Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Magenkrebs

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 02.01.2008, 13:49
Parsa Parsa ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 29.12.2007
Beiträge: 55
Standard AW: Magenkarzinom

Hallo liebe KL,

Ich war heute nochmal zur Magenspiegelung und der Artz meine, dass der Befund diffuse Magen- Ca histolo. diffuses Siegelring Ca. vorliegt und eine kompletten Gastrektomie und Lymphadenoektomie emphohlen ist.

Der hat mir KH Amalie-Sieveking Krankenhaus in Hamburg emphohlen. Allerdings der befund der zwiten Untersuchung von heute wird am freitag gewartet aber der Artz war sich sicher.

Was nun? welches Krankenhaus ist das beste für solche Operationen? hat jemand mit Amalie Kh in Hamburg Erfahrungen gemacht?

Gruss
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 02.01.2008, 15:00
Kölner Leser Kölner Leser ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 12.10.2006
Beiträge: 319
Standard AW: Magenkarzinom

Hallo Parsa,

ich kenne das Amalie-Sieveking nicht. Alleine deshalb würde ich es nicht empfehlen, i.d.R. hört man die Namen guter Kliniken / guter Chirurgen immer wieder, immer wieder, wie eine defekte Schallplatte. Das ist hier nicht der Fall.

Da Du ja das UKE direkt vor der Nase hast, solltest Du auf jeden Fall dorthin. Die Chirurgie hat sogar eigene Gästehäuser auf dem Campus für die ganzen Araber und Asiaten die sich dort am Magen, Darm oder Bauchspeicheldrüse operieren lassen. (Ganz lustig übrigens wenn da eine ganze Scheich-Familie auf einmal durch die Gänge läuft). Also Izbicki und Busch sind wirklich sehr gute Ärzte mit tollen niedrigen Komplikationsraten. Das UKE selber ist was die Zimmer usw. betrifft eher rustikal ausgestattet, Prof. Izbicki und Dr. Busch als Chefärzte wirst Du vielleicht etwas holprig finden, also der Wohlfühlfaktor ist sicherlich in einer anderen Klinik wesentlich höher. Aber Du hast hier die allerbeste Perspektive für Deine Erkrankung und eine mögliche Operation.

Wenn Du privat versichert bist, mach doch direkt für nächsten Montag einen Termin in der Sprechstunde bei Izbicki aus (die ist immer so gegen 12:30, wenn er nicht gerade operiert). Wenn Du gesetzlich versichert bist, versuch einen Termin bei einem Oberarzt, am besten Busch (oberstert Stock im Chirurgie Haus, direkt an den Aufzügen sitzt seine Sektretärin, kannst Du jederzeit hingehen - das Chirurgie-Haus ist das, auf welches Du von der Martinistr. aus direkt draufzugehst) zu bekommen mit Deinen Unterlagen. Wichtig ist, daß man Dir zusagt, daß einer der "guten" Chirurgen operiert. Du hast natürlich als gesetzlich versicherter in einer Uniklinik das Risiko, daß Du als Teil der Facharztausbildung eines angehenden Chirurgen fungierst, Dich also ein Assistenzarzt operiert um seine Mägen für die Prüfung vollzubekommen. Aber Du kannst mit den Ärzten dort sprechen, daß dies nicht passiert.

Wenn Du Dir noch unsicher bist wegen der Klinikwahl, kannst Du Dir auf der Internetseite des UKE den sog. Qualitätsbericht herunterladen. Dort findest Du die gesamten Fallzahlen. Die kannst Du dann mit denen des empfohlenen Hauses vergleichen. Grundsätzlich sind das UKE, Heidelberg und München die besten Kliniken für diese Art Operation. Das heißt nicht, daß Du in einer anderen Klinik nicht genausogesund wirst. Aber die Perspektive ist wesentlich besser.

