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  #1  
Alt 15.11.2007, 09:12
Sara78 Sara78 ist offline
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Standard AW: Leberkrebs-Angst vor der Zukunft

Hallo ihr Lieben,
konnte mich leider erst jetzt melden. Es ist viel passiert in den letzten zwei Wochen. Leider habe ich keine guten Neuigkeiten (für mich, meinem Papa gehts wahrscheinlich schon besser). AM letzten Oktoberwochenende haben wir unseren Papa nochmal für kurze Zeit aus dem KH rausgeholt; waren mit ihm Essen; waren auf einem kleinen Rummel ganz in der Nähe des KH. Es war ein schöner Sonntag. Der Himmel war blau und die Sonne schien. Wir haben alle diesen Tag genossen. Die letzte Oktoberwoche war dagegen sehr hart. Er hatte immer mehr Schmerzen, aß nicht mehr richtig und hat auch nur geschlafen. Da ich mit meinem Mann zusammen arbeite, konnte ich mir die letzten zwei Wochen die Arbeit so einteilen, daß ich tagsüber in de Klinik bei Papa war. Von morgens bis abends. Haben zusammen gegessen, habe ihm neue Windeln angelegt, habe ihn gewaschen/ gedsucht, war mit ihm spazieren, etc. Dann ging es eigentlich sehr schnell sehr schlecht. Am 31.10. wollte er nicht mehr aus dem Bett, hat nur geschlafen und es war auch schon sehr anstrengend ihm etwas zu Essen aufzuschwatzen. Er war sehr nervös. Ob beim Schlafen, aber auch als er wach war hat er ständig etwas gesucht, daß er in die Hand nehmen konnte. Am 01.11. war sein Atem schon sehr viel ruhiger, flacher. Meine Mama und ich haben ihm gesagt, daß er nicht mehr gegenankämpfen soll. Das wir ihn freigeben und uns ganz betsimmt bald wiedersehen werden. Wir haben ihm für all die schöne Zeit gedankt und daß er der beste Papa auf der Welt war. Er sagte kurz unsere Namen und schlief wieder ein. Als ich an diesem Abend nach Hause fuhr, hatte ich ein ganz schlechtes Gefühl, doch meine Mama sagte, daß wir uns ausruhen und nächsten Morgen schon ganz früh hinfahren werden. Ich ging an diesem Abend auch wirklich früh ins Bett. Als ich nächsten Morgen um 7.30 Uhr aufwachte und div. Anrufe auf unserem Festnetz, wie auch auf meinem Handy gesehen habe, ahnte ich schon fürchterliches. Mein Geschwister waren an dem Abend noch beim ihm und haben sich verabschiedet. Papa ist nachts zwischen 2.00 und 3.00 Uhr eingeschlafen. Es war kein Krampf und hatte auch nicht geschrien; er ist einfach ruhig eingeschlafen.
Und genau das habe ich ihm gewünscht, daß er ruhig und sanft einschläft. Es ist wirklich unmenschlich, wenn ich erzähle, daß ich mir die letzen Tage gewünscht und zu Gott gebetet habe, daß mein Papa einschläft.
Wenn man etwas vergleichen könnte und mich einer fragt, was schlimmer ist:
Papa gehen zu lassen oder zuzugucken, wie er sich vor Schmerzen krümmt, dann würde ich immer das Zweite nennen. Ich konnte zum Schluß nicht mehr mitansehen, wie mein Papa leidet. Und ich konnte rein gar nichts tun. Diese Hilflosigkeit war echt zum Kotzen.
Liebe Grüße Sarah
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  #2  
Alt 16.11.2007, 08:05
Strubbel Strubbel ist offline
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Standard AW: Leberkrebs-Angst vor der Zukunft

Liebe Sara,

der Krebs hat es wieder einmal geschafft, es tut mir unendlich Leid. Ich weiß, es gibt keine Worte, die wirklich trösten können, deshalb versuche ich es gar nicht erst.
Ich wünsche Dir und Deiner Familie viel Kraft.

Traurige Grüße,
Strubbel
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  #3  
Alt 16.11.2007, 08:16
Strubbel Strubbel ist offline
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Standard AW: Leberkrebs-Angst vor der Zukunft

Hallo floel,

mein Vater leidet auch an Aszites. Seit August wird er regelmäßig punktiert, anfänglich alle 15 Tage, mittlerweile alle 7 Tage.
In einem Krankenhaus (ich muß dazu sagen, dass die behandelnde Ärztin meinen Paps schon aufgegeben hatte) wollten sie ihm bei der nächsten Punktion eine "Chemo direkt in den Bauch" geben. So weit ist es allerdings nicht gekommen, weil sein Onkologe ihn in ein anderes KH geschickt hat, deshalb kann ich leider nichts Näheres dazu sagen. Jetzt soll mein Paps eine Chemo mit Taxol bekommen.
Vielleicht könnte dies im Fall Deiner Mutter helfen, sprich die Ärzte doch mal darauf an.

