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  #1  
Alt 13.10.2007, 14:57
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Anne-Charlotte Anne-Charlotte ist offline
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Registriert seit: 07.09.2007
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Standard AW: Ich bin so weit weg

Hallo!

Seit gestern sind wir wieder da (Schweiz) und die Ferien in Schweden hat sehr gut getan. Ich habe endlich mein Papa umarmen können!! Wir haben uns jeden Tag getroffen und sogar einen schönen Ausflug nach Dänemark zusammen gemacht! Er hat schon viel abgenommen, weil ihn gar nichts schmeckt aber ich habe das Gefühl das er während die 10 Tage wo ich in Schweden gewesen bin wieder zugenommen hat! Er hat auch gemeint das die Appetit langsam zurück kommt! Am letzten Montag hat er sein erste Termin mit die Onkologen gehabt. Leider nicht so positiv. Der Tumör ist gross ca 7cm und sehr aggressiv. Was auch immer das heisst!? Papa hat gefragt ob die Chemo wirklich was bringt und der Onkologe hat geantwortet das er fest an das glauben sonst würde er es gar nicht vorschlagen. Papa wollte dann wissen wie lang das er noch hat mit oder ohne Chemo. Schwierige Fragen und der Onkologe hat darauf natürlich nicht antworten können. Mein papa hat sich gegen ein Chemo entscheiden ... es geht ihn jetzt so gut und er will sein letzte Zeit voll geniessen. Was soll ich dazu sagen?? Es ist sein Entscheidung und ich muss es einfach respektieren. Ich will dass er kämft!!! Alles tut um den sch... krebs zu vernichten aber ich versuche ihn auch zu verstehen. Ich glaube dass er grosse Angst hat für die Nebenwirkungen und will nicht schwach werden. Jetz kann er Fahrradfahren, Ausflug machen, mit den Grosskindern spielen. Er will Lebensqualität nich qvantität ...
Tja .. es war sehr traurig tschüss zu sagen vorgestern, ich wollte ihn gar nicht los lassen. Er bedeutet mir so viel und ich kann mir kein Leben ohne ihn vorstellen.
Jetzt freue ich mich auf Weihnachten! Wir werden die ganze Familie (23 Personen) bei uns (in unsere Ferienhaus in Schweden) feiern!! Niemand sagt es aber es ist vielleicht das letzte Mal das wir mit Papa Weihnachten feiern können. Ich werde das Gefül nicht los das Papa ein bisschen aufgegeben hat ... er ist absolut nicht bitter geworden es ist eher als hätte er sein Schicksal akzeptiert.

Liebe Grüsse an euch alle!!
Lotta
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  #2  
Alt 17.10.2007, 16:29
Miezel Miezel ist offline
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Standard AW: Ich bin so weit weg

Liebe Lotta,

ja, das ist sehr schwierig für uns alle, sowohl für den Betroffenen als auch für uns Angehörige. Aber wir stecken nicht in diesem kranken Körper drin und so müssen unsere Vatis ihre sicher sehr schwere Entscheidung selbst treffen.
Auch mein Papi wird sie treffen müssen, ich weiss, er wird sich schwer damit tun...Wir empfinden es als aufgeben, ich denke aber, man muss es eher als akzeptieren sehen. Und ehrlich gesagt: vielleicht ist ja Lebensqualität wichtiger als die quälende Verlängerung, wenn es wirklich keine Möglichkeiten mehr gibt.
Aber es ist und bleibt ein sehr, sehr schwieriges Thema, besprechen sollte man es zusammen, entscheiden muss der Betroffene dann aber allein.

Auch ich denke an das kommende Weihnachtsfest u. habe immer noch die Hoffnung, dass wir noch mal alle zusammen am Tisch sitzen können...

Schicke dir noch ein paar abendliche Sonnenstrahlen -

liebe Grüsse

Ute
__________________
Betroffener: mein Papi (Jahrgang 1930) Diagnose 14.5.07 BSDK mit Lungenmetas inoperabel, Chemo mit Gemzatibin + Tarceva, Zunahme Lungenmetas + Lymphknotenbefall - Chemo wurde im Oktober eingestellt; seit 4.12.07 Lebermetas, zusätzlich Lungenentzündung. Eingeschlafen am 8.12.2007
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  #3  
Alt 17.10.2007, 20:02
ericsson ericsson ist offline
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Beiträge: 18
Standard AW: Ich bin so weit weg

Liebe Lotta,
ich kann mich so gut in Dich hineinversetzen, denn bei meinem Vater war es genauso. Er hatte auch den Wunsch so weiterzuleben wie gewohnt - ohne Chemo und ohne Nachforschungen bei anderen Ärzten...
Ich habe mich nur schwer damit abgefunden, muss aber nun zugeben, dass er nach seinem Gefühl genau richtig gehandelt hat. Für uns Angehörige ist es oft traurig und man will doch alles erdenkliche tun, damit man so lange wie möglich beisammen sein kann.