Viel Erfolg!
KL
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 02.01.2008, 17:17
Parsa Parsa ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 29.12.2007
Beiträge: 55
Standard AW: Magenkarzinom

Liebe KL,

Habe dort angerufen und man sagte mir dass man als gesetzlich versicherter keinen Artzauswahnnspruch hat. Aber man kann das mit dem Icbiki und/ode Dr Busch sprechen und erstmal in einem ambulanten Sprechstunde, die man privat bezahlen muss. Dann kann man mit Ihnen diesen Wünsch besprechen.

Habe für nächste Woche einen termin vereinbart.

ich mache mir allerdings immer noch gedanken, wie wir diese geschichte unseren Kinder sagen? Hat jemand da besondere Tips oder Erfahrung?

Grüsse
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 03.01.2008, 17:36
Beene Beene ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 30.01.2007
Beiträge: 148
Standard AW: Magenkarzinom

Hallo,

habe eben Deine Geschichte gelesen und muss Kölner Leser Recht geben, wähle Dein Krankenhaus sorgfältig aus, das entscheidet über Deine Zukunft ! Mein Vater hat sich auch erst nach der Diagnose aus München entschieden, was er weiter macht und wir sind immerhin 400 km weg von dort !

Mehr möchte ich nicht dazu sagen, Du hast ja bereits einen Termin vereinbart.

Nun zu Deinen Kindern: Ich habe auch zwei Kinder, allerdings noch jünger als Deine beiden. Die sind sicher in der Lage die Wahrheit zu vertragen !! Das wichtigste ist ihnen die Wahrheit ehrlich zu sagen, sie ernst zu nehmen und sie immer mit einzubeziehen und natürlich auch über ihre Ängste und Sorgen zu sprechen, Dich als Vater zu verlieren, usw..
Redet die Dinge nicht schön, das werden sie Euch nie verzeihen ! Redet auch nicht nur pessimistisch, redet einfach ehrlich und vertraut darauf, dass Kinder sehr viel mehr verstehen und ertragen wollen und können, als man als Eltern immer denkt !
Meine Kinder sind sehr gut mit allem umgegangen, auch mit dem Tod, der ihnen leider nicht erspart blieb, aber das gehört zum Leben, man kann Kinder nicht vor allem bewahren.
Am besten Ihr sagt es ihnen sobald wie möglich in einer entspannten Atmosphäre und ohne Verschönerung und ohne "Alles wird gut"-Mentalität.

Vielleicht habt Ihr auch einen gemeinsamen Glauben, der Euch begleitet und hilft ?! Ich habe viel mit meinen Kindern zusammen gebetet und sie waren froh darüber und haben oft ihr Herz dabei ausgeschüttet...

Dir alles Liebe und viel Kraft für Eure Familie
Beene
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 03.01.2008, 18:00
Kölner Leser Kölner Leser ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 12.10.2006
Beiträge: 319
Standard AW: Magenkarzinom

Hallo Parsa,

also soweit ich beide einschätze wirst Du für diese ambulante Beratung keine Rechnung erhalten. Wenn doch, reiche sie einfach bei Deiner Krankenkasse ein, etwa ein Drittel zahlen sie dazu, evtl. alles.

Ich würde einfach offen damit umgehen, daß Du gerne von ihnen operiert werden möchtest, und Dir Sorgen machst, wenn es jemand anderes täte. Frag vielleicht, was sie in Deiner Situation tuen würden. Ich bin sicher, ihr werdet da eine Lösung finden, die gut ist.

Die Krankenkasse bezahlt natürlich immer nur das Notwendigste. Leider ist die Qualität der Ärzte natürlich sehr unterschiedlich, wer mehr Erfahrung hat wird in den renommierten Kliniken (ansonsten geht das ja offensichtlich eher nach anderen Kriterien, so daß Chefarzt nicht Qualität heißen muß) wahrscheinlicher Chefarzt, so daß man dort natürlich durch das Wahlfreiheit einen Vorteil als Privat-Versicherter hat. Man kann einfach den besten Arzt nehmen und sich von ihm behandeln lassen.
Ich denke aber, daß durch einen Termin bei diesen Ärzten schon sehr viel gewonnen ist. Ich denke immer, daß jemand der jemanden kennt, irgendwie Sorge dafür trägt, daß alles super läuft. Wenn man nur eine Akte ist, dann naja.