Gruß,
Strubbel
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  #4  
Alt 16.11.2007, 08:36
Elli Elli ist offline
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Standard AW: Leberkrebs-Angst vor der Zukunft

Liebe Sara,

lass Dich erstmal ganz fest in den Arm nehmen.
Ich finde Deine Wünsche und Gedanken absolut nicht unmenschlich. Sondern sehr MENSCHLICH!!!
Ich persönlich halte es für unmenschlich,einem geliebten Menschen,den Weg,den er gehen möchte oder muss ,zu verweigern. Durch eine Behandlung die nur noch Quälerei bedeutet. Ich hoffe Du verzeihst mir diese offenen Worte.
Du hast noch Abschied genommen,und das ist gut so. Dein Vater ist ist seinen Weg gegangen,mit dem Bewusstsein sich von Euch allen verabschiedet zu haben. Ich denke das ist auch gut so.
Da wo Deine Vater jetzt ist,geht es Ihm gut. Er hat keine Schmerzen mehr,und die Quälerei hat ein Ende. Ihr habt trotz der schweren Erkrankung noch einiges zusammen unternehmen können.Denk an diese gemeinsame Zeit.
Vielleicht hilft es Dir über die bevorstehende Zeit hinweg.

Ich habe da einen sehr schönen Spruch gefunden.Vieleicht hilft es Euch allen in Eurer Trauer


Ich glaube,
daß wenn der Tod
unsere Augen schließt
wir in einem Lichte
Stehn,von welchem
unser Sonnenlicht
nur der Schatten
ist.

Arthur Schopenhauer


Traurige Grüsse
Elli
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  #5  
Alt 16.11.2007, 21:30
floel floel ist offline
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Beiträge: 176
Standard AW: Leberkrebs-Angst vor der Zukunft

Liebe Sara, auch von mir herzliches Beileid.Es tut mir so unendlich leid, weiß ich doch, dass Du auch alles mögliche versucht und gekämpft hast bis zuletzt. Auf der anderen Seite haben seine Qualen jetzt ein Ende und er hatte einen "schönen" Tod. Diesen wünsche ich meiner Mum auch. Sie soll sich nicht so lange quälen.Sie weiß, dass ich hinter ihr stehe, egal wie sich entscheidet.
Liebe Sarah, wenn Du reden möchtest, egal worüber sprich mit uns, wir sind bei Dir. Ich weiß, dass keine Wort helfen, Deine Schmerzen zu lindern, aber vielleicht kannst Du Dir hier Deine Trauer von der Seele reden.
Wünsche Dir noch viel Kraft und drücke Dich ganz fest, floel.
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  #6  
Alt 16.11.2007, 21:34
floel floel ist offline
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Beiträge: 176
Standard AW: Leberkrebs-Angst vor der Zukunft

Hallo Strubbel,
vielen Dank für Deinen Tipp. Meine Mutti sollte heute einen Port gelegt bekommen, wurde leider nichts draus, kamen 2 Notfälle dazwischen. Punktieren können sie erst, wenn das Wasser raus ist.Dagegen bekommt sie Tabletten. Die scheinen schon gut anzuschlagen, was die Häufigkeit der Toilettengänge betrifft. Werde mir das Chemomittel von Dir merken. Die Ärzte wollen anhand der Gewebeprobe testen, welche Chemo infrage kommt.Aber wie gesagt, erst muss das Wasser weg. Nochmals vielen Dank, floel
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  #7  
Alt 16.11.2007, 21:47
floel floel ist offline
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Beiträge: 176
Standard AW: Leberkrebs-Angst vor der Zukunft

Hallo Elli,
habe gestern meine Darmspiegelung überstanden und heute noch Nachwehen.Haben Morbus Crohn diagnostiziert. Nehme es aber so hin, bin in der Beziehung wie Du, lasse alles auf mich zukommen. Außerdem habe ich jetzt andere Sorgen.Wie oben schon an Strubbel geschrieben, müssen wir wieder mal warten.Sie bekommt jetzt im KH auch hochkalorische flüssige Nahrung, welche ihr aber nicht so gut schmeckt, weil sie einfach keinen Appetit auf was Süßes hat.Aufgrund von Untersuchungen, hat meine Mum 2 Tage nichts essen können und heute gesagt, dass sie richtig Hunger hat.Soll ich Dir sagen, was sie gegessen hat, 1/4 Schnitte mit Gurke. Bin gerade am Möhrensuppe kochen, hatte sie Appetit drauf. Hoffentlich ist das morgen auch noch so.Das würde mich ja riesig freuen.
Das mit dem Mobbing von Deinen Kindern habe ich auch hinter mir. Mein Sohn ist jetzt aber schon 20. Kann mich aber auch noch sehr gut daran erinnern. Da war er 9 Jahre und hatte frühs immer Bauchschmerzen und wollte nicht mehr zur Schule gehen.Bei Nachfragen sagte er immer, es ist nichts.Bin aber hartnäckig geblieben und habe es dann raus bekommen.Mein Exmann ist damals zu den Eltern des Jungen gegangen und hat mit denen gesprochen, hat ganz gut geholfen.Drücke Dir für Deine beiden beide Daumen, dass sie alles gut überstehen, da denke ich, hilft der Psychologe ganz gut mit, oder?
So meine Liebe, muss zur Möhrensuppe, damit meine Mutti morgen was Feines zum Essen hat. Wünsche Dir noch einen schönen Abend, floel
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