Cortison direkt vor der Chemo bekommen und den Rest -sprich die Tabletten für die nächsten 2-3 Tage- einfach weggelassen. Muss dazu sagen, dass ich allerdings auch eine (angeborene?) totale Abneigung gegen Cortison hab.

Liebe Grüße

Jutta

[Ibis]

Liebe Martina,

danke, ja - ich bin wieder ziemlich fit (bin ja zäh!); kämpfe noch mit der doofen Herceptin-Übelkeit und Konzentrationsstörungen, alles andere ist im grünen Bereich.

Zum Thema Attraktivität: es gibt doch da diesen alten Spruch "Wahre Schönheit kommt von innen" und da ist wirklich etwas dran. Was nützt der tollste Body, wenn ein absolut leerer Blick zeigt, daß niemand darin wohnt? Dann doch lieber eine Frau, die mit Herz und Verstand in sich ruht - auch wenn sie keine Traummaße hat.

Du könntest ja einmal mit Deinem Arzt reden, ob evtl das Cortison weggelassen werden kann; allerdings ist zu befürchten, dass dann auch bei Dir heftige Übelkeit und Erbrechen einsetzen (haben bei Taxotere mehr als 10% der Patienten) - und glaub mir, dieses Lebensgefühl wünscht man sich wirklich nicht...

Verbrauchen sich die Kalorien nicht eigentlich ganz von allein für die Aufrechterhaltung der Körpertemperatur im kalten Italienischen Winter bei mangelhafter bzw komplett fehlender Heizung??? Mit Grausen erinnere ich mich an diese fahrbaren Öl- und Gasöfen und ein Temperatur-Begrenzungsgesetz?

herzliche Grüße
Ibis