Die Frage der Kinder hat Beene ja bereits beantwortet. Wenn ich einmal Kinder haben sollte und in eine solche Situation käme, würde ich es glaube ich genau so machen, wie Beene es vorschlägt.

vG und immer positiv denken,
KL

PS: Wenn Du Deinen Kinder etwas Gutes tun möchtest, schliesse eine private Zusatzversicherung ab. Die kostet in dem Alter für den stationären Bereich weniger als 15 Euro und kann einmal sehr helfen. Ambulant ist die private Versorgung nicht annähernd so wichtig.
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 04.01.2008, 12:53
Parsa Parsa ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 29.12.2007
Beiträge: 55
Standard AW: Magenkarzinom

Hallo Ihr lieben,

Ich habe mich informiert und für einen renomierten Chefartz entschieden und werde am 14.Januar Operiert. Zum Glück ist mein Magenkarzinom in einer frühsten Anfangsstadien ( vielleicht zwischen 0 und 1 ). Da ich eine Artzauswahl getroffen habe, muss ich auch für diese extra Wünsch privat aufkommen, d.h. einen Teil der Op muss ich selbst bezahlen.

Ich werde nicht zu UKE gehen.

Es kann sein, dass meine Frau sich während meiner KH Aufenthalt hier einlogt und euch über den Verlauf der OP berichtet und vielleicht auch die eine oder andere Fragen stellt.

Die Sache mit den Kindern haben wir noch nicht entschieden, aber da wir in letzten 4-5 Jahren paar unglückliche Krankheitsfälle hatten, werden wir das noch genauer überlegen. Mein Bruder wurde 2007 2 mal an Hirntumor operiert und das auch meine Kinder betroffen und die Mutter einer der besten Freundin meine Tochter ist auch leider 2007 an Brustkrebs gestorben.

Mein Hausartz meinte, dass es sich bei mir um relative harmlose Krzinom handelt und ich sehr gut Heilungschancen habe, es ist besse den Kinder noch nicht sagen, dass ich Krebs habe, sondern erst nach der Gensungsphase.

Aber meine Frau und ich wollen es nochmal überlegen und bis nächste Woche entscheiden.

Vielen Dank für Eure nette Tips und Hilfestellung

Gruss
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 04.01.2008, 15:30
Beene Beene ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 30.01.2007
Beiträge: 148
Standard AW: Magenkarzinom

Hallo Parsa,

ich will Dir natürlich nicht widersprechen oder Dir reinreden, ich denke aber, was die Kinder betrifft, ein wenig anders !

Auch wir haben hier in der Familie seit wenigen Jahren viele Krankheitsfälle, unsere Omi ist 2006 gestorben (Darmkrebs), mein Vater leider im letzten August (Magenkrebs), meine Tante hat Brustkrebs, mein Opa hatte zwei Schlaganfälle und meine Oma einen Herzinfarkt. Seit einigen Wochen liegt mein Großcousin in der Klinik mit OP nach Darmkrebs, hochaggressiver Krebs, weit fortgeschritten....

All das ist aber Realität und es passiert hier und nicht "in einer anderen Welt". Meine Kinder vor all dem zu beschützen ist doch gar nicht möglich und die Frage ist, wie lange ? Bis sie erwachsen sind und dann trifft sie plötzlich das reale Leben wie ein Faustschlag ins Gesicht ? Warum vertraust Du Deinen Kindern nicht ? Sorry, will Dir damit nicht zu nahe treten ! Was glaubst Du werden deine Kinder bei Mitteilung der Wahrheit tun ? Sie werden fragen und verstehen, nicht mehr und nicht weniger und evtl. traurig sein, aber das ist doch auch ihr gutes Recht ! Und eigentlich ist es egal was die Kranheit für einen Namen hat.....Kinder sind so viel stärker, als wir denken, sie verkraften Kriege und Hungersnöte, Elend und Mißhandlungen und werden trotzdem erwachsen...