Versuche Deinen Vater zu verstehen und freut Euch auf Weihnachten!

Alles Liebe, ericsson
__________________
Betroffener: Mein Vater (Jahrg. 39), Diagnose BSDK August 07, friedlich eingeschlafen am 15.10.07
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  #4  
Alt 17.11.2007, 00:10
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Anne-Charlotte Anne-Charlotte ist offline
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Standard AW: Ich bin so weit weg

Hallo!

Mein papa geht es leider nicht so gut, darum habe ich auch nicht mehr geschrieben, möchte nicht immer nur negatives berichten. Jetzt mache ich es aber trotzdem.
Zuerst hat mein papa ein Erkältung bekommen mit sehr hohen Fieber, musste schnell ins Spital. Wieder zu Hause hat er versucht sich zu bewegen um sich nicht gehen zu lassen und ist immer um das Quartier gelaufen. Dann musste er wider ins Spital wegen zwei Blutpröpfe in die Beine, die bis in die Lunge gewandert sind (wegen zu viel laufen). Wieder zu Hause hat er sich selbst jeden Tag die Spritze gemacht und wir hofften alle dass jetzt hat er hoffentlich ein bisschen ruhe. Am Dienstag musste er wieder in Spital, er könnte nichts behalten auch kein Flüssigkeit. Heute hat mann ihn ein Stent, durch Gastropi gemacht, der Tumor ist gewachsen und engt jetzt der Zwölffingerdarm ein. Der Onkologe ist auch gekommen und hat gemeint das wenn Chemo dann so schnell wie möglich und mein papa hat eingewilligt.
Eigentlich hat mein papa sich nur ein bisschen Zeit gewünscht um gewisse Sache in Ordnung zu bringen und wollte das tun so lange das es ihn gut ging. Nur ist alles so schnell gegangen ...
Ich bin froh das er kämpen möchtet und bereit ist der Chemo anzufangen.
Und er meint es kommt nicht mehr drauf an ... jetzt geht es ihn so wie so sch.... also ran mit der Chemo.
Ich bin total durcheinander ... ich wünsche mir so sehr dass alles nur ein
schlechten Traum war und alles wider gut wird.

Ich habe lange gezögert um zu schreiben, ich will so gern positives berichten um die Leute zu motivieren und die ständigen schlechten Berichten hat doch alle schon satt.
Wenn jemand das Gefühl hat dass ich in das falsche Forum bin dann will ich das wissen. Es hat so viele Leuten die kämpfen und ich wünsche sie alles Gute und will sie nicht mit negativen Berichten entmutigen.

Liebe Grüsse
Lotta
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  #5  
Alt 17.11.2007, 02:22
christa-48 christa-48 ist offline
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Beiträge: 195
Standard AW: Ich bin so weit weg

lotta,,,

ich denk,,,,das ist kein "mutmachforum" und auch kein "trauerforum",,,,hier schreiben,,, menschen,,,,die hier halt ihre gedanken,,,zu dem jeweileigen zeitpunkt,,,niederschreiben,,,,(so war es jedenfalls für mich),,,,
mit der krankheit,,,,ob als betroffener ,,,oder als angehöriger,,,,
jeder hat "seine" geschichte,,,,,,
ich wurde hier viel angegriffen,,,,wegen meiner "nächtlichen ergüsse",,,,,
na was solls,,,,,,,,
ich hab deine beiträge verfolgt,,,,,,,,und ich kann nur alles "erdenklich gute" euch wünschen,,,,,
liebe grüsse christa
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  #6  
Alt 20.11.2007, 09:01
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Anne-Charlotte Anne-Charlotte ist offline
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Standard AW: Ich bin so weit weg

Hallo!

Seit Sonntag geht es papa wieder schlechter. Er musste viel erbrechen und der Arzt hat gemeint es geht manchmal ein paar Tage bis der Stent sich aufmachen. Klingt irgendwie komisch.
Papa hat auch Angstzustände vor allem in der Nacht aber die Nachtkrankenschwester wollte ihn nichts geben da sie meinte es wäre ein gefahr von Abhängigkeit. Total irre wenn man bedenkt was für Diagnose das papa bekommen hat. Es geht doch darum die restlichen Zeit so erträglich wie möglich zu gestalten!! Zum Glück ist gestern ein andere Nachtkrankenschwester gekommen und hat sofort gehandelt. Jetzt hat papa ein Morfinplaster bekommen (vorher hat er nur Alvedon gekriegt) und Haldon.
Mann hat ihn auch ein Einzelzimmer gegeben. Ich habe heute Morgen mit meine Stiefmutter telefoniert, sie tut mir so leid!!! Aber sie ist wahnsinnig Stark und ist fast pausenlos an der Seite von papa. Ich habe sie gesagt dass sie auch auf sich selbst aufpassen muss, aber sie kann nicht anders ... sie will nur bei papa sein. Papa möchet auch nicht so viel Besuch, er will nicht das man ihn in so ein Zustand sieht. Er will nicht einmal mit uns Kinder telefonieren. Für mein papa ist es schlimm hilflos und schwach zu sein, er will kein Mitleid und will niemand zu Last sein.

Liebe Grüsse
Lotta
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  #7  
Alt 25.11.2007, 09:32
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Anne-Charlotte Anne-Charlotte ist offline
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Standard AW: Ich bin so weit weg

Hallo!

Leider geht es bergab mit mein Papa ... es ist alles so schnell passiert.
Zuerst die Entzündung von der Leber, die Trombosen, Darmverschluss und alles innerhalb von 3 Wochen. Der Stent (zwölffingerdarm) fuktioniert nicht und Papa wird nur künstlich ernährt. Gestern Morgen habe ich mit Papa telefoniert und er war so froh dass er am Taufe vom sein Enkelin am Nachmittag dabei sein könnte. Ich habe mich so für ihn gefreut!!!!
Den ganzen Tag war ich gut drauf ... Wir haben seit Freitag ein Stand an einer Messe und gestern war die ersten Tag das es mir einigermassen gut ging. So am Abend (immer noch an der Messe) ruft mein Bruder aus Schweden an ... Papa ist am Taufe nicht dabei gewesen ... er war zu schwach. Er hat versucht sich parat zu machen (in Spital) aber ist zusammen gebrochen. Ich habe nur losgeheult ... mir würde es schlecht. Mein Bruder hat auch gesagt; Lotta, ich habe dich versprochen anzurufen wenn es Zeit ist nach Schweden zu kommen, jetzt ist der Zeit gekommen.
Mein andere Bruder hat die kleine Baby, gekleidet in Taufkleid, ins Spital mitgenommen so dass Papa sein Enkelin ihn Taufkleid sehen dürfte.
Es ist alles so traurig .... ich weiss nicht wie ich damit klar kommen soll!!
Ich und papa haben immer ein besonderes Verhältnis gehabt. Bei der Scheidung meinen Eltern war ich 7 Jahre alt und ich bin beim Papa geblieben.
Mit meine Mutter habe ich auch immer ein gutes Verhältnis gehabt aber ich bin halt immer Papas kleine Mädchen gewesen.
Darum will er nicht dass ich ihn in so ein Zustand sehe, er weiss auch dass ich hier viel zu tun habe und will nicht dass ich nach Schweden komme wegen ihn. Heute wird mein Bruder mit Papa sprechen und ihn sagen dass es mir nicht gut geht hier in der Schweiz, dass ich meine Geschwistern brauche und es für mich gut wäre Papa zu sehen. Es stimmt ja auch ... und so hat Papa das Gefühl dass es für mich ist und nicht wegen ihn.
Morgen ist der letzte Messetag und am Dienstag wird mein grosse Junge 8 Jahre alt und am Mittwoch fliege ich nach Schweden.
Der Lage ist nicht akut, darum erst Mittwoch.
Ich bin so unendlich traurig, es tut so weh Papa so krank und schwach zu vorstellen (ich habe ihn ja noch nicht gesehen). Ich will nicht dass er stirbt!!!!!!!! Ich komme damit nicht zu klar....
Es gibt so viele Leute mit der gleichen Schicksal und ich frage mich wie mann es aushält? Wird mann nicht verrückt? So viel Leid, Trauer und Ohnmacht ...

Liebe Grüsse
Lotta
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