Auch wenn Dein Magenkarzinom nur ein "harmloses" Anfangsstadium ist, es ist und bleibt eine ernstzunehmende Erkrankung ! KREBS und der ist nicht und niemals harmlos !! Unterschätze das nicht !! Du hast eine sehr harte Zeit vor Dir ! Eine totale Magenentfernung ist nicht mal eben ein Spaziergang zu dem man mal hingeht und den Kindern nix sagt.... Du wirst ein anderes Leben haben, anderes Essen/Trinken, vielleicht auch schwach und hilflos sein und Deine Kinder sollen nicht erfahren warum ??? Was willst Du sagen ?

Falls Deine Kinder fragen, weshalb Du ins Krankenhaus musst, willst Du sie belügen ? Ich könnte mit einer solchen Lüge nicht leben (oder sterben) und meine Kindern würden mir das nie verzeihen, schließlich erzähle ich ihnen immer, du sollst nicht lügen....

Trotzdem alles Gute für Dich und Deine Familie, ich drücke meine Daumen !
Beene

PS: Hier im Forum gibt es noch mehr betroffene Eltern, vielleicht kannst Du Dich mit denen austauschen ! Im "Forum krebskranke Eltern".
Hier noch ein kleiner Buchtipp:
Titel: Plötzlich ist alles anders- wenn Eltern an Krebs erkranken
Autorin: Sylvia Broeckmann
Verlag: Klett-Cotta, 2002
185 Seiten
ISBN 3-608-94324-2
Preis ca. 13 EURO

Auszug aus dem Klappentext:
Wenn Menschen die Diagnose Krebs erhalten, verändert sich ihr Leben schlagartig. Sie müssen Entscheidungen treffen in einer Situation, in der sie vor Angst und Unsicherheit kaum klar denken können. Kinder spüren diese Sorgen der Eltern sehr genau und müssen von nun an mit neuen, starken Emotionen zurechtkommen.Ihre Befürchtungen und Phantasien über Entstehung und Verlauf der Erkrankung sind häufig noch schlimmer als die Realität.

Deshalb ist es ganz wichtig,die Kinder "richtig" zu informieren und ihnen zu helfen, mit den neuen Belastungen umzugehen.
Aber wie sagt man einem Kind oder einem Jugendlichen, dass Mutter oder Vater an Krebs erkrankt ist? Und wann ist der geeignete Zeitpunkt? Wie können Erwachsene helfen bei der Verarbeitung, gerade auch dann, wenn sie selber betroffen sind? Wie erklärt man Kindern, dass die Krankheit fortschreitet, dass der kranke Elternteil nicht mehr gesund werden wird? Was brauchen Kinder in verschiedenen Altersstufen, um aus dieser schweren Situation möglichst unbeschadet hervorzugehen?
Welche besonderen Probleme haben Alleinerziehende und welche Lösungsmöglichkeiten gibt es für sie?
Wie können Menschen ausserhalb der Familie, also z.B. Lehrerinnen und Lehrer, Nachbarn und Freunde helfen?

Das Buch enthält eine Vielzahl weiterführender Adressen von Organisationen, die helfen können.

Über die Autorin:
Sylvia Broeckmann ist Psychologische Psychotherapeutin und arbeitete in der Inneren Medizin vor allem mit an Krebs erkrankten Menschen.Seit 1997 betreut sie als Mitarbeiterin der Abteilung für Psychosomatische Medizin im Robert-Bosch-Krankenhaus in Stuttgart die Patienten mit onkologischen Erkrankungen und ihre Angehörigen.

Geändert von Beene (04.01.2008 um 15:36 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #8  
Alt 04.01.2008, 21:16
Kölner Leser Kölner Leser ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 12.10.2006
Beiträge: 319
Standard AW: Magenkarzinom

Heftig. Bis schockierend.

Aber des Menschen Wille ist sein Himmelreich.

Alles Gute,
KL
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 19:10 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55